(19)
(11) EP 0 019 734 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
10.12.1980  Patentblatt  1980/25

(21) Anmeldenummer: 80102334.2

(22) Anmeldetag:  30.04.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3C11D 1/94, C11D 1/62
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI NL

(30) Priorität: 07.05.1979 DE 2918363

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Andree, Hans, Dr.
    D-5653 Leichlingen (DE)
  • Reuter, Herbert, Dr.
    D-4010 Hilden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Waschmittel für Textilien


    (57) Zum gleichzeitigen Waschen und Weichmachen von Feinwaschartikein geeignetes Mittel aus (a) 5-20 Gewichtsprozent Polyglykoläther der Formel

    in der R' eine lineare C8-C20-Alkyl- oder Alkenylgruppe, R2 = H oder C1-C4-Alkyl-, n = 2-20 bedeuten; (a) kann auch ein C8-C15-Alkyfarylpolyglykoläther mit 3-15 Äthoxyeinheiten allein oder im Gemisch mit Polyglykoläthern der Formel I sein, (b) 1-10 Gewichtsprozent eines C12-C18-Fett- säureäthanolamids, (c) 1-10 Gewichtsprozent einer zwitterionischen Verbindung der Formel II

    in der R3 ein aliphatischer, cycloaliphatischer oder alkylaromatischer Rest, vorzugsweise ein linearer C12-C22-Alkylrest, R4 ein C1-C4-Alkyl- oder ein C2-C4-Hydroxyalkylrest oder ein Polyätherrest der Formel (CH2-CH2-O)mH mit m = 2-5, R5 = R4 oder Phenyl-, Benzyl- oder Tolyl-, R6 = C2-C4-Alkylen- oder Hydroxyalkylen- und X = -COO-, -0 SO3, oder -SO3- bedeuten, (d) 2-10 Gewichtsprozent eines textilweichmachenden quartären Ammoniumsalzes und (e) 50-91 Gewichtsprozent üblichen Bestandteilen eines Feinwaschmittels.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein pulverförmiges oder körniges Waschmittel mit textllweichmachender Wirkung zum gleichzeitigen Waschen und Pflegen von Feinwaschartikeln in der Waschmaschine oder von Hand.

    [0002] Es bestand seit langem ein Bedarf an einem pulverförmigen oder körnigen, textilweichmacherhaltigen Feinwaschmittel, das den Textilien während des Waschprozesses die erwünschten weichmachenden und antistatischen Eigenschaften verleiht. Wegen der bekannten Unverträglichkeit der üblichen Textilweichmacher vom Typ der quartären Ammonium- bzw. Imidazoliniumverbindungen mit anionischen Tensiden war die Verwendung von anionischen Tensiden in derartigen Präparten ausgeschlossen. Es lag deshalb nahe, Kombinationen aus nichtionischen Tensiden und quartären Ammoniumverbindungen einzusetzen. So sind aus der GB-PS 830 864 Flüssigwaschmittel bekannt, die nichtionische Tenside und quartäre Ammoniumverbindungen, die einen langkettigen Alkylrest und drei kurzkettige Alkylreste aufteisen, bekannt. Nach den Angaben in der Zeitschrift Seifen-Öle-Fette-Wachse (1963), 4, S. 78, ist der Wascheffekt derartiger Kombinationen besonders gut, wenn das Verhältnis des nichtionischen Tensids zur quartären Ammoniumverbindung im Mengenverhältnis 4 : 1 bis 1 : 1 liegt.

    [0003] Pulverförmige Waschmittel für die Maschinenwäsche auf Basis nichtionischer Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an bestimmte Alkylphenole, Fettalkohole, Mercaptane, Fettsäuremonoethanolamide oder Fettamine als nichtionische Tensidkomponente, die zur Schaumdämpfung kationische Ammoniumverbindungen enthalten, sind in der DE-AS 12 20 956 beschrieben.

