[0001] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Vorbefeuchten von ein latentes Bild tragendem,
elektrophotographischem Kopiermaterial, das anschließend entwickelt wird, durch Führen
des Materials durch ein mit Ein- und Auslaufwalzenpaaren versehenes, geschlossenes
System.
[0002] Einrichtungen zur Flüssigentwicklung elektrophotographischer.Kopiermaterialien sind
bekannt. Bei ihrer Verwendung haben die erhaltenen Kopien oft unerwünschten grauen
Grund, weil sich beim Durchlauf des Materials durch die Entwicklungseinrichtung auf
dessen Oberfläche Tonerteilchen in Nichtbildbereichen festsetzen und nicht entfernt
werden können.
[0003] Es ist eine elektrostatische Naßtonereinrichtung bekannt, bei welcher das Kopiermaterial
vor der Entwicklung durch eine klare Tonerlösung enthaltende Wanne und dann in die
Entwicklerlösung geführt wird (DE-OS 20 47 894). Es hat sich jedoch gezeigt, daß,
bei relativ zufriedenstellender Grundentfernung, eine solche Einrichtung nicht für
große Durchlaufgeschwindigkeiten geeignet ist, da die Führung des Materials nicht
eindeutig eingestellt werden kann.
[0004] Es ist auch bekannt (DE-OS 20 46 219), bei der Flüssigentwicklung elektrostatischer,
latenter Bilder, die sich auf einem faserhaltigen Substrat befinden, so vorzugehen,
daß vor der-Entwicklung wenigstens die Seite, die sich der Bilderzeugungsseite gegenüber
befindet, mit einer ersten Vorbadflüssigkeit und dann beide Seiten mit einer zweiten
Vorbadflüssigkeit kontaktiert werden. Das Verfahren ist jedoch umständlich und wird
praktischen Erfordernissen nicht gerecht.
[0005] Es war deshalb Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine mit einem flüssigen Entwickler
arbeitende Einrichtung mit Vorbefeuchtung zu schaffen, die Kopien mit geringem Grund
bzw. ohne Grund liefert und im Betrieb eine hohe Durchlaufgeschwindigkeit gewährleistet.
[0006] Die Lösung dieser Aufgabe geht aus von einer Einrichtung zum Vorbefeuchten von ein
latentes Bild tragendem, elektrophotographischem Kopiermaterial, das anschliessend
entwickelt wird, durch Führen des Materials durch ein mit Ein- und Auslaufwalzenpaaren
versehenes, geschlossenes System. Sie ist dadurch gekennzeichnet, daß .sie im Bereich
der unteren Walzen ein im Abstand einstellbares Kunststoffgewebe, insbesondere ein
Siebdruckgewebe, als Führungselement enthält, über dessen Ebene sich ein mit öffnungen,
versehenes, von seinen Stirnseiten her mit reiner Entwicklerflüssigkeit gespeistes,
einstellbares Antragsrohr und unter dessen Ebene sich im Antragsbereich ein Stauelement
befindet, und daß sie eine Anordnung enthält, welche die reine Entwicklerflüssigkeit
über Auffangwanne und Flüssigkeitstank dem Antragsrohr wieder zuführt. In bevorzugter
Ausführung stellt das Antragsrohr ein mit einem Schlitz versehenes Kunststoffrohr
dar.
[0007] Durch die Erfindung wird erreicht, daß Bildkopien zur Verfügung gestellt werden können,
die praktisch grundfrei sind und guten Kontrast besitzen. Die Einrichtung ist einfach
aufgebaut, besitzt durch das Führen in einer Ebene eine hohe Durchlaufgeschwindigkeit
und ist vorteilhaft der im Verfahren angeschlossenen Entwicklungsvorrichtung gleich
gebaut.
[0008] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit
der beiliegenden Zeichnung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Querschnitt
der erfindungsgemäßen Einrichtung.
[0009] Durch das Einlaufwalzenpaar 1, 2, das als Transportwalzenpaar dient, wird das ein
latentes Bild tragende Kopiermaterial 3 in die Vorbefeuchtungseinrichtung eingeführt.
Das Kopiermaterial kann dabei sowohl blattals auch bahnförmig vorliegen. Die Vorbefeuchtung
des Materials erfolgt durch Flüssigkeitszufuhr aus den Austrittsöffnungen 4 reiner
Entwicklerflüssigkeit 12 aus dem Antragsrohr 5 auf die Bildseite. Das Material wird
durch das Führungselement 6 geführt, welches aus einem Kunststoffgewebe, vorzugsweise
einem Siebdruckgewebe, besteht, welches durch den Spannbolzen 7 vorgespannt wird.
Unter dem Kunststoffgewebe im Antragsbereich befindet sich ein Stauelement 8, das
die aus dem Antragsrohr 5 austretende Flüssigkeit kurz anstaut und somit die gesamte
Fläche des durchlaufenden Kopiermaterials 3 gleichmäßig vorbefeuchtet. Das gesamte
Führungselement 6 ist in Richtung 9 einstellbar angeordnet, vorzugsweise so, daß sich
die Führungsebene des Führungselements unterhalb der Scheitelpunkte der Ein-und Auslaufwalzen
befindet. Das Kopiermaterial wird durch das Auslaufwalzenpaar 10, 11, welches eine
Spalteinstellung besitzt, die in Abhängigkeit von der Dicke des Kopiermaterials verschieden
sein kann, im allgemeinen aber im Bereich von etwa 0,2 bis 1 mm einstellbar ist, in
die anschließende Entwicklungsvorrichtung 13 eingeführt. Diese ist vorzugsweise in
gleicher Bauweise errichtet wie die neuerunggemäße Einrichtung.
[0010] Der Antrag der reinen Entwicklerflüssigkeit 12 zum Vorbefeuchten geschieht durch
die Öffnungen 4 des Antragsrohrs 5, welches in bevorzugter Ausführungsform aus einem
Kunststoffrohr besteht. Der Zulauf der reinen Entwicklerflüssigkeit erfolgt an den
Stirnseiten des Rohres. Die öffnungen können in Form von Bohrungen oder Schlitzen
ausgeführt sein. Vorzugsweise jedoch werden die öffnungen durch einen Schlitz gebildet.
Das Antragsrohr 5 ist einstellbar angeordnet und kann in Richtung 17 des Führungselements
6 so justiert werden, daß der Abstand zwischen den Austrittsöffnungen 4 und der Oberfläche
des durchlaufenden Kopiermaterials in einem Bereich von etwa 0,5 bis 2,5 mm, vorzugsweise
etwa 1 mm, liegt. Die reine Entwicklerflüssigkeit tritt an den öffnungen gleichmäßig
unter zum Beispiel Atmosphärendruck aus und wird nach Vorbefeuchten des Kopiermaterials
in der Auffangwanne 14 gesammelt und über den Flüssigkeitstank 15 mittels Pumpe 16
dem Antragsrohr 5 im Kreislauf wieder zugeführt.
[0011] Durch die Anordnung der Durchlaufrichtung in einer Ebene wird eine hohe Durchlaufgeschwindigkeit
von 10 - 25 m/min, die fallweise auch noch überschritten werden kann, erzielt. Vorzugsweise
wird bei Durchlaufgeschwindigkeiten im Bereich von 12 - 15 m/min gearbeitet.
1. Einrichtung zum Vorbefeuchten von ein latentes Bild tragendem elektrophotographischem
Kopiermaterial, das anschließend entwickelt wird, durch Führen des Materials durch
ein mit Ein- und Auslaufwalzenpaaren versehenes geschlossenes System, dadurch gekennzeichnet,
daß sie im Bereich der unteren Walzen (2, 11) ein im Abstand einstellbares Kunststoffgewebe
als Führungselement (6) enthält, über dessen Ebene sich ein mit Öffnungen (4) versehenes,
von seinen Stirnseiten her mit reiner Entwicklerflüssigkeit (12) einstellbares Antragsrohr
(5) und unter dessen Ebene sich im Antragsbereich ein Stauelement (8) befindet, und
daß sie eine Anordnung enthält, welche die reine Entwicklerflüssigkeit über Auffangwanne
(14) und Flüssigkeitstank (15) dem Antragsrohr (5) wieder zuführt.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Kunststoffgewebe ein
Siebdruckgewebe ist.
3. Einrichtung nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Antragsrohr
(5) ein mit einem Schlitz versehenes Kunststoffrohr dient.
4. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sie der Einrichtung
(13) zum Entwickeln des latenten Bildes entspricht.
5. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der
öffnungen (4) des Antragsrohres (5) zur Oberfläche des Kopiermaterials (3) in einem
Bereich zwischen etwa 0,5 bis 2,5 mm liegt.
6. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Auslaufwalzenpaar
(10, 11) im Bereich von 0,2 bis 1 mm einstellbar ist.
7. Einrichtung nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchlaufgeschwindigkeit
etwa 10 bis 25 m/min beträgt.