(19)
(11) EP 0 019 295 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.11.1980  Patentblatt  1980/24

(21) Anmeldenummer: 80102786.3

(22) Anmeldetag:  20.05.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D06C 7/02, D06C 27/00, D06C 3/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 21.05.1979 DE 2920458

(71) Anmelder: Dipl.-Ing. Gerhard Ruckh Maschinenfabrik
D-73037 Göppingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Ruckh, Gerhard, Dipl.-Ing.
    D-7320 Göppingen-Ursenwang (DE)

(74) Vertreter: Hain, Leonhard (DE) 
Eduard-Schmid-Strasse 2
D-81541 München
D-81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren und Vorrichtung zum Ausrüsten von textilen Warenstücken


    (57) Zum Ausrüsten werden textile Warenstücke, wie insbesondere mit einem Bund versehene Teilstücke für Westen, Pullover od.dgt., zu einer Warenbahn zusammengesetzt und in quergespannter Lage in Längsstreifen geschnitten und diese Längsstreifen an ihren Rändern zur Vermeidung des Einrollens gehalten bis sie von einer Dämpf- und Trennvorrichtung aufgenommen werden. Dazu sind einer Schneidvorrichtung (5), zweckmäßig aus einem rotierenden Rundmesser (12), beiderseits Niederhalter (15) für die Schnittränder zugeordnet und Verlängerungen hierzu, wie ein Überführband (27), greifen auf ein Transporttuch (31) der Dämpf- und Trennvorrichtung über.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausrüsten von textilen Warenstücken, insbesondere von mit einem Bund versehenen Teilstücken für Westen, Pullover od.dgl. Strickwaren, die zu einer Warenbahn zusammengesetzt in quergespannter Lage einer Dämpfzone zugeführt und entlang den Verbindungsnähten wieder getrennt werden.

    [0002] Text.ile Warenstücke für Pullover, Westen od.dgl. Strickwaren sind meist mit einem Bund versehen. Um sie zum Ausrüsten, wie Dämpfen, Krumpfen, Glätten usw., nicht einzeln durch die verhältnismäßig breiten Dämpfmaschinen laufen zu lassen, werden zwei oder mehrere Teilstücke mittels Fallmaschen seitlich nebeneinander zu einer Warenbahn verbunden, die auch in ihrer Länge mehrere Warenstücke umfassen kann. Diese Verbindung erfolgt meist mittels schmelzfähiger Trennfäden, die in der Dämpfzone geschmolzen werden. Wird bisher eine solohe Warenbahn zum Ausrüsten in eine Dämpf- und Trennvorrichtung eingeführt, so wird sie zur Verhinderung des Einrollens und einer Falten- oder Wellenbildung an ihren Rändern seitlich erfaßt und in Querriohtung gespannt. Dabei werden auch die Bunde erfaßt und auf die Breite der Warenstücke ausgezogen. Eine so gebildete Warenbahn wird dann als durchgehend gleichbreite Flächenbahn durch die Dämpfvorrichtung geführt. Bei genügender Erwärmung schmelzen hierbei auch die eventuell vorhandenen Trennfäden, um die hintereinander angeordneten Warenstücke voneinander zu trennen. Die seitliche Verbindung der Warenstücke wird schließlich erst nach dem Dämpfen durch Aufschneiden der Fallmaschen gelöst. Hierbei zeigt es sich aber, daß die einzelnen Warenstücke nicht mehr die gewünschte Form annehmen. Vor allem die Bunde der Warenstücke, die unter verstärkter Streckung gedämpft und dadurch fixiert worden sind, bilden sich nicht mehr zur Ausgangsform zurück und müssen vor ihrer weiteren Verarbeitung meist nochmals konfektioniert werden.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Ausrüsten von textilen, insbesondere mit einem Bund versehenen, Warenstücken zu schaffen, um auch die in einer zusammengesetzten Warenbahn einer Dämpfvorrichtung zugeführten Warenstücke formgerecht auszurüsten.

    [0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist das Verfahren der eingangs genannten Art gemäß der Erfindung dadurch gekennzeichnet, daß die in Querriohtung auf eine vorbestimmte Breite gespannte Warenbahn noch im Spannfeld in Längsstreifen geschnitten wird und die Längsstreifenränder während des Längsschneidens bis zum Einlauf in die Dämpfzone zur Verhinderung des Einrollens niedergehalten werden.

    [0005] Nach diesem Verfahren behandelte Warenstücke können sich nach dem Trennen, beispielsweise durch Zerschneiden der Fallmasohen, wieder in die gewünschte Form zurückentwikkeln und im wesentlichen spannungsfrei, gleichwohl aber in flachgelegter, ausgezogener Lage in die Dämpfvorriohtung eingeführt werden, in der sodann die Warenstücke unter Beibehaltung ihrer Form gedämpft, geglättet und fixiert werden. Durch das der Wärmebehandlung vorausgehende Trennen in die Längsstreifen werden auf einfache Weise wieder gut geformte und deckungsgleiche Warenstücke erhalten. Durch das Niederhalten der geschnittenen Längsstreifenränder behalten diese bis zum Einlauf in die Dämpfzone im wesentlichen ihre Querspannung und Streckung bei. Wenn während dieser Überführung bereits eine gewisse Entspannung und Zurückentwicklung der Warenstücke, insbesondere der Bunde, eintritt, so schadet dies nicht, so lange gewährleistet ist, daß die Längsstreifen in ausgestreiftem Zustand und gegebenenfalls noch auf leichte Querspannung ausgezogen der weiteren Behandlung unterworfen werden können. Werden die Längsstreifen jedoch unter Aufrechterhaltung ihrer Querspannung übergeführt, so wird spätestens beim Einführen zwischen die Transporttücher der Dämpfvorrichtung die Entspannung im Querverzug, insbesondere in den elastischeren Bunden, erfolgen.

    [0006] Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß nahe dem Durchlaufende eines Spannfeldes die Schneidvorrichtungen für die Warenbahn angeordnet sind, daß beiderseits jeder Schneidvorrichtung ein Niederhalter für die Schnittränder der Waren vorgesehen ist, und daß Verlängerungen dieser Niederhalter auf ein Transporttuch einer Dämpf- und Trennvorriohtung übergreifen.

    [0007] Vorteilhaft arbeiten die Niederhalter mit einem Schneidsohuh zusammen, in dem ein Schneidspalt ausgebildet ist, in welchen die Schneidkante eines um eine zur Transportrichtung der Warenbahn querliegende Drehachse rotierenden Rundmessers abgesenkt ist.

    [0008] Mit einer derart ausgebildeten Schneidvorrichtung lassen sich die Warenbahnen mit hoher Durchlaufgesohwindigkeit entlang den meist von Fallmaschen markierten Trennähten längsschneiden und die so getrennten Längsstreifen können unmittelbar hierauf in die Dämpf- und Trennvorrichtung einlaufen. Durch die Niederhalter und ihre Verlängerungen werden die geschnittenen Ränder des Warenstranges weiterhin geführt und in der gewünschten Stellung gehalten.

    [0009] Um die zu schneidende Warenbahn unter gleichmäßiger Querspannung zu halten und diese Querspannung nach dem Längsschneiden wieder aufzuheben, sind im Einlauf seitliche Aufnadelketten, die mit nach unten stehenden Nadeln ausgerüstet sind, vorgesehen.

    [0010] Weitere Merkmale der Erfindung sind in weiteren Unteransprüehen beansprucht.

    [0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen, die auch in der Zeichnung dargestellt sind, näher beschrieben. Es stellen dar:

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer am Ende eines Spannfeldes und unmittelbar vor einer Dämpf- und Trennvorrichtung angeordneten Schneidvorrichtung,

    Fig. 2 eine Draufsicht zur Fig. 1 mit zwei nebeneinander angeordneten Sohneidvorrichtungen,

    Fig. 3 eine Seitenansicht eines in den Figuren i und 2 angedeuteten Richtgerätes in vergrößerter Darstellung,

    Fig. 4 eine Seitenansicht einer Schneidvorrichtung mit einem verlängerten Niederhalter und

    Fig. 5 eine Stirnansioht hierzu.



    [0012] Die in der Zeichnung dargestellte Ausrüstungsmaschine bringt gemäß Fig. 1 einen zu behandelnden Warenstrang W (in Fig. 3) über einen Einlauf (nicht gezeichnet) in ein Spannfeld 1, von hier zu einer Abnadel- und Übergangszone 2 und schließlich zu einer Dämpf- und Trennvorriohtung 3, der dann noch eine Kühlzone und eine nachfolgende Warenabnahme (nicht gezeichnet) angeschlossen sind. Am Ende

    [0013] des Spannfeldes 1, jedoch noch vor der Abnadelstelle 4 sind die Schneidvorrichtungen 5 angeordnet. Diese Schneidvorrichtungen dienen zum Längsschneiden einer Warenbahn oder eines Warenstranges aus beispielsweise mittels Fallmaschen nebeneinander zusammengenähten und mittels schmelzbarer Trennfäden hintereinander verbundenen Warenstücken, wie Teilstücken für Körperteile von Westen, Pullovern od.dgl. Strickwaren, die meist mit einem Bund versehen sind. Auf diese Weise kann die Gesamtbreite einer Ausrüstungsmaschmne mit mehreren nebeneinander- und beliebig vielen hintereinanderliegenden Teilstücken beschickt und dadurch wirtschaftlicher gearbeitet werden. Die Warenbahn wird zunächst durch Krumpfbürsten (nicht sichtbar) zugeführt und auf seitlich verlaufende Nadelketten 7 automatisch aufgenadelt. Weil die Nadeln dieser Nadelketten nach unten auf ein Transporttuch 8 gerichtet sind, ist es möglich, die Warenbahn dicht und ohne Durchhängen über das Transporttuch zu führen. Die Warenbahn und damit die Warenstücke werden dabei in diesem Spannfeld auf eine vorbestimmte Breite gestreckt. Eine verstärkte Streckung erfahren hierbei die Bunde, die aus einer festeren aber auch elastischeren Maschenware bestehen und in der Ausgangsform zur Mitte hin stärker als die übrigen Bereiche der Warenstüoke zusammengezogen sind. Das Abnadeln der Warenbahn von diesen Nadelketten erfolgt nach unten und erst nach dem Längsschneiden unmittelbar vor dem Einlauf in die nachfolgende Dämpf- und Trennvorriohtung, so daß die Ware ohne Verziehen und Einrollen der Ränder übernommen wird. Die Warenbahn kann unbehandelt, also nur in die Breite gestreckt und gespannt der Schneideinrichtung zugeführt werden. Andererseits ist auch ein Vordämpfen vor dem Schneiden möglich, sofern dies für die zu gewinnenden Warenstücke vorteilhaft sein sollte, beispielsweise für Warenstücke aus Acrylfäden.

    [0014] Die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Maschine ist mit zwei Schneidvorriohtungen 5 zwischen den beiden Nadelketten 7 ausgerüstet. Dies bedeutet, daß die Warenbahn durch zwei Längsschnitte in drei Längsstreifen geteilt wird. Besteht eine Warenbahn aus nur zwei oder mehr als drei zusammengenähten Warenstücken, dann sind entweder nur eine oder mehrere Schneidvorrichtungen vorzusehen.

    [0015] Die gezeigte Schneidvorrichtung 5 gemäß den Figuren 1 bis 3 besteht aus einem stationär gehaltenen Schneidschuh 10, über den die zu schneidende Warenbahn W geführt wird, einem um eine zur Bewegungsrichtung der Warenbahn querliegende Achse 11 rotierenden Rundmesser 12, das in einen Schneidspalt 13 des Schneidschuhes eingreift und beiderseits des Rundmessers angeordneten auf der Oberfläche des Schneidschuhes 10 aufsitzenden Niederhaltern 15, die beim gezeigten Ausführungsbeispiel aus hintereinander angeordneten Rollen 17, 18 und einem darauf umlaufenden Andrüokband 20 bestehen. Die Andrückbänder erstrecken sich auf den Bereich des Schneidschuhes, sie beginnen also ein merkliches Stück vor dem Rundmesser und enden erst nach diesem. Den Niederhaltern ist ein Richtgerät 21 vorgelagert, das aus einem optischen Abtaster 22 und einem davor, aber ebenfalls noch im Bereich des Schneidschuhes liegen= den Richtrad 23 besteht. Das Rundmesser und die beidseitigen Niederhalter jeder Schneidvorrichtung sind beispielsweise an einem Tragblock 25 befestigt, der mittels Längsträger 24 auf Tragrohren 36 seitenverschiebar gelagert ist. Das Rundmesser wird von einem Halter 26 getragen. Die Rollen 17, 18 jedes Niederhalters 15, um die die beiden Andrückbänder 20 dicht über die Oberfläche des Sohneidschuhes umlaufen, halten die zu schneidende Warenbahn sowohl an der Schnittstelle als auch vor und nach dem Schneiden an den Sohnitträndern, um so ein Verziehen und Einrollen der geschnittenen Längsstreifen zu verhindern. Unmittelbar an die Andrückbänder 20 schließen sich Überführbänder 27 an, die gleichfalls um Rollen 28 umlaufen und die übernommenen Schnittränder auf die Transportunterlage niederhalten. Solche Überführbänder sind nicht nur im Anschluß an die Sohneidvorriohtungen bzw.

    [0016] den Niederhaltern vorhanden, sondern auch außen an den Nadelketten 7 (Fig. 2) als Abnadelbänder 29, um hier den aufgenadelten Warenbahnrand von den Nadeln nach unten abzuziehen, wenn gleichzeitig die Nadelkette zum vorderen Nadelkettenumlaufrad 30 ansteigt. Die Überführbänder sind beim gezeigten Ausführungsbeispiel so lang, daß sie den Übertritt der Längsstreifen auf das Transporttuch 31 mit der Umlaufrolle 32 der angeschlossenen Dämpf- und Trennvorrichtung 3 gewährleisten.

    [0017] Ein Richtgerät, wie beispielsweise in Fig. 3 zu sehen, ist dann zweckmäßig, wenn mehrere Warenstücke in einer Warenbahn nebeneinander verbunden und Fall- bzw. Hohlmaschen zum Abtasten vorhanden sind. Der optische Abtaster 22 des Richtgerätes 21 ist von bekannter Art. Er kontrolliert mittels eines Lichtstrahles die Fallmaschen der zulaufenden Warenbahn. Im Schneidschuh ist deswegen eine Vertiefung 34 vorgesehen. Der Abtaster kann ebenfalls mittels eines Tragarmes 35 (Fig. 3) noch am Tragblock 25 befestigt sein. Zu seiner Einrichtung ist er andererseits noch an dem quer oberhalb des Spannfeldes angeordneten Tragrohr 36 gelagert, an dem auch mittels eines Gestänges 37 das Richtrad 23 gelagert ist. Dieses Riohtrad wird von einem Steuermotor 38 angetrieben, der auf die vom Abtaster abgegebenen Impulse anspricht und das Richtrad mehr oder weniger weit entweder in die eine oder in die andere Richtung dreht. Das Richtrad ist deshalb um eine in der Bewegungsrichtung der Warenbahn verlaufende Drehachse 39 nach beiden Seiten drehbar. Es steht auf der Oberfläche 40 des darunter befindlichen Schneidschuhes etwa senkrecht. Zum genauen Einrichten und vor allem auch zum Verschieben des Richtrades ist auf einem weiteren Tragrohr 42 noch eine Auflagerolle 43 des Richtrad-Gestänges 37 frei beweglich aufgesetzt. Das Riohtrad kann aus einer Anzahl kranzförmig angeordneter Umfangsräder, die zur Drehaohse 39 radial ausgerichtet sind und um in Lagerkäfigen gelagerten und auf einem Umfangskreis liegenden Achsen drehbar sind (nicht gezeichnet) bestehen. Das Richtrad kann auch mit einem Greif- oder Kratzenband belegt sein, um die notwendigen Querschübe auf die Warenbahn auszuüben.

    [0018] Anstelle des gezeigten Richtrades können auch andere Richtorgane vorgesehen sein. Richtwalzen mit gegenläufigen Greifringen oder lenkbare Laufräder können in gleicher Weise das Ausrichten der Warenbahn besorgen.

    [0019] Sofern das Transporttuch 8 des Spannfeldes nicht längsgeteilt ist und daher eine Halterung des Schneidschuhes von unten oder auch von der Seite her zwischen Transporttuch und Warenbahn nicht möglich ist, kann die Rundmesserachse 11 als Tragorgan für den Schneidschuh dienen. Beiderseits des Rundmessers sind auf der Achse Tragstützen 80 gelagert, die eine am Schneidschuh anschraubbare Tragplatte 81 tragen. Die Niederhalter mit ihren um die Rollen 17, 18 umlaufenden Andrückbändern 20 sind beispielsweise mittels Tragarme 83 am Tragblock 25 gehalten. Schenkel 84 dieser Tragarme dienen zur Lagerung der Rollenachsen sowie zu deren Abstandhalterung (Fig. 3). Der Antrieb der Andrückbänder kann von einer höhergelegenen Antriebswelle (nicht gezeichnet) abgeleitet sein.

    [0020] Wenn die vorhandenen Tragrohre 36, 42 bzw. sonstigen Aufhänger für das Richtgerät und/oder die gesamte Schneidvorrichtung das gesamte Spannfeld überqueren, so können daran mehrere Vorrichtungen nebeneinander befestigt werden. In diesem Falle lassen sich die Schneidvorrichtungen je nach Bedarf zum exakten Einstellen auf eine bestimmte Schnittlinie oder auf eine Bahnbreite leicht verschieben. Schneid- und Richtgerät werden dann zweckmäßig als Baueinheit gefertigt. Die gesamte Einheit ist verstellbar gelagert. Zweckmäßig ist sie in eine Außerbetriebstellung schwenkbar, wenn sie nicht benötigt wird.

    [0021] Anstelle eines Rundmessers kann auch ein Band- oder ein Stichmesser Verwendung finden, wenn der Schneidschuh und/ oder das Transporttuoh entsprechend ausgebildet sind. Schließlich ist eine Trennung der Fallmaschen auch auf andere Weise als durch Zerschneiden möglich. Ein Glüh-oder Heizstab kann beispielsweise zum Einsatz kommen, wenn die Fallmaschen aus entsprechendem Faden zum Abglühen bzw. Abschmelzen bestehen.

    [0022] Bei einer anderen Schneidvorrichtung 50 gemäß den Figuren 4 und 5 ist ebenfalls das Rundmesser 12 in den Schneidschuh abgesenkt. Dieser Schneidschuh 51 ist jedoch bis zum Einlauf in die Dämpf- und Trennvorrichtung 3 verlängert. Er bietet daher einem ebenfalls verlängerten Niederhalter 55 eine widerstandsfähige Auflage. Schneidschuh und Niederhalter überbrücken in diesem Falle die Anschlußstelle 56 der Umlenkrollen 57 und 58 der unteren Transporttücher 59 und 60 des Spannfeldes bzw. der Dampfvorrichtung. Am Ende des verlängerten Niederhalters ist eine Ausstreifspindel 62 angeordnet, die sich über die Schnittränder der Längsstreifen erstreckt und mit ihren geneigten Ausstreifringen (nicht sichtbar) die aneinanderliegenden Schnittränder in Richtung Schnittlinie ausstreift. Um den Umschlingungswinkel und damit die Wirksamkeit dieser Spindel zu vergrößern, ist eine Umlenkleiste 63 zwischen Ausstreifspindel und Dämpfvorrichtung eingebaut, welche von den Längsstreifen überlaufen werden muß. Mit 65 ist eine Antriebswelle für die Ausstreifspindel bezeichnet. Der Antrieb für den Niederhalter erfolgt von einem Rad 66 aus. Wie insbesondere Fig. 5 erkennen läßt, ist der Niederhalter mit einem Nadel- bzw. Kratzenband 68 als Andrückband ausgestattet. Das etwa 3 cm bis 4 cm breite Kratzenband ist auf der dem Messer anliegenden Seite in einer Breite von etwa 1 - 2 om mit Kratzen bzw. Nadeln 69 bestückt, die in die Längsstreifen eingreifen und deren Ränder festhalten. Damit die Kratzenbänder 68 nicht selbst auf ihrer Länge verzogen werden können, lau- fen sie über Umlaufwalzen 70 mit seitlichen Führungsflanschen 71. Zwisohenführungen können zusätzlich vorhanden sein. Bei dieser Ausbildung des Niederhalters werden die geschnittenen Längsstreifen einer Warenbahn sich nur geringfügig entspannen und erst am Einlauf in die Dämpfvorrichtung den Spannungszustand annehmen, mit dem sie gedämpft werden sollen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zum Ausrüsten von textilen Warenstücken, insbesondere von mit einem Bund versehenen Teilstücken für Westen, Pullover od.dgl. Strickwaren, die zu einer Warenbahn zusammengesetzt in quergespannter Lage einer Dämpfzone zugeführt und entlang den Verbindungsnähten wieder getrennt werden, dadurch gekennzeichnet, daß die in Querrichtung auf eine vorbestimmte Breite gespannte Warenbahn noch im Spannfeld in Längsstreifen geschnitten wird und die Längsstreifenränder während des Längsschneidens bis zum Einlauf in die Dämpfzone zur Vermeidung des Einrollens gehalten werden.
     
    2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nahe dem Durchlaufende eines Spannfeldes (1) die Schneidvorrichtungen (5, 50) für die Warenbahn angeordnet sind, daß beiderseits jeder Schneidvorrichtung ein Niederhalter (15, 55) für die Schnittränder der Längsstreifen vorgesehen ist und daß Verlängerungen dieser Niederhalter auf ein Transporttuch (31, 60) einer Dämpf- und Trennvorrichtung übergreifen.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederhalter (15, 55) mit einem Schneidschuh (10, 51) zusammenarbeiten, in dem ein Schneidspalt (13) ausgebildet ist, in welchen die Schneidkante eines um eine zur Transportriohtung der Warenbahn (W) querliegende Drehachse (11) rotierenden Rundmessers (12) abgesenkt ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederhalter von in Transportrichtung hintereinander angeordneten Rollen (17, 18 bzw. 70) sowie um diese Rollen umlaufenden endlosen Andrückbändern (20, 68) gebildet sind.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich an die Niederhalter (15) unmittelbar Überführbänder (27) anschließen.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Niederhalter (55) bis zur Dämpfvorrichtung (3) verlängert sind.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Andrückbänder (20, 70) der Niederhalter (15, 55) mindestens auf einen Teil ihrer Breite mit Kratzen oder Nadeln bestückt sind.
     
    8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidschuh (69) sich auf die volle Länge der Niederhalter (55) erstreckt.
     
    9. Vorrichtung nach einem der Ansprüohe 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß unmittelbar vor dem Einlauf in die Dämpfvorrichtung (3) eine Ausstreifspindel (62) vorgesehen ist.
     
    10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Führung der Warenbahn (W) durch das Spannfeld (1) sowie an der Sohneidvorrichtung (5, 50) vorbei seitliche Nadelketten (7) vorgesehen sind, die mit ihren nach unten gerichteten Nadeln in die Warenbahnränder eingreifen, diese Nadelketten am Ende des Spannfeldes ansteigen und jeder Nadelkette innenseitig mindestens ein auf die aufgenadelte Warenbahn aufliegendes, über das Spannfeld hinausführendes Abnadel- bzw. Überführband (29) zugeordnet ist.
     
    11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schneidvorrichtung (5, 50) ein Richtgerät (21) aus einem optischen Abtaster (22) und einem Ausrichter vorgeschaltet ist, der in Abhängigkeit von vom Abtaster abgegebenen elektrischen Impulsen auf die darunterliegende Warenbahn Quersohübe ausübt.
     




    Zeichnung