(19)
(11) EP 0 019 271 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.11.1980  Patentblatt  1980/24

(21) Anmeldenummer: 80102673.3

(22) Anmeldetag:  14.05.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B63C 3/12, B60P 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 17.05.1979 DE 2919911

(71) Anmelder: Kim Boote GmbH
D-6600 Saarbrücken (DE)

(72) Erfinder:
  • Philipps, Elisabeth, geb. Baer
    D-6600 Saarbrücken (DE)

(74) Vertreter: Meyer, Alfred, Dipl.-Ing. Dr. jur. 
Schwanenmarkt 10
D-4000 Düsseldorf 1
D-4000 Düsseldorf 1 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Bedienungseinrichtung für Slipfahrzeuge


    (57) Slipfahrzeug, auf dem Boote, insbesondere Sportboote, vom Land in das Wasser und vom Wasser auf das Land transportiert werden können. Der im Fahrzeug befindliche und als Antrieb für dieses dienende Motor ist über eine Bedienungseinrichtung von einer neben dem Fahrzeug gehendenPerson steuerbar. Diese Bedienungseinrichtung weist ein mit der Slipvorrichtung bzw. dem Fahrzeug verbundenes, jedoch mit dieser beweglich gehaltenes stangenförmiges Halteorgan (1) für einen zur Betätigung des Motors dienenden Steuerschalter (2) auf.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Bedienungseinrichtung für Slipfafirzeuge.

    [0002] Bekannt sind Steuerungs-und Bedienungseinrichtungen mit drahtloser Befehlsübermittlung an ein Fahrzeug wie z.Bsp. bei Kränen.

    [0003] Wie im DBP 24 50 794 beschrieben gibt es Bedienungseinrichtungen bei denen über Kabel oder Bowdenzüge alle notwendigen Funktionen geleitet werden.Meistens jedoch sitzt die Bedienungsperson in oder auf dem Fahrzeug und übermittelt mechanisch und elektrisch alle Kommandos. Nicht so bei einem sehr langsam fahrenden Slipfahrzeug für Boote,bei dem die Bedienungsperson nebenher gehen muß.
    Für ein solches Fahrzeug mit welchem man schwere Boote in und aus dem Wasser transportieren kann, gibt es noch keine geeignete Bedienungsvorrichtung, die folgenden Anforderungen Rechnung trägt : die Bedienungsperson,die neben dem Fahrzeug mit in das Wasser bis zu einer maximalen Tiefe von 1,5 bis 1,6 m geht,mu3 einerseits alle Bewegungen,die das Slipfahrzeug ausführt,erfühlen können,da das Hauptaugenmerk auf das zu slippende Boot gerichtet sein mu3 und andererseits eine Hand frei haben,um das ankommende Boot auf die Auflager der 5lipvorrichtung zu dirigieren. Beim Abslippen gilt Ahnliches,da man mit der freien Hand dem Boot noch einen leichten Stoß versetzen kann,damit es selbstätig abschwimmen kann.

    [0004] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde,der nebenhergehenden Bedienungsperson das unmittelbare Erfassen der von der Slipvorrichtung ausgeführten Bewegungsvorgänge zu ermöglichen,die Slipvorrichtung genau zu steuern und in unwegsamen Gelände ein schweres und teueres Boot so sicher als möglich zum Abstellplatz zu transportieren oder sinngemäß umgekehrt zu Wasser zu lassen.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemä3 vorgeschlagen,daß die Bedienungseinrichtung ein mit der Slipvorrichtung verbundenes,jedoch an dieser beweglich gehaltenes stangenförmiges Halteorgan ( 1 ) für einen zur Betätigung des Antriebs ( Motore ) dienenden Steuerschalter ( 2 ) aufweist.

    [0006] Aufgrund der vorgeschlagenen Konstruktion ist es der Bedienungsperson möglich,nicht nur alle Bewegungen des Slipfahrzeuges fühlbar zu erfassen,sondern auch die Bewegungen des aufschwimmenden Bootsrumpfes. Der Steuerschalter ( 2 ) kann dabei Bestandteil einer drahtlosen Fernsteuerung sein oder auch zu einem Steuerungssystem gehören,dessen Steuerleitungen vom Schalter zur Slipvorrichtung geführt sind.

    [0007] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,da3 das Halteorgan ( 1 ) ein Rohr ist,durch das mindestens eine zur Slipvorrichtung laufende Energieversorgungsleitung ( 5 ) und/oder Steuerleitung geführt sind.

    [0008] Alle Teile sind durch das Rohr vor dem Eindringen von Wasser geschützt und abgekapselt.

    [0009] Weiterhin wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,da8 das Halteorgan ( 1 ) bzw. die Stange um eine vertikale Achse drehbar gehalten ist. Hinrdurch ist es der Bedienungsperson möglich vor und hinter dem Fahrzeug sowie nebenher gehen zu können um das Fahrzeug zu steuern. Dies wird durch eine genaue Anpassung an die Lenk-und Fahrbewegungen des Fahrzeuges erreicht.

    [0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Beweglichkeit des Halteorgans ( 1 ) in senkrechter Richtung gewährleistet. In unwegsamen Gelände bei Neigungen,steigungen und Schräglagen ist diese Bewegungsrichtung des Halteorgans erforderlich.

    [0011] Hier wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,die Stange mittels Federkraft oder hydraulisch in die höchste Stellung zu drücken,damit sie sich beim Loslassen selbsttätig hochbewegt und keine Boden-oder Wasserberührung erfolgen kann.

    [0012] In der Regel kann dies auch durch eine Blattfeder (4) erfolgen.

    [0013] Mittels des Steuerschalters ( 2 ),der am Halteorgan befestigt ist,werden nicht nur Fahr-und Lenkbewegungen des Fahrzeugs geschaltet,sondern auch die Hubeinrichtung auf dem Fahrzeug betätigt.Ein Anheben des Bootes mittels Hubeinrichtung ist insofern von Vorteil,wenn das Boot auf vorbereiteten Lagerböcken abgelegt oder beim Slipvorgang leicht angehoben werden soll, um eine satte Zentrierung auf den Auflagern zu ermöglichen.

    [0014] Die Erfindung kann sinngemäß auch bei anderen Transportvorrichtungen angewendet werden mit denen schwere Lasten transportiert werden und die von einer nebenhergehenden Bedienungsperson gesteuert werden.

    Ausführungsbeispiel



    [0015] Fig. 1 zeigt ein aus dem DBP 24 50 794 bekanntes Slipfahrzeug,gekennzeichnet durch Achsen mit Rädern,wobei jeweils eine Rädergruppe von einem gemeinsamen Kraft- übertragungsorgan umgeben ist,das unter Wasser betreib- bare.Motore besitzt,eine Hubeinrichtung in Form von Zylindern hat un erfindungsgemäß mit EinEr Bedienungseinrichtung in Form einer Stange (1 ) mit Steuerschalter ( 2 ) ausgerüstet ist.

    [0016] Die Länge der Steuerstange ( 1 ) ist mindestens 2/3 der Fahrzeuglänge oder auch länger um zu gewährleisten, daß die Bedienungsperson genügend Abstand zum Slipfahrzeug hat und um aus der Gefahrenquelle,die das schwere Fahrzeug darstellt zu kommen.

    [0017] Die Befestigung der Steuerstange ( 1 ) erfolgt horizontal drehbar durch ein Gelenk ( 3 ) - hier in Form eines Bolzens - seitlich am Fahrzeug.

    [0018] Die Aufgabe der Blattfeder ( 4 ) ist es,die Steuerstange ( 1 ) immer in die oberste Stellung zu drücken, wenn die Bedienungsperson den Steuerschalter ( 2 ) losläßt. Hierdurch ist gewährleistet,daß die Steuerstange mit der empfindlichen Steuerungssinrichtung (2) keine Grund-oder Wasserberührung bekommt und immer sichtbar für die Bedienungsperson bleibt,selbst wenn das Fahrzeug unter Wasser ist.

    [0019] Die Energieversorgung erfolgt über Schleppkabel ( 4 ) durch die als Rohr ausgebildete Steuerstange ( 1 ) und ist damit aus dem Fahrbereich des Fahrzeuges entfernt. Gleichzeitig kann die Bedienungsperson das Schleppkabel besser unter Kontrolle halten, damit es nicht durch das schwere Fahrzeug beschädigt werden kann.

    [0020] Als Steuerschalter kommt ein in der Praxis bekannter elektrischer Meisterschaltar zur Anwendung,der fünf und mehr Funktionen auslösen kann.

    [0021] Bei Fahrzeugen mit Hydromotoren sitzen an dieser Stelle der Steuerstange Steuerungsventile und bei Fahrzeugen, die durch Verbrennungsmotore angetrieben werden,erfolgt die Steuerung über Bowdenzüge von dieser Stelle aus.

    [0022] Fig. 2 zeigt die Draufsicht.


    Ansprüche

    1. Bedienungseinrichtung für eine zum Transportieren von Booten dienende Slipvorrichtung oder dergleichen,die Auflager für den Bootsrumpf und mindestens zwei mit Rädern versehene Achsen aufweist, wobei mindestens eine Achse von einem an der Slipvorrichtung angeordneten Motor angetrieben und der Motor über eine Bedienungseinrichtung von einer neben der Slipvorrichtung gehenden Person steuerbar ist,dadurch gekennzeichnet,daß die Bedienungseinrichtung ein mit der Slipvorrichtung verbundenes, jedoch an dieser beweglich gehaltenes stangenförmiges Halteorgan ( 1 ) für einen zur Betätigung des Motors dienenden Steuerschalter ( 2 ) aufweist.
     
    2. Bedienungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß das Halteorgan ( 1 ) ein Rohr ist, durch das mindestens eine zur Slipvorrichtung verlaufende Energieversorgungsleitung ( 5 ) und/oder Steuerleitung geführt sind.
     
    3. Bedienungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet,da3 das Halteorgan (-1 ) bzw. die Stange an der Slipvorrichtung um eine zu dieser etwa vertikalen Achse drehbar gehalten ist.
     
    4. Bedienungseinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,dadurch gekennzeichnet,daB das Halteorgan (1) bzw. die Stange an der Slipvorrichtung in einer etwa senkrechten Ebene beweglich gehalten ist.
     
    5. Bedienungseinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,dadurch gekennzeichnet,daß das Halteorgan ( 1 ) bzw. die Stange mittels Federkraft selbsttätig nach oben anhebbar ist.
     
    6. Bedienungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,daß als Feder eine Blattfeder (4) dient.
     
    7. Bedienungseinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,dadurch gekennzeichnet,daß mindestens eine auf der Slipvorrichtung angeordnete Hubeinrichtung ebenfalls durch den Steuerschalter ( 2 ) betätigbar ist.
     
    8. Bedienungseinrichtung nach Anspruch 7,dadurch gekennzeichnet,daß der an dem Halteorgan ( 1 ) bzw. der Stange angeordnete Steuerschalter ( 2 ) auch für eine Betätigung der Hubeinrichtung ausgelegt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht