[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Düse zum Entlüften, Belüften oder Beschicken
von Formen für Gießereizwecke oder die Kunststoffverarbeitung.
[0002] In der Gießereiindustrie werden derartige Düsen für Blaskernkästen, Kokillenkernkästen
oder Modelle für das Vakmunformverfahren eingesetzt. Auch in der Kunststoffverarbeitung
finden Düsen vielseitig Verwendung. Die in die Formwandung einzusetzenden Düsen haben
die Aufgabe einerseits beim Füllen der Form die Luft schnell und restlos abzuleiten
und andererseits eine möglichst ungestörte Formoberfläche zu belassen. Beim Bedampfen
von Schaumstoff-Formen wird Dampf durch die Düsen in den Füllstoff der Form geschickt.
Auch hier sollen die Düsen zwar den Durchlaß von Luft oder Dampf gewährleisten, aber
das Austreten von Füllstoff verhindern.
[0003] Gebräuchlich sind Düsen mit einem sich in die Formwandung einsetzenden Halteteil,
welcher zum Formeninnenraum hin mit einer Düsenwand abgeschlossen ist, welche eine
Vielzahl von Durchtrittsöffnungen aufweist. Am häufigsten bestehen die Durchtrittsöffnungen
aus parallelen Schlitzen. Das Problem bei derartigen Düsen besteht darin, daß die
Durchtrittsöffnungen zwar möglichst fein sein sollen, sich aber nicht verstopfen dürfen.
Nach einer bekannten Ausführung (DE-PS 861 738) soll durch konische Gestaltung der
Schlitzquerschnitte den beiden Forderungen Rechnung getragen werden. Beim Einsetzen
der Düsen in die Formwand kann man aber eine Verformung der Düse, insbesondere im
Bereich der Schlitze, nicht immer vermeiden.
[0004] Auf der Rückseite der Stege zwischen den einzelnen Schlitzen vorgesehene Abstandshalter,
beispielsweise in Form von Ringen sollen dem abhelfen, sie behindern aber den Durchtritt
der Luft und begünstigen das Verstopfen der Querschnitte. Außerdem wird der Herstellungsaufwand
durch solche zusätzlichen Teile erheblich vergrößert und die Reinigungsmöglichkeit
verschlechtert.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Düsen mit möglichst feinen Durchtrittsöffnungen
ohne besonderen Aufwand herstellen zu können, die sich nicht leicht verstopfen und
trotzdem möglichst feine Durchtrittsöffnungen haben sollen, sowie in der Lage sind
auch hohen Drücken standzuhalten.
[0006] Zur Lösung dieser Aufgabe werden die Merkmale des l'atentanspruches vorgeschlagen.
[0007] Die mit der Düsenwand fest verbundene Folie bringt folgende Vorteile mit sich:
a) In die Folie können feine Durchbrechungen mit glatten Rändern eingestanzt werden,
so daß sich Sandkörner oder sonstiger Formstoff nicht so leicht festklemmen können.
b) Die mit der Düsenwand körperfest verbundene Folie fixiert die Stege der Düsenwand,
sodaß besondere Stabilisierungselemente auf den Stegrückseiten nicht mehr nötig werden.
c) Die Folie kann aus besonders verschleißfestem Material ohne großen Aufwand hergestellt
werden (z.B. aus Edelstahl), um die Haltbarkeit der Düse wesentlich zu verlängern.
Der Grundkörper der Düse kann deshalb aus billigerem Material (z.B. Kunststoff) bestehen.
d) Die räumliche Anordnung und Feinheit der Durchbrechungen läßt sich weitgehend variieren.
[0008] Eine besonders günstige Gestaltung liegt dann vor, wenn die Durchbrechungen der Folie
kleiner sind als die Durchtrittsöffnungen der Düsenwand, weil Sandpartikel, nachdem
sie die dünne Folie fast reibungslos passiert haben, in den freien Raum fallen, welcher
durch den erweiterten Durchschnittsquerschnitt hinter der Folie gebildet wird. Auf
diese Weise wird ein Effekt erzielt, welcher den Selbstreinigungseffekt der bekannten
konischen Schlitze noch übertrifft. )
[0009] In der Zeichnung ist die Erfindung an Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine Düse im Schnitt
Fig. 2a, b, c verschiedene Gestaltungen der Durchtrittsöffnungen
Fig. 3 den Bereich einer Durchtrittsöffnung im vergrößerten Maßstab
Fig. 4, 5 eine Düse mit zweischichtiger Folie im Schnitt bzw. in Draufsicht
Fig.6 eine Düse mit kammartig ineinandergreifender zweiteiliger folie
[0010] Der aus Aluminium, Messing, Automatenstahl oder Kunststoff gefertigte Grundkörper
der Düse besteht aus dem zylindrischen Halteteil 1 und der Düsenwand 3. Der Halteteil
1 setzt sich in die angedeutete Formwandung 2 ein, während die Düsenwand 3 den Abschluß
zum Formeninnenraum bildet. Die Düsenwand 3 ist mit einer Folie 4 aus Edelstahl versehen
(z.B. durch Kleben). Die Düsenwand 3 weist eine Vielzahl von Durchtrittsöffnungen
5 für das abzuführende Medium auf. Die Folie 4 hat entsprechende Durchbrechungen 6
mit geringerer Abmessung, sodaß die Folie die Durchtrittsöffnungen 5 etwas überragt.
Während z. B. die Düsenwand Schlitze von 0,8 mm Breite hat, sind die Durchbrechungen
der Folie nur 0,5 mm breit. Die Düsenwand 5 mit der Folie 6 bildet die Begrenzung
der Formoberfläche und zwar in einer Weise, daß der Verschleiß der Düse verringert
wird und feine Sandkörner hinter der Folie einen erweiterten Raum vorfinden und sich
deshalb nicht festsetzen können. Die Folie stabilisiert außerdem die Düsenwand und
verhindert seitliche Verschiebungen der Schlitzstege, d. h. Veränderungen der Durchbrechungen
5. Die Gestaltung der Durchbrechungen 5 kann unterschied- lich sein. Fig. 2a zeigt
durchgehende Schlitze 7. Fig. 2b ebenfalls Schlitze, wobei allerdings die Stege 8
der Folie 4 durch einen Quersteg 9 zur weiteren Stabilisierung verbunden sind. Eine
Veränderung der Schlitzbreite durch Verformen der Düse ist dabei nicht mehr möglich.
Wie Fig. 2c zeigt, sind auch Durchbrechungen in Form von Bohrungen 10 möglich. Die
verschiedenartigen Durchbrechungen 6 in der Folie können auf einfache Weise eingestanzt
werden. Hierdurch ergeben sich sehr glatte Ränder. Ein geringes Abbiegne der überstehenden
Teile 11 im Bereich der Durchtrittsöffnungen 5 erleichtert das Entnehmen eines hergestellten
Formkörpers. Obwohl es bereits möglich ist in einer Folie wesentlich feinere Durchbrechungen
anzubringen als in einer massiven Düse herkömmlicher Art, läßt sich der Durchtrittsquerschnitt
noch dadurch verkleinern, indem am ent- ; weder die Folie 4 zweischichtig mit sich
überschneidenden Durch- brechungen ausführt (Fig. 4 und 5) oder die Folie zweiteilig
aus- führt und bis auf die gewünschte Schlitzbreite aneinanderfügt (Fig. 6). In der
zweischichtigen Folie wird der Durchtrittsquerschnitt durch den Bereich 13 bestimmt,
in welchem die Durchbrechungen 6' der oberen Schicht und 6" der unteren Schicht übereinander
zu liegen kommen. Außer den dargestellten rechtwinklig zueinander liegenden Schlitzen
sind auch andere Formen und gegenseitige Lagen von Durchbrechungen denkbar. Kammartig
ineinanderschiebbare Teile 14 der Folie gemäß Fig. 6 erlauben feinste Schlitzbreiten,
je nachdem wie dicht man die nebeneinanderliegenden Teil aneinanderfügt.
[0011] Die Fährungsnut 12 am unteren Ende des Halteteils 1 dient zur Führung und Justierung
bei der Fertigung, damit die Durchtrittsöffnungen 5 der Düsenwand 3 mit den Durchbrechungen
6 der Folie 4 beim Verbinden der beiden Teile in der gewünschten Weise stimmen.
[0012] Während bei Gießereiformen das die Düsen durchstrümende Medium aus dem Formeninnenraum
nach außen tritt, gibt es andere Fälle, bei denen das Medium von außen in die Form
oder dgl. eingeführt werden soll. Die Folie wird zweckmäßig auf die Besenplattenseite,
auf welcher das Medium auftritt, d. h. bei Giebereiformen - wie in den Figuren dargestellt
- auf der den Formhohlraum begrenzenden Seite.
[0013] In anderen Anwendungsbereichen, z. B. beim Bedam, fen von kunststoff-Formen oder
beim Beschicken mit Farbe, Leim oder dgl. Medien kann die Anordnung auf der Gegenseite
der Dusenplatte zweckmäßig sein. )
[0014] Bei einer mehrlagigen Folie (Fig. 4) könnten die Durchbrechungen von Lage zu Lage
kleiner werden. Hinter den größeren Durchtrittsöffnungen 5 könnten in der Folie 4
anstatt jeweils einer kleineren Durchbrechung Nester von feinen Löchern angeordnet
sein, ohne vom Erfindungsprinzip abzuweichen. Die Folie 4 könnte außerdem teflonisiert
oder der freie Lochrand der Folie geschlitzt sein, sodaß ein Flattern möglich ist
und damit erreicht wird, daß die Düse sauber bleibt.
1. Düse zum Entlüften, Belüften oder Beschicken von Formen für Gießereizwecke, die
kunststoffverarbeitung oder dergleichen, bestehend aus einem sich in die Formwandung
einsetzenden Halteteil, welcher zum Formeninnenraum hin mit einer Düsenwand abgeschlossen
ist, die eine Vielzahl von Durchtrittsöffnungen aufweist, dadurch gekennzeichent,
daß die Düsenwand (3) mit einer Folie (4) versehen ist, welche im Bereich der Durchtrittsöffnungne
(5) der Düsenwand (3) Durchbrechungen (6) aufweist.
2. Düse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrechungen (6) der Folie
(4) geringere Abmessung haben als die Durchtrittsöffnungen (5) der Düsenwand (3).
3. Düse nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Düsen wand (3) auf
der den Formhohlraum begrenzenden Seite mit der Folie (4) versehen ist.
4. Düse nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (4) auf der Innenseite
der Düsenwand (3) aufgebracht ist.
5. Düse nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die die Durchtrittsöffnungen
(5) der Düsenplatte (3) überragenden Teile (11) der Folie (4) zu den Durchtrittsöf
nungen (5) hin geneigt sind.
6. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (4)
aus Edelstahl besteht.
7. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchtrittsöffnungen
(5) und Durchbrechungen (6) schlitz--förmig ausgebildet sind, wobei die schlitzförmigen
Durchbrechungen der Folie (4) durch mindestens einen Quersteg (9) unterbrochen sind.
8. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Folie (4)
aus zwei übereinanderliegenden Schichten (4', 4'') besteht, deren Durchbrechungen
(6', 6'') sich überschneiden.
9. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 8, daaurch gekennzeichnet, daß die Folie (4)
aus zwei nebeneinanderliegenden kammartigen Teilfolien besteht, deren Zungen (15)
sich bis auf die gewünschte Spaltbreite der Durchbrechungen (6) ineinanderfügen.
10. Düse nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil
(1) an der der Düsenwand (3) abgewandten Seite mit einer Führungsnut (12) versehen
ist.