(19)
(11) EP 0 019 647 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.12.1980  Patentblatt  1980/25

(21) Anmeldenummer: 79101733.8

(22) Anmeldetag:  01.06.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D03D 47/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR IT

(71) Anmelder: GEBRÜDER SULZER AKTIENGESELLSCHAFT
CH-8401 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Zimmermann, Rolf
    CH-8321 Wildberg (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zahnelement zur Führung des Schusseintrags-Luftstrahles bei einer Düsenwebmaschine


    (57) Zahnelement (1) zur Führung des Schußeintragsluftstrahles bei einer Düsenwebmaschine, welches Element (1) einen Schlitz (4) für den Austritt des Schußfadens (28) beim Anschlag des Rietes (22) enthält. Außerdem besitzt das Zahnelement (1) in demjenigen Bereich, der dem Fadenaustrittsschlitz (4) gegenüberliegt, zusätzlich einen oder mehrere Schlitze (5), durch welche der Druck des Eintragsluftstrahles ausgeglichen werden kann, so daß sich der Luftstrahl und damit auch der Schußfaden (28) in der Schußlinie (6) über sämtliche Zahnelemente (1) entlang der ganzen Schußlinie zentrieren lassen. Hierdurch läßt sich der Schußeintrag mittels Luftstrahl besonders störungsarm gestalten und es wird insbesondere vermieden, daß die Spitze des einzutragenden Schußfadens aus der Schußlinie (6) kommt und quer gegen ein Zahnelement schlägt, wodurch der Betrieb unterbrochen würde.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Zahnelement zur Führung des Schusseintrags-Luftstrahles bei einer Düsenwebmaschine, mit einer Oeffnung für den Durchtritt des Luftstrahles und einem Schlitz für den Austritt des eingetragenen Schusses beim folgenden Rietanschlag.

    [0002] Bei einem bisherigen Zahnelement einer Luftdüsenwebmaschine (DE-OS 27 39 431) befindet sich in einem passenden Bereich des Umfanges der Luftstrahlöffnung ein radial gerichteter Schlitz für den Austritt des Schussfadens beim folgenden Rietanschlag. Das Zahnelement bzw. die Luftstrahlöffnung erstreckt sich somit nahezu über 360° und begrenzt überall die Luftstrahlöffnung durchgehend. Lediglich an dem einzigen Fadenaustrittsschlitz ist das Element unterbrochen.

    [0003] Bei diesem bekannten Zahnelement neigt der Lufteintragsstrahl dazu, sich in Richtung zum Fadenaustrittsschlitz hin zu dezentralisieren. Dieser Effekt wiederholt sich bei den folgenden Zahnelementen entlang der Schusslinie sukzessive, so dass auch das einzutragende Schussmaterial (im folgenden ist beispielsweise ein Schussfaden angenommen) mehr und mehr aus der Mitte der Luftstrahlöffnung der einzelnen Zahnelemente und damit aus der Schusslinie abgelenkt werden kann. Die Fadenspitze kann dann schliesslich auf die Begrenzungswandung eines'Zahnelementes auftreffen, wodurch der Schusseintrag gestört werden kann.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein besonders in dieser Hinsicht verbessertes Zahnelement zu schaffen.

    [0005] Die Erfindung liegt in wenigstens einer zusätzlich zu dem Austrittsschlitz in der Luftstrahlöffnung angebrachten Ausnehmung in dem dem Austrittsschlitz gegenüberliegenden Bereich der Luftstrahlöffnung,zwecks Druckausgleich des Luftstrahles.

    [0006] Hierdurch lässt sich ein Druckausgleich auf der dem Fadenaustrittsschlitz gegenüberliegenden Seite der Luftstrahlöffnung des Zahnelementes erzielen, d.h. auch auf dieser Seite nimmt der Druck etwa in gleichem Mass ab wie auf der Seite des Fadenaustrittsschlitzes. Man erhält somit symmetrische Druckverhältnisse innerhalb der Luftstrahlöffnung jedes Zahnelementes. Damit lässt sich der Luftstrahl in sämtlichen Zahnelementen entlang der Schusslinie zentrieren, wodurch auch der Schussfaden ständig im Zentrum der einzelnen Zahnelemente gehalten werden kann. Die Spitze des einzutragenden Schussfadens kann somit ohne Dezentralisierung und ohne störendes Aufschlagen auf ein Zahnelement ganz in das Webfach eingetragen werden. Man erhält einen besonders störungsfreien Schusseintrag mittels des Luftstrahles.

    [0007] Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Ansprüchen und der Zeichnung.

    Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäss ausgebildetes Zahnelement einer Webmaschine mit Luftstrahleintrag,

    Fig. 2 ist ein zugehöriger Schnitt,

    Fig. 3 ist eine Vorderansicht eines abgewandelten Ausführungsbeispieles,

    Fig. 4 ein zugehöriger Schnitt,

    Fig. 5 und 6, Fig. 7 und 8 sowie Fig. 9 und 10 veranschaulichen in entsprechenden Darstellungen weitere Bauarten,

    Fig. 11 zeigt die Variante nach Fig. 1 in Anwendung bei einer Webmaschine und

    Fig. 12 zeigt einen zugehörigen Schnitt durch die wichtigsten Teile der Webmaschine entlang der Schusslinie.



    [0008] Das Zahnelement 1 enthält eine Oeffnung 2 für den Durchtritt des Luftstrahles. Oeffnung 2 ist mit einer Schräge 20 versehen und hat im wesentlichen kreisrunde Innenbegrenzung 3. Ein radial gerichteter Schlitz 4 dient zum Austritt eines durch die Oeffnung 2 vertikal zu Fig. 1 eingetragenen Schussfadens 28 (Schusslinie 6) während des auf den Eintrag folgenden Rietanschlages.

    [0009] Diametral gegenüber dem Fadenaustrittsschlitz 4 ist ein Schlitz 5 angeordnet, der bei diesem Beispiel im vollen Material endet, also nicht wie der Austrittsschlitz 4 durchgehend ausgebildet ist. Durch den Blindschlitz 5 wird erreicht, dass der Druck des Luftstrahles von der Schusslinie 6 in Richtung der beiden Schlitze 4,5 gleichmässig abnimmt. Somit herrschen in der Oeffnung 2 symmetrische Druckverhältnisse. Luftstrahl und Faden lassen sich dadurch leicht im Zentrum bzw. der Schusslinie 6 während des Eintrages halten.

    [0010] Bei dem Beispiel nach Fig. 3,4 enthält das Zahnelement 1 einen oberen, etwa halbkreisförmig ausgebildeten Teil 7, der mittels zweier Stifte 8 unter Innehaltung von Spiel 9 an dem unteren Teil 11 des Zahnelementes befestigt ist. Das Spiel 9 bildet in ähnlicher Weise wie der Schlitz 5 nach Fig. 1 und 2 einen Druckausgleich in der Oeffnung 2 mit dem Unterschied, dass bei diesem Beispiel der durch das Spiel 9 gebildete Druckausgleichschlitz sich bis zum Ende des Zahnelementes bei 12 fortsetzt, also durchgehend ausgebildet ist.

    [0011] Bei dem Beispiel nach Fig. 5,6 ist die innere Begrenzung 3a der Luftstrahlöffnung 2 quadratisch ausgebildet. Im übrigen entspricht diese Variante weitgehend derjenigen nach Fig. 3,4.

    [0012] Bei dem Beispiel nach Fig. 7,8 ist eine quadratische, innere Begrenzung der Luftstrahlöffnung 2 entsprechend Fig. 5,6 angewendet. Im übrigen ist ein nicht durchgehender Ausgleichsschlitz 5 angebracht.

    [0013] Ferner ist bei dem Beispiel nach Fig. 9 angedeutet, wie in demjenigen Bereich 29 der inneren Begrenzung 3 der Luftstrahlöffnung 2, welcher dem Fadenaustrittsschlitz 4 gegenüberliegt, zwei Druckausgleichschlitze 5 angeordnet werden können, die jeweils in einem Bogenabstand von etwa 150° vom Austrittsschlitz 4 entfernt liegen. Die Schlitze 5 nach Fig. 9 sind symmetrisch zu der durch den Schlitz 4 und die Schusslinie 6 gehenden, in Fig. 9 gestrichelt angedeuteten Geraden 35 angeordnet, besitzen also gleichen Bogenabstand von dieser. Auch bei dieser Bauart lässt sich durch die Anordnung der beiden Schlitze 5 ein Druckausgleich auf der dem Fadenaustrittsschlitz 4 gegenüberliegenden Seite der Schusslinie 6 erzielen, wodurch sich Luftstrahl und Schussfaden 28 während des Eintrages zentrieren lassen.

    [0014] Bei dem Beispiel nach Fig. 10 ist die Luftstrahlöffnung 2 bei 37 V-förmig ausgebildet. Auch die Druckausgleich-ausnehmung 5a ist V-förmig gestaltet. Die Weite b beim Beginn der Ausnehmung 5a ist grösser als die Weite a des Fadenaustrittsschlitzes 4. Der Druckausgleich lässt sich dadurch besonders wirksam gestalten.

    [0015] Bei Anbringung der Zahnelemente 1 in einer Luftstrahl-Düsenwebmaschine werden die Zahnelemente entsprechend Fig. 11,12 auf der Lade 21 der Webmaschine befestigt, auf der auch das Riet 22 angebracht ist. Beim Schusseintrag ragen die Zahnelemente 1 entsprechend Fig. 1o in das von den Kettfäden 25,26 gebildete Webfach 27 hinein. Der Schussfaden 28 wird im Zentrum 6 (Schusslinie) der Oeffnung 2 der Elemente eingetragen. Während des Eintrags kann der Faden 28 besonders gut zentriert werden, weil jedes Element 1 Druckausgleichsschlitze 5 aufweist.

    [0016] Bei dem folgenden, dem Pfeil 30 entsprechenden Rietanschlag werden die Teile 1,22,21 in Fig.10 nach links verschwenkt, so dass der Schussfaden 28 an der Anschlagstelle 31 zur Entstehung des Gewebes 32 angeschlagen wird. Der Faden 28 wird mittels einer ausserhalb des Webfaches 27 angeordneten Luftdüse 33 (Fig. 11) durch das Fach geschossen.

    [0017] Bei allen Ausführungsformen sind ein oder mehrere Druckausgleichsschlitze 5,9 zusätzlich zu dem Fadenaustrittsschlitz 4 in der Luftstrahlöffnung 2 angebracht, und zwar sind diese Druckausgleichsschlitze im wesentlichen gegenüber dem Fadenaustrittsschlitz 4 angeordnet, so dass eine symmetrische Kraftwirkung auf die Schusslinie 6 bzw. den einzutragenden Schussfaden 28 entsteht und dieser während des Eintrages zentriert wird.


    Ansprüche

    1. Zahnelement zur Führung des Schusseintrags-Luftstrahles bei einer Düsenwebmaschine, mit einer Oeffnung für den Durchtritt des Luftstrahles und einem Schlitz für den Austritt des eingetragenen Schusses beim folgenden Rietanschlag, gekennzeichnet durch wenigstens eine zusätzlich zu dem Austrittsschlitz (4) in der Luftstrahlöffnung (2) angebrachte Ausnehmung (5,9) in dem dem Austrittsschlitz (4) gegenüberliegenden Bereich (29) der Luftstrahlöffnung (2) zwecks Druckausgleich des Luftstrahles.
     
    2. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckausgleich-Ausnehmung ein einziger, dem Austrittsschlitz (4) diametral gegenüberliegender, radial gerichteter Schlitz (5,9) ist.
     
    3. Element nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass ein oberer Teil (7) des Zahnelementes (1) halbkreisförmig ausgebildet ist und an seinem einen Ende mittels Stiften (8) an dem unteren Teil (11) des Zahnelementes (1) unter Innehaltung eines Druckausgleichschlitzes (9) befestigt ist.
     
    4. Element nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckausgleich-Ausnehmung(5a)V-förmig gestaltet ist.
     
    5. Element nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Weite (b) der Druckausgleich-Ausnehmung (5a) am Beginn der Ausnehmung grösser ist als die Weite (a) des Austrittsschlitzes (4).
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht