[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Entwässerung abfallend gerichteter Bohrlöcher,
insbesondere bei der Gasabsaugung.
[0002] Bei zur Gasabsaugung in etwa horizontal gerichteten Bohrlöchern ist es üblich, auftretendes
Wasser im Bereich der Förderleitungen vom Gas zu trennen. Dazu werden Einrichtungen
verwendet, die in die Förderleitungen eingebaut, ständig einer Überprüfung bedürfen.
Dabei wird das Wasser aufgrund seines spezifischen Gewichts aus Vertiefungen innerhalb
der Förderleitungen abgeführt.
[0003] In abfallend gerichteten Bohrlöchern ist eine derartige Trennung von Wasser und Gas
nicht durchführbar, und die Gasabsaugung wird durch das auftretende Wasser stark behindert.
[0004] Demgegenüber hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zur Entwässerung
abfallend gerichteter Bohrlöcher, insbesondere bei der Gasabsaugung zu schaffen, die
auf einfache und wirtschaftliche Weise unter Schonung der Gastransportleitungen eine
ständige Entwässerung gewährleistet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein in das Bohrloch absenkbarer,
zylindrisch ausgebildeter und mit einer über ein Kugelventil verschließbaren öffnung
versehener sowie Rohranschlüsse für Druckluft und Steigeleitung aufweisender Tauchkörper
vorgesehen ist.
[0006] Es erweist sich als besonders vorteilhaft, daß die über ein Kugelventil verschließbare
öffnung im Boden des Tauchkörpers angeordnet ist und daß zur Begrenzung des 0ffnungsweges
des Kugelventils ein Arretierungselement vorgesehen ist.
[0007] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung erweist es sich ebenfalls als
vorteilhaft, daß die über ein Kugelventil verschließbare öffnung in der Deckplatte
des Tauchkörpers angeordnet ist und daß zur Begrenzung des 0ffnungsweges des Kugelventils
ein Arretierungselement und das Kugelventil seitlich umgebende Führungselemente vorgesehen
sind.
[0008] Der technische Fortschritt der Erfindung ist insbesondere darin begründet, daß die
Entwässerungsvorrichtung einfach und kostengünstig herstellbar ist, daß sie auf einfache
Weise bei jedem Bohrloch anwendbar ist, daß sie mit einer automatischen Druckluftsteuerung
verbindbar ist und daß sie - bezogen auf die beiden Ausführungsbeispiele - besonders
günstig einsetzbar ist bei der reinen Entwässerung eines Bohrlochs als auch bevorzugt
bei Wasser-Gas-Gemischen eingesetzt werden kann, bei welchen das Wasser abzupumpen
ist, während das Gas in die Absaugung fließt.
[0009] Zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
im folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Entwässerungsvorrichtung mit einer öffnung und Kugelventilabdichtung
im Boden und
Fig. 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Entwässerungsvorrichtung
mit einer Öffnung und Kugelventilabdichtung in der Deckplatte.
[0010] Der in Fig. 1 in einer Seitenansicht und im Schnitt dargestellte Tauchkörper 2 weist
in etwa eine Länge von 1000 mm auf und ist in seinem Außendurchmesser dem bei der
Gasabsaugung üblicherweise erstellten Bohrlochdurchmesser angepaßt. Der Tauchkörper
2 weist zwei Rohrabschlüsse 5, 6 auf, von denen der Rohranschluß 5 mit der Deckplatte
9 abschließt und der Rohranschluß 6 bis in etwa in den Bodenbereich des Tauchkörpers
reicht.
[0011] Der Rohranschluß 5 ist in Richtung des Pfeiles mit der Druckluftleitung 7 verbunden
und der Rohranschluß 6 in Richtung des Pfeiles mit der Steigeleitung 8.
[0012] Im Boden 10 des zylinderförmig ausgebildeten Tauchkörpers 2 ist mittig eine öffnung
3 vorgesehen, die mittels eines Kugelventils 4 verschließbar ist. In ausgezogener
Linie ist die Kugel auf dem Ventilsitz 15 angeordnet und verschließt die öffnung 3.
In gestrichelten Linien ausgeführt ist die Kugel unter Freigabe der öffnung 3 durch
ein Arretierungselement 11 derartig gehalten, daß der öffnungsweg begrenzt ist. Die
Funktionsweise der Entwässerungsvorrichtung nach dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel
der Erfindung ist folgende:
Ober die Druckluftleitung 7 bzw. den Rohranschluß 5 strömt Druckluft in den Tauchkörper
2 ein und drückt das im Tauchkörper 2 enthaltene, aus dem Bohrloch 1 aufgenommene
Wasser durch den Rohranschluß 6 bzw. die Steigeleitung 8 aus dem Bohrloch 1 hinaus.
Durch den Druck der Luft bleibt die Öffnung 3 durch das Kugelventil 4 verschlossen,
da die Kugel durch den Überdruck innerhalb des Tauchkörpers 2 gegen den Ventilsitz
15 gepreßt wird.
[0013] Nach einer geringen Entleerungszeit von wenigen Sekunden ist der Tauchkörper 2 leergedrückt.
Die Druckluftzufuhr über die Druckleitung 7 wird unterbrochen und der Innenraum des
Tauchkörpers 2 wird druckentlastet. Das nunmehr unter einem höheren Druck stehende
Wasser innerhalb des Bohrlochs 1 drückt das Kugelventil 4 gegen das Arretierungselement
11, wodurch die öffnung 3 freigegeben wird und fließt in den Innenraum des Tauchkörpers
2. Nach einer Füllzeit von wiederum wenigen Sekunden wird erneut Druckluft dem Tauchkörper
2 zugeführt, das Kugelventil 4 wird geschlossen und der Pumpvorgang wiederholt sich.
[0014] Bei dem in Fig. 2 schematisiert und ebenfalls in einer Seitenansicht und geschnitten
dargestellten Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Entwässerungsvorrichtung ist
der Tauchkörper 2 im Bodenbereich 10 spitz zulaufend ausgebildet und innerhalb der
Deckplatte 9 mit einer 0ffnung 3 versehen.
[0015] Um ein gezieltes Aufschwimmen der Kugel in den Kugelsitz zu erzwingen, ist zusätzlich
ein die Kugel umgebendes Führungsrohr und zur Begrenzung des Öffnungsweges wiederum
ein Arretierungselement 11 vorgesehen.
[0016] Die Steigeleitung 8 ist, wie auch im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1, mit einem Rückschlagventil
13 versehen. Die Druckluftleitung 7 ist mit einer automatischen Druckluftsteuerung
bekannter Bauart verbunden. Während die Vorrichtung nach dem Ausführungsbeispiel in
Fig. 1 vornehmlich zur reinen Wasserabsaugung innerhalb von Bohrlöchern einzusetzen
ist, kann das in Fig. 2 dargestellte Ausführungsbeispiel bevorzugt bei Wasser-Gas-Gemisch
eingesetzt werden, bei welchem das Wasser aus dem Bohrloch 1 abgepumpt und das Gas,
beispielsweise Methan, der Absaugung zugeführt wird.
1 Bohrloch
2 Tauchkörper
3 Öffnung
4 Kugelventil
5 Rohranschluß
6 Rohranschluß
7 Druckluftleitung
8 Steigeleitung
9 Deckplatte
10 Boden
11 Arretierungselement
12 Führungselemente
13 Rückschlagventil
14 Druckluftsteuerung
15 Ventilsitz
1. Vorrichtung zur Entwässerung abfallend gerichteter Bohrlöcher, insbesondere bei
der Gasabsaugung, dadurch gekennzeichnet, daß ein in das Bohrloch (1) absenkbarer,
zylindrisch ausgebildeter und mit einer über ein Kugelventil (4) verschließbaren öffnung
(3) versehene sowie Rohranschlüsse (5, 6) für Druckluft- und Steigeleitung (7, 8)
aufweisender Tauchkörper (2) vorgesehen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der in die Druckluftleitung
(7) übergehende Rohranschluß (5) mit der Deckplatte (9) des Tauchkörpers (2) abschließend
und der in die Steigeleitung (8) übergehende Rohranschluß (6) bis in den Bodenbereich
des Tauchkörpers (2) reichend ausgebildet ist.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die über ein
Kugelventil (4) verschließbare Öffnung (3) im Boden (10) des Tauchkörpers (2) angeordnet
ist und daß zur Begrenzung des Öffnungsweges des Kugelventils (4) ein Arretierungselement
(11) vorgesehen ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die über ein
Kugelventil (4) verschließbare Öffnung (3) in der Deckplatte (-9) des Tauchkörpers
(2) angeordnet ist und daß zur Begrenzung des Öffnungsweges des Kugelventils (4) ein
Arretierungselement (11) und das Kugelventil (4) seitlich umgebende Führungselemente
(12) vorgesehen sind.