[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Mosaikelementsatz aus voneinander verschiedenen,
polygonförmigen Mosaikelementen zum Ausfüllen einer Fläche, die durch ein reguläres
Vieleck mit gerader Seitenzahl 2n begrenzt ist
/und zum Bilden einer Grundform zum Ausfüllen der euklidischen Ebene, wobei n eine
natürliche Zahl bedeutet, das reguläre Vieleck in eine Menge von (n-1)n/2 Rhomben
zerlegbar ist und die Menge der Rhomben aus einer Anzahl echter Teilmengen besteht,
welche jeweils Rhomben unter sich gleicher , jedoch von Teilmenge zu Teilmenge verschiedener
Form enthalten.
[0002] Mosaikelementsätze aus Mosaikelementen oder "Mosaiksteinen" sind für die verschiedensten
Zwecke verwendbar, z.B. für Straßen- öder Fußbodenpflaster, Wand- oder Bodenfliesen,
ferner für Spiele und für Anschauungs- oder Lernzwecke. Die Mosaikelemente können
daher in der Praxis aus den verschiedensten Werkstoffen bestehen.
[0003] Auf dem Gebiet der Spiele ist der wohl bekannteste Typ von Mosaikelementsatz das
als Puzzle bekannte Zusammensetzspiel, bei dem eine Fläche sehr einfacher Form, z.B.
ein Rechteck oder Kreis, mit einer Vielzahl von kleinen Pappestücken mit unregelmässigen
und meistens verschiedenen Formen ausgelegt wird. Eine wesentliche Eigenart eines
solchen Puzzles besteht darin, daß es nur auf eine einzige Weise zusammengesetzt werden
kann.
[0004] Neuere Zusammensetzspiele enthalten gleichartige Stücke, mit denen eine Vielzahl
von Formen gebildet werden kann, z.B. die sogenannten "Polynominos".
[0005] Ein neueres Zusammensetzspiel aus einem Satz von Mosaikelementen ist z.B. aus der
US-PS 4,133,152 (Penrose) bekannt.
[0006] Aus der US-PS 3,065,970 ist ein Zusammensetzspiel aus einem Satz von 29 verschiedenen
"Pentacubes" und einem zusätzlichen Pentacube, der mit einem der 29 anderen identisch
ist, besteht und zu vier verschiedenen Quadern zusammengesetzt werden kann, die alle
das Volumen von 150 Einheitswürfeln haben.
[0007] Es ist selbstverständlich bekannt, eine Fläche, wie ein Quadrat, in Teilflächen unterschiedlicher
Form aufzuteilen. Die Flächen selbst haben dabei jedoch im allgemeinen eine sehr einfache
Form und die Teilflächen eignen sich nicht dazu, phantasievoll aussehende oder schwierig
zusammensetzbare
Mosaike zu bilden.
[0008] Durch die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, wird ein Mosaikelementsatz
geschaffen, der aus paarweise verschiedenen Mosaikelementen besteht, die in
'den verschiedensten Anordnungen dasselbe reguläre Vieleck mit gerader Seitenanzahl
zu bilden vermögen und sich außerdem zum Bilden einer Grundform zum Ausfüllen der
euklidschen Ebene eignen.
[0009] Die Mosaikmuster, die sich mit dem Mosaikelementsatz gemäß der Erfindung bilden lassen,
sind sehr vielfältig, was sowohl ästhetische als auch praktische Vorteile haben kann.
Der Mosaikelementsatz gemäß der Erfindung läßt sich einfach konstruieren, die Anzahl
der verschiedenen Anordnungen, die das reguläre Vieleck bilden, erhöht sich rasch
mit steigender Seitenzahl.
[0010] Die Erfindung kann zur Bildung einer Hierarchie von Zusammensetzspielen mit stark
unterschiedlichem Schwierigkeitsgrad dienen. Die Mosaikelementsätze gemäß der Erfindung
lassen sich für die verschiedensten Zwecke verwenden, z.B. als Spiel, zu Lernzwecken,
zu Testzwecken, für Fliesen, Pflaster, Parkett u.a.m.
[0011] Zur Bildung eines Mosaikelementsatzes gemäß der Erfindung wird von einem regulären
Vieleck mit gerader Seitenanzahl 2n ausgegangen, wobei n eine natürliche Zahl ist.
Dieses Vieleck wird in bekannter Weise in rhombische Teilflächen aufgeteilt. Hierdurch
erhält man eine Menge von Rhomben, die jedoch nicht alle voneinander verschieden sind.
[0012] Der nächste Schritt zur Ermittlung der Konfiguration der Mosaikelemente des Mosaikelementsatzes
gemäß der Erfindung wird nun aus der Rhombenmenge genau ein Exemplar von jedem Rhombentyp
ausgewählt. Diese Rhomben bilden seine Teilmenge der Menge der Mosaikelemente des
Mosaikelementsatzes. Die restlichen Mosaikelemente der Menge der Mosaiksteine des
Mosaikelementsatzes gemäß der Erfindung werden dann durch paarweises Zusammensetzen
der verblie- ' benen Rhomben nach bestimmten Regeln gebildet. Dies könnte auch dadurch
erreicht werden, daß man die schon ausgewählten Rhomben, die paarweise verschieden
sind, als Modelle für zusätzliche Rhomben verwendet und somit einen reichlichen Vorrat
an Rhomben zur Paarbildung erstellt. Sehr bemerkenswert ist jedoch, daß die Anzahl
der restlichen Rhomben der Menge nach Auswahl der erwähnten einzelnen Rhomben genau
mit der Anzahl der Modelle zur Bildung der Rhombenpaare gemäß den Lehren der Erfindung
übereinstimmt. Dies ist vor allem deshalb bemerkenswert, weil, wie die nachfolgende
ausführliche Beschreibung der Erfindung zeigen wird, die Regeln für die Paarbildung
vollständig unabhängig von dem hierfür zur Verfügung stehenden Vorrat an Rhomben ist.
[0013] Über die Anordnung der Mosaikelemente des Mosaikelementsatzes gemäß der Erfindung
zu einem regulären Vieleck hinaus kann dieselbe Menge von Mosaikelementen , also derselbe
Mosaikelementsatz, auch dazu verwendet werden, eine geschlossene Fläche zu bilden,
die eine Grundform zum Ausfüllen der euklidschen Ebene bildet. Dies ist eine sehr
bemerkenswerte Eigenschaft des erfindungsgemässen
Mosaikelementsatzes, da die so gebildete Grundform in nur zwei Fällen nicht das reguläre
Vieleck ist, aus dem der Mosaikelementsatz gebildet wurde. Die hierdurch ermöglichte
einfache Auslegung oder Bedeckung einer Fläche ist sehr nützlich für die Herstellung
von Parkett-, Fliesen- und Tapetenmustern u.ä.
[0014] Eine Vielzahl von Mosaikelementsätzen gemäß der Erfindung kann nicht nur zu einer
entsprechenden Vielzahl von regulären Vielecken zusammengesetzt werden, sondern auch
zu einem solchen Vieleck und einem oder mehreren, dieses umgebenden, verschachtelten
Ringen. Somit kann z.B. ein reguläres Vieleck aus einem erfindungsgemäßen Mosaikelementsatz
mit drei zusätzlichen Mosaikelementsätzen so umgeben werden, daß ein weiteres , größeres
reguläres Vieleck entsteht, dieses kann wiederum mit fünf zusätzlichen Mosaikelementsätzen
umgeben werden, so daß ein weiteres, noch größeres Vieleck entsteht usw.
[0015] Die Mosaikelementsätze gemäss der Erfindung haben also außer der einfachen Bildung
eines regulären Vielecks auch noch viele andere interessante und nützliche Eigenschaften.
[0016] Im folgenden wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert.
[0017] Es zeigen:
Figur 1 einen Mosaikelementsatz gemäß einer Ausführungsform der Erfindung, dessen
Mosaikelemente zu einem regulären Vieleck zusammengesetzt sind und
Figur 2 die Menge von Rhomben, aus der die Mosaikelemente des Mosaikelementsatzes
gemäß Figur 1 gebildet werden können.
[0018] In Figur 1 ist ein erfindungsgemäß ausgebildeter Satz von Mosaikelementen oder "Mosaiksteinen"
dargestellt, die zu einem regulären Vieleck mit 16 Seiten zusammengesetzt sind. Die-Mosaikelemente
sind paarweise verschieden. Das dargestellte Vieleck kann mit dem Mosaikelementsatz
auf die verschiedenste Weise zusammengesetzt werden. Bei dem Mosaikelementsatz gemäß
Figur 1 sind mehr als 200 verschiedene Anordnungen der Mosaikelemente möglich.
[0019] Jedes der Mosaikelemente des in Figur 1 dargestellten Satzes besteht aus einem oder
zwei Rhomben. Wird eines der Mosaikelemente aus zwei Rhomben gebildet, dann treten
an keinem Schnittpunkt kollineare Kanten auf. Hierdurch läßt sich jeder Schnittpunkt
/an dem zwei Rhomben zusammentreffen, d.h. jede Stoßstelle zwischen den Enden zweier
Seiten verschiedener Rhomben, leicht an dem sich ergebenden Mosaikelement erkennen,
da das Mosaikelement dort einen Winkel oder eine Ecke aufweist. Es ist also offensichtlich,
daß die Mosaikelemente 1, 2, 3 und 4 jeweils aus einem einzigen Rhombus und die restlichen
Mosaikelemente aus jeweils einem Paar von Rhomben bestehen. Die Mosaikelemente 5,6
und 7 bestehen aus einem Quadrat (eine spezielle Rhombusform) und einem anderen Rhombus,die
Mosaikelemente 8,9 und 10 sind aus zwei identischen Rhomben gebildet, und die übrigen
Mosaikelemente 11, 12, 13, 14, 15 und 16 setzt sich aus zwei verschiedenen Rhomben
zusammen. Die Mosaikelemente 11 und 15, 12 und 13, 14 und 16 können als "zweieige
Zwillinge" bezeichnet werden, da die Rhomben jedes dieser Paare mit den Rhomben des
jeweils anderen Paares übereinstimmen, die unterschiedliche Anordnung der Rhomben
der Paare ergibt jedoch zwei verschiedene Mosaikelemente.
[0020] Aus jedem regulären Vieleck mit gerader Seitenzahl kann ein Satz von Mosaiksteinen
gemäß der Erfindung folgendermassen konstruiert werden:
Das reguläre Vieleck mit gerader Seitenzahl wird zuerst in eine Menge von Rhomben
unterteilt, wie es beispielsweise in Figur 2 dargestellt ist. Die vier Seiten eines
jeden Rhombus sind selbstverständlich jeweils so lang wie eine Seite des regulären
Vielecks. Ist die Anzahl p der Seiten des Vielecks gleich 4q, wobei q eine beliebige
natürliche Zahl ist, dann enthält die sich ergebende Menge von Rhomben q verschiedene
Typen von Rhomben mit q Quadraten und 2q Rhomben von jeden der übrigen (q-1) Typen.
Die Gesamtzahl der Rhomben ist somit gleich q(2q-1). Bildet man nun den Satz von Mosaikelementen
gemäß der Erfindung so erhält man q Mosaikelemente. Jeder Rhombentyp kann durch den
spitzen Winkel eindeutig bestimmt werden, der spitze Winkel muß dabei ein ganzzahliges
Vielfaches von 360°/p sein, wobei die ganze Zahl nicht größer als q ist.
[0021] Die Menge der Rhomben, aus der die Mosaikelemente gemäß Figur 1 gebildet sind, ist
in Figur 2 dargestellt. Die Quadrate sind mit den Nummern 4, 5a, 6a und 7a bezeichnet.
Die vier Quadrate ergeben sich deshalb, weil für das in Figur 2 dargestellte Vieleck
p gleich 16 ist und somit q gleich 4 sein muß. Das Quadrat ist der Extremfall, in
dem der "spitze" Winkel im Rhombus gleich 90° ist. 90° ist ja auch ein ganzzahliges
Vielfaches, nämlich das Vierfache (q-fache) von 360
0/p. Nun müssen 2q (d.h. 8) Rhomben vorhanden sein, deren spitzer Winkel.gleich 360
/p' mal 3 , also 67,5° ist, diese Rhomben sind in Figur 2 mit den Nummern 3, 6b, 8a,
8b, 11a, 12a, 13a und 15 bezeichnet. Weiterhin sind zwei 2q (d.h. 8) Rhomben vorhanden,
deren spitzer Winkel gleich 360°/p mal 2 (45°) ist, dies sind in Figur 2 die Rhomben
mit den Nummern 2, 5b,9a, 9b, 11b, 14a, 15b und 16a. Schließlich müssen noch zwei
2q (d.h. 8) Rhomben vorliegen, deren spitzer Winkel gleich 360°/p mal 1 (22,5°) ist,
dies sind die Rhomben 1, 7b, 10a, 10b, 12b, 13b, 14b und 16b.
[0022] Die anhand von Figur 2 beschriebene Aufteilung des regulären Vielecks in die Menge
von Rhomben dient nur zur Erläuterung und ist nicht einschränkend auszulegen. Für
die Konstruktion der Menge von Rhomben aus einem regulären Vieleck ist eine spezielle
Anordnung der Rhomben nicht erforderlich, da die oben gegebenen Lehren zur Konstruktion
der Menge der Rhomben unabhängig von der speziellen Anordnung der Rhomben ist.
[0023] Nachdem nun die erforderliche Menge von Rhomben vorliegt, wird der Satz der Mosaikelemente
gemäß der Erfindung wie folgt konstruiert:
Zuerst wird von jedem der verschiedenen Rhombentypen genau ein einziger Rhombus ausgewählt
und als Mosaikelement verwendet. Dies sind in Figur 1 die Mosaikelemente 1,2,3 und
4, die jeweils aus einem einzigen Rhombus bestehen und selbstverständlich eine Anzahl
gleich der paarweise verschiedenen Rhombentypen in Figur 2 aufweisen. Die restlichen
Mosaikelemente werden nun aus Paaren der übrigen Rhomben in Figur 2 gebildet, wobei
zu beachten ist, daß beim Zusammensetzen zweier Rhomben an keinem der Schnittpunkte
der Seiten der beiden Rhomben eine kollineare Kante, also ein gestreckter Winkel,
auftritt. Hieraus folgt automatisch , daß man kein Mosaikelement aus zwei Quadraten
bilden kann und man wird daher drei Mosaikelemente konstruieren, indem man ein Quadrat
mit einem Exemplar eines anderen Rhombentyps an zwei Seiten zusammensetzt. In Figur
1 bestehen die Mosaikelemente 5,6 und 7 jeweils aus einem Quadrat und einem anderen
Rhombentyp.
[0024] Dann werden drei weitere Mosaikelemente gebildet, indem man ein Exemplar aus jedem
der nichtquadratischen Rhombentypen mit einem identischen Exemplar zusammensetzt und
damit jeweils eine Konfiguration bildet, die oben als "eineiger Zwilling" bezeichnet
wurde. Dies sind die Mosaikelemente 8, 9 und 10 in Figur 1.
[0025] Aus den restlichen Rhomben werden nun dadurch Mosaikelemente gebildet, daß man jeden
dieser Rhomben mit einem Rhombus anderen Typs auf jede der beiden möglichen Arten
zusammensetzt und damit zwei verschiedene "isotope" Arten eines zweieigen Zwillings
bildet.
[0026] Z.B. besteht das Mosaikelement 11 in Figur 1 aus den
Rhomben 11a und 11b, die so zusammengesetzt sind, daß die"kurze" Form des zweieiigen
Zwillings entsteht, wogegen das Mosaikelement 15 in Figur 1 aus dem gleichen Rhombentyp
so zusammengesetzt ist, daß sich die "lange" Form des zweieiigen. Zwillings ergibt.
Das Mosaikelement 14 ist die "kurze" Form eines zweieiigen Zwillings, dessen "lange"
Form das Mosaikelement 16 darstellt.
[0027] Obwohl die Konstruktion der in Figur 1 dargestellten Mosaikelemente unter Zuhilfenahme
der Figuren 1 und 2 erläutert wurde, dürfte aus den obigen Ausführungen ersichtlich
sein, daß die Bildung der Mosaikelemente aus der Menge der Rhomben leicht möglich
ist, ohne auf das reguläre Vieleck, das die Grundlage des Parkett- oder Mosaikmusters
(Tessellation) ist, Bezug zu nehmen.
[0028] Bemerkenswert ist, daß obwohl die Kombination eines Quadrates mit einem anderen Rhombentyp
als zweieiiger Zwilling angesehen werden kann, der andere entsprechende zweieiige
Zwilling das Spiegelbild des ersten ist und somit nur ein Mosaikelement aus der Verbindung
eines Quadrats mit einem beliebigen anderen Rhombentyp gebildet wird.
[0029] Bei der obigen Beschreibung der Unterteilung des 16-seitigen Vielecks in Figur 1
und 2 wurden die Regeln für ein Vieleck mit 4q Seiten erläutert. Die anderen möglichen
Vielecke mit gerader Seitenzahl sind die mit einer Seitenzahl p gleich 4 (q+ 1/2).
In diesem Fall enthält die Menge der Rhomben q paarweise verschiedene Rhombentypen
und (2q + 1) Exemplare eines jeden Typs. Die Gesamtzahl aller Rhomben ist somit gleich
q (2q + 1). Die Menge von Mosaikelementen, die entsprechend der Erfindung aus dieser
Rhombenmenge gebildet wird, besteht demnach aus q (q + 1) Mosaikelementen. Wie im.Falle
p = 4 q ist jeder Rhombentyp durch seinen spitzen Winkel eindeutig festgelegt und
dieser Winkel ist ein ganzzahliges Vielfaches von 360
0/p, wobei die ganze Zahl nicht größer als q ist. Der größtmögliche derartige Winkel
ist somit kleiner als 90° und deshalb ist keiner der Rhomben ein Quadrat.
[0030] Aus den vorhergehenden Ausführungen ist ersichtlich, daß die Menge der Rhomben, die
zur Bildung der Mosaikelemente erforderlich ist, leicht zu bilden und daß man die
Mosaikelemente auf einfache Weise aus der Menge der Rhomben gewinnen kann, auch ohne
Bezug auf das reguläre Viereck, das die Basis für das Mosaikmuster oder Flächen erfüllende
Muster ist. Zur Konstruktion des Mosaikelementsatzes ist es also nicht nötig, das
Mosaik-Puzzle zu lösen.
[0031] Die Einschränkung in der Rhomben-Paarbildung gemäß den Lehren der Erfindung, d.h.
die Bedingung, daß in keinem der Schnittpunkte kollineare Kanten auftreten dürfen,
ist sehr wichtig, da beim Vorhandensein eines derartigen Paares in einem Mosaikelement
des Mosaikelementsatzes die Bildung des gewünschten regulären Vielecks nicht möglich
ist.
[0032] Es war bereits erwähnt worden, daß man mit weiteren Mosaikelementsätzen konzentrische
"Ringe" aus Mosaikelementen um das das Grundmuster bildende reguläre Vieleck bilden
kann, wobei sich dann als äußere Begrenzung ein neues Vieleck mit.einer größeren Seitenzahl
ergibt.
1.) Mosaikelementsatz aus voneinander verschiedenen, polygonförmigen Mosaikelementen
zum Ausfüllen einer Fläche, die durch ein reguläres Vieleck mit gerader Seitenzahl
2n begrenzt ist und zum Bilden einer Grundform zum Ausfüllen der euklidschen Ebene
, wobei n eine natürliche Zahl bedeutet, das reguläre Vieleck in eine Menge von (n-1)
n/2 Rhomben zerlegbar ist und die Menge der Rhomben aus einer Anzahl von Teilmengen
besteht, welche jeweils Rhomben unter sich gleicher , jedoch von Teilmenge zu Teilmenge
verschiedener Form enthalten, dadurch gekennzeichnet, daß er aus Mosaikelementen (1
bis 4) besteht, die jeweils die Form eines Exemplars der verschiedenen Teilmengen
haben, und ferner aus Mosaikelementen (5 bis 16) mit Formen, die sich ergeben, wenn
man je zwei der verbleibenden Rhomben der Menge mit zwei Seiten so aneinander setzt,
daß die entstehenden Mosaikelemente paarweise verschieden sind und die mit ihren Enden
aneinanderstoßenden Seiten beider Rhomben keinen gestreckten Winkel bilden.
2.) Mosaikelementsatz nach Anspruch 1,'dadurch gekennzeichnet , daß die Anzahl der Seiten des Vielecks gleich 2n = 4q ist,
wobei q eine natürliche Zahl bedeutet, so daß der spitze Winkel eines jeden Rhombus
der Menge ein ganzzahliges Vielfaches von 360°/p ist; daß die ganze Zahl nicht größer
als q ist und daß die Menge von Rhomben q Quadrate und 2q Exemplare jedes der (q-1)
anderen Rhombentypen enthält, derart, daß die Gesamtzahl der Mosaikelemente des Satzes
gleich q2 ist.
3.) Mosaikelementsatz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Anzahl der Seiten
des regulären Vielecks gleich 2n = 4 (q + 1/2) ist, wobei der spitze Winkel jedes
Rhombus der Menge ein ganzzahliges Vielfaches von 3600/p und die ganze Zahl nicht größer als p ist, und daß die Menge der Rhomben (2q +
1) Exemplare eines jeden Rhombentyps enthält, so daß die Gesamtzahl der Mosaikelemente
des Satzes gleich q (q + 1) ist.
4.) Mosaikelementsatz nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß er ein
Spiel bildet.
5.) Mosaikelementsatz nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Mosaikelemente
aus Fliesen bestehen.
6.) Mosaikelementsatz nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Mosaikelementsatz
ein omamentales Muster bildet.
7.) Mosaikelementsatz nach Anspruch 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Mosäikelemente
ein Parkett bilden.