    [0004] Aus der DE-OS 28 28 619 ist ein Waschmittel mit nichtionischen Polyoxyalkylen-Tensiden, einem geringen Anteil an zwitterionischen oder semipolaren Tensiden sowie geringen Mengen (bis ca. 1,5 Gew.-%) einer kationischen grenzflächenaktiven Substanz bekannt. Die geringen Anteile an zwitterionischen bzw. semipolaren Tensiden sowie kationischen grenzflächenaktiven Substanzen bewirken nach der Lehre dieser Patentanmeldung eine Verringerung der Farbübertragung bei der gleichzeitigen Wäsche von farbigen und weißen Textilien. In der US-PS 3 351 557 sind Emulsionen beschrieben, die etwa 1 - 15 Gew.-% Polyoxyalkylen-Tenside, 2 - 10 Gew.-% eines Sulfobetains oder Aminoxids und 0,1 - 0,5 Gew.-% quartäres Ammoniumsalz als keimtötendes Mittel enthalten können.

    [0005] Diese Lösungsvorschläge können jedoch nicht befriedigen, weil mit diesen Waschmitteln keine Ausgewogenheit hinsichtlich Waschkraft, Weichmachungsleistung und Schäumverhalten in der Waschmaschine und bei der Wäsche von Hand erreicht werden kann. Der Fachmann konnte diesem Stand der Technik keine Anregung entnehmen, wie ein pulverförmiges Waschmittel mit einer optimalen Kombination der erwünschten Eigenschaften zusammengesetzt sein müßte. Der Fachmann mußte vielmehr annehmen, daß ein waschwirksames Tensid den in der Waschlauge vorhandenen Textilweichmacher zusammen mit dem Schmutz von den Textilfasern ablösen bzw. fernhalten würde und deshalb der angestrebte textilweichmachende Effekt nicht eintreten könnte. Umgekehrt wäre eine gute weichmachende Wirkung aber mit einem nur ungenügend reinigenden Tensid zu erzielen.

    [0006] Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, ein pulverförmiges oder körniges Waschmittel für Feinwaschmittel be- . reitzustellen, das ein Optimum an Waschvermögen, an textilweichmachenden Eigenschaften und auch an Schäumverhalten aufweist, und das sowohl in der Waschmaschine als auch für die Wäsche von Hand verwendet werden kann. Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist die Bereitstellung einer Waschmittelformulierung, die bei der Herstellung durch Sprühtrocknung ein Waschmittel mit einem verringerten Schüttgewicht liefert.

    [0007] Die Aufgabe wurde erfindungsgemäß gelöst durch ein pulverförmiges Waschmittel, das

    a) 5 - 20 Gew.-% eines aliphatischen Polyglykolethers oder eines Gemisches von mehreren Polyglykolethern der Formel

    in der R1 eine geradkettige Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 8 - 20 Kohlenstoffatomen, R2 Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe und n einen Wert von 2 - 20 bedeuten, und/ oder eines C8-C15-Alkylarylpolyglykolethers mit 3 - 15 Ethoxyeinheiten,

    b) 1 - 10 Gew.-% eines C12-C18-Fettsäureethanolamids,

    c) 1 - 10 Gew.-% einer zwitterionischen Verbindung der Formel

    in der R3 einen aliphatischen, cyclcaliphatischen oder alkylaromatischen Rest mit 10-22 C-Atomen, vorzugsweise einen geradkettigen Alkylrest mit 12 - 22 C-Atomen, R4 einen Alkylrest mit 1 - 4 C-Atomen oder einen Hydroxyalkylrest mit 2- 4 C-Atomen oder einen Polyetherrest der Formel (CH2-CH2-O)m-H mit m = 2-5,
    R5 den Rest R oder einen Phenyl-, Benzyl-R5 den Rest R4 oder einen Phenyl-, Benzyl-oder Tolylrest,
    R6 einen Alkylen- oder Hydroxyalkylenrest mit 2 - 4 C-Atomen,
    X die Gruppen -COO-, -O-SO3- oder -SO3- bedeuten,

    d) 2 - 10 Gew.-% eines textilweichmachenden quartären Ammoniumsalzes, ausgewählt aus den Derivaten des Ammoniaks und/oder des Imidazolins mit vorzugsweise 2 langkettigen aliphatischen Resten im Moleküle,

    e) 50-91 Gew.-% übliche Bestandteile eines Feinwaschmittels



    [0008] Die erfindungsgemäß als Bestandteil a) geeigneten Polyglykolether der Formel I leiten sich von natürlichen oder synthetischen primären Fettalkoholen oder Oxoalköholen ab. Oxoalkohole werden durch Umsetzung linearer Olefine mit Kohlenstoffmonoxid und Wasserstoff nach dem bekannten Oxo-Verfahren durch Hydroformylierung und anschließende Hydrierung hergestellt. Handelsüblicne Oxoalkohol-Gemische, die sich für die Herstellung der Tensid-Komponente a) eignen, sind beispielsweise die unter der Handelsbezeichnung "Dobanol" erhältlichen Oxo-Alkohole der Deutschen Shell Chemie Gesellschaft, die ca. 25 Gew.-% an 2-alkylverzweigten Alkoholen aufweisen; andere geeignete Oxo- Alkohole sind unter der Bezeichnung "Synprol" der Imperial Chemical Industries Ltd. erhältliche mit ca. 50 - 70 Gew.-% an 2-alkylverzweigten Alkoholen; weitere geeignete Produkte auf Basis von Oxo-Alkoholen sind z.B. verschiedene "Lutensol"-Typen der BASF mit ca. 30 - 35 Gew.-% an verzweigten Alkoholen und einige "Lial"-Typen der Liquichimica S.p.A. mit ca. 60 Gew.-% an verzweigten Alkoholen. Typische bevorzugte Produkte sind beispielsweise "Dobanol 45-7", das zu mindestens 95 % aus C14/C15-OxoAlkohol mit durchschnittlich 7 Mol Ethylenoxid besteht; ferner "Lutensol AO-8", das ein C13/C15-Oxo-Alkohol-Ethoxylat mit durchschnittlich 8 Mol Ethylenoxid und "Lutensol ON-70", das ein C9/C11-Oxo-Alkohol-Ethoxylat mit durchschnittlich 7 Mol Ethylenoxid darstellt.

    [0009] Typische von Fettalkoholen abgeleitete Tenside basieren .z.B. auf Talgfettalkohol oder den Handelsprodukten "Lorol" mit 8 - 18 Kohlenstoffatomen der Firma Henkel. Typische bevorzugte Produkte sind z.B. "Dehydol TA 5" und "Dehydol TA 14" (Henkel), die Talgfettalkoholpolyglykolether mit 5 bzw. 14 Mol Ethylenoxid pro Mol Alkohol darstellen. Ebenfalls ein bevorzugtes Produkt ist z.B. das Handelsprodukt "Marlipal KF" (Chemische Werke Hüls), ein C10/C12-Fettalkohol-Ethoxylat mit durchschnittlich 6 Mol Weiterhin geeignete und bevorzugte Polyglykolether sind die von Oleylalkohol oder Cetylalkohol abgeleiteten Anlagerungsprodukte mit 5 - 10 Mol Ethylenoxid bzw. technische Gemische aus überwiegend Oleyl- und Cetylalkohol mit 5 - 10 Mol Ethylenoxid, deren Jodzahl zwischen ca. 40 und ca. 60 liegt. Ebenfalls bevorzugtist das Handelsprodukt "Dehydol LS 4" (Henkel), ein C12/C14-Fettalkohol-Ethoxylat mit ca. 4 Mol Ethylenoxid. Diese Polyglykolether bilden einzeln oder im Gemisch den Bestandteil a) der erfindungsgemäßen Mittel. Sie sind im fertigen Mittel zu 5 - 20 Gew.-%, vorzugsweise zu 7 - 15 Gew.-% enthalten und können ganz oder teilweise durch die als nichtionische Tenside bekannten C8-C15-Alkylaryl-Polyglykol-' ether, wie z.B. Nonylphenol mit ca. 5 bis ca. 15 Mol Ethylenoxid ersetzt werden.

    [0010] Als Bestandteil b) der erfindungsgemäßen Mittel sind Fettsäuremono- oder-diethanolamide mit einem Fettsäurerest mit 12 - 18 Kohlenstoffatomen geeignet. Hierbei können sowohl die Verbindungen mit einer einheitlichen Köhlenstoffanzahl im Fettsäurerest als auch Gemische von Fettsäureethanolamiden mit unterschiedlich langen Fettsäureresten verwendet werden. Ein bevorzugtes Produkt leitet sich von Kokosfettsäure mit einem Anteil von mehr als 50 Gew.-% an C12-Fettsäura, ca. 20 Gew.-% C14-Fettsäure, ca. 10 Gew.-% C16-Fettsäure und einem weiteren Anteil gesättigter und ungesättigter C18-Fettsäure ab. Ein derartiges Produkt ist unter der Bezeichnung "Comperlan 100" (Henkel) im Handel. Ein ebenfalls geeignetes Produkt ist das als "Comperlan KD" (Henkel) im Handel erhältliche Kokosfettsäurediethanolamid. Die Fettsäureethanolamide sind zu 1 - 10 Gew.-%, vorzugsweise zu 2 - 5 Gew.-% in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten.

    [0011] Beispiele für Bestandteil c) der erfindungsgemäßen Mittel sind N-Alkyl-N,N-dimethyl-ammoniumaeetat,N-Alkyl-N-methyl-N-benzyl-ammoniumacetat, N-Alkyl-N-bis(2-hydroxyethyl)-ammoniumacetat, N-Alkyl-N-diethyl-ammoniumpropionat, 2-Alkyl-1-(2-hydroxyethyl)-imidazolinium-1-acetat, 3-(N-Alkyl-N-dimcthylammonium)-2-hydroxypropylsulfat, 3-(N-Alkyl-N-dimethylammonium)-propansulfonat und 1-(3-Trimethylammonium)-alkansulfonat, worin die Alkyl- bzw. Alkangruppen vorzugsweise geradkettige Kohlenwasserstoffreste mit 10 - 22, vorzugsweise 12 - 18 C-Atomen darstellen und sich beispielsweise von natürlichen Fettresten, wie Kokos- oder Talgfett, ableiten können. Diese Verbindungen sind erhältlich, indem man tertiäre Amine der Formel R3R4R5N mit Halogencarbonsäuren, z.B. Chlor- oder Bromessigsäure oder α-Chlorpropionsäure umsetzt bzw. indem man Aminocarbonsäuren bzw. Umsetzungsprodukte von sekundären Aminen mit Acrylsäure in geeigneter Weise quaterniert. Sulfatbetaine sind in analoger Weise durch Umsetzung der tertiären Amine mit Halogenalkylschwefelsäureestern bzw. deren Salzen erhältlich. Sulfobetaine werden durch Umsetzung der tertiären Amine mit Halogenalkylsulfonsäuren oder Sultonen, insbesondere mit Propansulton, erhalten. Die Betaine sind zu 1 - 10 G3W.-%, vorzugsweise 2 - 6 Gew.-% in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten.

    [0012] Als textilweichmachende Wirkstoffe (Bestandteild)) eignen sich die quartären Ammoniumverbindungen mit vorzugsweise zwei langkettigen, vorzugsweise gesättigten aliphatischen Resten mit je 14 - 26, vorzugsweise 16 - 20 Kohlenstoffatomen und wenigstens einem quartären Stickstoffatom im Molekül. Die langkettigen aliphatischen Reste können geradkettig oder verzweigt sein und dementsprechend von Fettsäuren bzw. von Fettaminen, Guerbetaminen, oder aus den durch Reduktion von Nitroparaffinen erhältlichen Alkylaminen abstammen. Bei diesen quartären Ammoniumverbindungen handelt es sich insbesondere um Derivate des Ammoniaks, d.h. um die durch Alkylierung von langkettigen sekundären Aminen erhältlichen quartären Salze, wie z.B. die Verbindungen Distearyldimethylammoniumchlorid bzw. Ditalgallcyldimethylammoniumchlorid, oder um die durch Umsetzung von 1 Mol eines Aminoalkylethylendiamins oder Hydroxyalkylethylendiamins mit 2 Mol einer langkettigen, C14-C26-Fettsäure oder deren Ester erhältlichen Imidazolinverbindungen, die anschließend durch Alkylierung in die quartären Imidazoliniumverbindungen, übergeführt werden. In diesen quartären Ammoniumverbindungen besteht das Anion im allgemeinen aus dem Säurerest, der aus dem bei der Quaternierung verwendeten Alkylierungsmittel entstanden ist. Beispielsweise kommt als Anion daher Chlorid, Bromid, Methylsulfat, Ethylsulfat, Methan-, Ethan- oder Toluolsulfonat, vorzugsweise Chlorid und/oder Methylsulfat in Betracht. Typische bevorzugte Textilweichmacher sind beispielsweise Ditalgalkyldimethylammoniurnchlorid (beispielsweise die Handelsprodukte "Präpagen WK" und "Präpagen MKT", Hoechst, "Adogen 442", Ashland) oder Distearyldimethylammoniumchlorid (beispielsweise "Arosurf TA 100", Ashland) und 2-Heptadecyl-1-methyl-1-oleoylamid- ethyl-imidazoliniummethosulfat.

    [0013] Die textilweichmachenden Wirkstoffe sind zu 2 - 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 - 7 Gew.-% in den erfindungsgemäßen Mitteln enthalten; wobei der textilweichmachende Wirkstoff d) vorzugsweise zu mehr als 25, insbesondere mehr als 30 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der aus dem Polyglykolether a), dem Fettsäureethanolamid b) und dem textilweichmachenden Wirkstoff d) bestehenden Komponente enthalten ist.

    [0014] Außer den Polyglykolethern, dem Fettsäureethanolamid, der zwitterionischen Verbindung und den quartären, Ammoniumverbindungen enthalten die erfindungsgemäßen Mittel 50 - 91 Gew.-% üblicherweise in Waschmitteln vorhandene Zusatzstoffe als weitere Bestandteile. Dies sind beispielsweise Gerüststoffe, Duftstoffe, Farbstoffe, sowie Schmutzträger, Enzyme, optische Aufheller oder geringe Mengen Wasser. Zu den Gerüststoffen zählen Calcium fällende oder komplexierende anorganische oder organische Verbindungen. Anorganische fällende bzw. komplexierende Stoffe sind z.B. Pyrophosphat, Triphosphat, höhere Polyphosphate und Metaphosphate und die kationenaustauschenden Alkalialumosilikate, wie sie beispielsweise in der DE-AS 24 12 837 beschrieben sind, insbesondere die Zeolithe A und X. Geeignete organische Verbindungen sind z.B. Polycarbonsäuren, Hydroxycarbonsäuren, Aminocarbonsäuren, Carbcxyalkylether, polyanionische polymere Carbonsäuren, Phosphonsäuren. Weitere Gerüstsubstanzen sind schwach sauer, neutral oder alkalisch reagierende anorganische Salze, wie z.B. Bicarbonate, Carbonate, Borate oder Silikate der Alkalien, Alkalisulfate, sowie die Alkalisalze von organischen, nicht kapillaraktiven, 1 - 8 C-Atome enthaltenden Sulfonsäuren, Carbonsäuren und Sulfocarbonsäuren. Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Mittel ca. 10 - 50 Gew.-% Natriumtripolyphosphat, 2 - 10 Gew.-% Wasserglas mit einem Na20 : SiO2-Verhältnis von beispielsweise 1 : 3,4 sowie Natriumsulfat als Gerüststoffe.

    [0015] Die erfindungsgemäßen Mittel liegen als Pulver vor. Darunter versteht man feinteilige bis körnige oder kugelige Produkte, die gut schüttfähig sind. Sie lassen sich nach allen in der Technik bekannten Verfahren herstelleh. So kann man z.B. die pulverförmigen Bestandteile miteinander vermischen und ölige oder pastenförmige Bestandteile, wie z.B. nichtionische Tenside auf das Produkt aufsprühen. Eine andere Herstellungsmöglichkeit besteht darin, daß man die Bestandteile der Mittel mit Wasser zu einem Brei anteigt, den man durch Verdampfen des Wassers, z.B. auf Walzen oder in Zerstäubungstürmen in ein Pulver überführt. Nach dem Heißtrocknen lassen sich dann noch wärmeempfindliche. oder flüchtige Substanzen, wie beispielsweise Duftstoffe einarbeiten. Durch Sprühtrocknung hergestellte erfindungsgemäße Produkte weisen ein Schüttgewicht von ca. 150 g/l bis ca. 300 g/1 auf.

    [0016] Die erfindungsgemäßen Waschmittel können zum Waschen und gleichzeitigen Weichmachen von Feinwaschartikeln aus Wolle, synthetischen Fasern wie Polyester, Polyacrylnitril, Polyamid und Mischungen aus Wolle und synthetischen Fasern benutzt werden. Der Wasch- und Weichmachungsvorgang kann entweder in der Waschmaschine oder auch von Hand bei Waschtemperaturen bis zu etwa 60 °C, vorzugsweise bis ca. 30 °C, erfolgen. Die Anwendungskonzentration der Mittel liegt im allgemeinen bei 1 bis 10 g/l Waschlauge, vorzugsweise bei 2 bis 5 g/l. Die Waschmittel zeichnen sich dadurch aus, daß sie die Textilien einwandfrei reinigen und ihnen gleichzeitig einen angenehmen Griff und antielektrostatische Eigenschaften verleihen. Bei der Wäsche von Hand im Waschbecken bilden sie einen dichten angenehmen Schaum aus, beim Waschen in der Waschmaschine wird kein Überschäumen beobachtet. Außerdem läßt sich der Schaum problemlos ausspülen.

    [0017] Die folgenden Beispiele beschreiben erfindungsgemäße Waschmittel.

    Beispiel 1 .



    [0018] 


    Beispiel 2



    [0019] 


    Beispiel 3



    [0020] 

    Ein Mittel der vorstehenden Zusammensetzung stellt ein übliche Zusatzstoffe in üblichen Mengen enthaltendes erfindungsgemäßes Waschmittel dar. Es wurde durch Zerstäubungstrocknung hergestellt und weist ein Schüttgewicht von ca. 250 g/l auf.

    Beispiel 4



    [0021] 


    Beispiel 5



    [0022] 



    [0023] Die in den Beispielen 1 - 5 aufgeführten erfindungsgemäßen Waschmittel erwiesen sich bei der Wäsche.von Feintextilion aus Wolle, Polyacrylnitril oder Wolle/ Polyacrylnitril-Gemischen, sowie Polyamid/Baumwolle-Gemischen in der Waschmaschine bis 60 °C, vorzugsweise bis ca. 30 °C, und von Hand als Produkte mit einer ausgewogenen Eigenschaftskombination hinsichtlich ihrer Wasehkraft, ihrer weichmachenden Wirkung und ihres Schäumverhaltens.


    Ansprüche

    1. Pulverförmiges, weichmachendes Waschmittel für Feinwasch-Textilien auf der Basis von nichtionischen Tensiden mit einem Gehalt an quartären Ammoniumverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß es

    a) 5 - 20 Gew.-% eines aliphatischen Polyglykolethers oder eines Gemisches von mehreren Polyglykolethern der Formel

    in der R1 eine geradkettige Alkyl- oder Alkenylgruppe mit 8 - 20 Kohlenstoffatomen, R2 Wasserstoff oder eine C1-C4-Alkylgruppe und n einen Wert von 2 - 20 bedeuten, und/ oder eines C8-C15-Alkylarylpolyglykolethers mit 3 - 15 Ethoxyeinheiten,

    b) 1 - 10 Gew.-% eines C12-C18-Fettsäureethsanolamids,

    c) 1 - 10 Gew.-% einer zwitterionischen Verbindung der Formel

    in der R3 einen aliphatischen, cycloaliphatischen oder alkylaromatischen Rest mit 10 -:22 C-Atomen, vorzugsweise einen geradkettigen Alkylrest mit 12 - 22 C-Atomen, R4 einen Alkylrest mit 1 - 4 C-Atomen oder einen Hydroxyalkylrest mit 2 - 4 C-Atomen oder einen Polyetherrest der Formel (CH2-CH2-O)m-H mit m = 2 - 5,
    R5 den Rest R4 oder einen Phenyl-, Benzyl-oder Tolylrest,
    R6 einen Alkylen- oder Hydroxyalkylenrest mit 2 - 4 C-Atomen,
    X die Gruppen -C00-, -O-SO3- oder -SO-3-- bedeüten,

    d) 2 - 10 Gew.-% eines textilweichrnaehenden quartären Ammoniumsalzes, ausgewählt aus den Derivaten des Ammoniaks umd/oder des Imidazolins mit vorzugsweise 2 langkettigen aliphatischen Resten im Molekül,

    e) 50 -91 Gew.-% übliche Bestandteile eines Feinwaschmittels


    enthält.
     
    2. Mittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es

    a) 7 - 15 Gew.-% Polyglykolether der Formel I,

    b) 2 - 5 Gew.-% Fettsäureethanolamid,

    c) 2 - 6 Gew.-% zwitterionische Verbindungen der Formel II,

    d) 3 - 7 Gew.-% textilweichmachendes quartäres Ammoniumsalz


    enthält.
     
    3. Mittel nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es Bestandteil d) zu mehr als 25 Gew.-%, insbesondere mehr als 30 Gew.-%, bezogen auf die Summe der Bestandteile a), b) und d), enthält.
     
    4. Mittel nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß es

    a) 3 - 6 Gew.-% eines Anlagerungsproduktes eines aus Oleyl- und Cetylalkohol bestehenden Fettalkoholgemisches mit ca. 10 Mol Ethylenoxid und
    1 - 4 Gew.-% eines Anlagerungsproduktes eines C12/ C14-Fettalkoholgemisches mit ca. 4 Mol Ethylenoxid

    b) 2 - 4 Gew.-% eines Kokosfettsäuremono- oder -diethanolamids

    c) 2 - 6 Gew.-% Kokosalkyl-dimethylammoniumacetat

    d) 3 - 6 Gew.-% eines quartären Ammoniumsalzes mit 2 langkettigen aliphatischen Resten im Molekül, das sich von Ammoniak ableitet und dessen Anion aus der Chlorid, Bromid, Methylsulfat, Ethylsulfat, Methan-, Ethan- oder Toluolsulfonat umfassenden Gruppe ausgewählt ist

    e) 74 - 89 Gew.-% übliche Bestandteile eines Feinwaschmittels


    enthält.
     
    5. Mittel nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es aus

    a) 4,0 Gew.-% eines Anlagerungsproduktes eines aus Oleyl- und Cetylalkohol bestehenden Fettalkoholgemisches der Jodzahl 50 mit ca. 10 Mol Ethylenoxid und
    2,0 Gew.-% eines Anlagerungsproduktes eines C12/ C14-Fettalkoholgemisches mit ca. 4 Mol Ethylenoxid,

    b) 2,0 Gew.-% Kokosfettsäuremonoethanolamid,

    c) 4,0 Gew.-% Kokosalkyl-dimethylammoniumacetat,

    d) 4,0 Gew.-% Ditalgalkyldimethylammoniumchlorid,

    e) 4,5 Gew.-% Natriumsilikat (Na20 : SiO2 = 1 : 3,4), 30,0 Gew.-% Natriumtripolyphosphat, 39,5 Gew.-% Natriumsulrat, 10,0 Gew.-% Wasser


    besteht.
     





    Recherchenbericht