[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von vernetzten Organopolysiloxanen
durch Umsetzung von Organosiliciumverbindungen, welche olefinisch ungesättigte Gruppen
aufweisen, mit Organosiliciumverbindungen, welche SiH-Gruppen aufweisen, in Gegenwart
von Katalysatoren und deren Verwendung als Wirkstoff für abhäsive Beschichtungsmassen
für flächige Träger, insbesondere Papier und Kunststoffolien.
[0002] Zur Herstellung vernetzbarer Organopolysiloxane ist es bekannt, Organopölysiloxane,
welche olefinisch ungesättigte Gruppen aufweisen, mit Polysiloxanen, welche SiH-Gruppen
aufweisen, in Gegenwart von Katalysatoren, insbesondere Platinkatalysatoren, miteinander
umzusetzen. Als besonders hydrolysestabil haben sich dabei diejenigen Umsetzungsprodukte
erwiesen, bei denen die olefinisch ungesättigte Kohlenwasserstoffgruppe, z.B. die
Vinylgruppe, über eine SiC-Bindung mit dem Polysiloxangerüst verbunden ist. Derartige
Vinylpolysiloxane sind jedoch in der Herstellung sehr teuer, da sie aus den nur schwierig
herstellbaren und deshalb teueren Halogenvinylsilanen durch Hydrolyse hergestellt
werden müssen.
[0003] Leichter zugänglich sind Polysiloxane mit Alkenyloxygruppen, z.B.
Allyloxygruppen, die dadurch erhalten werden können, daß man Chlor- und/oder Alkoxypolysiloxane
mit Allylalkohol oder Allylalkoholderivaten umsetzt. Es entstehen dabei z.B. Produkte
mit Struktureinheiten der Formel

Auch diese Verbindungen lassen sich mit SiH-Gruppen enthaltenden Polysiloxanen in
Gegenwart üblicher Katalysatoren bei erhöhter Temperatur umsetzen. Hierbei ist es
jedoch von Nachteil, daß sowohl die Alkenyloxygruppen enthaltenden Ausgangsverbindungen
als auch die vernetzten Organopolysiloxane infolge der SiOC-Verknüpfung relativ hydrolyseinstabil
sind.
[0004] In Kenntnis dieses Standes der Technik liegt der US-PS 4 079 037 die Aufgabe zugrunde,
die Hydrolyseinstabilität der an Silicium über Sauerstoff gebundenen Alkenyloxygruppen
durch gezielte Substitution,insbesondere an dem dem Sauerstoff benachbarten Kohlenstoffatom
der Alkenyloxygruppe, zu verbessern. Die Wasserstoffatome des a-Kohlenstoffatoms der
Alkenyloxygruppe werden dabei ganz. oder teilweise durch Kohlenwasserstoffreste mit
1 bis 6 Kohlenstoffatomen ersetzt. Dabei steigt zwar die Hydrolysebeständigkeit der
alKenyloxysubstituierten Polysiloxane, jedoch sinkt auch die Reaktivität der entsprechend
substituierten Derivate des Allylalkohols mit Halogenpolysiloxanen. Aus Beispiel 1
der US-PS 4 079 037 geht hervor, daß nach einer Reaktionszeit von 48 Stunden nur eine
50 %ige Ausbeute an alkenyloxysubstituiertem Polysiloxan erhalten wird. Ein solches
Verfahren ist daher technisch mit wirtschaftlichem Erfolg kaum verwertbar.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, reaktive Organosiliciumverbindungen
mit olefinisch ungesättigten Gruppen aufzufinden, die durch Umsetzung mit SiH-Gruppen
enthaltenden Organopolysiloxanen zu vernetzten Organopolysiloxanen umgesetzt werden
können und insbesondere im vernetzten Zustand hydrolysestabil sind, wobei jedoch die
Ausgangsverbindungen in einfacher Weise zugänglich sein sollen.
[0006] Erfindungsgemäß gelingt dies dadurch, daß als Organosiliciumverbindungen solche verwendet
werden, die im mittleren Molekül mindestens eine Gruppe der Formel -

wobei R eine Methyl-, Äthyl- oder -CH
20CH
2-CH=CH
2-Gruppe ist, enthalten.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren wird somit mit Organosiliciumverbindungen durchgeführt,
welche an einem Siliciumatom mindestens eine Trimethyloläthandiallyläther- oder Trimethylolpropandiallyläther-
oder Pentaerythrittriallyläthergruppe aufweisen.
[0008] Die Verknüpfung des Trimethyloläthandiallyläthers, des Trimethylolpropandiallyläthers
oder des Pentaerythrittriallyläthers gelingt leicht durch Reaktion der Hydroxylgruppe
mit einer Si-Halogen- oder Si-Alkoxygruppe eines Organosilans oder Organopolysiloxans.
[0009] Überraschenderweise hat sich gezeigt, daß vernetzte Organopolysiloxane, welche durch
Umsetzung der erfindungsgemäß zu verwendenden Organosiliciumverbindungen mit Wasserstoffpolysiloxanen
erhalten werden, unter Anwendungsbedingungen hydrolysestabil sind. Es ist nicht nötig,
die der Hydroxylfunktion des Allyläthers benachbarte CH
2-Gruppe zu substituieren und deshalb möglich, zur Einführung von Allylgruppen in die
Organosiliciumverbindung A den im Handel erhältlichen Pentaerythrittriallyläther bzw.
die vorgenannten Diallyläther zu verwenden und mit einem, in bezug auf dessen OH-Gruppe
reaktiven Silan oder Polysiloxan in praktisch quantitativer Ausbeute umzusetzen.
[0010] Verwendet man derartige-Umsetzungsprodukte als Organosiliciumverbindungen A und läßt
diese mit den üblicherweise zu verwendenden Organopolysiloxanen mit SiH-Gruppen in
Gegenwart von Katalysatoren, insbesondere Platinkatalysatoren, bei erhöhter Temperatur
reagieren, erhält man auf einfache und deshalb besonders wirtschaftliche Art vernetzte,
hydrolysestabile Organopolysiloxane.
[0011] Besonders bevorzugt verwendet man als Organosiliciumverbindungen Organopolysiloxane.
Aus Gründen der leichten Zugänglichkeit sind insbesondere die Methylpolysiloxane bevorzugt.
Dabei können gegebenenfalls bis zu 10 Mol-% der Methylgruppen durch andere Alkyl-
und/oder Arylgruppen ersetzt werden.
[0012] Besonders bevorzugt sind Methylpolysiloxane der allgemeinen Formel
wobei R die obengenannte Bedeutung,
a einen Wert von 1,8 bis 2,2 und
b einen Wert von 0,004 bis 0,5 hat.
[0013] Besonders bevorzugt sind Verbindungen, bei denen a einen Wert von 2 hat, das Organopolysiloxangerüst
linear ist und die beispielsweise verwendeten Pentaerythrittriallyläthergruppen endbegrenzende
Gruppen sind. Beispiele geeigneter Organosiliciumverbindungen A sind
PTAOH = Pentaerythrittriallyläther
TMAOH = Trimethyloläthandiallyläther
TMPOH = Trimethylolpropandiallyläther


[0014] Für die Umsetzung mit den Organosiliciumverbindungen A können als Organosiliciumverbindungen
B die bekannten Wasserstoffpolysiloxane des Standes der Technik verwendet werden.
Diese Wasserstoffpolysiloxane können cyclisch, linear oder verzweigt sein.
[0015] Beispiele für cyclische Wasserstoffpolysiloxane sind

[0016] Beispiele für lineare Wasserstoffpolysiloxane sind (H)(CH
3)
2SiO[(CH
3)
2SiO]
1-20Si(CH
3)
2(H), (CH
3)
3SiO[(CH3)(H)Si0]8-Si (CH
3)
3, (H) (CH
3)
2SiO[(CH
3)
2SiO]
2[(CH3) (H) SiO]
3Si (CH
3)
2 (H) oder (CH
3)
3Si[(CH
3)
2SiO]
5[(CH
3)(H)SiO]
3Si(CH
3)
3
[0017] Die Wasserstoffpolysiloxane können auch aus trifunktibnellen Siloxyeinheiten bestehen
oder diese enthalten. An die Stelle .der vorgenannten Methylgruppen können auch Alkylgruppen
mit 2 und mehr Kohlenstoffatomen, Arylgruppen oder Aralkylgruppen treten. Die Kohlenwasserstoffreste
können gegebenenfalls substituiert sein. Weitere Beispiele geeigneter Wasserstoffpolysiloxane
können der Literatur entnommen werden. Beispielsweise soll dabei auf die US-PS 4 079
037, Spalte 11, Zeilen 32 - 43, verwiesen werden.
[0018] Die Organosiliciumverbindungen A werden mit den Organosiliciumverbindungen B in bezug
auf olefinische Doppelbindungen und SiH-Gruppen in solchen Mengen umgesetzt, daß eine
Vernetzung sichergestellt ist. Im allgemeinen soll dabei einer olefinischen Doppelbindung
eine SiH-Gruppe entsprechen. Es ist ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäß verwendeten
Organosiliciumverbindung A, daß der Gehalt an SiH-Gruppen, bezogen auf olefinische
Doppelbindungen, auf ein Verhältnis von 1 SiH-Gruppe zu < 3 olefinischen Doppelbindungen
verringert werden kann.
[0019] Als Katalysatoren kommen alle Katalysatoren in Frage, welche in der Lage sind, die
Addition von SiH-Gruppen an olefinisch ungesättigten Gruppen zu ermöglichen. Solche
Katalysatoren sind z.B. Organoperoxide, wie Di-tert.-butylperoxid oder Dicumolperoxid,
aber auch Platin enthaltende Verbindungen, wie Chlorplatinsäure oder auf Aktivkohle
niedergeschlagenes Platin.
[0020] Um die gewünschten vernetzten Organopolysiloxane zu erhalten, werden die Organosiliciumverbindungen
A, die Organosiliciumverbindungen B und die Katalysatoren miteinander vermischt und
vorzugsweise auf Temperaturen von 80 bis.200
oC erhitzt. Man kann dem Reaktionsansatz zusätzlich Füllstoffe, Pigmente, Weichmacher,
Lösungsmittel, Antioxidantien und Inhibitoren zusetzen.
[0021] Die vernetzten Organopolysiloxane, insbesondere die Organopolysiloxane, welche durch
Umsetzung mit Organopolysiloxanen der Formel .

wobei a = 2 und b = 0,1 bis 0,025 ist,
erhalten worden sind, eignen sich besonders als Wirkstoff für abhäsive Beschichtungsmassen
für flächige Träger, insbesondere Papier und Kunststoffolien.
[0022] Die vernetzten Organopolysiloxane können auch als Abdichtungsmassen, zum Ausfüllen
von elektronischen Bauteilen, zur Herstellung von elastischen oder starren Formkörpern
verwendet werden.
[0023] Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Verfahren näher erläutern..
Beispiel 1
[0024] 149,5 g Chlorsilan der Formel CH
3Si(C1)
3 werden zu 758,5 g Pentaerythrittriallyläther (3 Mol + 1 % Überschuß)

gelöst in 800 g Toluol innerhalb von 30 Minuten bei Raumtemperatur zugegeben. Die
Temperatur steigt auf 40
0C an. Anschließend wird auf Raumtemperatur abgekühlt und 30 Minuten nachgerührt. Während
3 Stunden wird gasförmiges Ammoniak mit einer Geschwindigkeit von ca. 0,3 1/Minute
in die Lösung eingeleitet. Ausgefallenes Ammoniumchlorid wird abfiltriert und das
Filtrat bei 100°C im Vakuum eingedampft. Man erhält 749,5 g Produkt mit einer .Jodzahl
von 284.
[0025] 10 g dieses Silans werden mit 293,4 g.eines SiH-haltigen Siloxans der Formel

sowie mit 16 mg eines Platinkomplexes der Formel Pyridin C
2H
4 PtCl2 gut verrührt. Die so zubereitete Mischung hat eine Viskosität von 98 cP und
eine Topfzeit von 8 Stunden.
Beispiel 2
[0026] 870 g Chlorsiloxan der Formel

werden zu 505,8 g Pentaerythrittriallyläther (2 Mol + 1 % überschuß)

gelöst in 1200 g Toluol innerhalb von 30 Minuten bei Raumtemperatur zugegeben. Anschließend
wird bei Raumtemperatur 30 Minuten nachgerührt. Während 2 Stunden wird gasförmiges
Ammoniak mit einer Geschwindigkeit von ca. 0,3 1/Minute in die Lösung eingeleitet.
Ausgefallenes Ammoniumchlorid wird abfiltriert und das Filtrat bei 100°C im Vakuum
eingedampft. Man erhält 1215 g Produkt mit einer Jodzahl von 116.
[0027] 100 g'dieses Siloxans werden mit 42,86 g eines SiH-haltigen äquilibrierten Siloxangemisches,
das durch Reaktion von 2
Ge-wichtsteilen Octamethyltetrasiloxan und 1 Gewichtsteil Wasserstoffsiloxan der ungefähren
Formel

erhalten worden ist, sowie mit 7,6 mg eines Platinkomplexes der Formel Pyridin . C
2H
4 PtCl
2 gut verrührt. Die so zubereitete Mischung hat eine Viskosität von 95 Cp und eine
Topfzeit > 24 Stunden.
Beispiel 3
[0028] 3759,9 g Chlorsiloxan der Formel

werden zu 505,8 g Pentaerythrittriallyläther (2 Mol + 1 % Überschuß)

gelöst in 4000 g Toluol innerhalb von 30 Minuten bei Raumtemperatur zugegeben. Anschließend
wird bei Raumtemperatur 30 Minuten nachgerührt. Während 2 Stunden wird gasförmiges
Ammoniak mit einer Geschwindigkeit von ca. 0,3 l/Minute in die Lösung eingeleitet.
Ausgefallenes Ammoniumchlorid wird abfiltriert und das Filtrat bei 1
00°C im Vakkum eingedampft. Man erhält 3893,8 g Produkt mit einer Jodzahl von 35,5.
[0029] 100 g dieses Siloxans werden mit 9,1.7 g eines SiH-haltigen Siloxans der Formel

sowie mit 5,8 mg eines Platinkomplexes der Formel Pyridin . C
2H
4 PtCl
2 gut verrührt. Die so zubereitete Mischung hat eine Viskosität von 69 cP und eine
Topfzeit von 20 Stunden.
Beispiel 4
[0030] 2138,4 g Chlorsiloxan der Formel

werden zu 1010 g Pentaerythrittriallyläther (4 Mol + 1 % überschuß)

gelöst in 3000 g Toluol innerhalb von 30 Minuten bei Raumtemperatur zugegeben. Anschließend
wird bei Raumtemperatur 30 Minuten nachgerührt. Während 4 Stunden wird gasförmiges
Ammoniak mit einer Geschwindigkeit von ca. 0,3 1/Minute in die Lösung eingeleitet.
Ausgefallenes Ammoniumchlorid wird abfiltriert und das Filtrat bei 100°C im Vakuum
eingedampft. Man erhält 2782,9 g Produkt mit einer Jodzahl von 101,0.
[0031] 100 g dieses Siloxans werden mit 37,3 g eines SiH-haltigen äquilibrierten Siloxangemisches,
das durch Reaktion von 2 Gewichtsteilen Octamethylcyclotetrasiloxan und 1 Gewichtsteil
Wasserstoffsiloxan der ungefähren Formel

erhalten worden ist, sowie mit 7,3 mg eines Platinkomplexes der Formel Pyridin C
2H
4 . PtCl
2 gut verrührt. Die so zubereitete Mischung hat eine Viskosität von 161 cP und eine
Topfzeit von 8 Stunden.
Beispiel 5
[0032] 6723,9 g Chlorsiloxan der Formel

werden zu 432,3 g Trimethylolpropandiallyläther (2 Mol + 1 % Überschuß)

gelöst in 5000 g Toluol innerhalb von 30 Minuten bei Raumtemperatur zugegeben. Anschließend
wird bei Raumtemperatur 30 Minuten nachgerührt. Während 2 Stunden wird gasförmiges
Ammoniak mit einer Geschwindigkeit von ca. 0,3 1/Minute in die Lösung eingeleitet.
Ausgefallenes Ammoniumchlorid wird abfiltriert und das Filtrat bei 100°C im Vakuum
eingedampft. Man erhält 6658,0 g Produkt mit einer Jodzahl von 13,8.
[0033] 100 g dieses Siloxans werden mit 3,49 g eines SiH-haltigen Siloxans der Formel

sowie mit 5,5 mg eines Platihkomplexes der Formel Pyridin. C
2H
4 PtCl
2 gut verrührt. Die so zubereitete Mischung hat eine Viskosität von 340 cP und eine
Topfzeit von > 24 Stunden.
Beispiel 6
[0034] 2060,4 g Methoxysiloxan der Formel

werden zu 1010 g Pentaerythrittriallyläther (4 Mol + 1 % Überschuß)

+ 3 g Butyltitanat (0,1 %) gelöst in 3000 g Toluol innerhalb von 30 Minuten bei Raumtemperatur
zugegeben. Anschließend wird 1 Stunde auf 120°C erhitzt und entstehendes Methanol
abdestilliert. Das restliche Lösungsmittel wird dann im Vakuum bis 100°C abdestilliert.
Man erhält 2736 g Produkt mit einer Jodzahl von 102,8.
[0035] 100 g dieses Siloxans werden mit 1074,2 g eines SiH-haltigen Siloxans der Formel

sowie mit 62,4 mg eines Platinkomplexes der Formel Pyridin C
2H
4 PtCl
2 gut verrührt. Die so zubereitete Mischung hat eine Viskosität von 122 cP und eine
Topfzeit von 8 Stunden.
Beispiel 7
[0036] 990,81 g Pentaerythrittriallyläther (3,924 Mol + 1 % Überschuß)

und 4,27 g Propargylalkohol (0,076 Mol; 0,2 Gew.-%, bezogen auf Chlorsiloxan) werden
in 3000 g Toluol gelöst. Der Propargylalkohol wird dabei als Härtungsinhibitor zur
Vermeidung einer Härtung bei Raumtemperatur eingesetzt. Innerhalb von 30 Minuten werden
bei Raumtemperatur 2138,4 g Chlorsiloxan der Formel

zugegeben. Anschließend wird bei Raumtemperatur 30 Minuten nachgerührt. Während 4
Stunden wird gasförmiges Ammoniak mit einer Geschwindigkeit-von ca. 0,3 1/Minute in
die Lösung eingeleitet. Ausgefallenes Ammoniumchlorid wird abfiltriert und das Filtrat
bei 100°C im Vakuum eingedampft. Man erhält 2768,6 g Produkt mit einer Jodzahl von
101,5.
[0037] 100 g dieses Siloxans werden mit 25,67 g eines SiH-haltigen Siloxans der Formel

sowie mit 6,7 mg eines Platinkomplexes der Formel Pyridin C
2H
4 PtCl2 gut verrührt. Die so zubereitete Mischung hat eine Viskosität von 97 cP und
eine Topfzeit von > 24 Stunden.
Anwendungstechnische Prüfung
[0038] Die Zubereitungen der Beispiele 1 bis 7 werden mit einer 10 µ-Rakel auf ein gelbes
Pergaminpapier (60 g/m
2) mit einer Auflage von ca. 8 g/m
2 aufgetragen und'in einem Umlufttrockenschrank 30 Sekunden bei 130°C zu klebfreien
Beschichtungen ausgehärtet. Folgende Tests wurden durchgeführt:
a) Trennwert bei 20°C und 70°C
b) Restklebkräfte
c) Abriebfestigkeiten
d) Topfzeiten
a) Bestimmung der Trennwerte
[0039] Auf das beschichtete Papier wird selbstklebendes Klebeband mit der Breite von 3 cm
auf das Papier gewalzt. Nach 24 Stunden Erwärmen.auf 70°C unter einer Belastung von
20 p/cm
2 und Abkühlen auf 20°C wird das Klebeband unter einem Winkel von 180° mit einer Geschwindigkeit
von 60 cm/Minute abgezogen. Es wird die Kraft, die für dieses Abziehen erforderlich
ist und in der folgenden Tabelle als Trennwert bezeichnet wird, gemessen. Die Prüfung
wird ebenfalls bei 20°C durchgeführt.
b) Bestimmung der Restklebkraft
[0040] Die gemäß a) abgezogenen Klebestreifen werden auf eine Glasplatte gewalzt und 24
Stunden mit 20 p/cm
2 bei 20°C und 70°C belastet. Danach wird der Klebestreifen, wie bei der Bestimmung
der Trennwerte beschrieben, abgezogen. Die so ermittelte verbliebene Klebkraft wurde
in Relation zu der Klebkraft gesetzt, die bei einem Blindversuch ermittelt worden
war, bei dem der Klebestreifen sofort auf die Glas- .platte gewalzt worden war (und
nicht erst auf das beschichtete Papier). Dieser Blindwert wurde mit 100 % angenommen.
c) Abriebfestigkeiten
[0041] Das Papier wurde zwischen den Fingern kräftig gerieben.
d) Topfzeiten
[0042] Es wurde die Viskosität beobachtet und die Verarbeitbarkeit geprüft.
