(19)
(11) EP 0 018 356 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.10.1980  Patentblatt  1980/22

(21) Anmeldenummer: 80890048.4

(22) Anmeldetag:  22.04.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B28B 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR LI LU NL SE

(30) Priorität: 23.04.1979 AT 3020/79

(71) Anmelder: EBENSEER BETONWERKE GESELLSCHAFT M.B.H.
A-1040 Wien (AT)

(72) Erfinder:
  • Maculan, Alexander, Dipl.Ing. Dr.
    A-1010 Wien (AT)

(74) Vertreter: Binder, Otto, Dipl.-Ing. 
Stallburggasse 2
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Nassstapeln von Formlingen, Anlage zur Durchführung dieses Verfahrens, sowie Abdeckung für die in dieser Anlage zu stapelnden Formlinge


    (57) Die in der Anlage gefertigten Formlinge (5) bzw. Formlingsgruppen werden auf Unterlagen (2), liegend vom Fertiger (1) zu einem Lagerplatz gefördert, werden dort in einer Sammelstelle (9) zu Scharen aneinandergereiht, scharenweise von dem Langgutgreifer eines Stapelförderers (7) erfaßt und zur Aushärtung in einem Scharen-Stapel (6) gelagert. Vor dem Absetzen im Scharen-Stapel (6) werden sie mit einer Abdeckung (Fig. 2-6), die eine die einzelne Formlings-Schar umschließende Klimakammer bildet, abgedeckt. Die im Scharen-Stapel (6) aufeinanderliegenden Abdeckungen werden nach dem Erhärten der Formlinge und vor deren Abbeförderung in einer Übernahmsstelle (10) abgenommen und unmittelbar zur Abdeckung frischer, in der Sammelstelle (9) eingelangter Formlinge (5) wiederverwendet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft zunächst ein Verfahren zum Naßstapeln von Formlingen aus einem allmählich erhärtenden, hydraulisch gebundenen Material, wie Beton.

    [0002] Solche Formlinge werden bekanntlich im Rahmen ihrer indu= striellen Fertigung üblicherweise zu Stapeln geschichtet und man läßt sie in diesen Stapeln bis zu einer ausreichenden Er= härtung auf Unterlagsplatten ruhen, bis sie dann im erhärte= ten Zustand von diesen Unterlagsplatten abgenommen und auf das Fertigwarenlager gebracht werden können.

    [0003] Die Qualität solcher Formlinge, insbesondere ihre Festigkeit, kann dadurch wesentlich verbessert werden, daß man sie inner= halb der Phase der Erhärtung in einer klimatisierten Atmos= phäre lagert. Man hat zu diesem Zweck die Formlinge beispiels= weise in sogenannte Härtekammern eingebracht, deren Anferti= gung und Betrieb jedoch erhebliche Kosten verursacht.

    [0004] Es ist ferner auch schon bekannt, die Formlinge nach ihrer Fertigung im Umlaufverfahren mittels eines kontinuierlichen Förderers durch ein geschlossenes Bauwerk zu führen, das als solches eine Klimakammer größeren Ausmaßes verkörpert, doch ist diese Vorgangsweise und die hiefür erforderliche Anlage mit noch höheren, die Fertigung belastenden Kosten verbunden.

    [0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln, das sich mit einem vergleichsweise geringen Kos= tenaufwand und mit einem Minimum an maschinellen Einrichtun= gen, aber doch weitgehend automatisiert durchführen läßt und das keiner aufwendigen Errichtung von Hallen und derartigen Bauwerken bedarf, demnach auch unter freiem Himmel ungestört durch Witterungseinflüsse ablaufen kann.

    [0006] Ein solches Verfahren, bei dem auch im Freien gearbeitet werden kann, gehört schon zum Stand der Technik. Dabei wurden die einzeln oder gruppenweise auf Unterlagen aufliegenden Formlinge unmittelbar anschließend an ihre Formung von einem Förderer zu einem Lagerplatz gebracht und dort in längsver= laufenden, zueinander parallelen, neben- und übereinander= liegenden Scharen in Stapeln bis zu ihrer zumindest teil= weisen Erhärtung gelagert. Die Stapelung wurde von einem mit einem Langgutgreifer ausgestatteten Stapelförderer besorgt, dem ein Querförderer zugeordnet war, welcher die frisch ge= fertigten Formlinge dem Stapelförderer, der diese Formlinge scharenweise übernahm, zubrachte.

    [0007] Bei diesem vorbekannten Verfahren war jedoch eine Klimati= sierung jener Atmosphäre, welcher die Formlinge während ihrer Erhärtung ausgesetzt waren, in keiner Weise vorgesehen, diese Formlinge waren vielmehr - sofern sich deren Stapel im Freien befand - den Witterungseinflüssen voll ausgesetzt und ihre Qualität konnte darunter erheblich leiden.

    [0008] Das Gleiche gilt für noch primitivere Anlagen, bei denen die mit frisch gefertigten Formlingen beladenen Unterlagen auf einem Seilförderer zu seitwärts dieses Förderers gebildeten Stapeln gebracht und von einem längs des Seilförderers ver= fahrbaren, quer zu ihm verlaufenden Stapelförderer gestapelt wurden. Auch bei dieser vorbekannten Anlage war eine Klima= tisierung der Formlinge während des Erhärtungsprozesses weder vorgesehen noch durchführbar.

    [0009] Demgegenüber sieht vorliegende Erfindung, die von einem Verfahren der eingangs bezeichneten vorbekannten Gattung ausgeht, gemäß ihrem wesentlichsten Merkmal vor, daß die Formlinge der einen Stapel bildenden Scharen innerhalb die= ses Stapels in Klimakammern bildenden Abdeckungen einge= schlossen und die im Stapel jeweils nächsthöheren Formlings= scharen auf diese Abdeckungen aufgelegt werden.

    [0010] Diese Abdeckungen können für einzelne Formlinge bzw. deren Unterlagen oder auch für jeweils eine Gruppe von Formlingen bemessen sein, vorzugsweise ist aber im Rahmen der Erfindung daran gedacht, für jeweils eine vollständige Schar von Form= lingen eine gemeinsame Abdeckung vorzusehen.

    [0011] Die erfindungsgemäße Lösung erbringt mannigfache technische und wirtschaftliche Vorteile. Abgesehen davon, daß auf den Bau und auf die Wartung eigener ortsfester Klimakammern verzichtet werden kann, ist es den Abdeckungen, wenn sie ausreichend tragfähig ausgebildet werden, zu verdanken, daß wesentlich höhere Stapel als bisher aus den Scharen noch nicht erhärteter Formlinge gebildet werden können und somit Stapelraum gespart wird; dementsprechend verringern sich auch die Förderwege vom Fertiger zum Stapel bzw. vom Stapel zu einem Vorratslager.

    [0012] Ungeachtet dessen, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren im Freien gearbeitet werden kann, also keine aufwendigen Hallen u.dgl. Bauwerke errichtet werden brauchen, ist eine hervorragende Qualität der Formlinge bzw. Fertigprodukte gewährleistbar, weil die Formlinge unmittelbar nach ihrer Fertigung bis zum Ende der Erhärtungsphase völlig ungestört und unter dauernd günstigen klimatischen Bedingungen in der von der Abdeckung begrenzten Atmosphäre verbleiben, wobei insbesondere weder Feuchtigkeitsverluste noch Verluste an Abbindewärme auftreten.

    [0013] Das erfindungsgemäße Verfahren ist aber auch hinsichtlich der zu erbringenden Förderleistungen überaus wirtschaftlich; die Förderwege können auf ein Minimum reduziert werden, wenn der Ablauf der Verfahrensschritte rationell auf die erforder= lichen Manipulationen abgestimmt wird.

    [0014] So kann nach dem Erhärten der Formlinge einer Schar jeweils deren Abdeckung abgenommen und unverzüglich - im Bereich des Stapels - zur Abdeckung frischer Formlinge wiederverwendet werden, bevor dann diese frischgefertigten Formlinge dem Stapel zugeführt und die erhärteten Formlinge abbefördert werden.

