[0001] Es ist seit längerem bekannt, wäßrige Dispersionen von Acrylester-Copolymerisaten
als synthetische Bindemittel für sich allein oder gemeinsam mit natürlichen Bindemitteln,
wie Stärke, Casein oder Sojaprotein, zu verwenden. Sie weisen aber auf schnellaufenden
Streichmaschinen oft eine unzureichende Scherstabilität und eine unbefriedigende Verträglichkeit
mit bestimmten Pigmenten, wie Satinweiß, auf. Aus der US-PS 3 081 198 ist bekannt,
als synthetische Bindemittel für Papierstreichmassen Mischungen von Acrylester- und
Vinylester-Copolymerisaten mit Acrylsäure-Acrylester-Copolymerisaten zu verwenden.
Die damit hergestellten Pigmentstriche weisen eine ungenügende Bedruckbarkeit im Tiefdruck
auf, die sich darin äußert, daß die Tiefdruckfarbe vor allem in den Halbtönen nicht
ausreichend gleichmäßig auf den Stich übertragen wird und damit Fehlstellen, sogenannte
"missing dots", im Druck auftreten.
[0002] Aus der DE-PS 12 58 721 sind Bindemittelmischungen für neutrale oder alkalische Papierstreichmassen
auf der Basis von wäßrigen Dispersionen bekannt. Es handelt sich dabei um Emulsionscopolymerisate
A, die 40 bis 70 Gewichtsteile Styrol, 30 bis 60 Gewichtsteile eines Esters der Acryl-
oder Methacrylsäure mit Alkoholen, die 2 bis 12 Kohlenstoffatome in der Kette enthalten,
und gegebenenfalls bis zu 10 Teilen anderen äthylenisch-ungesättigten--copolymerisierbaren
Verbindungen bestehen und einem Emulsionscopolymerisat B aus 15 bis 55 Gewichtsprozent
Acryl- und bzw. oder Methacrylsäure, gegebenenfalls bis zu 10 Gewichtsprozent Acryl-
und/oder Methacrylamid und 85 bis 45 Gewichtsprozent anderen, wasserunlösliche Homopolymerisate
bildenden Monomeren, wovon mindestens 20 Gewichtsprozent, bezogen auf diese hydrophoben
Monomeren, Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Alkoholen sind, die 1 bis
4 Kohlenstoffatomen enthalten. Die Bindemittelmischung enthält 5 bis 40 Gewichtsteile
mindestens eines Copolymerisates B und 95 bis 60 Gewichtsteile mindestens eines Copolymerisates
A. Die Papierstreichfarben, die unter Verwendung dieser Bindemittelmischungen hergestellt
werden, erfüllen zwar die verarbeitungstechnischen Anforderungen, genügen aber nicht
mehr den gestiegenen Ansprüchen an die Bedruckbarkeit der damit gestrichenen Papiere
im Magazintiefdruck.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Bindemittel zur Verfügung zu stellen, das, verglichen
mit bekannten Bindemitteln, in geringerer Menge zur Bereitung von Papierstreichmassen
eingesetzt werden kann und gestrichene Papiere ergibt, die vor allem im Magazintiefdruck
einen besseren Druckausfall ergeben.
[0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit einem Bindemittelgemisch für Papierstreichmassen
auf der Basis von wäßrigen Dispersionen aus 95 bis 70 Gewichtsteilen eines Emulsionscopolymerisates
A, das Acrylsäureester und äthylenisch ungesättigte Carbonsäuren einpolymerisiert
enthält, und 5 bis 30 Gewichtsteilen eines Copolymerisates B aus 15 bis 55 Gewichtsprozent
Acryl- und bzw. oder Methacrylsäure, gegebenenfalls bis zu 10 Gewichtsprozent .Acryl-
und bzw. oder Methacrylamid und 85 bis 45 Gewichtsprozent anderen, wasserunlösliche
Homopolymerisate bildenden Monomeren, wovon mindestens 20 Gewichtsprozent, bezogen
auf diese hydrophoben Monomeren, Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit Alkoholen,
die 1 bis.
'4 Kohlenstoffatome enthalten, sind, wenn das Copolymerisat A 80 bis 96 Gewichtsprozent
Ester der Acrylsäure mit einwertigen C
2- bis C
8-Alkoholen, 0 bis 19,5 Gewichtsprozent Styrol, Acrylnitril und/oder Methacrylsäuremethylester,
und 0,5 bis 10 Gewichtsprozent andere wasserlösliche Homopolymerisate bildende Monomere
einpolymerisiert enthält.
[0005] Das Copolymerisat A der Bindemittelmischung enthält als wesentlichen Bestandteil
Acrylsäureester mit einwertigen Alkoholen, die 2 bis 8 Kohlenstoffatome aufweisen.
Es handelt sich hierbei im einzelnen beispielsweise um Acrylsäureäthylester, Acrylsäure-n-propylester,
Acrylsäureisopropylester, Acrylsäure-n-, iso- und/oder tert.--Butylester und Acrylsäure-2-äthylhexylester.
Vorzugsweise verwendet man zum Aufbau der Copolymerisate A diejenigen Acrylsäureester,
die sich von Isobutanol und n-Butanol ableiten. Im Copolymerisat A können bis zu 50
Gew.% der Ester aus Acrylsäure und einwertigen C
2- bis C
8-Alkoholen durch Acrylsäuremethylester und/oder durch Ester aus Methacrylsäure und
einwertigen C
2- bis C
8-Alkoholen ersetzt werden. Die Acrylsäureester sind zu 80 bis 96, vorzugsweise 80
bis 90 Gewichtsprozent am Aufbau der Emulsionscopolymerisate A beteiligt.
[0006] Die Copolymerisate A können als weiteren Bestandteil ein Monomeres der Gruppe Styrol,
Methacrylsäuremethylester oder Acrylnitril enthalten. Diese Monomeren sind zu 0 bis
19,5, vorzugsweise 3 bis 15 Gewichtsprozent am Aufbau der Copolymerisate A beteiligt.
[0007] Ein weiterer, wesentlicher Bestandteil der Copolymerisate A sind wasserlösliche Homopolymerisate
bildende Monomere. Es handelt sich hierbei z.B. um äthylenisch ungesättigte C
3- bis C
5-Carbonsäuren, wie Acrylsäure, Methacrylsäure, Maleinsäure oder Crotonsäure, die entsprechenden
Säureamide der äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren, z.B. Acrylamid und Methacrylamid,
Halbester und Halbamide der Maleinsäure sowie um stark saure monomere Verbindungen,
wie Vinylsulfonsäure, Styrol-p-sulfonsäure, Acrylamidopropansulfonsäure, und Natriumvinylsulfonat.
Diese Gruppe von Monomeren ist zu 0,5 bis 10 Gewichtsprozent am Aufbau der Copolymerisate
beteiligt. Vorzugsweise enthält das Copolymerisat A 1,0 bis 5 % der wasserlösliche
Homopolymerisate bildenden Monomeren, von denen vorzugsweise Acrylsäure, Acrylamid
und Methacrylamid oder deren Mischungen eingesetzt werden.
[0008] Die Glastemperatur des Copolymerisates A kann zwischen -20 und +10°C liegen. (Zur
Definition der Glastemperatur vgl. P.J. Flory, Principles of Polymer Chemistry, Cornell
University Press, Ithaka, New York, 1953, Seite 56.)
[0009] Die Emulsionscopolymerisate B sind aus der DE-PS 12 58 728 bekannt. Diese Copolymerisate
enthalten 15 bis 55 Gewichts prozent Acrylsäure oder Methacrylsäure, 0 bis 10 Gewichtsprozent,
insbesondere 2 bis 6 Gewichtsprozent, Acrylamid oder Methacrylamid und 85 bis 45 Gewichtsprozent
hydrophob wasserunlösliche Homopolymerisate bildende Monomere, von denen mindestens
20 Gewichtsprozent Ester der Acrylsäure oder Methacrylsäure mit aliphatischen C
1- bis C
4-Alkoholer. sind. Als hydrophobe, wasserunlösliche Homopolymerisate bildende Monomere
kommen z.B. Acrylsäure- und Methacrylsäureester höherer aliphatischer, cycloaliphatischer
oder aromatischer Hydroxylverbindungen in Betracht, vorzugsweise Vinylacetat, Vinylpropionat,
Acrylsäuremethylester, Acrylsäureäthylester und Acrylnitril. Die Copolymerisate B
enthalten vorzugsweise Acrylsäure und/oder Methacrylsäure und ausschließlich oder
überwiegend Acrylsäure- und Methacrylsäureester von einwertigen Alkoholen mit 1 bis
4 Kohlenstoffatomen. Außerdem kommen vorzugsweise Terpolymerisate in Betracht, die
noch Acrylnitril, Vinylacetat oder Acrylamid oder Methacrylamid einpolymerisiert enthalten.
[0010] Die Copolymerisate A und B können durch Polymerisation der Monomeren in wäßriger
Emulsion nach an sich bekannten Verfahren unter Verwendung der üblichen anionischen
bzw. nichtionischen Emulgiermittel in Gegenwart von Polymerisationsinitiatoren hergestellt
werden. Geeignete Emulgiermittel sind beispielsweise n-dodecylsülfonsaures Kalium
bzw. Natrium, isooctylbenzolsulfonsaures Natrium oder Kaliumsalze der Schwefelsäurehalbester
von langkettigen Alkoholen mit gerader Kohlenstoffzahl oder der entsprechenden äthoxylierten
(z.B. mit 2 bis 25 Mol Äthylenoxid) Produkte, sowie mit 5 bis 25 Mol Äthylenoxid umgesetztes
p-Isooctylphenol und Natriumlaurylsulfat. Die Emulgatoren werden in der Regel in Mengen
von 0,5 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf die zu polymerisierenden Monomeren, eingesetzt.
[0011] Als Polymerisationsinitiatoren können übliche radikalbildende Verbindungen, wie Peroxide,
Persulfate oder Azoverbindungen verwendet werden. Beispielsweise eignen sich Kaliumpersulfat,
Cumolhydroperoxid oder Wasserstoffperoxid. Es ist auch möglich, die Polymerisation
mit Hilfe von Redox-Katalysatoren oder mit aktivierten Initiatorsystemen zu initiieren,
z.B. mit einem System aus Kaliumpersulfat und Ascorbinsäure, oximethansulfonsaurem
Natrium oder Triäthanolamin. Die Temperaturen bei der Polymerisation liegen in dem
üblichen Bereich, z.B. zwischen 70 und 95°C, sie können niedriger liegen, sofern man
Redox-Katalysatoren einsetzt. Ebenso ist es möglich, auch bei höheren Temperaturen
und unter Druck zu polymerisieren. Um das Molekulargewicht der Polymerisate zu regeln,
kann man bei der Polymerisation die gebräuchlichen Kettenüberträger verwenden, z.B.
Dodecylmercaptan und halogenierte Kohlenwasserstoffe, wie Chloroform, Tetrachlorkohlenstoff
und Tetrachloräthylen.
[0012] Das Bindemittelgemisch gemäß der Erfindung enthält 95 bis 70 Gewichtsteile des Emulsionscopolymerisates
A und 5 bis 30 Gewichtsteile des Copolymerisates B. Außerhalb dieses Bereiches werden
Bindemittelmischungen erhalten, deren Eigenschaften nicht so vorteilhaft sind.
[0013] Die Papierstreichmassen enthalten auf 100 Gewichtsteile eines feinteiligen Pigments
3 bis 7 vorzugsweise 4,5 bis 5,5 Gewichtsteile der erfindungsgemäßen Bindemittelmischung.
Sie können außerdem übliche Zusatzstoffe enthalten, z.B. 0,05 bis 3 Gewichtsprozent
eines Dispergiermittel auf Basis von niedrigmolekularen Polymerisaten der Acrylsäure
(K-Wert des Polymerisates zwischen 10 und 25) optische Aufheller sowie übliche Hilfsstoffe,
wie Stearate, Nuancierfarbstoffe, Schaumverhüter usw.
[0014] Um die gewünschten technischen Effekte zu erreichen, ist es gleichgültig, ob man
die wäßrigen Dispersionen der Copolymerisate A und B vor der Bereitung der Streichfarbe
oder während der.Herstellung der Streichfarbe mischt. Auch die Reihenfolge der Zugabe
der einzelnen Komponenten bei der Streichfarbenbereitung ist ohne Bedeutung für die
Eigenschaften der Streichmasse oder des damit gestrichenen Papiers. Zur Vereinfachung
der Streichfarbenbereitung ist es jedoch von Vorteil, wenn man die wäßrigen Dispersionen
der Copolymerisate A und B vor der Herstellung der Streichfarbe in dem in Betracht
kommenden Mengenverhältnis mischt. Die Mischung der beiden Copolymerisate A und B
zeichnet sich durch eine außergewöhnlich hohe Lagerstabilität aus, die diejenige der
bekannten Bindemittelmischungen übertrifft. Der Feststoffgehalt der Dispersionen der
Copolymerisate A und B kann in einem weiten Bereich variiert werden. Vorzugsweise
verwendet man Dispersionen mit einem sehr hohen Feststoffgehalt, z.B. 45 bis 50 Gewichtsprozent.
Auch die hochkonzentrierten wäßrigen Polymerisatdispersionen sind leicht handhabbar,
sie können beispielsweise gepumpt werden. Beim Neutralisieren der Copolymerisate B
bzw. der Mischung der Copolymerisate A und B durch Zusatz einer Base, wie Ammoniak,
Natriumcarbonat, eines Amins oder von Natronlauge, nimmt die Viskosität zu. Je nach
Feststoffgehalt der Dispersion kann man bei der Neutralisation der Copolymerisate
eine kaum fließfähige Paste erhalten.
[0015] Die fertigen Papierstreichmassen können nach allen bekannten Verfahren auf Rohpapiere
aufgebracht werden. Die Papierstreichmassen können auf Grund der hohen Scherstabilität
auf schnellaufenden Walzen- oder Schaberstreichanlagen verarbeitet werden. Sie werden
vor allem für die Herstellung solcher Papiere eingesetzt, die im Magazintiefdruck
bedruckt werden. Auf diesen Papieren erhält man einen besseren Druckausfall als auf
solchen Papieren, zu deren Herstellung bekannte Papierstreichmassen verwendet wurden.
Die bessere Qualität des Druckausfalls beim Tiefdruck wird anhand von Fehlstellen
(missing d-ots) bestimmt. Bei Verwendung der erfindungsgemäßen Bindemittelmischung
zur Herstellung von Papierstreichmassen benötigt man, bezogen auf Pigment, weniger
Bindemittel als dies bei den bekannten Bindemittelmischungen der Fall ist. Trotz des
erniedrigten Bindemittelgehaltes in den Papierstreichmassen, die unter Verwendung
der erfindungsgemäßen Bindemittelmischung erhalten werden, tritt bei den mit diesen
Papierstreichmassen gestrichenen Papieren kein Stauben des Pigmentstrichs ein.
[0016] Die in den folgenden Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile. Die K-Werte wurden
bestimmt nach H. Fikentscher, Cellulose-Chemie, 13, 58-64 und 71 bis 74 (1932) in
0,5 %igem Dimethylformamidlösungen bei 20°C; dabei bedeutet K =
k.
103.
[0017] Herstellung wäßriger Dispersionen von Copolymerisaten A.
Copolymerisat A 1
[0018] Man bereitet zunächst zwei verschiedene Zuläufe. Zulauf 1 besteht aus 460 Teilen
Wasser, 32 Teilen einer 28 %igen Lösung des Natriumsalzes eines sulfatierten Umsetzungsproduktes
aus einem C
12/C
14-Alkohol, der mit 3 Mol Äthylenoxid umgesetzt ist, 738 Teilen (82 %) Isobutylacrylat,
126 Teilen (14 %) Methylmethacrylat, 18 Teilen (2 %) Acrylsäure und 18 Teilen (2 %)
Methacrylamid. Zulauf 2 besteht aus 200 Teilen Wasser und 4,5 Teilen Kaliumperoxidisulfat.
[0019] In einem Rührgefäß, das mit Rührer, Rückflußkühler, Thermometer und 2 Zulaufgefäßen
ausgestattet ist und beheizt werden kann, werden 230 Teile Wasser, 56 Teile des Zulaufs
1 und 40 Teile des Zulaufs 2 vorgelegt und auf eine Temperatur von 85°C erhitzt. Nach
15 minütigem Anpolymerisieren läßt man den Zulauf 1 innerhalb von 2 Stunden, den Zulauf
2 innerhalb von 2 1/2 Stunden bei einer Temperatur von 85°C in das Rührgefäß fließen.
Nachdem der Zulauf 2 vollständig in das Rührgefäß dosiert wurde, hält man die Temperatur
des Reaktionsgemisches noch 2 Stunden lang bei 85°C, kühlt es auf 20°C, stellt den
pH-Wert durch Zugabe von Ammoniak auf 5 ein und filtriert. Bei der Polymerisation
entstand kein Koagulat. Man erhielt auf diese Weise eine 50 %ige wäßrige Dispersion.
Copolymerisat A 2
[0020] Man verfährt im wesentlichen wie bei der Herstellung des Copolymerisates A 1, stellt
jedoch ein Terpolymerisat der Zusammensetzung 96 % Isobutylacrylat, 2,5 % Acrylsäure
und 1,5 % Acrylamid her.
Copolymerisat A 3
[0021] Dieses Copolymerisat wird analog dem Copolymerisat A 1 hergestellt, jedoch mit der
Ausnahme, daß es aus 85 Isobutylacrylat, 12 % Acrylnitril, 1,5 % Acrylsäure und 1,5
% Methacrylamid aufgebaut ist.
Herstellung einer wäßrigen Dispersion von Copolymerisat B
[0022] Nach der im Beispiel 1 der DE-PS 12.58 721 beschriebenen Vorschrift wird ein Copolymerisat
B 1 hergestellt, das aus 75 % Äthylacrylat, 5 % Acrylamid und 20 % Acrylsäure aufgebaut
ist.
Beispiel 1
[0023] In eine wäßrige Lösung von 0,3 Teilen Natriumpolyacrylat eines K-Wertes von 12 werden
mit Hilfe eines Schnellrührers 100 Teile eines handelsüblichen Streichclays eingerührt.
Als Bindemittel werden 9,6 Teile einer Mischung bestehend aus 80 Teilen einer 50 %igen
wäßrigen Dispersion des Copolymerisates A 3 und 20 Teilen einer 45 %igen wäßrigen
Dispersion des Copolymerisates B 1 zugegeben und die Streichfarbe durch Zufügen von
Natronlauge auf einen pH-Wert von 8,5 eingestellt. Bei einem Feststoffgehalt von 58
% hat die Streichmasse eine Viskosität von 1400 mPas (gemessen mit einem Brookfield--Viskosimeter
bei 100 Upm).
[0024] Die so hergestellte Papierstreichmasse wird mit Hilfe einer Schaberstreichanlage
bei einer Geschwindigkeit von 800 m/min auf ein Papier aufgetragen, das aus 55 % Holzschliff,
45 % gebleichtem Sulfatzellstoff zusammengesetzt ist, einen Aschegehalt von 6 % und
ein Flächengewicht von 38 g/m
2 hat. Das Papier wird beidseitig gestrichen. Der Strichauftrag beträgt 10 g/m
2 und Seite. Das im Superkalander bei einer Geschwindigkeit von 300 m/min und 2000
N/cm Liniendruck satinierte Papier weist guten Glanz und gute Glätte und eine hervorragende
Bedruckbarkeit auf. Ein Druck, der mit Hilfe eines Haindl-Labortiefdruckgerätes aufgetragen
wird, hat im Halbton auf einer Fläche von 30 cm
2 weniger als 10 missing dots (Fehlstellen im Druck). Die missing dots wurden bestimmt,
indem man die Fehlstellen visuell auszählte.
Beispiel 2
[0025] Die Herstellung der Papierstreichmasse erfolgt wie im Beispiel 1 beschrieben, jedoch
verwendet man als Bindemittel, bezogen auf 100 Teile eines handelsüblichen Streichclays,
10,2 Teile eines Bindemittelgemisches aus 80 Teilen der 50 %igen wäßrigen Dispersion
des Copolymerisats A 2 und 20 Teilen der 45 %igen wäßrigen Dispersion des Copolymerisats
B 1. Die Streichfarbe hat einen Feststoffgehalt von 56 % und eine Viskosität von 1300
mPas (Brookfield Viskosimeter 100 Upm). Das wie in Beispiel 1 gestrichene und satinierte
Papier hat beim Tiefdruck im Halbton weniger als 10 missing dots auf einer Fläche
von 30 cm
2.
Beispiel 3
[0026] Nach der im Beispiel 1 angegebenen Vorschrift wird eine Papierstreichmasse hergestellt,
jedoch verwendet man, bezogen auf 100 Teile eines handelsüblichen Streichclays, 10,2
Teile einer Bindemittelmischung aus 75 Teilen der 50 %igen wäßrigen Dispersion des
Copolymerisates A 1 und 25 Teilen der 45 %igen wäßrigen Dispersion des Copolymerisats
B 1. Die Viskosität der Streichfarbe beträgt bei einem Feststoffgehalt von 56 % 1300
mPas (Brookfield Viskosimeter 100 Upm). Bei der Prüfung des Druckausfalls gemäß Beispiel
1 werden im Halbton weniger als 10 missing dots ermittelt.
Vergleichsbeispiel
[0027] Die Herstellung einer Papierstreichmasse erfolgt wie im Beispiel 1 angegeben, jedoch
verwendet man als Bindemittel, bezogen auf 100 Teile Streichclay, 10,2 Teile eines
Gemisches aus 80 Teilen einer 50 %igen wäßrigen Dispersion eines Copolymerisates aus
55 % Isobutylacrylat, 42 % Styrol, 1,5 % Acrylsäure und 1,5 % Methacrylamid und 20
Teilen der 45 %igen Dispersion des'Copolymerisats B 1. Die Streichfarbe hat bei enem
Feststoffgehalt von 56 % eine Viskosität von 1200 mPas (Brookfield Viskosimeter 100
Upm). Das mit dieser Papierstreichmasse gemäß der im Beispiel 1 angegebenen Vorschrift
gestrichene und satinierte Papier hat beim Tiefdruck im Halbton mehr als 20 missing
dots auf einer Fläche von 30 cm
2.