[0001] Die Erfindung betrifft eine Bedienungseinrichtung für Slipfafirzeuge.
[0002] Bekannt sind Steuerungs-und Bedienungseinrichtungen mit drahtloser Befehlsübermittlung
an ein Fahrzeug wie z.Bsp. bei Kränen.
[0003] Wie im DBP 24 50 794 beschrieben gibt es Bedienungseinrichtungen bei denen über Kabel
oder Bowdenzüge alle notwendigen Funktionen geleitet werden.Meistens jedoch sitzt
die Bedienungsperson in oder auf dem Fahrzeug und übermittelt mechanisch und elektrisch
alle Kommandos. Nicht so bei einem sehr langsam fahrenden Slipfahrzeug für Boote,bei
dem die Bedienungsperson nebenher gehen muß.
Für ein solches Fahrzeug mit welchem man schwere Boote in und aus dem Wasser transportieren
kann, gibt es noch keine geeignete Bedienungsvorrichtung, die folgenden Anforderungen
Rechnung trägt : die Bedienungsperson,die neben dem Fahrzeug mit in das Wasser bis
zu einer maximalen Tiefe von 1,5 bis 1,6 m geht,mu3 einerseits alle Bewegungen,die
das Slipfahrzeug ausführt,erfühlen können,da das Hauptaugenmerk auf das zu slippende
Boot gerichtet sein mu3 und andererseits eine Hand frei haben,um das ankommende Boot
auf die Auflager der 5lipvorrichtung zu dirigieren. Beim Abslippen gilt Ahnliches,da
man mit der freien Hand dem Boot noch einen leichten Stoß versetzen kann,damit es
selbstätig abschwimmen kann.
[0004] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde,der nebenhergehenden Bedienungsperson das
unmittelbare Erfassen der von der Slipvorrichtung ausgeführten Bewegungsvorgänge zu
ermöglichen,die Slipvorrichtung genau zu steuern und in unwegsamen Gelände ein schweres
und teueres Boot so sicher als möglich zum Abstellplatz zu transportieren oder sinngemäß
umgekehrt zu Wasser zu lassen.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemä3 vorgeschlagen,daß die Bedienungseinrichtung
ein mit der Slipvorrichtung verbundenes,jedoch an dieser beweglich gehaltenes stangenförmiges
Halteorgan ( 1 ) für einen zur Betätigung des Antriebs ( Motore ) dienenden Steuerschalter
( 2 ) aufweist.
[0006] Aufgrund der vorgeschlagenen Konstruktion ist es der Bedienungsperson möglich,nicht
nur alle Bewegungen des Slipfahrzeuges fühlbar zu erfassen,sondern auch die Bewegungen
des aufschwimmenden Bootsrumpfes. Der Steuerschalter ( 2 ) kann dabei Bestandteil
einer drahtlosen Fernsteuerung sein oder auch zu einem Steuerungssystem gehören,dessen
Steuerleitungen vom Schalter zur Slipvorrichtung geführt sind.
[0007] Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,da3 das Halteorgan
( 1 ) ein Rohr ist,durch das mindestens eine zur Slipvorrichtung laufende Energieversorgungsleitung
( 5 ) und/oder Steuerleitung geführt sind.
[0008] Alle Teile sind durch das Rohr vor dem Eindringen von Wasser geschützt und abgekapselt.
[0009] Weiterhin wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,da8 das Halteorgan ( 1 ) bzw. die Stange
um eine vertikale Achse drehbar gehalten ist. Hinrdurch ist es der Bedienungsperson
möglich vor und hinter dem Fahrzeug sowie nebenher gehen zu können um das Fahrzeug
zu steuern. Dies wird durch eine genaue Anpassung an die Lenk-und Fahrbewegungen des
Fahrzeuges erreicht.
[0010] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist eine Beweglichkeit des Halteorgans
( 1 ) in senkrechter Richtung gewährleistet. In unwegsamen Gelände bei Neigungen,steigungen
und Schräglagen ist diese Bewegungsrichtung des Halteorgans erforderlich.
[0011] Hier wird erfindungsgemäß vorgeschlagen,die Stange mittels Federkraft oder hydraulisch
in die höchste Stellung zu drücken,damit sie sich beim Loslassen selbsttätig hochbewegt
und keine Boden-oder Wasserberührung erfolgen kann.
[0012] In der Regel kann dies auch durch eine Blattfeder (4) erfolgen.
[0013] Mittels des Steuerschalters ( 2 ),der am Halteorgan befestigt ist,werden nicht nur
Fahr-und Lenkbewegungen des Fahrzeugs geschaltet,sondern auch die Hubeinrichtung auf
dem Fahrzeug betätigt.Ein Anheben des Bootes mittels Hubeinrichtung ist insofern von
Vorteil,wenn das Boot auf vorbereiteten Lagerböcken abgelegt oder beim Slipvorgang
leicht angehoben werden soll, um eine satte Zentrierung auf den Auflagern zu ermöglichen.
[0014] Die Erfindung kann sinngemäß auch bei anderen Transportvorrichtungen angewendet werden
mit denen schwere Lasten transportiert werden und die von einer nebenhergehenden Bedienungsperson
gesteuert werden.
Ausführungsbeispiel
[0015] Fig. 1 zeigt ein aus dem DBP 24 50 794 bekanntes Slipfahrzeug,gekennzeichnet durch
Achsen mit Rädern,wobei jeweils eine Rädergruppe von einem gemeinsamen Kraft- übertragungsorgan
umgeben ist,das unter Wasser betreib- bare.Motore besitzt,eine Hubeinrichtung in Form
von Zylindern hat un erfindungsgemäß mit EinEr Bedienungseinrichtung in Form einer
Stange (1 ) mit Steuerschalter ( 2 ) ausgerüstet ist.
[0016] Die Länge der Steuerstange ( 1 ) ist mindestens 2/3 der Fahrzeuglänge oder auch länger
um zu gewährleisten, daß die Bedienungsperson genügend Abstand zum Slipfahrzeug hat
und um aus der Gefahrenquelle,die das schwere Fahrzeug darstellt zu kommen.
[0017] Die Befestigung der Steuerstange ( 1 ) erfolgt horizontal drehbar durch ein Gelenk
( 3 ) - hier in Form eines Bolzens - seitlich am Fahrzeug.
[0018] Die Aufgabe der Blattfeder ( 4 ) ist es,die Steuerstange ( 1 ) immer in die oberste
Stellung zu drücken, wenn die Bedienungsperson den Steuerschalter ( 2 ) losläßt. Hierdurch
ist gewährleistet,daß die Steuerstange mit der empfindlichen Steuerungssinrichtung
(2) keine Grund-oder Wasserberührung bekommt und immer sichtbar für die Bedienungsperson
bleibt,selbst wenn das Fahrzeug unter Wasser ist.
[0019] Die Energieversorgung erfolgt über Schleppkabel ( 4 ) durch die als Rohr ausgebildete
Steuerstange ( 1 ) und ist damit aus dem Fahrbereich des Fahrzeuges entfernt. Gleichzeitig
kann die Bedienungsperson das Schleppkabel besser unter Kontrolle halten, damit es
nicht durch das schwere Fahrzeug beschädigt werden kann.
[0020] Als Steuerschalter kommt ein in der Praxis bekannter elektrischer Meisterschaltar
zur Anwendung,der fünf und mehr Funktionen auslösen kann.
[0021] Bei Fahrzeugen mit Hydromotoren sitzen an dieser Stelle der Steuerstange Steuerungsventile
und bei Fahrzeugen, die durch Verbrennungsmotore angetrieben werden,erfolgt die Steuerung
über Bowdenzüge von dieser Stelle aus.
[0022] Fig. 2 zeigt die Draufsicht.
1. Bedienungseinrichtung für eine zum Transportieren von Booten dienende Slipvorrichtung
oder dergleichen,die Auflager für den Bootsrumpf und mindestens zwei mit Rädern versehene
Achsen aufweist, wobei mindestens eine Achse von einem an der Slipvorrichtung angeordneten
Motor angetrieben und der Motor über eine Bedienungseinrichtung von einer neben der
Slipvorrichtung gehenden Person steuerbar ist,dadurch gekennzeichnet,daß die Bedienungseinrichtung
ein mit der Slipvorrichtung verbundenes, jedoch an dieser beweglich gehaltenes stangenförmiges
Halteorgan ( 1 ) für einen zur Betätigung des Motors dienenden Steuerschalter ( 2
) aufweist.
2. Bedienungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß das Halteorgan
( 1 ) ein Rohr ist, durch das mindestens eine zur Slipvorrichtung verlaufende Energieversorgungsleitung
( 5 ) und/oder Steuerleitung geführt sind.
3. Bedienungseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,dadurch gekennzeichnet,da3 das Halteorgan
(-1 ) bzw. die Stange an der Slipvorrichtung um eine zu dieser etwa vertikalen Achse
drehbar gehalten ist.
4. Bedienungseinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,dadurch gekennzeichnet,daB
das Halteorgan (1) bzw. die Stange an der Slipvorrichtung in einer etwa senkrechten
Ebene beweglich gehalten ist.
5. Bedienungseinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,dadurch gekennzeichnet,daß
das Halteorgan ( 1 ) bzw. die Stange mittels Federkraft selbsttätig nach oben anhebbar
ist.
6. Bedienungseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,daß als Feder eine
Blattfeder (4) dient.
7. Bedienungseinrichtung nach einem der vorherigen Ansprüche,dadurch gekennzeichnet,daß
mindestens eine auf der Slipvorrichtung angeordnete Hubeinrichtung ebenfalls durch
den Steuerschalter ( 2 ) betätigbar ist.
8. Bedienungseinrichtung nach Anspruch 7,dadurch gekennzeichnet,daß der an dem Halteorgan
( 1 ) bzw. der Stange angeordnete Steuerschalter ( 2 ) auch für eine Betätigung der
Hubeinrichtung ausgelegt ist.