    [0015] Sehr vorteilhaft ist es ferner, daß im Rahmen des erfindungs= gemäßen Verfahrens das Aufnehmen und Ablagern der Formlings-Scharen sowie das Abheben und Auflegen der Abdeckungen von ein und demselben quer zur Längsrichtung der Formlings-Scharen bewegbaren Stapel-Förderer nacheinander durchgeführt werden kann.

    [0016] Zweckmäßigerweise werden die vom Fertiger dem Scharen-Stapel zugebrachten Formlinge in einer zu'den bereits lagernden Formlings-Scharen parallelen Richtung zu einer der Stirn= seiten dieses Stapels befördert, wobei zur Bildung und Ver= vollständigung der einzelnen Scharen die mit jeweils frisch= gefertigten Formlingen belegten, nacheinander eintreffenden Unterlagen im Bereich dieser Stirnseite unterhalb eines Stapel-Förderers gesammelt und satt aneinandergereiht sowie anschließend als vollständige Schar auf den Stapel abge= setzt werden.

    [0017] Im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erstreckt sich die Erfindung auch auf eine Anlage zu dessen Durchfüh= rung:

    Diese Anlage ist gekennzeichnet durch einen Formlings-Ferti= ger mit einem ihm zugeordneten Zubringer für die mit frisch geformten Formlingen zu belegenden Unterlagen und einen die damit belegten Unterlagen zum Scharen-Stapel fördernden Förderer, welcher zu einer unterhalb des mit einem Langgut- Greifer ausgestatteten Stapel-Förderers gelegenen, im Be= reich einer der Stirnseiten des Stapels angeordneten Sammel= stelle führt und dort die nacheinander eintreffenden Unter= lagen zu quer zum Förderweg dieses Stapel-Förderers verlau= fenden Scharen satt aneinanderreiht.



    [0018] Gleichfalls unterhalb des Stapel-Förderers liegt eine Über= nahmsstelle, an der ein gleichfalls quer zum Förderweg dieses Stapelförderers verlaufender, dem Abtransport erhärteter Formlinge dienender und deren Unterlagen vereinzelnder Förderer vorgesehen ist, welcher diese Unterlagen einem diese Formlinge abnehmenden Stapelgerät bzw. die derart entleerten Unterlagen zur Wiederverwendung dem Formlings-Fertiger als Zubringer zuführt.

    [0019] Aus der Nähe der Sammelstelle zur Übernahmsstelle ergibt sich der Vorteil, daß die Wiederverwendung der Abdeckungen lediglich einen geringen Aufwand erfordert: In der Übernahms= stelle werden sie von den voll erhärteten Formlingen abge= nommen und in der benachbarten Sammelstelle auf die frisch= gefertigten Formlinge aufgesetzt.

    [0020] Weitere Merkmale einer solchen Anlage werden nachstehend noch an Hand von Zeichnungen erläutert.

    [0021] Zu einer solchen Anlage gehören begreiflicherweise auch die bereits erwähnten, Klimakammern bildenden Abdeckungen, mit denen die frischgefertigten, noch nicht erhärteten Formlinge entweder einzeln, gruppenweise oder - bevorzugt - scharen= weise abdeckbar sind.

    [0022] Die Erfindung erstreckt sich auch auf die Ausbildung solcher Abdeckungen; auch diese Ausbildung wird der besseren Ver= ständlichkeit halber an Hand der Zeichnungen nachstehend erläutert. Vorteilhaft ist es, diese Abdeckungen mit wärme= isolierenden und feuchtigkeitsdichten Wandungen auszustatten, um Wärmeverluste bzw. Feuchtigkeitsverluste zu verhindern und die Abdeckungen voll als Klimakammern wirksam werden zu lassen.

    [0023] In den Zeichnungen zeigt die

    Figur 1 eine Draufsicht auf die Anlage in einer schematischen Darstellung, die

    Figur 2 ist eine Seitenansicht bzw. ein Teilschnitt eines aus Formlings-Scharen gebildeten Stapels mit den zugehörigen Abdeckungen, die

    Figur 3 ist eine Längsansicht, bzw. teilweise ein Längsschnitt einer einzelnen mit Formlingen belegten Unterlage und der auf diese Formlinge aufgesetzten Abdeckung; die

    Figuren 3 bis 6 schließlich zeigen in schematischen Quer= schnitten weitere Ausführungsvarianten von Abdeckungen.



    [0024] Gemäß Figur 1 ist ein Formlings-Fertiger 1 irgend einer be= liebigen, an sich bekannten Bauart vorgesehen, welcher die Formlinge auf Unterlagen 2, z.B. hölzernen Paletten, fertigt und ablegt, die ihm von einem Zubringer 3 gebracht werden. Ein Förderer 4 bringt die frisch geformten Formlinge 5 auf ihren Unterlagen 2 zum Scharen-Stapel, welcher allgemein mit 6 bezeichnet ist. Dieser Förderer 4 führt zu einer Sammel= stelle 9 unterhalb des mit einem - nicht dargestellten, an sich bekannten - Langgutgreifer ausgestatteten Stapelförderers 7, welcher längs der Schienen 8 bewegbar ist. Bei diesem Stapelförderer 7 kann es sich gleichermaßen um einen Portal= kran oder auch um einen längs hochgelegener Schienen ver= fahrbaren Laufkran handeln, jedenfalls um irgend eine als Stapelförderer geeignete Bauart.

    [0025] Die Sammelstelle 9 liegt unterhalb des Stapel-Förderers 7 im Bereich einer der Stirnseiten des Scharen-Stapels 6. An dieser Sammelstelle 9 werden die dort nacheinander ein= treffenden Unterlagen 2 mit den darauf befindlichen fri= schen Formlingen 5 zu Scharen satt aneinandergereiht, welche quer zu den Schienen 8 des Stapelförderers.7 verlaufen. Dieser Stapelförderer 7 kann jeweils mit seinem Langgut= greifer eine vollständige Schar von Unterlagen mit darauf befindlichen Formlingen erfassen, anheben, zum Stapel 6 fördern und auf diesem Stapel absetzen.

    [0026] Der Einfachheit halber sind im Stapel 6 weder die einzelnen Formlinge noch deren Abdeckungen dargestellt.

    [0027] Gleichfalls unterhalb des Stapel-Förderers 7 befindet sich ferner eine allgemein mit 10 bezeichnete Ubernahmsstelle, an welcher ein gleichfalls quer zu den Schienen 8 des Förde= rers 7 verlaufender, dem Abtransport erhärteter Formlinge 5' dienender und deren Unterlagen 2 vereinzelnder Förderer 11 vorgesehen ist, welcher diese Unterlagen 2 einem diese Formlinge 5' abnehmenden Stapelgerät 12 bzw. die derart entladenen Unterlagen 2 zur Wiederverwendung dem Fertiger 1 zubringt. Das Stapelgerät 12 bildet - wie üblich - Stapel der fertigen Formlinge zwecks Vorratshaltung bzw. Verfrachtung. Die aus der Figur 1 nicht ersichtlichen,.erfindungswesentli= chen Abdeckungen sind - lediglich beispielsweise - in den Figuren 2 und 3 veranschaulicht und bestehen aus einem stählernen Rahmen, der innen mit wandbildenden Isolier= platten 14 ausgestattet ist und eine nach unten offene Haube verkörpert, welche auf die Unterlagen 2, z.B. auf eine Palette, die den Formling bzw. eine Gruppe oder eine Schar von Formlingen trägt, aufsetzbar ist.

    [0028] Der Rahmen 13 einer solchen Abdeckung ist ausreichend trag= fähig, so 'daß auf ihn - wie die Fig.2 zeigt - eine Reihe weiterer mit Formlingen 5 beladener und ihrerseits Abdeckun= gen tragender Unterlagen zu einer erheblichen Höhe gestapelt werden kann. Der Rahmen 13 der Abdeckung kann ferner mit Auflagern 13' versehen sein, um die jeweils nächsthöhere Unterlage 2 solide und rutschfest auflagern zu lassen; gege= benenfalls können die Auflager 13' formschlüssig mit den Auflagern der darüber bzw. darunter befindlichen Abdeckungen zusammenwirken, um eine Rutschgefahr völlig auszuschließen. Der oberste offene Rahmen kann zur Bidlung einer Abdeckung gegebenenfalls mit einer leeren Unterlage 2' oder einer sonstigen Platte abgeschlossen werden.

    [0029] Hinsichtlich der Ausbildung der Abdeckungen stehen im Rahmen der Erfindung vielerlei Möglichkeiten offen, von denen bloß einige wenige beispielsweise in den Figuren 4 bis 6 ver= anschaulicht sind:

    Grundsätzlich könnte ein solche Abdeckung aus einem trag= fähigen Rahmen allein bestehen, wobei die Klimakammer im Stapel jeweils durch di.e oberhalb und unterhalb eines solchen Rahmens zu liegen kommenden Unterlagen 2 der Formlinge be= grenzt und abgeschlossen würde; lediglich die im Stapel oberste Kammer bedürfte dann an ihrer offenen Oberseite eines plattenförmigen Elementes zum Abschluß (Figur 2), bei den übrigen Scharen würde sich der Abschluß allein durch. die Unterlagen der jeweils im Stapel benachbarten Formlings-Scharen von selbst ergeben.



    [0030] Es ist aber anderseits auch denkbar, die Abdeckung aus einer tragfähigen, oben geschlossenen Haube zu bilden, auf deren Oberseite die Unterlagen der jeweils nächsthöheren Schar von Formlingen absetzbar sind.

    [0031] Schließlich könnte im Rahmen der Erfindung die Abdeckung aus einer tragfähigen, oben geschlossenen Haube bestehen, auf deren Oberseite die Unterlagen der jeweils nächst= höheren Schar von Formlingen absetzbar sind.

    [0032] Ferner könnte im Rahmen der Erfindung die Abdeckung auch von einer der Lagerung und dem Transport der Formlinge 5 dienenden Unterlage verkörpert werden, die selbst als Haube oder Trog gestaltet ist, d.h. Seitenwandungen aufweist, die den Zwischenraum zu einer benachbart gestalteten gleichen Unterlagsplatte schließen und zu einer Klimakammer begrenzen.

    [0033] In allen diesen Fällen erfüllt jedenfalls eine erfindungs= gemäße Abdeckung eine originelle und technisch wertvolle Doppelfunktion: Sie wirkt einerseits als solider Distanz= halter und als Stapelhilfe für die gestapelten Unterlagen, wobei sie die Formlinge gegen Druckbeanspruchungen sichert, und anderseits begrenzt sie einen geschlossenen, als Klima= kammer für diese Formlinge verwertbaren Hohlraum.

    [0034] Im einzelnen zeigt die Figur 4 eine Abdeckung, die aus einem von hochkantstehenden Profilen 14 gebildeten Rahmen besteht, welcher Auflager 14' für eine darüber liegende, Formlinge 5 tragende Unterlage 2 aufweist, welche die offene Oberseite des Rahmens lose aufliegend abschließt und solcherart den Rahmen als Abdeckung wirksam werden läßt. In der dadurch ge= bildeten Klimakammer befindet sich die nächstuntere Unterlage 2 mit den darauf befindlichen Formlingen 5.

    [0035] Die Figur 5 zeigt im Prinzip eine haubenförmig gestaltete, z.B. aus Kunstharz geformte Abdeckung 15, auf deren planer Oberseite die Unterlage 2 der nächsthöheren Formlings-Schar 5 absetzbar ist.

    [0036] Die Figur 6 schließlich stellt eine gleichfalls haubenförmig gestaltete Abdeckung dar, bei welcher die Unterlage 2 selbst einen Teil der Abdeckung verkörpert und an ihrer Unterseite mit ihr fest verbundene Profile 16 trägt, welche gemeinsam mit der Unterlage 2 als Rahmen den als Klimakammer für die Formlinge 5 geeigneten Raum umschließen. Auch diese Profile 16 können mit geeigneten Auflagern 13' zur Erleichterung der Stapelung ausgestattet sein.

    [0037] Gleichermaßen könnten solche Unterlagen auch mit der offenen Seite aufwärtsweisend einen Trog bilden, wobei die Profile mit der Oberseite der Unterlage verbunden sein würden.

    [0038] Selbstverständlich ist die Erfindung in ihren Einzelheiten mannigfach abwandelbar und ausbaufähig ohne vom Grundgedanken abzuweichen. So können beispielsweise beidseits der Sammel= stelle 9 und der Übernahmsstelle 10 Stapel 6 von Formlingen angeordnet sein und von einem gemeinsamen Stapelförderer 7 beschickt werden.

    [0039] Der Ablauf des erfindungsgemäßen Verfahrens im Rahmen der dargestellten und erläuterten Anlage ergibt sich wie folgt:

    Die im Fertiger 1 fertiggestellten, aber noch nicht erhärteten Formlinge 5, z.B. einzelne Formlinge, in Einzelelemente teil= bare Formlinge oder Formlingsgruppen, werden auf den vom Zubringer 3 zugeführten Unterlagen 2 abgesetzt und vom För= derer 4 in den Bereich der Sammelstelle 9 gebracht, wo sie satt mit den Kanten der Unterlagen 2 aneinanderliegen und solcherart eine geschlossene Schar von Unterlagen 2 mit darauf liegenden Formlingen 5 bilden.



    [0040] Sobald eine solche Schar vervollständigt ist, erfaßt der Langgutgreifer des Stapelförderers 7 in der Übernahmsstelle 10 die - nicht dargestellte - Abdeckung (Figuren 2 bis 6) einer dort lagernden Schar bereits erhärteter Formlinge 5' , deckt mit dieser Abdeckung die soeben in der Sammelstelle 9 vervollständigte Schar frischgefertigter, noch nicht erhärte= ter Formlinge 5 ab und setzt sodann die abgedeckte Schar an einer vorbestimmten Stelle des Scharen-Stapels 6 ab.

    [0041] Inzwischen fördert der Förderer 11 die Unterlagen 2 mit den darauf ruhenden, erhärteten Formlingen 5' aus der Übernahms= stelle 10 nacheinander vereinzelt zum Stapelgerät 12, das die Formlinge 5' von den Unterlagen 2 abnimmt und außerhalb des Förderweges des Förderers 11 stapelt, zum Abtransport bereitstellt oder verladet. Die entladenen Unterlagen 2 werden vom Förderer 11 weiterbefördert und gelangen zwecks Wiederverwendung über den Zubringer 3 wieder zum Fertiger-1.

    [0042] Nun erfaßt der Stapelförderer 7 eine neue auf ihren Unter= lagen 2 ruhende Schar von Formlingen 5, die im Scharen-Stapel 6 schon erhärtet ist und bringt diese Schar samt ihrer Abdeckung in die Übernahmsstelle 10 auf den Förderer 11.

    [0043] Während dessen sammelt sich in der Sammelstelle 9 die vom Fertiger 1 zugeführten, mit frischgefertigten Formlingen 5 belegten Unterlagen 2 zu einer neuen Schar und die oben beschriebenen Vorgänge wiederholen sich.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Naßstapeln von Formlingen aus einem allmählich erhärtenden, hydraulisch gebundenen Material, wie Beton, wo= bei die einzeln oder gruppenweise auf Unterlagen aufliegenden Formlinge unmittelbar anschließend an ihre Formung von einem Förderer zu einem Lagerplatz gebracht und dort in längsver= laufenden, zueinander parallelen, neben- und übereinander= liegenden Scharen in einem Stapel bis zu ihrer zumindest teil= weisen Erhärtung gelagert werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Formlinge der den Stapel bildenden Scharen innerhalb dieses Stapels in Klimakammern bildenden Abdeckungen einge= schlossen und die im Stapel jeweils nächsthöheren Formlings-Scharen auf diese Abdeckungen aufgelegt werden.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Erhärten der Formlinge einer Schar deren Abdeckung abge= hoben und zur Abdeckung frischer Formlinge wiederverwendet wird, und daß sodann die Schar frischer Formlinge dem Stapel zugeführt und die Schar erhärteter Formlinge abbefördert wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Aufnehmen und Ablagern der Formlings-Scharen sowie das Ab= heben und Auflegen der Abdeckungen von ein und demselben quer zur Längsrichtung der Formlings-Scharen bewegbaren Stapelför= derer nacheinander durchgeführt wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vom Fertiger dem Scharen-Stapel zugebrachten Formlinge in einer zu den bereits lagernden Formlings-Scharen parallelen Richtung zu einer der Stirnseiten dieses Stapels befördert werden, wobei zur Bildung und Vervollständigung der einzelnen Scharen die mit jeweils frischen Formlingen belegten, nach= einander eintreffenden Unterlagen im Bereich dieser Stirnseite unterhalb des Stapelförderers gesammelt und satt aneinander= gereiht sowie anschließend als vollständige Schar auf den Sta= pel abgesetzt werden.
     
    5. Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1 bis 4, gekennzeichnet durch einen Formlings-Fertiger (1) mit einem ihm zugeordneten Zubringer (3) für die mit frisch geformten Formlingen (5) zu belegenden Unterlagen (2) und einen die damit belegten Unterlagen (2) zum Scharen-Stapel (6) fördernden Förderer (4), der zu einer unterhalb des mit einem Langgut-Greifer ausgestatteten Stapel-Förderers (7) gelegenen, im Bereich einer der Stirnseiten des Stapels (6) angeordneten Sammelstelle (9) führt und dort die nacheinander eintreffenden Unterlagen (2) zu quer zum Förderweg dieses Stapel-Förderers (7) verlaufenden Scharen satt aneinanderreiht.
     
    6. Anlage nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine gleichfalls unterhalb des Stapel-Förderers (7) gelegene Übernahmsstelle (10), an der ein gleichfalls quer zum Förderweg dieses Stapel= förderes (7) verlaufender, dem Abtransport erhärteter Formlin= ge (5') dienender und deren Unterlagen'(2) vereinzelnder För= derer (11) vorgesehen ist, welcher diese Unterlagen (2) einem diese Formlinge (5') abnehmenden Stapelgerät (12) bzw. die derart entladenen Unterlagen (2) zur Wiederverwendung dem Formlings-Fertiger (1) über einen Zubringer (3) zuführt.
     
    7. Anlage nach Anspruch 5 oder 6, gekennzeichnet durch Klima= kammern bildende Abdeckungen (Figur 2 bis 6), mit denen die frischen, noch nicht erhärteten Formlinge (5) einzeln, grup= penweise oder - bevorzugt - scharenweise abdeckbar sind.
     
    8. Abdeckung für die in einer Anlage nach Anspruch 7 zu stapelnden Formlinge, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem tragfähigen Rahmen (13), Trog od.dgl. besteht, auf des= sen offene Oberseite zu deren Abschluß mindestens ein platten= förmiges Element (2,2'), vorzugsweise die Unterlagen (2) einer jeweils nächsthöheren Schar von Formlingen (5) des Stapels (6) auflegbar sind (Fig.4).
     
    9. Abdeckung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der aus hochkantstehenden Profilen (13) od.dgl. bestehende Rahmen Auflager (13'), z.B. Absetzungen, Flanschen od.dgl. zur Auf= lagerung bzw. Rutschsicherung der plattenförmigen Elemente bzw. Unterlagen (2) aufweist (Fig.4).
     
    10. Abdeckung für die in einer Anlage nach Anspruch 7 zu stapeln= den Formlinge, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einer trag= fähigen, oben geschlossenen Haube (15) besteht, auf deren Oberseite die Unterlagen (2) einer jeweils nächsthöheren Schar von Formlingen (5) des Stapels absetzbar sind (Fig.5).
     
    11. Abdeckung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekenn= zeichnet, daß sie von einer der Lagerung und dem Transport der Formlinge (5,5') dienenden und hiezu als Haube oder Trog gestalteten Unterlagsplatte (2) selbst verkörpert ist (Fig.6),
     
    12. Abdeckung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, dadurch gekenn= zeichnet, daß sie wärmeisolierende Wandungen (14) bzw. Wan= dungsteile aufweist (Fig.6).
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht