[0001] Die Erfindung bezieht sich einerseits auf ein Verfahren zum kontinuierlichen Mischen
eines grobkörnigen bis pulverförmigen Trockenfertigmörtels, z.B. eines Putz- und Mauermörtels
mit einer Flüssigkeit und /oder einem Schaumgut in einer Mischkammer, welcher ein
Vorratsbehälter für das Trockengut vor- und eine Absaugvorrichtung für das Mischgut
nachgeschaltet wird. Weiterhin bezieht sich die Erfindung auch auf eine Vorrichtung
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Aus der DE-GM 7 046 623 ist eine Vorrichtung zur Durchführung dieses Verfahrens bekannt.
Das aus einem Vorratsbehälter mittels einer Förderschnecke vorgedrückte Trockengut
fällt in ein vertikales Mischrohr, in welchem ein Trockengutabstreifer kreist und
dem eine Förderpumpe nachgeschaltet ist. Da die Fördervorrichtung für das Trockengut
und die Mischvorrichtung mit zwei getrennten Motoren angetrieben werden, kann die
Mischvorrichtung unabhängig von dem nachzufördernden Trockengut vollständig entleert
werden. Das die Mischvorrichtung verlassende Mischgut enthält nur einen relativ geringen
Anteil an Luftporen, was zu den weiter unten aufgeführten Nachteilen führt. Kalkzementputze
und Zementputze neigen nach dem Auftrag auf die zu verputzende Fläche zur Bildung
von Abtrocknungsrissen, die schon nach Minuten bzw. Stunden auftreten können. Darüberhinaus
besteht nach längerer auch die Gefahr der Bildung von Spannungsrissen. Bei herkömmlichen
Putzen hat man diese Gefahren durch die mehrlagige Aufbringung des Putzmörtels verringert.
Es hat sich auch gezeigt, daß gröbere Sande die Risseneigung im Putz verringern. Das
herkömmliche Putzverfahren war jedoch sehr zeit- und arbeitsaufwendig.
[0003] Es wurden daher sogenannte Einlagenputze entwickelt, die auch mit kontinuierlichen
Mischpumpen verarbeitet werden können. Um eine einwandfreie Maschinengängigkeit zu
gewährleisten, mußte jedoch bei diesen Materialien die Körnung auf 1 - 1,5 mm reduziert
werden.
[0004] Damit bei diesen Putzen eine einlagige Verarbeitung möglich war, mußten Chemikalien
zur Luftporenbildung und Wasserräckhaltung zugegeben werden. Bei chargenweisen Zwangsmischern
wurden damit auch gute Ergebnisse erzielt, jedoch bei den marktüblichen, kontinuierlichen
Mischpumpen (z.B. DE-GM 70 46 623) wurde das Material zu kurz gemischt. Damit wurden
nur wenig Luftporen eingebracht und die Risseneigung der Putze wieder erheblich verstärkt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen,
mit dem bzw. der es möglich wird, besonders luftporenreiche Putze oder Mörtel aufzubereiten.
[0006] Die Aufgabe wird mit einem Verfahren des eingangs erwähnten Typs dadurch gelöst,
daß erfindungsgemäß die Mischkammer durch eine mechanische Vorrichtung in Zusammenwirkung
mit dem Trockengut gegen Luftaustritt durch die Trockengutzuführung gesperrt wird,
daß ferner die Mischkammer teils mit dem durch unter geringen Überdruck stehende Luftpolster
durchsetzten Trockengut und teils mit dem Mischgut gefüllt gehalten wird und daß die
Trockengutnachförderung mindestens gleich groß bleibt wie die Entnahme des Mischgutes
durch die Absaugvorrichtung.
[0007] Während bei der Verwendung von Förderschnecken oder ähnlichen Zwangsförderern der
Luftgehalt im Putz sogar vermindert wird, haben auch die Vorrichtungen nach der DE-OS
21 17 nn
n bzw. 24 37 231 zu keinen greifbaren Erfolgen geführt, weil einerseits die Zuleitung
des Wassers in den Bereich des Schneckentriebs und andererseits auch die der Förderpumpe
nachgeschaltete Rührvorrichtung nicht verhindern konnten, daß das Trockengut in luftporenarmer
Form der Mischvorrichtung zugeführt wurde. Auch mit dieser Vorrichtung ist daher ein
luftporenangereicherter Baustoff nicht zu erhalten. Erfindungsgemäß wird daher auch
weiterhin vorgeschlagen, die Flüssigkeit und /oder das Schaumgut in das Innere der
Mischkammer über die ganze Mischkammer unter Druck fein verteilt einzuleiten. Da beim
erfindungsgemäßen Verfahren keine Zwangsförderer Verwendung finden sollen, sondern
die Ausgangszugstoffe bereits luftangereichert im trockenen Zustand der Mischkammer
zugeführt werden, ergibt die fein verteilte Berieselung oder Besprühung der Trockenmasse
eine weitere Möglichkeit, die Porenhaltigkeit des Entproduktes zu erhöhen bzw. mindestens
nicht zu verringern.
[0008] Nach einer besonders bevorzugten Maßnahme wird das Trockengut und/oder Mischgut in
mehreren durch Trennwände abgeteilten Räumen in der Mischkammer aufbereitet, die jeweils
über kalibrierte Schlitze, Spalten, Bohrungen oder dergleichen miteinander in Verbindung
stehen, wobei nur eine solche Menge an Trockengut und /oder Mischgut durch letztere
durchgelassen wird, wie von der Absaugvorrichtung entnommen wird. Die stufenweise
Behandlung des Trockengutes unter gleichzeitiger weitgehender Verhinderung der Entgasung
desselben führt zu stark porenhaltigen Endprodukten.
[0009] Während bei den bekannten Verfahren das Mischgut im Mischrohr etwa 5 - 6 sec. verweilt,
soll erfindungsgemäß das Trocken- bzw. Mischgut in der Mischkammer mindestens 10 sec.
aufbereitet werden. Auch hierdurch wird die Porenhaltigkeit des Endproduktes erhöht.
[0010] Schließlich wird durch das erfindungsgemäße Verfahren erreicht, daß das Mischgut
durch Mischen eine relative Luftporengehaltserhöhung von mehr als 8% vorzugsweise
mehr als 20% erhält.
[0011] Durch die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens und die Erhöhung des Luftporengehaltes
erniedrigt sich die Rohdichte des Endproduktes bzw. Putzes und wird die Wärmedämmung
somit verbessert; die Wasserdampfdiffusionsfähigkeit wird stark erhöht; die Austrocknung
an der Wandfläche erfolgt schneller; auch kann eventuell aufgetretenes Kondensationswasser
in der Wand leichter verdunsten. Beim nassen Putzmörtel wird das Wasserrückhaltevermögen
verbessert, da die Luftporen die Porenkanäle unterbrechen; es kommt daher nicht so
schnell zu Abtrocknungsrissen und die Bindemittel haben das zur Abbindung notwendige
Wasser länger zur Verfügung. Die Verarbeitung des Putzes wird leichter, da durch die
Luftporen eine "sahnigere Konsistenz" entsteht; der Putz'wird somit "geschmeidiger".
Die Maschinengängigkeit, d.h. die Pumpbarkeit des Endmaterials verbessert sich, da
die kleinen Poren wie "Kugellager" an der Wand die Reibung verringern; damit wird
es möglich, das Endprodukt entweder weiter mit einer Pumpe zu fördern oder den Verschleiß
der Pumpe durch eine Druckminderung herabzusetzen. Durch die eingeführte erhöhte Luftporigkeit
verbessert sich die Ergiebigkeit pro Gewichtseinheit beim Endprodukt, d.h. man kann
mit der gleichen Materialmenge mehr Quadratmeter putzen. In diesem Zusammenhang ist
darauf hinzuweisen, daß zwar mit den weiter oben erwähnten chargenweise arbeitenden
Maschinen ein Luftporengehalt von 20 - 25% bei den derzeit auf dem Markt befindlichen
Kalk-Zement-Putzen angestrebt, jedoch nur selten exakt und gleichmäßig erreicht wird,
da die Mischzeiten naturgemäß auf der Baustelle stark schwanken. Mit kontinuierlich
arbeitenden Putzmaschinen, die unter Verwendung von Monoschnecken arbeiten, wird eine
Luftporeneinführung, z.B. bei einem Kalk-Zement-Putz, von nur 7 - 10% erreicht, während
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Luftporengehalt von ca. 25% und mehr erreicht
werden kann. _ y
Die zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorgeschlagene Vorrichtung ist
im wesentlichen-dadurch gekennzeichnet, daß erfindungsgemäß zwischen dem Vorratsbehälter
und der "ischkammer mindestens ein mit Trockengut und Luftpolstern gefüllter Stauraum
vorgesehen ist, welcher über kalibrierte Schlitze, Bohrungen oder dergleichen einerseits
mit dem Vorratsbehälter und andererseits mit der Mischkammer verbunden ist.
[0012] Die Schlitze, Bohrungen oder dergleichen können eine das Grobkorn des Trockengutes
gerade überschreitende Größe aufweisen.
[0013] Wenn die erfindungsgemäße Vorrichtung den grundsätzlichen Aufbau einer entsprechenden
Vorrichtung nach der DE-GM 70 46 623 aufweist, d.h. also die mit einer annähernd vertikalen
Antriebswelle versehene und einen zylindrischen Zuführraum aufweisende Mischkammer
an einer Stirnseite des im wesentlichen horizontalen Vorratsbehälters angeschlossen
ist, ist erfindungsgemäß die Mischkammer in radialer Richtung gegenüber dem zylindrischen
Zuführraum erweitert und im wesentlichen luftdicht abgeschlossen.
[0014] Bei diesem Aufbau der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird eine raumsparende Mischkammer
mit einer Anschlußmöglichkeit an bekannte ähnliche Mischrohre geschaffen, mit welcher
der Luftporengehalt des Endproduktes entscheidend erhöht werden kann.
[0015] Im Inneren der Mischkammer kann eine Zuleitung für die Flüssigkeit 'und/oder das
Schaumgut vorgesehen sein, deren Austrittsöffnungen über die ganze Mischkammer verteilt
sind. Statt der erwähnten Flüssigkeit kann beispielsweise auch Dampf- also ein gasförmiges
Medium - in das Trockengut eingebracht werden.
[0016] Nach einer bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist die
Zuleitung ringförmig ausgebildet und besteht aus einem mit Bohrungen, Schlitzen oder
dergleichen versehenen Rohr. Durch die intensive Aufbereitung des Materials und die
ringförmige Zuleitung wird auch der Verschleiß in der Mischkammer herabgesetzt.
[0017] Die ringförmige Zuleitung für die Flüssigkeit und/oder das Schaumgut in der Mischkammer
kann von der Trockengutzuführung durch eine stationäre zylindrische Abweiswand oder
dergleichen getrennt sein.
[0018] Es ist auch möglich, daß das Rührwerk der Mischkammer an einem Wellenstumpf befestigt
ist, welcher mit der koaxialen Antriebswelle z.B. über eine Steckkupplung lösbar verbunden
ist. Der oberhalb des Stauraums vorgesehene zylindrische Zuführraum ist zweckmäßigerweise
mindestens an seinem zum Stauraum weisenden Ende mit an der Antriebswelle befestigten
Schaufeln und/oder Messern versehen; die Schaufeln und/oder Messer können mindestens
unmittelbar über den kalibrierten Schlitzen, Spalten, Bohrungen oder dergleichen,
die zum Stauraum führen, vorgesehen sein.
[0019] Für den Durchtritt des Trockenguts in den Stauraum ist vorzugsweise ein einen Mantel
der Antriebswelle umgebender Ringschlitz vorgesehen; für den Durchtritt des Trockenguts
aus dem Stauraum in den Mischraum ist zweckmäßigerweise ein Ringschlitz oder dergleichen
zwischen einer stationären, die Antriebswelle mit Abstand umgebenden Gehäusewand und
einer gegebenenfalls mit Schaufeln versehenen Drehscheibe oder dergleichen vorgesehen.
[0020] Der eben erwähnte Stauraum zwischen dem Vorratsbehäl-: ter und dem Mischraum bildet
sich dadurch, daß das z.B. nur durch die eigene Schwerkraft durch die klein kalibrierten
öffnungen oder Schlitze fallende Trockengut oberhalb der Schlitze durch das aus dem
Vorratsbehälter geförderte Trockengut eine Sperre bildet, so daß das im freien Fall
durchtretende, im wesentlichen Luft enthaltende Trockengut sich nicht entlüften kann.
Es bilden sich also im Stauraum unter geringem Druck stehende Luftpolster oder Luftblasen,
die nach oben nicht ent - weichen können und daher von dem weiteren am Rand der Drehscheibe
herabfallenden Trockengut mitgerissen und dem Mischraum zugeführt werden.
[0021] Das im Mischraum vorgesehene Rührwerk kann Schaufeln oder dergleichen aufweisen,
die auf einer sich quer über die Mischkammer erstreckenden Drehscheibe oder dergleichen
angebracht sind, welche von der drehachsenparallelen Wandung der Mischkammer durch
einen Ringschlitz getrennt ist..Am Rand der das Rührwerk tragenden Drehscheibe oder
dergleichen sind vorzugsweise parallel zur Wandung der Mischkammer verlaufende Stifte,
Platten oder dergleichen angebracht. Durch diese Stifte, Platten oder dergleichen
wird das bereits durchnässte breiige Mischgut zum eben erwähnten Ringschlitz gefördert
und längs der Mischkammerwand in Richtung auf die Absaugöffnung transportiert. Weiterhin
ist es möglich, daß die das Rührwerk tragende Drehscheibe oder dergleichen mit kleinen
Bohrungen, Löchern oder dergleichen zum Absaugen von Luft etwa im Abstand von einem
Drittel der Schaufellänge von der Wandung des Mischraumgehäuses versehen ist.
[0022] An der unteren Seite der das Rührwerk tragenden Drehscheibe können Platten, Dorne,
Messer oder dergleichen parallel zur Drehachse vorgesehen sein. Auch kann die an der
Mischkammerwandung anschließende Bodenwandung kegelstumpfförmig ausgebildet sein und
der mittige Abschnitt der Bodenwandung senkrecht zur Drehachse verlaufen; der senkrecht
zur Drehachse verlaufende Abschnitt der Bodenwandung kann einen als Schikane für das
Mischgut ausgebildeten Ring oder dergleichen tragen, dessen Oberrand über die Unterkante
der Platten, Dorne, Messer oder dergleichen hinausragt. Die eben erwähnte Schikane
bewirkt mit den Platten, Dornen, Messern oder dergleichen zusammen einen weiteren
Mischeffekt; durch die am Auslaß aufgrund der Absaugevorrichtung erreichte Strudel-
oder Wirbelwirkung wird darüberhinaus noch die über die kleinen Bohrungen oder Löcher
abgesaugte Luft in das Mischgut eingearbeitet, so daß auch an dieser Stelle der Luftporengehalt
erhöht wird.
[0023] Der das Rührwerk tragende Wellenstumpf kann an seinem unteren Ende mit einem Adapter
für eine Kupplung der Absaugevorrichtung versehen sein und zwischen der Kupplung und
dem geradlinigen Abschnitt der Bodenwandung kann ein Ringschlitz oder dergleichen
zum Absaugen des Mischgutes vorgesehen sein.
[0024] Es ist auch möglich, daß die Oberwandung der Mischkammer an der den zylindrischen
Zuführraum umgebenden Gehäusewandung befestigt ist und entweder ein Scharnier oder
dergleichen zum Abklappen der Mischkammer aufweist, oder die Mischkammer an der Oberwandung
lösbar angebracht ist.
[0025] Schließlich können die auf der Drehscheibe oder dergleichen befestigten Schaufeln
mit ihren Innenkanten an einem den Wellenstumpf im Abstand umgebenden Zylinder befestigt
sein, welcher die den Stauraum abschließende Drehscheibe oder dergleichen trägt.
[0026] Auf der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung
dargestellt; es zeigt:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch die Ausführungsform,
Fig. 2 ein Detail dieser Ausführungsform und
Fig. 3 eine Ansicht gemäß Linie 3-3 in Fig. 2.
[0027] Eine Welle 1 eines elektromotorisch angetriebenen Rührwerkes ist mit einem Mantel
2 versehen und mittig in einem zylindrischen Gehäuse 3 untergebracht. Das zylindrische
Gehäuse' 3 erstreckt sich bis zum nicht gezeigten Elektromotor und weist einen seitlichen
Durchbruch 4 auf. Der seitliche Durchbruch 4 ist mit einer in Pfeilrichtung 5 verdrehbaren
Drosselklappe 6 versehen und führt zu einem Vorratsbehälter 7, dessen Schneckentrieb
nicht näher dargestellt ist; der Vorratsbehälter 7 kann mit einem Deckel 8 versehen
sein.
[0028] Durch den Durchbruch 4 wird Trockengut in das Gehäuse 3 gefördert.
[0029] Am Mantel 2 der Welle 1 sind messerförmige Flügel 9 angebracht, die den Raum im Gehäuse
3 an der oberen Kante 10 des Durchbruches 4 "abschließen". Der mit dem Trockengut
im wesentlichen fast vollständig ausgefüllte Raum 11 ist an seiner unteren Seite durch
eine Wand 12 angeschlossen, die gegebenenfalls auch austauschbar sein kann. Die Flügel
oder Schaufeln 13 bewirken eine "Stauung" des Trockengutes in Richtung auf das untere
Ende der Welle 1. Um den Mantel 2 ist auf der Höhe der. Wand 12 ein Ringspalt oder
Ringschlitz 14 vorgesehen, durch welchen die Dosierung des Trockengutes in der Mischvorrichtung
vorgenommen wird. Unmittelbar oderhalb des Ringspaltes sind am Mantel 2 Schaufeln
15 angebracht, die auch so geschränkt sein können, daß sie ständig einen Trockengutnachschub
in Richtung nach unten bewirken. Oberhalb der Schaufeln 15 können messerartige Flügel
16 vorgesehen werden, die ebenfalls unter Umständen in Schräglage, wie die Flügel
13 am Mantel 2, angebracht sein können und das Trockengut in Richtung auf die Mischvorrichtung
stauen. Wie es Fig. 2 ersichtlich ist, schließt der Mantel 2 auf der Höhe der Unterkante
17 der Wand 12 ab und ist z.B. mittels einer Steckverbindung 19 mit einem Wellenstumpf
20 drehfest verbindbar.
[0030] Die zylindrische Gehäusewand 3 weist oberhalb ihrer Unterkante 21 eine radial verlaufende
Oberwandung 22 auf, die z.B. mit der Wand 3 verschweißt oder auf andere Weise fest
verbunden ist.
[0031] Unterhalb der Wand 12 ist ein Stauraum 23 vorgesehen, dessen unteres Ende durch eine
Scheibe oder einen Teller 24 gebildet'wird, auf dem Flügel 25 befestigt sind, die
so geschränkt sein können, daß sie das Trockengut in Richtung auf die Flügel 15 drücken.
Die Scheibe 24 gibt einen Ringspalt 26 frei, der zwischen der Gehäusewand 3 und der
eben erwähnten Scheibe vorgesehen ist.
[0032] Aufgrund der Tatsache, daß das Trockengut im Raum 11 sich soweit ablagert, daß stets
der Raum oberhalb der Wand 12 bzw. auch oberhalb der Schaufeln 15 und der messerartigen
Flügel 16 mit Trockengut vollständig ausgefüllt ist, wird durch den Ringschlitz 14
nur eine gewünscht dosierte Menge an Trockengut aufgrund einer Drehung der Rührwelle
1 gefördert.
[0033] Da der Ringschlitz 26 einen größeren Durchmesser als der Ringschlitz 14 hat, kann
das Trockengut durch den Ringschlitz 26 schneller und besser hindurchfallen als durch
den Ringschlitz 14. Da auf der anderen Seite jedoch die Schaufeln 25 auch so geschränkt
sein können, daß das Trockengut in den Stauraum 23 gedrückt wird, entstehen oberhalb
des im Raum 23 liegenden Trockengutes Luftpolster oder Luftblasen, die unter einem
geringen Überdruck stehen; diese Luftblasen oder Luftpolster sorgen aufgrund des Ablaufes
des Trockengutes in Richtung auf den Mischraum 30 dafür, daß eine besonders starke
Durchlüftung des Trockengutes im Mischraum vorgenommen werden kann. Die Scheibe 24
ist auf einem zylindrischonRohrstück 31 befestigt, an dessen Unterkante 32 eine weitere
Scheibe 33 befestigt ist. Auf der Scheibe 33 sind, wie aus Fig. 5 ersichtlich ist,
'fünf Schaufeln 34 befestigt, mit denen die Mischung des herabrieselnden Trockengutes
mit einer Flüssigkeit, z.B. Wasser 28 vorgenommen wird. Die Flüssigkeit wird über
einen Rohrring 29 zugeleitet, dem unter Druck über einen Einlaßstutzen 30 die Flüssigkeit
zugeführt wird. Um zu verhindern, daß die Flüssigkeit bereits in der Nähe vom Ringspalt
26 in das Trockengut eindringt, ist im Mischraum ein Abschirmring 35 vorgesehen, der
mit dem Rohrring 29 verschweißt ist. Auf diese Weise wird erreicht, daß das Trockengut
noch in trockenem Zustand in den mit Schaufeln 34 versehenen Mischraum fällt. Die
Schaufeln 34 können geschränkt sein, um eine Förderung des Gutes in radialer Richtung
nach außen und gleichzeitig nach oben zu bewirken.
[0034] Wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, sind am Ende von zwei Schaufeln 34 Abstreifer 36
angebracht, die den Ringspalt 37 zur zylindrischen Außenwand 38 der Mischvorrichtung
freigeben. Diese Abstreifer können auch die in Fig. 3 dargestellte Form aufweisen,
d.h. so gebogen - sein, daß sie das Mischgut - in diesem Fall ist es schon vollständig
durchnäßt - wiederum in Richtung auf die Rührschaufeln 34 drücken.
[0035] Bei einer Drehung der Rührwerke 1 und somit des Mantels 2 sowie des Wellenstumpfes
20 werden die Rührschaufeln 34 genauso wie die Flügel 25 in Drehung versetzt. Die
rohrförmige Abschirmung 35 ist stationär und verhindert ein Heraufdrücken des durchnäßten
Mischgutes. Das seitlich im Ringschlitz 37 heruntergedrückte Mischgut läuft an einer
konischen Wand 40 in Richtung auf die Rührwelle 1 bzw. den Wellenstumpf 20. Der rechtwinklig
zur Rührwellenachse verlaufende Abschnitt 41 der Wand 40 ist mit einem Ringschlitz
42 versehen, durch welchen das fertig aufbereitete Mischgut in eine Ansaugvorrichtung
43 bzw. von dieser mit einer mit einer Förderpumpe versehenen Rohrleitung abgesaugt
wird.
[0036] An der Übergangsstelle zwischen dem geradlinigen Abschnitt 41 und dem konischen Abschnitt
40 der Bodenwand ist eine zylindrische Abschirmwand 45 vorgesehen; im Abstand von
dieser zylindrischen Wand drehen sich beim Betrieb des Rührwerkes Dorne, Platten 46
oder dergleichen,so daß noch in diesem Bereich ein'weiterer Mischeffekt erzielt wird.
[0037] In der Scheibe 33 sind- wie am besten aus Fig. 3 ersichtlich ist - Bohrungen 50 vorgesehen,
durch welche im Rührwerksbereich vorhandene Luft in Richtung auf die Absaugvorrichtung
43 abgesaugt werden kann. Da im Bereich des Ringschlitzes 42 durch die Drehung des
Rührwerkes und durch die Bewegung mit der Förderpumpe bzw. von der Mischvorrichtung
aus Strudel oder Verwirbelungen entstehen, wird die über die Bohrungen 50 abgesaugte
Luft in das Mischgut-hineingebracht, so daß dessen Porengehalt noch weiter erhöht
wird.
[0038] Die Verweilzeit des durch den Schlitz 14 durchtretenden Trockengutes in der Mischvorrichtung
bis zum Verlassen des Mischgutes durch den Ringschlitz 42 beträgt z.B. in etwa 20
bis 30 Sekunden,wodurch nicht nur der Mischeffekt entscheidend erhöht wird, sondern
auch der Porengehalt, der z.B. bis auf 25% gesteigert werden kann:
[0039] Aufgrund der Tatsache, daß die Rührschaufeln 34 das Mischgut durch ihre Schränkung
in erster Linie nach oben fördern und daß das Mischgut erst über den Ringkanal 37
"in breiigem Zustand" abfließen kann, entstehen nicht nur im Mischraum, sondern auch
über dem Ringspalt 26 vor allen im Stauraum 23 Stauungen des Trockengutes. Im Stauraum
23 befinden sich demgemäß neben dem Trockengut auch Luftblasen oder Luftpolster, die,
wie bereits bemerkt, unter einem geringen Luftdruck von einigen Zehntel bar stehen.
Diese Luft wird dann dem Trockengut im Mischraum zugeführt und dem Mischgut eingemischt.
[0040] Besonders zweckmäßig erweist sich auch die Erhöhung des Luftporengehaltes bei-feinkörnigen
oder feinen Putzsorten, wie Kalk-Zement-Putzen, die in Innen- oder Außenräumen maschinell
einlagig aufgebracht werden können.
[0041] Während die Oberwandung 22 am Gehäuse 3 befestigt. ist, ist ein Scharnier 51 vorgesehen,
um die Misch-vorrichtung, z.B. zu Reinigungszwecken abklappen zu können.
[0042] Durch das erfindungsgemäße Mischverfahren bzw. mit der erfindungsgemäßen Mischvorrichtung
kann der Luftporengehalt bei allen Trockenfertigmörteln erhöht werden, deren Luftporengehalt
auch mit Chargenmischern mit entsprechend langer Verweilzeit erhöht werden kann. Gegenüber
der Verwendung von Mischrohren, also kontinuierlichen Mischvorrichtungen- sind jedoch
entscheidende Verbesserungen erreichbar. So ist z.B. bei einem Kalk-Gips-Putz mit
einem gewöhnlichen Mischrohr ein Luftporengehalt von nur 7 - 10% gegenüber 15 - 20%
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung erreichbar; die entsprechenden Werte lauten
für einen Kalk-Zement-Putz 7 - 12% gegenüber 20 - 25%. Bei einem bekannten Wärmedämm-Putz
lauten die Werte 25 - 30 % gegenüber 45 - 50%.
[0043] Auch wird durch den erhöhten Luftporengehalt die Frostbeständigkeit des Putzes verbessert.
Die längere Mischzeit führt ferner dazu, daß alle Zusätze des Trockenfertigmörtels
eine längere Lösezeit zur Verfügung haben und damit vollständiger zur Wirkung kommen,
1. Verfahren zum kontinuierlichen Mischen eines grobkörnigen bis pulverförmigen Trockenfertigmörtels
mit einer Flüssigkeit und/oder einem Schaumgut in einer Mischkammer, welcher ein Vorratsbehälter
für das Trockengut vor- und eine Absaugvorrichtung für das Mischgut nachgeschaltet
wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Mischkammer durch eine mechanische Vorrichtung
in Zusammenwirkung mit dem Trockengut gegen Luftaustritt durch die Trockengutzuführung
gesperrt wird, daß ferner die Mischkammerteils mit dem durch unter geringem Überdruck
stehende Luftpolster durchsetzten Trockengut und teils mit dem Mischgut'gefüllt gehalten
wird und daß die Trockengutnachförderung mindestens gleich groß bleibt wie die Entnahme
des Mischgutes durch die Absaugvorrichtung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeit und/oder
das Schaumgut in das Innere der Mischkammer über die ganze Mischkammer unter Druck
fein verteilt eingeleitet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Trockengut und/oder
Mischgut in mehreren durch Trennwände abgeteilten Räumen in der Mischkammer aufbereitet
wird, die jeweils über kalibrierte Schlitze, Spalten, Bohrungen oder dergleichen miteinander
in Verbindung stehen, wobei nur eine solche Menge an Trockengut und/oder Mischgut
durch letztere durchgelassen wird, wie von der Absaugvorrichtung entnommen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß das Trocken-
bzw. Mischgut in der Mischkammer mindestens 10 sec. aufbereitet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß das Mischgut
durch das Mischen eine relative Luftporengehaltserhöhung von mehr als 8% vorzugsweise
mehr als 20% erhält.
6. Vorrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1 oder folgende, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen dem Vorratsbehälter und der Mischkammer mindestens ein
mit Trockengut und Luftpolstern gefüllter Stauraum vorgesehen ist, welcher über kalibrierte
Schlitze, Bohrungen oder dergleichen einerseits mit dem Vorratsbehälter und andererseits
mit der Mischkammer verbunden ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Schlitze, Bohrungen
oder dergleichen eine das Grobkorn des Trockengutes gerade überschreitende Größe aufweisen.
8.Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, bei der die mit einer annähernd vertikalen Antriebswelle
versehene und einen zylindrischen Zuführraum aufweisende Mischkammer an einer Stirnseite
des im wesentlichen horizontalen Vorratsbehälters angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß die Mischkammer in radialer Richtung gegenüber dem zylindrischen Zuführraum erweitert
und im wesentlichen luftdicht abgeschlossen ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß im Innern
der Mischkammer eine Zuleitung für die Flüssigkeit und /oder das Schaumgut vorgesehen
ist, deren Austrittsöffnungen über die ganze Mischkammer verteilt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuleitung ringförmig
ausgebildet ist und aus einem mit Bohrungen, Schlitzen oder dergleichen versehenen
Rohr besteht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder lo, dadurch gekennzeichnet, daß die ringförmige
Zuleitung für die Flüssigkeit und/oder das Schaumgut in der Mischkammer von der Trockengutzuführung
durch eine stationäre zylindrische Abweiswand oder dergleichen getrennt ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk
der Mischkammer an einem Wellenstumpf befestigt ist, welcher mit der koaxialen Antriebswelle
z.B. über eine Steckkupplung lösbar verbunden ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder folgende mit einer Trockengutzuführung im wesentlichen
durch Schwerkraft, dadurch gekennzeichnet, daß der oberhalb des Stauraums vorgesehene
zylindrische Zuführraum mindestens an seinem zum Stauraum weisenden Ende mit an der
Antriebswelle befestigten Schaufeln und/oder Messern versehen ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaufeln
und/oder Messer mindestens unmittelbar über den kalibrierten Schlitzen, Spalten, Bohrungen
oder dergleichen, die zum Stauraum führen, vorgesehen sind.
15. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß für den
Durchtritt des Trockengutes in den Stauraum ein einen Mantel der Antriebswelle umgebender
Ringschlitz vorgesehen ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß für den
Durchtritt des Trockengutes aus dem Stauraum in den Mischraum ein Ringschlitz oder
dergleichen zwischen einer stationären, die Antriebswelle mit Abstand umgebenden Gehäusewand
und einer gegebenenfalls mit Schaufeln versehenen Drehscheibe oder dergleichen vorgesehen
ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß das im
Mischraum vorgesehene Rührwerk Schaufeln oder dergleichen aufweist, die auf einer
sich quer über die Mischkammer erstreckenden Drehscheibe oder dergleichen angebracht
sind, welche von der drehachsenparallelen Wandung der Mischkammer durch einen Ringschlitz
getrennt ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß am Rand der das Rührwerk
tragenden Drehscheibe oder dergleichen parallel zur Wandung der Mischkammer verlaufend
Stifte, Platten oder dergleichen angebracht sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die das Rührwerk
tragende Drehscheibe oder dergleichen mit kleinen Bohrungen, Löchern oder dergleichen
zum Absaugen von Luft etwa im Abstand von einem Drittel der Schaufellänge von der
Wandung des Mischraumgehäuses versehen ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 17 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß an der Unterseite
der das Rührwerk tragenden Drehscheibe Platten, Dorne, Messer oder dergleichen parallel
zur Drehachse vorgesehen sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß die an
die Mischkammerwandung anschließende Bodenwandung kegelstumpfförmig ausgebildet ist
und der mittige Abschnitt der Bodenwandung senkrecht zur Drehachse verläuft.
22. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß der senkrecht
zur Drehachse verlaufende Abschnitt der Bodenwandung einen als Schikane für das Mischgut
ausgebildeten Ring oder dergleichen trägt, dessen Oberrand über die Unterkante der
Platten, Dorne, Messer oder dergleichen hinausragt.
23. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß der das
Rührwerk tragende Wellenstumpf an seinem unteren Ende mit einem Adapter für eine Kupplung
der Absaugvorrichtung versehen ist und daß zwischen der Kupplung und dem geradlinigen
Abschnitt der Bodenwandung ein Ringschlitz oder dergleichen zum Absaugen des Mischgutes
vorgesehen ist.
24. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberwandung
der Mischkammer an der den zylindrischen Zuführraum umgebenden Gehäusewandung befestigt
ist und ein Scharnier oder dergleichen zum Abklappen der Mischkammer aufweist.
25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß die
Oberwandung der Mischkammer an der den zylindrischen Zuführraum umgebenden Gehäusewand
befestigt ist und die Mischkammer an der Oberwandung lösbar angebracht ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder folgende, dadurch gekennzeichnet, daß die auf
der Drehscheibe oder dergleichen befestigten Schaufeln mit ihren Innenkanten an einem
den Wellenstumpf mit Abstand umgebenden Zylinder befestigt sind, welcher die den Stauraum
abschließende Drehscheibe oder dergleichen . trägt.