[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Färben oder Bedrucken und gleichzeitigem
Ausrüsten von Textilien aus Cellulosefasern oder Gemischen aus Cellulosefasern und
synthetischen Fasern mit Dispersionsfarbstoffen in wäßrigem Medium in Gegenwart von
wasserlöslichen Quell
- und Farbstofflösungsmitteln und Fixieren.der Farbstoffe durch Erhitzen der gefärbten
oder bedruckten Textilien bei Temperaturen bis zu 23
0 C.
[0002] Aus der DE-PS 18 11 796 ist bekannt, zum Färben und Bedrucken von.Textilien aus Cellulosefasern
oder Gemischen aus Cellulosefasern und synthetischen Fasern mit Dispersionsfarbstoffen
im wäßrigen Medium zu arbeiten und die wasserunlöslichen Dispersionsfarbstoffe unter
Verwendung von wasserlöslichen Quell- und Farbstofflösungsmitteln auch in das Innere
der gequollenen Cellulosefasern zu bringen. Als wasserlösliche Quell- und Farbstofflösungsmittel
werden vor allem Polyäthylenglykole und deren Derivate verwendet.
[0003] Es ist außerdem bekannt, Artikel, die aus Cellulosefasern bestehen oder diese im
Gemisch mit anderen Fasern enthalten, auszurüsten, so daß Krumpfung und Knitterverhalten
des Textilgutes in positivem Sinne beeinflußt werden. Das Ausrüsten des Textilgutes
erfolgt in der Regel im Anschluß an den Färbevorgang. Das Ausrüsten des textilen Materials
kann nachteilige Auswirkungen auf die fixierten Farbstoffe haben. Außerdem ist das
einbadige Pigmentfärben und Ausrüsten von textilen Materialien bekannt. Hierbei dringt
der Farbstoff nicht in die Fasern ein, sondern wird an der Oberfläche des Textilgutes
fixiert. Um den Pigmentfarbstoff fest an das textile Material zu binden, ist es erforderlich,
einen Pigmentbinder beim Färben und Aus- rüsten zu verwenden. Dadurch kann der Griff
der Ware erheblich, in nicht erwünschter Weise beeinflußt werden.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Färben oder
Bedrucken von Textilien aus Cellulosefasern oder Gemischen aus Cellulosefasern und
synthetischen Fasern mit Dispersionsfarbstoffen in wäßrigem Medium in Gegenwart von
wasserlöslichen Quell-und Farbstofflösungsmitteln und Fixieren der Farbstoffe durch
Erhitzen der gefärbten oder bedruckten Textilien auf Temperaturen bis zu 230°C zur
Verfügung zu stellen, bei dem der Farbstoff von den Fasern aufgenommen und die Textilien
auch gleichzeitig ausgerüstet werden.
[0005] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß bei dem eingangs beschriebenen Verfahren dadurch
gelöst, daß in 1000 Gewichtsteilen der Flotten oder Druckpasten
(a) 5 bis 150 Gewichtsteile einer Methylol- und/oder Methylolätherverbindung von Harnstoff,
cyclischen Harnstoffen, Carbamaten oder Aminotriazinen als Ausrüstungsmittel oder
(b) 30 bis 300 Gewichtsteile eines Polyäthers, der durch Umsetzung von 5 bis 25 Äthylenoxid-Einheiten
enthaltendem Polyäthylenglykol mit einer Methylol- und/oder Methylolätherverbindung
von Harnstoff, cyclischen Harnstoffen, Carbamaten oder Aminotriazinen erhalten wird,
als Ausrüstungs-, Quell- und Farbstofflösungsmittel und
gegebenenfalls bis zu 50 Gewichtsteilen eines sauren Katalysators enthalten sind.
Man erzielt auf diese Weise in einer einzigen Verfahrensstufe eine Durchfärbung der
Cellulosefasern und der synthetischen Fasern des textilen Materials und erhält dabei
gleichzeitig eine Ausrüstung der Cellulosefasern verbunden mit einem guten Glättebild
des gefärbten Materials und gegenüber bekannten Druck- und Färbeverfahren eine Ware,
deren Griff verbessert ist.
[0006] Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren werden Cellulosefasern oder Gemische aus Cellulosefasern
mit synthetischen Fasern gefärbt oder bedruckt. Die Cellulosefasern sind quellbar,
beispielsweise eignen sich Baumwolle und Fasern aus Regeneratcellulose, die für das
Quell- und Farbstoff--Lösungsmittel zugänglich sind. Im Fall von
'Fasermischungen verwendet man als synthetische Fasern vor allem Fasern aus Polyester.
Daneben eignen sich als synthetische Fasern Cellulosetriacetat, Celluloseacetat und
Polyamidfasern. Der Anteil an synthetischen Fasern in der Fasermischung kann in einem
weiten Bereich schwanken. Beispielsweise kann man Fasermischungen verwenden, die 80
bis 20 Gewichtsprozent an synthetischen Fasern enthalten. Vorzugsweise werden erfindungsgemäß
Textilien aus Polyester und Baumwolle gefärbt oder bedruckt und ausgerüstet. Unter
Textilien sollen Kammzüge, Faservliese, Garne, Fäden, Stickschläuche, Stückwaren,
Gewebe und Teppiche verstanden werden.
[0007] Cellulosefasern und synthetische Fasern werden bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
mit einer einzigen Farbstoffklasse gefärbt oder bedruckt, nämlich mit Dispersionsfarbstoffen.
Die Dispersionsfarbstoffe können beispielsweise folgenden Farbstoffklassen angehören:
Farbstoffe mit einer oder mehreren Azobindungen, Anthrachinonfarbstoffe, indigoide-Farbstoffe
und Phthalocyaninfarbstoffe. Die Farbstoffe werden unter Zusatz anionischer oder nichtionogener
Dispergiermittel in eine fein verteilte Zubereitung überführt. Die Zubereitung kann
als flüssige Einstellung oder in Pulverform verwendet werden. Der Reinfarbstoffgehalt
liegt meistens zwischen 10-und 90 Gewichtsprozent. Bevorzugt werden Dispersionsfarbstoffe,
die in Wasser bei Temperaturen von 200°C und darunter unlöslich und im verwendeten
Lösemittel bei der Fixiertemperatur gut löslich sind. Sie färben die genannten synthetischen
Fasern unter den Anwendungsbedingungen ohne besondere Hilfsmittel an und werden mit
Hilfe eines Quell- und Farbstofflösungsmittels auch in das Innere der mit Wasser angequollenen
Cellulosefasern gebracht. Die Quell- und Farbstofflösungsmittel sind so beschaffen,
daß sie in die Cellulosefaser eindringen können und dort das Wasser ersetzen bzw.
sich mit dem Wasser mischen und haben gleichzeitig die Eigenschaft, ein Lösungsmittel
für den wasserunlöslichen Dispersionsfarbstoff zu sein. Derartige Quell- und Farbstofflösungsmittel
sind beispielsweise Polyäthylenglykole, Blockcopolymerisate aus Äthylenoxid und Propylenoxid
oder Äther-, Ester- oder Carbamat--Derivate von Polyäthylenglykol oder Blockcopolymerisaten
aus Äthylenoxid und Propylenoxid. Die in Betracht kommenden Polyäthylenglykole haben
ein Molekulargewicht in dem Bereich von 300 bis 5000, vorzugsweise 400 bis 1000. Blockcopolymerisate
aus Äthylenoxid und Propylenoxid enthalten 10 bis 100, vorzugsweise 20 bis 50 Propylenoxid-Einheiten
und 8 bis 300, vorzugsweise 10 bis 200 Äthylenoxid-Einheiten. Diese Blockcopolymerisate
werden vorzugsweise dadurch hergestellt, daß man an Polypropylenglykol mit 10 bis
100 Propylenoxid-Einheiten 8 bis 300 Mol Äthylenoxid anlagert. Produkte dieser Art
können mit Hilfe der Formel

beschrieben werden, in der
n = 8 bis 300, vorzugsweise 10 bis 200 und
m = 10 bis 100, vorzugsweise 20 bis 50
bedeutet.
[0008] Außerdem eignen sich Mono- und Diäther von Polyäthylengly- ' kolen als Quell- und
Farbstofflösungsmischung.
[0009] Diese Verbindungen werden hergestellt, indem man ein-oder mehrwertige Alkohole oder
Phenole mit Äthylenoxid umsetzt. Geeignete Alkohole sind beispielsweise Methanol,
Äthanol, Propanol, Butanol, Hexanol, Decanol und Dodecanol, mehrwertige Alkohole,
wie Äthylenglykol, Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit und Sorbit. Die Alkohole
können auch mit einem Mischgas aus Äthylenoxid und Propylenoxid umgesetzt werden.
Dabei erhält man Monoäther von Polyalkylenoxiden, in denen Äthylenoxid-und Propylenoxid-Einheiten
statistisch verteilt sind. Daneben kommen auch solche Derivate von Polyalkylenoxiden
in Betracht, die Äthylenoxid- und Propylenoxid-Blöcke enthalten. Außer den Alkoholen
kommen zur Herstellung der Äther auch Phenole in Betracht, die mit Äthylenoxid bzw.
Äthylenoxid und Propylenoxid umgesetzt werden. Geeignete Phenole sind beispielsweise
das unsubstituierte Phenol, die isomeren Methylphenole, Bisphenol-A, 2,5-Dimethylphenol,
2,4-Dimethylphenol, o-Phenylphenol und p-Chlorphenol, Isooctylphenol, Isononylphenol,
Isododecylphenol, p-tert. Butylphenol und die entsprechenden Diisoalkylphenole.
[0010] Als Quell- und Farbstofflösungsmittel eignen sich auch Carbonsäureester von Polyäthylenglykolen
und Blockcopolymerisaten der oben beschriebenen Art. Die Carbonsäurepolyglykolester
werden beispielsweise hergestellt, indem man z.B. einen Carbonsäureester einer C
2- bis C
20-Carbonsäure mit beispielsweise einem C
1- bis C
h-Alkohol einer Umesterungsreaktion mit einem Polyalkylenoxid unterwirft. Als Carbonsäuren
kommen sowohl gesättigte Carbonsäuren, wie Essigsäure, Propionsäure, Palmitinsäure
und Stearin- säure als auch ungesättigte Carbonsäuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure,
Maleinsäure und Ölsäure in Betracht.
[0011] Geeignete Carbamate werden beispielsweise durch Umsetzung von Harnstoff mit Polyäthylenoxiden
oder Blockcopolymerisaten aus Äthylenoxid und Propylenoxid erhalten. Verbindungen
dieser Art können beispielsweise mit Hilfe der Formel

charakterisiert werden, in der
n = 8 bis 300 und
m = 0 bis 100 ist.
[0012] Neben diesen Monocarbamaten kommen die entsprechenden Biscarbamate in Betracht.
[0013] Außer Carbonsäureestern kommen auch Borsäureester in Betracht, die beispielsweise
durch Veresterung von Polyäthylenglykol oder Blockcopolymerisaten aus Äthylenoxid
und Propylenoxid mit Borsäure im Molverhältnis 0,5:1 bis 3:1 erhalten werden. Geeignete
Borsäureester erhält man auch, wenn man Monoäther von Polyäthylenglykolen mit Borsäure
verestert. Hierzu kann man beispielsweise C
1- bis C
8-einwertige Alkohole, C
2- bis C
8-Diole, Glycerin, Trimethylolpropan, Pentaerythrit und Sorbit mit Äthylenoxid umsetzen,
wobei man pro Hydroxylgruppe des Alkohols 1 bis 20 Äthylenoxid-Einheiten anlagert.
Zur Herstellung der Oxäthylierungsprodukte kann man auch von einem Mischgas aus Äthylenoxid
und Propylenoxid ausgehen, so daß man statistische Copolymerisate erhält. Man kann
jedoch auch Monoäther herstellen, in denen Propylenoxid- und Äthylenoxid-Einheiten
als Blöcke vorliegen. Diese Monoäther werden dann in bekannter Weise mit Borsäure
verestert.
[0014] Für die praktische Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es wünschenswert,
daß beim Fixieren der Farbstoffe möglichst keine Nebelbildung auftritt, die vor allem
auf das Verdampfen des Quell- und Farbstofflösungsmittel zurückzuführen ist. Man ist
daher bestrebt, schwerflüchtige Quell- und Farbstofflösungsmittel zu verwenden, die
während der Behandlung weitgehend in den Cellulosefasern verbleiben. Als besonders
vorteilhaft haben sich Mischungen erwiesen, die 99 bis 1 Gewichtsprozent mindestens
eines Polyäthylenglykols oder eines Blockcopolymerisates aus Äthylenoxid und Propylenoxid
oder deren Äther-, Ester- oder Carbamat-Derivate und 1 bis 99 Gewichtsprozent mindestens
eines polyäthoxylierten Amins, dessen Äthoxylierungsgrad mindestens 3 beträgt, enthalten.
Polyalkoxylierte Amine sind bekannt. Sie werden beispielsweise hergestellt, indem
man Amine mit Äthylenoxid bzw. Propylenoxid umsetzt. Die Amine,die der Alkoxylierung
unterworfen werden, enthalten mindestens eine alkoxylierbare NH-Gruppe oder funktionelle
Gruppen, die der Alkoxylierungsreaktion zugänglich sind, z.B. eine Hydroxyäthylgruppe
wie im Triäthanolamin. Geeignete Amine enthalten mindestens ein basisches Stickstoffatom.
[0015] Für die Alkoxylierung kommen sowohl Mono- als auch Di-und Polyamine in Betracht,
z.B. Methylamin, Äthylamin, Propylamin, Butylamin, Dimethylamin, Dibutylamin, Hexylamin,
Äthanolamin, Diäthanolamin, Triäthanolamin, Piperazin, 2-Äthylcyclohexylamin, Dioxadodecandiamin,
Äthylendiamin, Propylendiamin, Hexamethylendiamin, Neopentandiamin, Diäthylentriamin,
Dipropylentriamin, Triäthylentetramin, Tetraäthylenpentamin, Polyäthylenimin, Anilin,
N-Methylanilin, Naphthylamin, 3-Amino-1-cyclohexylaminopropan, Diamino-dicyclohexylmethan,
Diamino-diphenylmethan, Imidazol, Piperazin und Polyäthylenimin.
[0016] Die in Betracht kommenden Amine werden entweder mit Äthylenoxid allein, und zwar
mit 3 bis 100, vorzugsweise 8 bis 50 Mol Äthylenoxid umgesetzt oder man lagert zunächst
3 bis 100 Mol Propylenoxid an und läßt dieses Reaktionsprodukt anschließend mit 3
bis 200 Mol Äthylenoxid reagieren. Man kann jedoch auch ein 3- bis 100-fach äthoxyliertes
Amin mit 4 bis 100 Mol Propylenoxid und daran anschließend mit 3 bis 100 Mol Äthylenoxid
umsetzen. Man erhält auf diese Weise Blockpolymerisate der Formeln A-B-A oder B-A-B,
bei denen A 3 bis 100 Äthylenoxid-Einheiten und B 3 bis 100 Propylenoxid-Einheiten
bedeuten. In allen Fällen liegen wasserlösliche Produkte vor, die ein Quellmittel
für die Cellulose und ein Farbstofflösungsmittel für den wasserunlöslichen Dispersionsfarbstoff
darstellen. Die Mischungen der Quell-und Farbstofflösungsmittel enthalten vorzugsweise
5 bis 20 Gewichtsprozent an polyalkoxylierten Aminen.
[0017] 1000 Gewichtsteile der Flotte bzw. Druckpaste enthalten 20 bis 300, vorzugsweise
40 bis 250 Gewichtsteile mindestens eines Quell- und Farbstofflösungsmittels sowie
1 bis 200 Gewichtsteile mindestens eines Dispersionsfarbstoffes, jeweils bezogen auf
20 %ige Zubereitungen der Dispersionsfarbstoffe.
[0018] Um zusammen mit dem Färben oder Bedrucken ein gleichzeitiges Ausrüsten von Cellulosefasern
enthaltenden Textilien zu bewirken, enthalten die Flotten oder Druck- 'pasten außer
demQuell- und Farbstofflösungsmittel noch (a) 5 bis 150 Gewichtsteile, bezogen auf
1 000 Gewichtsteile der Flotte oder Druckpaste, eines Ausrüstungsmittels. Als Ausrüstungsmittel
kommen Methylol- und/oder Methylolätherverbindungen von Harnstoff, cyclischen Harnstoffen,
Carbamaten oder Aminotriazinen in Betracht. Verbindungen dieser Art sind bekannt und
wurden bisher als Ausrüstungsmittel verwendet. Hierzu gehören vor allem Verbindungen
der Formeln I bis IX
[0020] In den oben angegebenen Formeln bedeuten die Substituenten
R1, R2 = H, C1- bis C6-Alkyl, -[CH2-CH2-O-]n R3,
R3 = H, C1- bis C6-Alkyl, C3- bis C6-Alkoxyalkyl und

R4, R5 = H, C1- bis C6-Alkyl,

R6 = H, C1- bis C4-Alkyl,
R7 = H, C1- bis C4-Alkyl und -[CH2-CH2-O-]n R3,
R8 = H, CH3,
R9 = -CH2-OR1, H
R10 = C1- bis C5-Alkyl, H,
R11 = C1- bis C5-Alkyl,
R12 = C1- bis C6-Alkyl oder Alkoxyl,
n = 0 bis 20, vorzugsweise 10 bis 15,
m = 2 oder 3
o = 1 bis 20
p = 0 oder 1 und
X =

CHOH und

[0021] Die Substituenten R
1 bis R
12 können jeweils die gleiche .oder eine verschiedene Bedeutung haben.
[0022] Gemäß der Verfahrensvariante (b) verwendet man einen Hilfsstoff, der gleichzeitig
als Quell- und Farbstofflösungsmittel und auch als Ausrüstungsmittel wirkt. In diesem
Fall enthalten 1 000 Gewichtsteile der Flotte bzw. Druckpaste 30 bis 300, vorzugsweise
50 bis 250 Gewichtsteile des als Ausrüstungs-, Quell- und Farbstofflösungsmittel wirkenden
Färbehilfsmittels. Es war nicht zu erwarten, da3 eine einzige Verbindung - und zwar
mit Polyäthylenglykol verätherte Methylol- oder Methylolätherverbindungen von Harnstoff,
cyclischen Harnstoffen, Carbamaten oder Aminotriazinen - als Quellmittel für die Cellulosefasern,
als Farbstofflösungsmittel und als Ausrüstungsmittel für Cellulosefasern verwendet
werden kann und dabei das Färben der gegebenenfalls vorhandenen synthetischen Fasern
nicht nachteilig beeinflußt.
[0023] Als Ausrüstungs-, Quell- und Farbstofflösungsmittel geeignete Verbindungen können
ebenfalls mit Hilfe der oben angegebenen Formeln I bis IX charakterisiert werden,
jedooh haben dann in den angegebenen Formeln die Substituenten R
1,
R2 und R
9 sowie n folgende Bedeutung: R
1 = -[CH
2-CH
2-O-]
n R
3, R
2 = H, C
1- bis C
6-Alkyl, - [CH
2-CH
2-O-]
n R
3,
R9 = -CH
2-OR
1, H, n = 5 bis 25, vorzugsweise 10 bis 15.
[0024] Die als Ausrüstungsmittel für die Verfahrensvariante (a) in Betracht kommenden Derivate
von Harnstoffe cyclischen Harnstoffen, Carbamaten oder Aminotriazinen enthalten vorzugsweise
mindestens 2 Methylol- oder Methyloläthergruppen. Die Methylolverbindungen der oben
genannten Harnstoffderivate können teilweise oder vollständig mit Alkoholen, wie Methanol,
Propanol oder Isopropanol, veräthert sein oder über eine Ätherbrücke mit Alkoxygruppen,
z.B. mit Oxyäthyl-, mit Oxyisopropyl- oder mit Oxymethylgruppen verbunden sein. Sie
können außerdem mit Glykol, Diglykol und Polyäthylenglykol, das 3 bis 20, vorzugsweise
10 bis 15 Äthylenoxid-Einheiten enthält, veräthert sein. Diese Äther enthalten noch
eine freie Hydroxylgruppe, die mit Borsäure verestert sein oder in einen C
1- bis C
6-Alkyläther überführt werden kann. Anstelle von Glykol, Diglykol oder Polyäthylenglykol
kann man auch die entsprechenden C
1- bis C
6-Monoalkyläther oder eine mit einer C
3- bis C
6-Alkoxy- alkylgruppe substituierte Verbindung von Glykol, Diglykol oder Polyäthylenglykol
mit 3 bis 20 Äthylenoxid-Einheiten verwenden. Beispiele für einzelne Verbindungen
sind N,N'-Dihydroxymethylharnstoff, N,N'-Dibutoxymethyl-N-Methylharnstoff, N,N',N'-Trimethoxymethyl-N-Äthylenharnstoff,
3,3-Dihydroxy-methyl-äthylenharnstoff, 1,3-Dihydroxymethyl-propylenharnstoff, 1,3-Dihydroxymethyl-4-methoxy-5,5-dimethyl-propylenharnstoff,
per-N-Hydroxymethyl-acetylendiharnstoff, partiell oder vollständig methylolierte Derivate
des Diglykolmonocarbamats, methylolierte Derivate des Butyl-diglykolmonocarbamats,
methylolierte Derivate von Polyäthylenglykol -biscarbamaten, in denen das Polyäthylenglykol
ein Molekulargewicht von 200 bis 1000 hat,
methylolierte Derivate von.Äthylenglykol -mono-carbamat (Molekulargewicht 600) sowie
deren Alkyl (z.B. Methyl-, Äthyl-, Butyl-)äther, ferner Umsetzungsprodukte des methylolierten
Diglykolmonocarbamates mit Polyäthylenglykolen des Molekulargewichts 100 bis 800.
[0025] Außer den bereits genannten Verbindungen eignen sich Dimethylol-Hexahydrotriazinon,
Dimethoxymethyluron und Dimethylol-5-hydroxypropylenharnstoff und dessen Derivate.
[0026] Die für die Verfahrensvariante (b) als Färbehilfsmittel (Quell-, Farbstofflösungs-
und Ausrüstungsmittel) in Betracht kommenden Polyäthylenglykol-Derivate von Harnstoff,
cyclischen Harnstoffen, Carbamaten oder Aminotriazinen enthalten ebenfalls vorzugsweise
mindestens 2 Methylol- oder Methyloläthergruppen. Sie weisen mindestens eine Polyäthylenglykol-Gruppierung
auf, die 5 bis 25, vorzugsweise 10 bis 15 Äthylenoxid-Einheiten enthält. Diese Äther
enthalten noch eine freie Hydroxylgruppe, die mit Borsäure verestert sein oder in
einen C
1- bis C6-A1- kyläther überführt werden kann. Verbindungen, die mit Polyäthylenglykol,
das 5 bis 25 Äthylenoxid-Einheiten enthält; veräthert werden können sind mit denjenigen
identisch, die bereits bei der beispielhaften Aufzählung der Ausrüstungsmittel für
die Verfahrensvariante (a) beschrieben wurden, und zwar:
N,N'-Dihydroxymethylharnstoff, N,N'-Dibutoxymethyl-N-Methylharnstoff, N,N',N'-Trimethoxymethyl-N-Äthylenharnstoff,
1,3-Dihydroxy-methyl-äthylenharnstoff, 1,3-Dihydroxymethyl-propylenharnstoff, 1,3-Dihydroxymethyl-4-methoxy-5,5-dimethyl-propylenharnstoff,
per-N-Hydroxy- methyl-acetylendiharnstoff, partiell oder vollständig methylolierte
Derivate des Diglykolmonocarbamats, methylolierte Derivate des Butyl-diglykolmonocarbamats
und methyloliertes Diglykolmonocarbamat sowie Dimethylol-Hexahydrotriazinon, Dimethoxymethyluron
und Dimethylol-5-hydroxypropylenharnstoff.
[0027] Für das Bedrucken werden Druckpasten eingesetzt, die sich von den Färbeflotten im
wesentlichen dadurch unterscheiden, daß sie ein Verdickungsmittel enthalten. Geeignete
Verdickungsmittel sind die üblicherweise verwendeten
Stärkeäther, Alginate, Tragant und Kernmehläther, sowie synthetische Verdickungsmittel
auf Basis hochmolekularer Polymerisate äthylenisch ungesättigter Carbonsäuren mit
3 bis 5 Kohlenstoffatomen. Es handelt sich hierbei in erster Linie um Polymerisate
der Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure und Itaconsäure
sowie um Copolymerisate der genannten Carbonsäuren. Die genannten Carbonsäuren können
auch mit anderen copolymerisierbaren äthylenisch ungesättigten Monomeren, wie Äthylen,
Vinylestern, Acrylsäureestern, Methacrylsäureestern, Styrol, Vinyläther und Amiden
von äthylenisch ungesättigten C
3- bis C
5-Carbonsäuren copolymerisiert werden. Diese Gruppe von Copolymerisaten enthält mindestens
40, vorzugsweise 75 bis 99,9 Gew.% an äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren.
[0028] Die synthetischen Verdickungsmittel haben ein hohes Molekulargewicht. Besonders geeignete
synthetische Verdickungsmittel erhält man, wenn man die oben genannten äthylenisch
ungesättigten Carbonsäuren mit solchen Monomeren copolymerisiert, die zwei äthylenischungesättigte
Doppelbindungen enthalten, beispielsweise Butadien, Divinylbenzol, Butandioldiacrylat,
Di-, Tri-und Tetraallyläther des Pentaerythrits, Divinyldioxan oder i Diallylphthalat.
Diese Monomeren sind zu etwa 0,05 bis 5 Gew.% am Aufbau der hochmolekularen Copolymerisate
beteiligt.
[0029] 1000 Teile der Klotzflotte oder der Druckpaste enthalten 0 bis 100 Gewichtsteile
eines Verdickungsmittels sowie beim Färben üblicherweise mitverwendete Hilfsstoffe,
wie Netzmittel, Antimigrationsmittel, Schaumdämpfer, pH-Regulatoren, Antifrostingmittel,
Emulgatoren, Dispergiermittel, Egalisiermittel und Fixierbeschleuniger.
[0030] Um ein textiles Material zu färben und gleichzeitig auszurüsten, kann man es beispielsweise
mit einer Färbeflotte klotzen, die als wesentliche Bestandteile einen wasserunlöslichen
Dispersionsfarbstoff, ein Quell- und Farbstofflösungsmittel und das Ausrüstungsmittel
(Verfahrensvariante (a)) bzw. einen Dispersionsfarbstoff und das als Quell-, Farbstofflösungs-
und Ausrüstungsmittel wirkende Färbehilfsmittel gemäß Verfahrensvariante (b) ent-
hält.Die Flottenaufnahme liegt in dem Bereich von 25 bis 120 %. Nach dem Klotzen erfolgt
in der Regel ein Zwischentrocknen des Materials bei Temperaturen von 90 bis 120°C
und daran anschließend der Fixiervorgang bei Temperaturen von 200 bis 220°C. Der Fixiervorgang
kann z.B. im Spannrahmen, auf der Hot-flue oder auf Siebtrommelanlagen vorgenommen
werden. Während des.Fixiervorgangs erfolgt auch gleichzeitig die Reaktion des Ausrüstungsmittels
mit den Cellulosefasern. Für das Fixieren und gleichzeitige Ausrüsten benötigt man
etwa 15 bis 120, vorzugsweise 45 bis 90 Sekunden unter den oben genannten Bedingungen.
Dieser Verfahrens schritt kann jedoch auch mit Heißdampf bei Temperaturen von 180
bis 190
0C durchgeführt werden. In diesem Fall ist jedoch die Einwirkungsdauer auf 3 bis 10
Minuten zu verlängern.
[0031] Wenn man als Ausrüstungsmittel Borsäureester verwendet bzw. hoch reaktive Vernetzungsmittel
einsetzt, erübrigt es sich, Katalysatoren mitzuverwenden, die üblicherweise bei der
Ausrüstung von Cellulosefasern enthaltenden textilen Materialien mit den oben beschriebenen
Ausrüstungsmitteln verwendet werden. In der Regel verwendet man jedoch zusammen mit
dem Ausrüstungsmittel einen sauren Katalysator, der die Kondensationsreaktionen der
Methylol- bzw. Methyloläthergruppen des Ausrüstungsmittels beschleunigt. Solche Katalysatoren
sind allgemein Säurespender, z.B. Magnesiumchlorid, Magnesiumsulfat, Ammoniumnitrat,
Ammoniumchlorid, Ammoniumsulfat, Zinknitrat, Monoammoniumphosphat, Diammoniumphosphat,
Zinkchlorid und Zinksalze, die das Zink komplex gebunden enthalten und Ammoniumoxalat
sowie organische Verbindungen, die unter Fixierbedingungen zerfallen und dabei eine
Säure freisetzen, z.B. Acetylharnstoff. Die Säurespender werden in einer Menge von
0 bis 50, vorzugsweise 2,5 bis 15 g/1000 g Flotte verwendet.
[0032] Für das gleichzeitige Färben und Ausrüsten des Textilmaterials nach diesem Verfahren
wird stets einstufig gearbeitet, d.h. man bringt Farbstoff und Färbehilfsmittel (d.h.
Quell- und Farbstofflösungsmittel gemäß Verfahrens- ! variante (a) und Quell-, F-arbstofflösungs-
und Ausrüstungsmittel gemäß Verfahrensvariante (b)) sowie gegebenenfalls ; die erforderlichen
anderen Hilfsstoffe auf das Gewebe, trocknet, behandelt bei den genannten Temperaturen
und wäscht das Textilgut aus.
[0033] Für den Druck verfährt man, um einen gleichmäßigen Ausrüstungseffekt zu erzielen,
bei der Verfahrensvariante (a) zweckmäßig so, daß man das Gewebe zunächst mit einer
Flotte klotzt, die mindestens ein Ausrüstungsmittel sowie, wenn notwendig, einen Säurespender
enthält, die Ware zwischentrocknet und dann mit einer Druckpaste bedruckt, die mindestens
einen Dispersionsfarbstoff, min- destens ein Quell- und Farbstoff-Lösemittel und ein
Verdickungsmittel enthält oder (b) das Gewebe zunächst mit einer wäßrigen Flotte imprägnierte
die einen gleichzeitig als Ausrüstungs-, Quell- und Farbstofflösungsmittel wirkenden
Hilfsstoff und gegebenenfalls einen Säurespender enthält, die Ware zwischentrocknen
und mit einer Druckpaste bedrucken, die einen Dispersionsfarbstoff und ein Verdickungsmittel
enthält. Im Anschluß daran wird das Material bei beiden Verfahrensvarianten getrocknet
und fixiert. Man kann das textile Material auch mit einer Druckpaste bedrucken, die
als Färbehilfsmittel (a) ein Ausrüstungsmittel und ein Quell- und Farbstofflösungsmittel
oder (b) einen gleichzeitig als Ausrüstungs-, Quell- und Farbstofflösungsmittel wirkenden
Hilfsstoff sowie einen Dispersionsfarbstoff und ein Verdickungsmittel enthält. Ein
Ausrüstungseffekt wird dann nur an den bedruckten Stellen der Ware erhalten.
[0034] Das gefärbte oder bedruckte und ausgerüstete Gewebe wird im Anschluß an den Fixiervorgang
gespült, und einer Nachwäsche in wäßrigem Milieu bei höheren Temperaturen unterworfen,
bei der übliche Waschmittel verwendet werden können.
[0035] Bei dem Fixierprozeß wird ein Teil des Quell- und Farbstofflösemittels in der Cellulosefaser
waschecht fixiert. Dies hat zur Folge, daß der Griff der Ware in der Regel angenehm
weich und glatt ist.
[0036] Die in den Beispielen angegebenen Teile sind Gewichtsteile, die Angaben in Prozent
sind Gewichtsprozent. Die Beispiele 1 bis 7 erläutern die Verfahrensvariante (a),
die Beispiele 8 bis 11 die Verfahrensvariante (b).
[0037] Die technologischen Prüfungen zur Feststellung des Ausrüstungseffektes wurden wie
folgt durchgeführt:
1. Naßknittererholung nach DIN 53 891
[0038] Die ausgerüstete und gefärbte Ware wurde 2 Stunden bei 95
0C gewaschen und die Summe der Knitterwinkel in Kett- und Schuß-Richtung bestimmt.
Die-Werte wurden mit denen verglichen, die mit dem Ausgangs--Gewebe nach einer Blindbehandlung
mit Wasser erhalten wurden.
2. Glätte nach dem Test AATCC 88A-1964 T
[0039] (Appearance of Fabrics in wash-and-wear-Items after Home Laundering)
[0040] Die ausgerüstete und gefärbte Ware wurde 2 Stunden bei 95°C (Baumwollgewebe) bzw.
60°C (PES/Bw-Gewebe) gewaschen und maschinengetrocknet. Das Glättebild der ausgerüsteten
Ware wurde mit dem der Ausgangs-Ware, die mit Wasser blind behandelt wurde, verglichen
(Skala 1 (= schlecht) bis 5 (sehr gut).
3. Dimensionsstabilität nach DIN 53 892
[0041] Die ausgerüsteten und gefärbten Gewebestücke wurden 2 Stunden bei 95°C (Baumwoll-Gewebe)
bzw. 60°C (PES/Bw-Gewebe) gewaschen uhd das Einlaufen (Krumpf) in Kett- und Schußrichtung
in Prozent gemessen. Die Werte wurden mit denen verglichen, die mit dem Ausgangs-Gewebe
nach einer Blindbehandlung mit Wasser erhalten wurden.
Beispiel 1
[0042] Ein Gewebe aus Baumwoll-Popeline wird mit einer Flotte imprägniert, die 80 g/1 einer
20 %igen flüssigen Zubereitung des rotbraunen Dispersionsfarbstoffes der Formel

200 g/1 eines Polyäthylenglykols mit einem Molgewicht von etwa 400, 100 g/1 1,3-Dimethoxy-4,5-dihydroxy-äthylenharnstoff
und 10 g/1 Magnesiumchlorid-hexahydrat enthält. Die Flottenaufnahme beträgt etwa 70
%. Das Gewebe wird dann in einem Labortrockner 60 s bei einer Temperatur von 120°
C getrocknet und 60 s bei 215
0C gehalten. Danach wird kalt und warm gespült und 5 Minuten bei 100°C in Gegenwart
eines handelsüblichen Waschmittels gewaschen. Man erhält eine rotbraune Färbung mit
guten Wasch-, Licht- und Reibechtheiten.
[0043] Die-Prüfung der Naßknittererholung nach einer Wäsche von 2 Stunden bei 95°C ergab,
daß die Summe der Knitterwinkel in Kett- und Schußrichtung bei 210° gegenüber 160°
bei der nicht ausgerüsteten Ware lag. Die Dimensionsstabilität war verbessert. Der
Krumpf betrugt nach der gleichen Wäsche 1,5 bzw. 0,5 % in Kett- bzw. Schußrichtung
gegenüber 4,0 bzw. 1,0 % bei der nicht ausgerüsteten Ware.
Beispiel 2
[0044] Ein Gewebe aus Baumwollpopeline wird mit einer Flotte imprägniert, die 20 g/l einer
20 %igen flüssigen Zubereitung des roten Dispersionsfarbstoffs der Formel

120 g/l eines Polyäthylenglykols mit einem Molgewicht von etwa 600, 75 g/l der Verbindung:

und 7,5 g/l Magnesiumchlorid-hexahydrat enthält. Die Flottenaufnahme beträgt 70 %.
Das Gewebe wird dann in einem Labortrockner 60 s bei 120°C getrocknet und 60 s bei
210°C gehalten. Danach wird kalt und warm gespült und 5 Minuten bei Kochtemperatur
in Gegenwart eines handelsüblichen Waschmittels gewaschen. Man erhält eine rote Färbung
mit guten Gebrauchsechtheiten.
[0045] Die Prüfung der Naßknittererholung nach einer Wäsche von 120 Minuten bei 95° ergab,
daß die Summe der Knitterwinkel in Kett- und Schuß-Richtung bei 200° gegenüber 160°
bei der nicht ausgerüsteten Ware lag. Die Dimensionsstabilität nach der gleichen Wäsche
war verbessert. Der Krumpf betrug 2,0 bzw. 1,0 % in Kett- bzw. in Schuß-Richtung gegenüber
4,0 bzw. 1,0 % bei der nicht ausgerüsteten Ware.
"Beispiel 3
[0046] Ein Gewebe aus Baumwoll-Köper, mercerisiert, wird mit einer Flotte imprägniert, die
20 g/1 einer 20 %igen flüssigen Zubereitung des gelben wasserunlöslichen Dispersionsfarbstoffs
der Formel

150 g/l eines Polyäthylenglykols mit einem mittleren Molgewicht von etwa 600, 100
g eines mit Isopropa ol teilverätherten 1,3-Dimethoxy-4,5-dihydroxyäthylenharnstoffes
und 5 g/1 Magnesiumchloridhexahydrat enthält. Die Flottenaufnahme beträgt etwa 65
%. Das Gewebe wird dann in einem Labortrockner 60 s bei einer Temperatur von 120°C
getrocknet und anschließend 60 s bei 205°C gehalten. Danach wird wie bei den vorigen
Beispielen fertiggestellt. Man erhält eine gelbe Färbung mit guten Gebrauchsechtheiten.
[0047] Die Prüfung der Glätte nach einer Wäsche von 2 Stunden bei 95°C und einer Maschinentrocknung
nach erwähnten AATCC-Test ergab einen Wert von 4,0 gegenüber 2,0 bei der nicht ausgerüsteten
Ware.
Beispiel 4
[0048] Ein Gewebe aus 65 Teilen Polyester-Faser und 35 Teilen mercerisierter Baumwolle wird
mit einer Flotte imprägniert, die 20 g/1 einer 20 %igen flüssigen Zubereitung des
blauen Dispersionsfarbstoffes der Formel

60 g/l eines Polyäthylenglykols mit einem Molgewicht von etwa 600, 20 g/l eines mit
Methanol teilweise verätherten Methylol-Melamins, welches zwischen 3 und 6 Methylolgruppen
trägt und 2,5 g/l Magnesiumchlorid-hexyhydrat enthält. Die Flottenaufnahme beträgt
50 %. Das Gewebe wird dann in einem Labortrockner 60 s bei einer Temperatur von 120°C
getrocknet und 30 s bei 220°C gehalten. Anschließend wird gespült, 5 Minuten kochend
in Gegenwart eines handelsüblichen Waschmittels gewaschen und nochmals gespült. Man
erhält eine Blaufärbung mit guten Gebrauchsechtheiten.
[0049] Die Prüfung der Glätte nach dem AATCC-Test nach einer Wäsche von 2 Stunden bei 60°C
ergab einen Wert von 4,0 gegenüber 3,0 bei der nicht ausgerüsteten Ware.
Beispiel 5
[0050] Ein Gewebe aus Baumwoll-Popeline wird mit einer Flotte imprägniert, die 75 g/l 1,3-Bis-methoxyäahoxymethyl-propylenharnstoff
und 5 g/l Magnesiumchlorid-hexahydrat enthält. Die Flottenaufnahme beträgt etwa 60
% Das Gewebe wird dann in einem Labortrockner 60 s bei 120°C getrocknet. Auf dieses
Substrat wird folgende Druckpaste gedruckt: 500 Teile wäßrige Stärkeäther-Verdickung
(10 %.),

[0051] Nach dem Drucken wird 2 Minuten bei 130°C getrocknet, 60 s bei 200°C mit Heißluft
behandelt, kalt und warm gespült, heiß geseift und kalt nachgespült. Man erhält einen
leuchtend roten Druck auf weißem Fond.
[0052] Die Prüfung der Naßknittererholung nach einer Wäsche von 120 Minuten bei 95°C ergab,
daß die Summe der Knitterwinkel in Kett- und Schußrichtung bei 190° gegenüber 160°
bei der nicht ausgerüsteten Ware lag. Die Dimensionsstabilität nach der gleichen Wäsche
war verbessert. Sie betrug 2,0 bzw. 0,2 % in Kett- bzw. Schußrichtung gegenüber 4,0
bzw. 1,0 % in der nicht ausgerüsteten Ware.
Beispiel 6
[0053] Ein Gewebe aus Baumwoll-Köper (nicht mercerisiert) wird mit einer Flotte imprägniert,
die 50 g/1 einer 20 %igen Zubereitung des in Beispiel 4 genannten blauen Dispersionsfarbstoffs,
120 g/1 eines Borsäureesters von Polyäthylenglykol (Molgewicht etwa 800) im Molverhältnis
1:3 und 50 g/1 Per-N-Methoxyäthoxymethyl-acetylen-diharnstoff enthält. Die Flottenaufnahme
beträgt etwa 70 %. Das Gewebe wird dann 60 s in einem Labortrockner bei 120°C getrocknet
und 60 s bei 200°C gehalten. Anschließend wird wie beim Beispiel 1 fertiggestellt.
Man erhält ein blau gefärbtes Gewebe mit guten Gebrauchsechtheiten. Die Prüfung der
Dimensionsstabilität nach einer Wäsche von 120 Minuten bei 95°C zeigte, daß das Gewebe
weniger krumpft. Der Krumpf betrug 3,0 bzw. 2,0 % in Kett- bzw. Schuß-Richtung gegenüber
7,5 bzw. 4,0 % bei der nicht behandelten Ware. Das Glättebild nach dem AATCC-Test
war gegenüber dem Ausgangsmaterial um eine Note verbessert.
Beispiel 7
[0054] Ein Gewebe aus Baumwollköper (mercerisiert) wird mit einer Flotte imprägniert, die
80 g/l einer 20 %igeh Zu- bereitung des roten Dispersionsfarbstoffes gemäß Beispiel
2, 200 g/l eines Gemisches aus 95 Teilen eines Polyäthylenglycols (Molgewicht etwa
600) und 5 Teilen eines Umsetzungsproduktes aus Anilin und 14 Mol Äthy lenoxid, 100
g/l eines mit Methanol teilverätherten Me- thylol-Melamins, welches zwischen 3 und
6 Methylolgruppen trägt und 10 g/l Magnesiumchlorid-hexahydrat, enthält. Die Flottenaufnahme
beträgt etwa 65 %. Danach wird das Gewebe im Labortrockner 60 s bei 120°C getrocknet
und 90 s bei 180°C gehalten. Anschließend wird wie in Beispiel 1 fertiggestellt. Man
erhält eine brillante Rotfärbung mit guten Gebrauchsechtheiten.
[0055] Die Prüfung der Glätte nach einer Wäsche von 2 Stunden bei 95°C nach dem AATCO-Test
ergab einen Wert von 4,0 gegenüber 2,0 bei der nicht ausgerüsteten Ware. Die Dimensionsstabilität
nach der gleichen Wäsche war verbessert. Sie betrug 2,0 bzw. 0,5 % in Kett- bzw. Schuß-
richtung gegenüber 6,0 bzw. 2,5 % bei der nicht, behandelten Ware.
Beispiel 8
[0056] Ein Gewebe aus Baumwollpopeline wird mit einer Flotte imprägniert, die 40 g/1 einer
20 %igen flüssigen Zubereitung des gelben wasserunlöslichen Farbstoffs

250 g/1 des 1,3-Dimethylol-4-methoxy-5,5-dimethyl-propylen- härnstoffs, veräthert
mit 2 Mol eines Polyäthylenoxids mit einem Molgewicht von 600, und 5 g/l Magnesiumchlorid-hexahydrat
enthält. Die Flottenaufnahme beträgt 65 %. Das Gewebe wird dann in einem Labortrockner
60 s bei einer Temperatur von 120°C getrocknet und 45 s bei 220°C mit Heißluft behandelt.
Danach wird kalt und warm gespült, 5 Minuten bei 100°C in Gegenwart eines handelsüblichen
Waschmittels gewaschen und nochmals gespült. Man erhält eine brillante Gelbfärbung
mit guten Echtheiten.
[0057] Die Prüfung der Naßknittererholung nach einer Wäsche von 120 Minuten bei 95°C ergab,
daß die Summe der Knitterwinkel in Kett- und Schußrichtung bei 210
0 gegenüber 160° bei der nicht ausgerüsteten Ware lag. Die Dimensionsstabilität nach
der gleichen Wäsche war deutlich besser. Der Krumpf betrug 2,0 bzw. 0,5 % in Kett-
bzw. Schußrichtung gegenüber 4,0 bzw. 1,0 % bei der nicht ausgerüsteten Ware.
Beispiel 9
[0058] Ein Gewebe aus Baumwoll-Köper wird mit einer Flotte imprägniert, die 20 g/l einer
20 %igen flüssigen Zubereitung des braunen wasserunlöslichen Farbstoffes der Formel

200 g/l eines Umsetzungsproduktes (Polyäthylenglykoläther) aus Dimethylol-propylenharnstoff
und einern Polyäthylenglykol mit einem Molgewicht von etwa 400 im Molverhältnis 1:2
und 10 g/l Magnesiumchlorid-hexähydrat enthält. Die Flottenaufnahme beträgt etwa 70
%. Das Gewebe wird dann in einem Labortrockner 60 s bei 120°C getrocknet und 60 s
bei 225°C gehalten. Danach wird gespült. 5 Minuten in Gegenwart eines handelsüblichen
Wäschmittels gewaschen und nochmals gespült. Man erhält eine hellbraune Färbung mit
guten Gebrauchsechtheiten.
[0059] Die Prüfung der Glätte nach einer Wäsche von 2 Stunden bei 95°C und einer Masehinentrocknung
nach dem besohriebenen AATCC-Test ergab einen Wert von etwa 4,0 gegenüber 2,0 bei
der nicht ausgerüsteten Ware. Die Dimensionsstabilität nach der gleichen Wäsche war
verbessert. Sie betrug 2,5 bzw. 1,0 % in Kett- bzw. Schuß-Richtung gegenüber 7,5 bzw.
4,0 % beim nicht behandelten Gewebe.
Beispiel 10
[0060] Ein Gewebe aus Baumwollpopeline wird mit einer Flotte imprägniert, die 200 g/l eines
Umsetzungsproduktes aus 1,3-Dihydroxymethyl-4,5-dioxyäthylenharnstoff und einem Polyäthylenglykol
mit einem Molgewicht von etwa 400 im Molverhältnis 1:2 und 5 g/1 Magnesiumchlorid-hexahydrat
enthält. Die Flottenaufnahme beträgt etwa 65 %. Das Gewebe wird 60 s bei 120°C getrocknet.
[0061] Auf dieses Substrat wird folgende Druckpaste gedrückt: 500 Teile wäßrige Stärkeätherverdickung
(10 %)

[0062] Nach dem Drucken wird 60 s bei 120°C getrocknet und 60 s' bei 215
0C gehalten. Anschließend wird gespült, heiß mit einem handelsüblichen Waschmittel
gewaschen und nochmals gespült. Man erhält einen tiefblauen Druck auf weißem Fond.
[0063] Die Prüfung der Glätte nach einer Wäsche von 2 Stunden bei 95
0C und einer Maschinentrocknung nach dem erwähnten AATCC-Test ergab einen Wert von
3,0 gegenüber 1,5 bei der nicht behandelten Ware. Die Dimensionsstabilität nach der
gleichen Wäsche war verbessert. Sie betrug 1,75 bzw. 0,25 % in Kett- bzw. Schußrichtung
gegenüber 3,5 bzw. 1,25 % beim nicht behandelten Gewebe.
Beispiel 11
[0064] Ein Gewebe aus 65 Teilen Polyester-Faser und 35 Teilen mercerisierter Baumwolle wird
mit einer Flotte imprägniert, die 60 g/l einer 20 %igen flüssigen Zubereitung des
roten Farbstoffes der Formel

100 g/l eines Äthers aus Dimethylolpropylenharnstoff und einem Polyäthylenglykol mit
einem Molgewicht vön etwa 400 im Molverhältnis 1:2 und 10 g/l Magnesiumchlorid-hexahydrat
enthält. Die Flottenaufnahme beträgt etwa 50 %. Das Gewebe wird 60 s bei 120°C getrocknet
und 90 s bei 215°C gehalten. Anschließend wird gespült, 5 Minuten kochend in Gegenwart
eines handelsüblichen Waschmittels gewaschen und nochmals gespült. Man erhält eine
intensive Rotfärbung mit guten Gebrauchsechtheiten.
[0065] Die Prüfung der Glätte nach dem erwähnten AATCC-Testnach einer Wäsche von 2 Stunden
bei 60°C ergab einen Wert von 4,0 gegenüber 3,25 bei der nicht ausgerüsteten Ware.
Der Krumpf betrug nach der gleichen Wäsche 1,0
bzw. 0 % in Kett- bzw. Schußrichtung gegenüber 2,5 bzw. 0,2 % bei der nicht ausgerüsteten
Ware.