(19)
(11) EP 0 019 033 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.11.1980  Patentblatt  1980/24

(21) Anmeldenummer: 80100458.1

(22) Anmeldetag:  30.01.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B21D 51/24
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT

(30) Priorität: 10.05.1979 DE 2918839

(71) Anmelder: ROBERT BOSCH GMBH
70442 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Haug, Gerhard, Dipl.-Ing.
    D-7123 Sachsenheim (DE)
  • Kochendörfer, Heinrich
    D-7053 Kernen (DE)
  • Kraisel, August
    D-7050 Waiblingen (DE)
  • Tietz, Alfred
    D-6653 Blieskastel (DE)
  • Trautewein, Herbert
    D-7140 Ludwigsburg (DE)
  • Mergenthaler, Robert
    D-6900 Heidelberg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zum Herstellen eines Druckbehälters, insbesondere Druckspeichers


    (57) Der Druckbehälter besteht aus einem geschlossenen, etwa kugelförmigen Gehäuse, in dessen Innenraum eine elastische Trennwand (11) angeordnet ist; sie unterteilt diesen in einen Flüssigkeitsraum (12) und in einen Gasraum (13). Das Gehäuse ist durch Fließpressen aus einer Platine derart hergestellt, daß in einem ersten Arbeitsgang ein etwa kelchartiges Gebilde hergestellt wird, dessen oberer Teil konisch ausgebildet ist, d.h. sich verjüngende Wandstärke besitzt, und nach dem Einbringen der Trennwand eingebördelt wird, so daß ein etwa kugelförmiges Gehäuse entsteht. Durch die konische Ausbildung der oberen Gehäusehälfte (10') wird erreicht, daß durch das Einbördeln keine Verdickung in dieser Zone entsteht, sondern die Wandstärke überall dieselbe bleibt.




    Beschreibung

    Stand der Technik



    [0001] Die Erfindung geht aus von einem Druckbehälter nach der Gattung des Hauptanspruchs. Bei einem derartigen bekannten Behälter weist die obere, einzubördelnde Partie überall dieselbe Wandstärke auf, wodurch sich der Nachteil ergibt, daß sich beim Einbördeln die Wandstärke im oberen Teil verdickt und sogar derart massiv wird, daß sich an den anderen Gehäuseteilen, insbesondere im unteren Bereich des Gehäuses Materialverdickungen ergeben, die völlig unerwünscht sind. Dies rührt davon her, daß die obere Partie massiver geworden ist als das Unterteil.

    Vorteile der Erfindung



    [0002] Der erfindungsgemäße Druckbehälter mit den kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat demgegenüber den Vorteil, daß der obere Gehäuseteil durch das Einbördeln überall die gleiche Wandstärke erhält und daß keine Auswirkungen auf die Wanddicken in anderen Behälterregionen erfolgen. Man erhält dadurch ein besonders stabiles Gehäuse, das auch einfach und damit wirtschaftlich herzustellen ist.

    [0003] Durch die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen sind vorteilhafte Weiterbildungen und Verbesserungen der im Hauptanspruch angegebenen Merkmale möglich.

    Zeichnung



    [0004] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen Figur 1 einen Druckspeicher im Längsschnitt, Figur 2 das Gehäuse nach einem bestimmten Verfahrensschritt.

    Beschreibung des Ausführungsbeispiels



    [0005] Wie die Figur 1 zeigt, besteht der Druckspeicher im wesentlichen aus einem geschlossenen Gehäuse 10, in dessen Innenraum eine Membran 11 aus elastischem Werkstoff angeordnet ist, die diesen in einen Flüssigkeitsraum 12 und in einen Gasraum 13 unterteilt. Die Membrane 11 ist durch einen metallischen Spreizring 14 mit ihrem Rand 15 gegen eine Gehäuseschulter 16 gedrückt und wird dort festgehalten.

    [0006] Am unteren Teil des Gehäuses befindet sich ein Stutzen 18 mit einer durchgehenden Flüssigkeitsbohrung 19. Am gegenüberliegenden Teil des Gehäuses befindet sich eine Gaseinlaßöffnung 20, die durch eine Schraube 21 verschlossen ist. Am Stutzen 18 ist der Druckspeicher an eine Hydraulikanlage angeschlossen.

    [0007] Das Gehäuse 10 ist durch Fließpressen aus einer metallischen Platine hergestellt. In einem ersten Arbeitsgang - unter Umständen und je nach Größe des Gehäuses können auch zwei und mehr Arbeitsgänge hierfür erforderlich sein - wird durch Fließpressen ein hohlzylindrisches Gebilde hergestellt mit einem etwa halbkugelförmigen Gehäuseunterteil mit daran angeformtem Stutzen 18. Dieses vorgeformte Gehäuseteil ist in Figur 2 dargestellt. Wesentlich ist nun, daß der obere Teil 10' des Gehäuses konisch ausgebildet ist, und zwar derart, daß sich die Wandstärke nach oben hin deutlich verjüngt. Diese Konizität kann durch Drehen, durch den Fließpreßvorgang selbst oder durch einen Abstreckvorgang hergestellt sein. Die Konizität ist wesentlich größer, als sie etwa zum Herausziehen eines Preßstempels notwendig ist. Die Schulter 16 kann ebenfalls durch das Fließpressen hergestellt sein oder auch wieder durch Drehen. Nach diesen Arbeitsvorgängen wird die Membran 11 in das Gehäuse eingebracht und mit dem Spreizring 14 befestigt. Anschließend wird der obere Teil 10' des Gehäuses, d.h. der konische Teil, der sich über etwa die Hälfte oder ein Drittel des Gehäuseinnenraums erstreckt, eingebördelt, so daß sich ein geschlossenes, etwa kugelförmiges Gehäuse ergibt, wie es in Figur 1 dargestellt ist. Bei diesem Einbördelvorgang, der durch ein Spezialwerkzeug erfolgt, wird die zuvor verjüngte Wanddicke nun überall gleich dick. Der untere Teil 10" des Gehäuses ist so geformt, daß vom Äquator bis zum Stutzen hin die Wandstärke etwa gleichmäßig zunimmt.

    [0008] Die Konizität im Bereich 10' des oberen Behälterteils kann natürlich auch außen liegen, während der innere Teil zylindrisch ist, oder auch außen und innen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Herstellen eines geschlossen Druckbehälters, insbesondere Druckspeichers, dessen einteiliges Gehäuse in mindestens einem ersten Arbeitsgang durch Fließpressen zu einem etwa kelchartigen Hohlkörper vorgeformt wird und anschließend durch Einbördeln des oben offenen Teils geschlossen wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung im oberen, vor dem Einbördeln offenen Gehäuseteil (10') derart konisch ausgebildet wird, daß sie sich zum offener. Ende hin verjüngt.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Dicke der Wandung stetig verjüngt.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die verjüngte Zone vor dem Einbördeln über etwa ein Drittel oder die Hälfte der Innenraumhöhe des Gehäuses erstreckt.
     
    4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verjüngung durch einen spanabhebenden Arbeitsvorgang erfolgt.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verjüngung zusammen mit dem ' Fließpreßvorgang erfolgt.
     
    6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verjüngung von einer zylindrischen, gleich dicken Gehäusezone ausgeht, an der eine Schulter für die Anordnung einer den Innenraum des Gehäuses unterteilenden elastischen Membran gebildet ist.
     
    7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Gehäusewandung an ihrem unteren Teil, an dem sich ein Stutzen (18) befindet, zunehmend verdickt.
     
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die sich verjüngende Zone durch Konizität an der Innenseite des Gehäuses gebildet ist.
     
    9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die sich verjüngende Zone durch Konizität an der Außenseite des Gehäuses gebildet ist.
     
    10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die sich verjüngende Zone durch Konizität sowohl an der Innen- wie auch an der Außenseite des Gehäuses gebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht