(19)
(11) EP 0 019 107 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.11.1980  Patentblatt  1980/24

(21) Anmeldenummer: 80102166.8

(22) Anmeldetag:  23.04.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B24B 9/10, B65G 49/06, B65G 47/91
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR LU NL SE

(30) Priorität: 17.05.1979 DE 2919875

(71) Anmelder: Sack-Glastechnik GmbH
D-4000 Düsseldorf 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Strauss, Gottfried
    D-5628 Heiligenhaus (DE)
  • Schumann, Horst
    D-4030 Ratingen (DE)
  • Glittenberg, Klaus, Ing.grad.
    D-4006 Erkrath 1 (DE)

(74) Vertreter: Goddar, Heinz J., Dr. 
FORRESTER & BOEHMERT Franz-Joseph-Strasse 38
80801 München
80801 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Glasbesäummaschine


    (57) Glasbesäummaschine zum Bearbeiten von Kanten von Glasscheiben (26), mit einem horizontal angeordneten, motorgetriebenen Drehtisch (12) mit lösbaren, in Abhängigkeit von der Drehtischbewegung automatisch arbeitenden Spannvorrichtungen zum zeitweisen Festlegen der Glasscheiben (26), wenigstens einer am Drehtischumfang beweglich gelagerten, durch eine Schablonenführung oder dergleichen gesteuerten Umfangsschieifscheibe, je einer die zu bearbeitenden Glasscheiben (26) liegend abstützenden Be-und Entladevorrichtung, wobei der Drehtisch (12) mit in der Längsmittelebene sowohl der Zuführbahn als auch der Austragebahn liegender Drehachse angeordnet ist und eine mit der zuführ-und der Austragebahn in Zuführ-bzw. Austragestellung des Drehtisches (12) fluchtende Förderbahn (66) aufweist in deren Bereich die Spannvorrichtungen angeord- , net sind, wobei die Zuführ- und Austragebahn als Riemenförderer (19.21) ausgebildet sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Glasbesäummaschine zum Bearbeiten von Kanten von Glasscheiben, mit einem horizontal angeordneten, motorgetriebenen Drehtisch mit lösbaren, in Abhängigkeit von der Drehtischbewegung automatisch arbeitenden Spannvorrichtungen zum zeitweisen Festlegen der Glasscheiben, wenigstens einer am Drehtischumfang beweglich gelagerten, durch eine Schablonenführung oder dergleichen gesteuerten Umfangsschleifscheibe, je einer die zu bearbeitenden Glasscheiben liegend abstützenden Be- und Entladevorrichtung, wobei der Drehtisch mit in der Längsmittelebene sowohl der Zuführbahn als auch der Austragebahn liegender Drehachse angeordnet ist und eine mit der Zuführ- und der Austragebahn in Zuführ- bzw. Austragestellung des Drehtisches fluchtende Förderbahn aufweist, in deren Bereich die Spannvorrichtungen angeordnet sind.

    [0002] In der DE-OS 27 56 443 ist eine entsprechende Glasbesäummaschine beschrieben, bei der die Scheibenzufuhr und die Scheibenfortfuhr mittels Rollenbahnen geschieht, wobei ebenfalls auf dem Drehtisch freilaufende Rollen , angeordnet sind, auf denen die Scheiben beim Bearbeiten aufliegen und mittels von oben absenkbarer Saugeinrichtung festgehalten werden.

    [0003] Diese Glasbesäummaschine hat sich im wesentlichen gut bewährt. Es kann sich allerdings auf den Rollen der. Rollenbahn, insbesondere im Bereich des Drehtisches, anfallender Schleifstaub absetzen, wodurch Markierungen oder Kratzer auf den Glasscheiben nicht auszuschließen sind. Demgemäß liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Glasbesäummaschine nach der DE-OS 27 56 443 derart weiterzubilden, daß die vorgenannten Nachteile vermieden werden.

    [0004] Zur Lösung der genannten Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Zuführ- und die Austragebahn als Riemenförderer ausgebildet sind.

    [0005] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß der Drehtisch mit Saugern zum Festhalten der Scheibe versehen ist wobei dann selbstverständlich auch der Drehtisch keine Rollen zum Auflegen der Glasscheiben aufweist.

    [0006] Aufgrund der erfindungsgemäßen Ausgestaltung kann gemäß einer weiteren Ausführungsform zur Vereinfachung der Glasbesäummaschine in vorteilhafter Weise vorgesehen sein, daß für Zuführ- und Austragewagen eine durchgehende Fahrbahn vorgesehen ist.

    [0007] Eine andere bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß Zuführ- und Austragewagen fest über eine Verbindung gekoppelt sind und insbesondere,daß der Kopplungsabstand zwischen Zuführ- und Austragewagen der Länge der zu bearbeitenden Scheiben entsprechend einstellbar ist. Derart kann mit dem Aufnehmen einer neuzugeführten Scheibe gleichzeitig eine bearbeitete Scheibe vom Drehtisch mit dem Austragewagen abgenommen werden. Bei einem gemeinsamen Verfahren gelangt dann die neue Scheibe über den Drehtisch und die bearbeitete Scheibe über den Riementrieb der Scheibenfortführung. Hierbei ist eine Transportfolge von 28 bis 30 Sekunden pro Scheibe leicht zu erreichen.

    [0008] Auch ist in besonders vorteilhafter Weise vorgesehen, daß der Drehtisch während des Glasbesäumens um einen Winkel von mehr als 360° drehbar ist und nach Beendigung des Besäumens in die 360° Stellung gegenüber der Ausgangslage zurückdrehbar ist und insbesondere daß der Drehtisch um cirka 365° verdrehbar ist. Hierdurch wird vermieden, daß am Rande der zu besäumenden Glasscheibe eine Nase stehen bleibt, wie es der Fall ist, wenn der Drehtisch nur um 360° gedreht wird. Durch den Überlauf wird eine solche Nase vermieden und eine Bearbeitung des gesamten Umfangs der Scheibe gewährleistet.

    [0009] Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der ein Ausführungsbeispiel anhand der schematischen Zeichnung im einzelnen erläutert ist. Dabei zeigt die einzige Figur eine erfindungsgemäße Glasbesäummaschine in der Seitenansicht.

    [0010] Bevor die Zeichnung im einzelnen beschrieben wird, sei vorweg noch darauf hingewiesen, daß an den mit A,B,C und D bezeichneten strichpunktierten Linien Schnitte in der Zeichnung vorgenommen wurden, wobei das links von A fortgeschnittene Ende der Maschine vollständig dem rechtsseitigen Ende der Maschine entspricht und die bei B,C und D fortgeschnittenen Teile im wesentlichen nur Fortsetzungen von Führungsbahnen bzw. Transportgurten oder-Riemen beinhalten.

    [0011] Das in der Zeichnung wiedergegebene Ausführungsbeispiel der Glasbesäummaschine nach der Erfindung weist ebenso, wie in der DE-OS 27 56 443 beschrieben, einen mit vertikaler Drehachse 10 angeordneten Drehtisch 12 auf, der über ein nicht gezeigtes Getriebe mit einem ebenfalls nicht gezeigten Motor, nämlich vorzugsweise einem drehzahlregelbaren Gleichstrommotor, antreibbar ist. Der Drehtisch weist aber nicht wie
    bei der DE-OS 27 56 443 eine Führungs- bzw.
    Rollenbahn auf; stattdessen sind auf ihm mehrere vorzugsweise vier Sauger oder Saugnäpfe 28,30 angebracht. Diese Saugnäpfe 28,30 halten eine aufgelegte Glasscheibe 26 durch Beaufschlagung der Saugnäpfe 28,30 mit Unterdruck fest.

    [0012] Die eigentliche Glasbesäummaschine ist wie bei der DE-OS 27 56 443 ausgebildet (dort in den Figuren 2 und 3 dargestellt), so -daß hier ausdrücklich darauf verwiesen wird. Allgemein sind also bei der eigentlichen Glasbesäumeinrichtung am Ende eines gewinkelten Schwenkhebels, der um einen Drehpunkt horizontal schwenkbar ist und beispielsweise durch einen Druckluftzylinder in Richtung auf die Drehachse 10 des Drehtisches 12 gezogen wird, über ein gemeinsames Schwenklager zwei Umfangsschleifscheiben angebracht. Die Motordrehzahl bzw. die Drehgeschwindigkeit des Drehtisches 12 werden während der Rotation der Umfangsschleifscheiben, beispielsweise mittels einer Potentiometersteuerung, derart geregelt, daß die Vorschubgeschwindigkeit der Umfangsschleifscheiben bezüglich der zu bearbeitenden Scheibenkanten beim Schleifen der Glasscheibe unter Berücksichtigung der verschiedenen Entfernungen gegenüber den Umfangsschleifscheiben möglichst konstant bleibt, wobei beim Schleifen scharfer Ecken die Drehgeschwindigkeit zusätzlich noch entsprechend herabgesetzt werden kann. Zur Führung der Umfangsschleifscheiben liegen koaxial zu diesen gelagerte Führungsrollen an einer je nach Scheibenform austauschbaren Führungsschablone bekannter Art an und führen die Umfangsschleifscheiben während der Drehbewegung des Drehtisches entsprechend der Schablone, so daß die Kante der zu bearbeitenden Glasscheibe in der gewünschten Form angefast wird. Die Umfangsschleifscheiben sind über eine druckknopfbetätigte Kolbenzylindereinheit oder dergleichen aus ihrer Arbeitsposition in eine Warteposition ausrückbar, wobei der Hub vorzugsweise etwa 10 bis 1COrnm beträgt. Das Ausrücken der Umfangsschleifscheiben erfolgt dabei aus der Arbeitsposition, in der die Umfangsschleifscheiben die Glasscheibe 26 bearbeiten quer zur Förderrichtung, also in der Weise, daß die Umfangsschleifscheiben nicht mehr mit der Kante der Glasscheibe in Berührung stehen.

    [0013] Die Glasbesäummaschine weist in der erfindungsgemäßen Ausgestaltung eine mit Gurten oder Riemen versehene Scheibenzuführung 19 und eine ebenfalls mit Gurten oder Riemen 21 versehene Scheibenfortführung 23 auf. Auf diesen mittels eines Motorantriebs, wie bei 25 gezeigt, angetriebenen Riementrieben werden die Glasscheiben zum Besäumen zugeführt.

    [0014] Über der Scheibenzu- bzw. Fortführung 19 bzw. 23 ist, wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, an Trägern, von denen die Träger 60 und 82 erkennbar sind, zu denen von ihnen verdeckte, daher nicht sichtbare Pendents auf der abgewandten Seite der Zu- bzw. Fortführungen 19 bzw. 23 vorhanden sind, eine an den Trägern abgestützte Fahrbahn 66 vorgesehen. Die Fahrbahn 66 ist vom Träger 60 zum Träger 82 durchgehend über den Drehtisch 12 hin ausgebildet und erstreckt sich jeweils noch über die Träger in einer geeigneten Länge nach links bzw. nach rechts hinaus. Die Fahrbahn 66 weist beispielsweise U-Profile auf, in denen mittels Laufrädern 68,70 jeweils ein durch einen Seilantrieb 72 angetriebener, linear hin- und zurückbe- wegbarer Zuführ- und Austragewagen 74 bzw. 90 abgestützt sind. Der Seilantrieb 72 ist dabei über jeweils am Ende der Fahrbahn 66 angebrachte Umlenkrollen geführt, von denen die rechtsseitige Umlenkrolle 27 dargestellt ist, während die ihr entsprechende linksseitige Umlenkrolle längs der Linie A in der Zeichnung fortgeschnitten wurde.

    [0015] Der Zuführwagen 74 weist in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise - in der dargestellten Ausführungsform: zwei - in Vorderrichtung hintereinander angeordnete Saugnäpfe 78,80 auf, die in der aus der Figur erkennbaren Weise auf eine zu bearbeitende, von der Scheibenzuführung 19 mittels der Riemen 21 herangeführte Glasscheibe je nach der Größe der Glasscheibe in der Position der Saugnäpfe 78,80 oder bei kleineren Glasscheiben in der Position 78', 80t abgesenkt werden. Entsprechend weist der Austragewagen 90 Saugnäpfe 79, 81 zur Aufnahme der Glasscheibe 2-6 auf.

    [0016] Die beiden Wagen, also Zuführwagen 74 und Austragewagen 90, sind im dargestellten Ausführungsbeispiel über eine Verbindung 31 starr miteinander verbunden, wobei allerdings die Länge der Verbindung 31 jeweils der Größe der zu bearbeitenden Glasscheibe 26 anpaßbar ist, so daß der Zuführwagen 74 und der Austragewagen 90 auf der gemeinsamen Fahrbahn 66 in einem der jeweiligen Abmessungen der Glasscheiben 26 angepassten Abstand mittels der Verbindung 31 gekoppelt sind, wodurch bei dem Aufnehmen einer neu zugeführten Glasscheibe 26 mittels des Zuführwagens 74 gleichzeitig eine bearbeitete Glasscheibe von dem Drehtisch 12 mit dem Austragewagen 90 abgenommen werden kann.

    [0017] Im Betrieb arbeitet die Glasbesäummaschine in ihrer erfindungsgemäßen Ausgestaltung wie folgt:

    [0018] Zunächst wird eine Glasscheibe 26 von den durch den Motorantrieb 25 angetriebenen Riemen 17 der Scheibenzuführung 19 in ihre jeweilige Aufnahmeposition zum Aufnehmen durch den Zuführwagen 74 gebracht. Diese Aufnahmeposition ist durch die Größe der Scheibe bestimmt, wobei beispielsweise die mit den Bezugszeichen 78,80 für die Saugnäpfe des Zuführwagens 74 bezeichnete Aufnahmeposition für eine Glasscheibe mit einer Länge von 2 Metern gilt, während die mit den Bezugszeichen 78', 80' für die Saugnäpfe gezeigte Position des Zuführwagens 74 für eine kleinere Glasscheibe mit beispielsweise 70 cm Länge gilt. Entsprechendes gilt für die Austrage-oder Fortführseite, auf der eine große Glasscheibe von beispielsweise 2 Meter Länge mittels des Austragewagens 90 in die durch die Bezugszeichen 79'', 81" bezeichnete Position der Saugnäpfe und eine kleinere Glasscheibe von z.B. 70 cm bis in die mit 79', 81' bezeichnete Position der Saugnäpfe des Austragewagens 90 gebracht wird.

    [0019] Wenn die Glasscheibe in ihrer Aufnahmeposition für den Zuführwagen 74 angeordnet ist, und der Zuführwagen 74 in seine zugeordnete Stellung gefahren ist, befinden sich die Saugnäpfe 78, 80 oberhalb der Glasscheibe 26. Zum gleichen Zeitpunkt ist die auf dem Drehtisch 12 mittels der Saugnäpfe 28,30 fixierte Glasscheibe 26 fertig bearbeitet, wobei der Drehtisch in seine End- bzw. Austragestellung geführt ist, die gegenüber der Zuführ- bzw. Eintragestellung eine Winkelversetzung von ca. 3650 aufweist, da während des Bearbeitens der Drehtisch zur Verhinderung von überstehenden Nasen am Rand der Glasscheibe über die Endstellung 360° um beispielsweise +5° hinausgedreht worden war, und während des Glasscheibenwechsels in die Endstellung zurückgedreht wird. Zum gleichen Zeitpunkt, in dem der Zuführwagen 74 in seiner Aufnahmestellung angeordnet ist, ist der Austragewagen 90 in seine über den Drehtisch 12 befindliche Aufnahmestellung gefahren.

    [0020] Durch eine automatische Taktsteuerung wird der Motorantrieb 25 zur Scheibenzuführung 19 und der entsprechende Motorantrieb der Scheibenfortführung 23 automatisch abgeschaltet, wodurch die Riemen 17 bzw. 21 der Zuführ- bzw. Austragewagen antriebslos werden. Die Saugnäpfe 78,80 des Zuführwagens 74 und die Saugnäpfe 79,81 des Austragewagens 90 werden über ihre jeweiligen Kolbenzylindereinheiten auf die durch den Riemen 17 herangeführte, noch zu bearbeitende Glasscheibe 26 einerseits bzw. auf die auf dem Drehtisch 12 befindliche, bereits bearbeitete Glasscheibe 26 abgesenkt, wobei gleichzeitig die Umfangsschleifscheiben mittels ihrer Kolbenzylindereinheit von der Kante der bereits bearbeiteten Scheibe 26 um 10 bis 100 mm abgerückt werden. Die Saugnäpfe 78 und 80 bzw. 79 und 81 werden mit Unterdruck beaufschlagt, so daß die Scheiben festgesaugt werden, wobei gleichzeitig die Saugnäpfe 28, 30 des Drehtisches 12 die Scheibe freigeben, indem sie entlüftet werden. Sodann werden die Saugnäpfe 78,80 bzw. 79,81 durch ihre jeweiligen Kolbenzylindereinheiten angehoben. Anschließend werden die Wagen 74,90 aus ihren Ausgangs- bzw. Aufnahmestellungen in ihre jeweiligen rechtsseitigen End-bzw. Abgabestellungen verfahren, so daß zu gleicher Zeit die fertig bearbeitete Glasscheibe 26 mittels des Wagens 90 zur Scheibenfortführung 23 transportiert und die auf der Scheibenzuführung 19 aufliegende Glasscheibe 26 auf die Saugnäpfe 28,30 des Drehtisches 12 abgesetzt werden.

    [0021] Daraufhin werden die Saugnäpfe 28,30 mit Unterdruck beaufschlagt, während gleichzeitig die Saugnäpfe 78'', 80'' bzw. 79'',81'' entlüftet werden und die jeweilige Glasscheibe 26 freigeben. Während die Wagen 74, 90, ohne eine Glasscheibe angesaugt zu haben, aus den auf diese Weise erreichten, rechts liegenden Endstellungen in die linken Endstellungen (Position der Saugnäpfe 78,80 bzw. 79,81) zurückgeführt werden und die Scheibenzu- bzw. Scheibenfortführungen 19 bzw. 23 mittels ihrer Motorantriebe wieder in Betrieb gesetzt werden, um einerseits eine neue Glasscheibe heranzuführen und andererseits die auf den Riemen 21 abgelegte, fertig bearbeitete Glasscheibe der weiteren Verarbeitung zuzuführen, führt der Drehtisch 12 nach Einrücken der Umfangsschleifscheiben durch die Kolbenzylindereinheit eine volle Umdrehung von etwas mehr als 360°, beispielsweise 365°, aus, wobei die gesamte Kante der Glasscheibe 26 gleichzeitig angefast wird.

    [0022] Dies geschieht im wesentlichen in der in der DE-OS 27 56 443 beschriebenen Weise, in dem nämlich die als erste mit der zu bearbeitenden Scheibenkante in Eingriff kommende Umfangsscheibe von mehreren Umfangsschleifscheiben eine im wesentlichen ebene Umfangsfläche hat, während die andere Umfangsschleifscheibe konkav, beispielsweise C-förmig ausgebildet sein kann. Hierdurch schleift die erste Umfangsschleifscheibe zunächst die anzufasende, gebrochene Rundfläche der Glasscheibe 26 eben, wobei die Stirn-Umfangsschleifscheibe zur besseren Ausnutzung des Schleifbelages eine oszillierende Bewegung von 5-7 mm ausführt, woraufhin dann die C-Umfangsschleifscheibe die beiden Kanten der Glasscheibe gleichzeitig anfasen kann. Wichtig ist hierbei, daß die Schablonenführung der Umfangsschleifscheiben eine vollkommen gleichmäßige Bearbeitung auch der Ecken der Glasscheibe 26 gewährleistet, wodurch Schwierigkeiten bei der weiteren Verarbeitung, insbesondere das Auftreten von Haarrissen beim Härten und dergl.,vermieden werden. Außerdem stellt das Ausrücken der Umfangsschleifscheiben während des Be- und Entladens des Drehtisches sicher, daß während des Be- und Entladens des Drehtisches keine Beschädigung der Glasscheibe 26 erfolgen kann. "

    [0023] Selbstverständlich sind innerhalb dieses Erfindungsgedankens vielfaltige Abwandlungen des vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiels möglich. Beispielsweise können statt der mit den Laufrädern 86,70 in den U-Profilen der Fahrbahn 66 geführten Wagen 74,90 auch Schlitten oder dergl. vorgesehen sein. Ebenfalls ist es möglich,die beschriebenen Saugnäpfe 78,80 bzw. 79,81, die bei den Wagen 74,90 zum Erfassen der Scheiben während des Be- und Entladens dienen, durch andere Mitnehmer, beispielsweise an der Scheibenkante angreifende mechanische Einrichtungen, zu ersetzen. In vorteilhafter Weise lassen sich die Transport-Riemen 17 bzw. 21 auch dadurch antriebslos machen, daß in den jeweiligen Motorantrieben 25 bzw. des Antriebs für den Riemen 21 entsprechende Kupplungen vorgesehen sind, wobei lediglich wesentlich ist, daß die Riemen 17 bzw. 21 während des Transports der Glasscheiben mittels der Wagen 74,90 bzw. entsprechend der Einrichtungen nicht angetrieben sind. Insgesamt ergibt die erfindungsgemäße Glasscheibe infolge des angegebenen Aufbaus und der Anordnung in einer Linie zwischen der Zuführbahn und der Austragebahn sowie der entsprechenden Zuführ-Übertragungs- und Austrageeinrichtungen die Möglichkeit einen durchgängigen Transportfluß zu erreichen, der lediglich durch die Bearbeitung der Scheibenkanten während der Rotation des Drehtisches 12 unterbrochen wird. Es ist dabei eine Transportfolge von ca. 28 bis 30 Sekunden pro Scheibe zu erreichen.

    [0024] Die in der vorstehenden Beschreibung, der Zeichnung sowie in den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebigen Kombinationen für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.


    Ansprüche

    1. Glasbesäummaschine zum Bearbeiten von Kanten von Glasscheiben, mit einem horizontal angeordneten, motorgetriebenen Drehtisch mit lösbaren, in Abhängigkeit von der Drehtischbewegung automatisch arbeitenden Spannvorrichtungen zum zeitweisen Festlegen der Glasscheiben, wenigstens einer am Drehtischumfang beweglich gelagerten, durch eine Schablonenführung oder dergleichen gesteuerten Umfangsschleifscheibe, je einer die zu bearbeitenden Glasscheiben liegend abstützenden Be- und Entladevorrichtung, wobei der Drehtisch mit in der Längsmittelebene sowohl der Zuführbahn als auch der Austragebahn liegender Drehachse angeordnet ist und eine mit der Zuführ- und der Austragebahn in Zuführ- bzw. Austragestellung des Drehtisches fluchtende Förderbahn aufweist, in deren Bereich die Spannvorrichtungen angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführ-.und die Austragebahn als Riemenförderer (17, 19; 21, 23) ausgebildet sind.'
     
    2. Glasbesäummaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehtisch (12) mit Saugern (28,30) zum Festhalten der Scheibe (26) versehen ist.
     
    3. Glasbesäummaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß für Zuführ- und Austragewagen (74,90) eine durchgehende Fahrbahn (66) vorgesehen ist.
     
    4. Glasbesäummaschine nach Anspruch 3, dadurch gekenn- • zeichnet, daß der Zuführ- und der Austragewagen (74 bzw.90) fest über eine Verbindung (31) gekoppelt sind.
     
    5. Glasbesäummaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kopplungsabstand zwischen Zuführ- und Austragewagen (74,90) der Länge der zu bearbeitenden Scheiben (26)entsprechend einstellbar ist.
     
    6. Glasbesäummaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehtisch (12) während des Glasbesäumens um einen Winkel von mehr als 360° drehbar ist und nach Beendigung des Besäumens in die 360°-Stellung gegenüber der Ausgangslage zurückdrehbar ist.
     
    7. Glasbesäummaschine nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehtisch (12) um cirka 3650 verdrehbar ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht