[0001] Feuerhemmende bzw. feuerfeste Türen mit den verschiedensten Einlagen, wie z. B. Mineralwolle,
Gipskarton-Platten oder asbesthaltigen Platten sind bekannt, z.B. aus der Zulassung
vom IfBT, Z 6.13 - 117. Diese Türeinlagen werden in einem separaten Arbeitsgang in
zum Teil aufwendigen Verfahren hergestellt und dann in weiteren Arbeitsgängen zugeschnitten
und in die Rahmenkonstruktion des Türblattes eingefügt
[0002] Diese Türeinlagen besitzen jedoch keine tragende Funktion im Türaufbau, die Türrahmen-
bzw. Türblattkonstruktion muß deshalb sehr stabil ausgeführt sein. Die Blechstärken
der Rahmen bzw. Türblätter sind daher erheblich, im Brandfall treten deshalb sehr
starke Verzugserscheinüngen auf. Diese Verzugserscheinungen sind so groß, daß im Brandfall
teilweise die Tür sich derart verziehen kann, daß das Feuer durchschlägt. Ferner muß
bei einigen dieser Türkonstruktionen die Einlage zusätzlich gestützt und fixiert werden.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, ein Verfahren zur Herstellung eines
feuerfesten Türkonstruktionselementes zu schaffen, mit dem das Türblatt mit geringeren
materiellen Mitteln serienmäßig in der gewünschten Form und Ausführung hergestellt
werden kann und die Anforderungen bezüglich der geforderten Feuerwiderstandszeiten
erfüllt.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten Türblattes
gelöst, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man auf einer dünnen Blechhaut eine Mineralfaserschicht
aufklebt und anschließend eine Magnesiumoxidchlorid-Schaumschicht aufträgt. Die Mineralfaserschicht
kann ein Netz, Gewebe, Gewirke oder auch Matte aus den verschiedensten anorganischen
Bestandteilen, z. B. Glaswolle, Steinwolle und/oder Asbestfasern sein. Vorzugsweise
wird eine Glasfasermatte mit einem Flächengewicht von ca. 250 g/m
2 verwendet.
[0005] Als feuerfester Kleber wird vorzugsweise eine Wasserglasschicht, in welche die Glasfasermatte
eingebetet wird, verwendet. Die Klebemenge soll so aufgetragen werden, daß die Glasfasermatte
nicht durchgetränkt ist, sondern noch Mattenteile trocken bleiben. In diesen noch
trockenen Faseranteilen verankert sich der aufgebrachte Magnesiumoxichloridschaum.
[0006] Der Magnesiumoxichloridschaum wird in bekannter Weise durch Vermischen von Magnesiumchlorid,
Magnesiumoxid bzw. gebranntem Magnesit, Wasser, Netzmitteln und Zusatzmitteln hergestellt,
und dieses Gemisch durch Verschäumer, z. B. Wasserstoffperoxid und gegebenenfalls
Katalvsatoren verschäumt.
[0007] Durch die Zwischenschicht wird die Blechverkleidung so gut mit der Magnesiumoxichloridschaumschicht
verbunden, daß eine erhebliche Verringerung der Blechstärke, z.B. bis auf dünne Folienstärken
möglich ist, und auf zusätzliche Aussteifungswinkel und Verschraubungen sowie besondere
Profilierungen verzichtet werden kann.
[0008] Die Verringerung der Blechstärke und Vereinfachung der Aussteifung bewirkt bei einseitiger
thermischer Belastung im Brandfall geringe Verzugserscheinungen der gesamten Türkonstruktion,
was widerum einfachere Zuhaltungen und Beschläge ermöglicht. Besitzt die Blechverkleidung
nur Folienstärke, so schmilzt diese im Brandfalle weg und es treten überhaupt keine
Verzugserscheinungen auf. Dies kann z. B. auch bewußt hervorgerufen werden, indem
z.B. die Blechhaut aus Aluminium bzw. anderen Leichtmetallen, die brennbar bzw. leicht
schmelzbar sind, besteht.
[0009] In einer Verfahrensvariante werden zwei Türdeckschichten mit dem vorstehend beschriebenen
Aufbau zusammengelegt und miteinander verbunden, so daß ein Brandschutz nach beiden
Seiten möglich ist. In diesem Fall kann jedoch auch nur eine Türdeckschicht entweder
mit oder ohne eine Wasserglasschicht auf eine vorstehend beschriebenen Türdeckschicht
aufgebracht werden. Vorzugsweise wird in den Magnesiumoxidchloridschaum feinteilige
Glasfaser, eingebracht, die auf den Schaum soga verfestigend wirkt und im Brandfall
eine Rissebildung verhindert.
[0010] Für den Brandschutz ist es unerheblich, welche Form die Tür aufweist, die Magnesiumoxichloridschaumschicht
soll jedoch eine genügende Dicke aufweisen, um im Brandfalle die erforderliche Feuerwiderstandszeit
aufzuweisen.
[0011] Die vorliegende Erfindung soll durch die folgenden Beispiele bzw. Figuren noch näher
erläutert werden:
Beispiel 1
[0012] An der Tür-Rahmenkonstruktion (1) ist ein Türblech (2) bereits befestigt. Ebenso
sind alle Beschläge und Zuhaltungen (3) montiert. Die Innenseite dieser Türausführung
(1, 2, 3) und das Deckblech (4) werden mit Kleber (5) bestrichen. In diese Kleberschicht
wird die Glasmatte (6) eingelegt. Der Rand (7) bleibt frei von Kleber und Glasmatte.
Die Rahmenkonstruktion (1) wird mit flüssigem Magnesiumoxichloridschaum (8) ausgefüllt.
Es empfiehlt sich ebenfalls die Glasmatte (6) auf dem Deckblech (4) mit Magnesiumoxichloridschaum
zu imprägnieren. Nun wird das Deckblech (4) auf die Rahmenkonstruktion (1) gelegt
und im Randbereich (7) durch Schrauben, Nieten oder Schweißen (9) verbunden. Der flüssige
Magnesiumoxichloridschaum in der Rahmenkonstruktion (1) und der auf dem Deckblech
(4) verbinden sich und bilden nach dem Aushärten eine Einheit.
Beispiel 2
[0013] Wie in Beispiel 1 wird die Rahmenkonstruktion (1) und das Deckblech (4) mit Kleber
(5) und Glasmatten (6) versehen. Ohne Magnesiumoxichloridschaumfüllung wird nun das
Bauteil fertig montiert (verschraubt, genietet, verschweißt) (9). Durch einen Anguß
(12) wird der flüssige Magnesiumschaum (8) durch eine Pumpe bzw. durch ein Misch-
und Dosieraggregat in den Tür-Hohlraum (10) gefördert.
Beispiel 3
[0014] Wie in den Beispielen 1 und 2 wird die Rahmenkonstruktion (l/2) und das Deckblech
(4) mit Kleber (5) und Glasmatte beschichtet. In den Türhohlraum legt man nun eine
fertig zugeschnittene Magnesiumoxichloridschaumplatte oder eine Magnesiumoxichloridschaum-Verbundplatte,
die mit Wasserglas oder Magnesiumoxichlorid (13) bestrichen ist, ein. Diese Konstruktion
wird wie im Beispiel 1 durch Auflegen des Deckblechs (4) verschlossen und mit dem
Rahmenprofil (1) verschraubt, vernietet oder verschweißt.
1) Verfahren zur Herstellung eines feuerfesten Türblattes, dadurch gekennzeichnet,
daß man auf eine dünne Blechhaut eine Mineralfaserschicht aufklebt und anschließend
eine Magnesiumoxichloridschaumschicht aufträgt.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in die Magnesiumoxichloridschaumschicht
Glasfaser eingebracht wird.
3) Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Mineralfaserschicht
Glasfaser aufgeklebt wird.
4) Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß als Kleber Wasserglas eingesetzt wird.