[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Antennenanordnung, insbesondere Cassegrain-Antennenanordnung,
bestehend aus einem Hauptreflektor, einem vorzugsweise durch einen Hornstrahler gebildeten,
vorgezogenen Primärspeisestrahler und einem davor angeordneten Subreflektor, der mittels
einer den Primärspeisestrahler umhüllenden Kunststoffhaube (Radom) gehalten ist. Eine
derartige Anordnung ist durch die DE-OS 27 15 796 bekannt.
[0002] Bei Antennenanwendungen auf dem Richtfunk-,Satelliten- funk- und Radargebiet sind
wegen der Dichte der Netze und der Verminderung von Stör- bzw. Störereinflüssen nur
sehr kleine Nebenzipfel zulässig. Der Nebenzipfelpegel wird bei Cassegrainantennen
im vorderen Winkelbereich mit Ausnahme des achsennahen Bereichs stark von der Überstrahlung
am Fangreflektor bestimmt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für eine Antennenanordnung der vorstehend
beschriebenen Art eine Lösung anzugeben, durch die die Überstrahlung und damit die
unerwünschten Nebenzipfel sowie die Wirkung der beugenden Subreflektorkante vermindert
werden. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in der Weise gelöst, daß das Radom
im Bereich von durch Überstrahlung bedingten, unerwünschten Nebenzipfeln mit die Überstrahlung
vermindernden metallischen Teilen versehen ist, bestehend aus im Radom angebrachten
Metallstiften, am Radom innen oder außen aufgebrachten metallischen Streifen oder
seitlich am Radom bzw. Fangreflektor angeordneten Blenden.
[0004] Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind
in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Nachstehend wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 und 2 die Anordnung jeweils einer rotationssymmetrisch aufgebauten Cassegrain-Antenne
in einer schematischen Seitenansicht mit darin eingezeichneter Überstrahlung,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung der Cassegrain-Antenne nach Fig. 1 mit im Radom
eingesetzten Metallstiften,
Fig. 4 den Subreflektor einer Cassegrain-Antenne in der Draufsicht mit seitlich angeordneten
Blenden und
Fig. 5 und 6 eine vergröBerte Darstellung der Cassegrain-Antenne nach Fig. 1 mit Metallstreifen
in Längsrichtung bzw. in Umfangsrichtung des Radoms.
[0006] In Fig. 1 ist in einer schematischen Seitenansicht die Anordnung einer rotationssymmetrisch
ausgelegten Cassegrain-Antenne ohne Polarisationsdrehung dargestellt. Durch den Scheitel
eines im wesentlichen parabolischen Hauptreflektors 1 ist eine als Hohlleiter 2 ausgebildete
Führung zu einem Primärhornstrahler 3 geführt. Der Hornstrahler 3 ist von einer flaschenförmigen
Kunststoffhaube 4 (Radom) umhüllt. Der Hornstrahler 3 ist dabei im Bereich nahe dem
Flaschenhals angeordnet, während im Bereich der Bodenfläche der Subreflektor 5 angeordnet
ist, der auch von der Bodenfläche der flaschenförmigen Kunststoffhaube selbst gebildet
werden kann, die zu .diesem Zweck an ihrer Innenseite mit einer Metallisierungsschicht
versehen ist. In der Figur ist die Nutzstrahlung N, die vom Hornstrahler 3 ausgeht,
zum Subreflektor 5 verläuft, von diesem reflektiert zum Hauptreflektor 1 und nach
erneuter Reflexion in den freien Raum abgestrahlt wird, mit ausgezogenen Linien dargestellt,
die Überstrahlung Ü ist mit einem strichlierten Pfeil eingetragen. Die Überstrahlung
U verläuft dabei vom Hornstrahler kommend außerhalb des Bereichs des Subreflektors
5 und gelangt direkt in den freien Raum.
[0007] Fig. 2 zeigt eine Cassegrain-Antennenanordnung mit Polarisationsdrehung. Der Hornstrahler
3 ist hierbei unmittelbar in einer Öffnung des Hauptreflektors 1 eingesetzt. Der gitterförmig
ausgebildete Subreflektor 6, der die am Hauptreflektor gedrehte Polarisation durchläBt,
ist über eine Kunststoffhülle 7 (Radom) mit dem Hauptreflektor 1 verbunden. Die Nutzstrahlung
N wird nach zweifacher Reflexion am Subreflektor 6 und Hauptreflektor 1 in den freien
Raum abgestrahlt, während die Uberstrahlung U im Bereich zwischen den Reflektoren
1, 6 durch das Radom 7 hindurch direkt in den freien Raum gelangt.
[0008] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Überstrahlung Ü unterdrückt wird, ohne daß
die am Subreflektor reflektierte Nutzstrahlung N beeinflußt wird. Da die Überstrahlung
häufig polarisationsabhängig ist, werden für verschiedene Polarisationen verschiedene
MaBnahmen getroffen, die nachstehend anhand der Ausführungsformen nach den Fig. 3
bis 6 erläutert werden.
[0009] Bei der Betrachtung der horizontalen Ebene, welche in bezug auf Störung anderer Systeme
bzw. gestört werden von anderen Systemen sowohl bei Richtfunk als auch bei Radar besonders
wichtig ist, liegt die kritische, senkrecht auf der beugenden Kante stehende Polarisation
horizontal. Für diese Polarisation läßt sich die Überstrahlung mittels einer Ausführungsform
reduzieren, wie sie in Fig. 3 dargestellt ist. Die Cassegrain-Antenne entspricht dabei
der in Fig. 1 dargestellten Form, wobei zur Pereinfachung der Darstellung der Hauptreflektor
weggelassen wurde. Hierbei sind an der Innenseite des Radoms 4 im Bereich möglicher
Überstrahlung Metallstifte 8 angeordnet, wobei sie mit solcher Neigung in das Radom
4 eingesetzt sind, daß sie parallel zu dem am Anbringungsort durchgehenden reflektierten
Strahl der Nutzstrahlung liegen. Dadurch beeinflussen sie die Nutzstrahlung N nicht,
stellen jedoch für die Überstrahlung Ü und auch für die im Radom laufende Leituagswelle
R ein reflektierendes-Hindernis dar.
[0010] Aus fertigungstechnischen Gründen kann es von Vorteil sein, parallelstehende Stifte
anzubringen, deren Richtung der mittleren Nutzstrahlrichtung entspricht. Die abschirmende
Wirkung in bezug auf Überstrahlung bleibt dabei praktisch erhalten und die störende
Wirkung in bezug auf Nutzstrahlung nimmt z.B. bei kleineren Stiftfeldern nur geringfügig
zu.
[0011] Für die Stiftlänge 1 gibt es optimale Werte, beispielsweise etwas größer als λ/2.
Stiftabstand und die Form und GröBe des Stiftfeldes bieten Möglichkeiten, die Wirkung
für bestimmte Winkelbereiche bei minimaler Stiftzahl zu steuern.
[0012] Das Einsetzen der wegen der reflektierten Strahlen unterschiedlich geneigten Stifte
kann durch eine um den gemeinsamen Ausrichtpunkt F, der der Urpsrung der reflektierten
Strahlen ist, schwenkbare Vorrichtung erfolgen. Das Einsetzen der Stifte von innen
bietet dabei den Vorteil, daB die äußere Radomhaut nicht durchbohrt werden muß und
somit der klimatische und mechanische Schutz bestehen bleibt. Ein Vorstehen der Stifte
auf der Innenseite gegenüber dem in seiner Dicke d ebenfalls optimierten Sandwich-,
Integralschaum- oder homogenen, dielektrischen Radom ist problemlos.
[0013] Fig. 4 zeigt in einer Draufsicht den Subreflektor einer Cassegrain-Antenne, der zur
Verminderung der Überstrahlung seitliche Blenden 9 aufweist. Diese Blenden, deren
Wirkung auf einer Kompensation der Kantenbeugung beruht, sind für den Fall vorgesehen,
daß auch die Uberstrahlung der vertikalen Polarisation vermindert werden soll. Die
relativ kleinen Blenden haben eine Breite b in der Größenordnung von λ/3 und eine
Höhe h in der Größenordnung von 3 λ.
[0014] Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Cassegrain-Antenne in einer schematischen Teildarstellung,
bei der zur Verminderung der Uberstrahlung Metallstreifen auf dem Radom aufgebracht
sind, deren Dimensionierung ähnlich wie die der Stiftfelder erfolgen kann. Ihre Wirkung
auf die Überstrahlung entspricht der der Stiftfelder. Eine von ihnen verursachte Wirkung
auf die vom Subreflektor reflektierte Nutzstrahlung in Form einer Gewinnreduzierung
von etwa 0,1 bis 0,2 dB bei einer Nebenzipfelunterdrückung im betrachteten Winkelbereich
von z.B. 5 dB kann in vielen Fällen zugelassen werden. Das Anbringen von metallischen
Streifen auf dem Radom stellt eine fertigungstechnisch besonders einfache Lösung dar.
Die Metallstreifen werden aus mechanischen Gründen am besten innen, bei stärkerer
Leitungswelle im Radom jedoch am besten au6en angebracht, wie dies bei den Ausführungsformen
nach Fig. 5 und 6 der Fall ist. Dabei sind in Fig. 5 die Streifen 10 unterschiedlicher
Länge nebeneinander liegend in hängsrichtung verlaufend auf dem Radom 4 aufgebracht.
Diese Anordnung ist für horizontale Polarisation vorgesehen, während für vertikale
Polarisation Metallstreifen 11 in ümfangsrichtung nebeneinanderliegend in den betreffenden
Winkelbereichen auf dem Radom aufgebracht sind.
[0015] Streifen und Stifte lassen sich bei Bedarf auch im Bereich der vertikalen Ebene zusätzlich
oder alternativ, oben und unten, Stifte bei speziellen Peilmoden am ganzen Umfang
verteilt anbringen.
1. Antennenanordnung, insbesondere Cassegrain-Antennenanordnung, bestehend aus einem
Hauptreflektor, einem vorzugsweise durch einen Hornstrahler gebildeten, vorgezogenen
Primärspeisestrahler und einem davor angeordneten Subreflektor, der'mittels einer
den Primärspeisestrahler umhüllenden Kunststoffhaube (Radom) gehalten ist, dadurch
gekennzeichnet , daß das Radom (4) im Winkelbereich von durch Überstrahlung bedingten
unerwünschten Nebenzipfeln mit die Überstrahlung vermindernden metallischen Teilen
versehen ist, bestehend aus in der Innenwand des Radoms angebrachten Metallstiften
(8), am Radom (4) innen oder außen aufgebrachten metallischen Streifen (10, 11) oder
seitlich am Radom (4) bzw. Fangreflektor angeordneten Blenden (9). (4) bzw. Fangreflektor
angeordneten Blenden (9).
2. Antennenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Metallstifte
(8) innen in die Wand des Radoms (4) eingesetzt sind mit einer solchen Neigung, daß
sie jeweils parallel liegend zu dem am Anbringungsort durchgehenden, vom Subreflektor
(5) reflektierten Strahl liegen.
3. Antennenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Metallstifte
(8) innen in die Wand des Radoms (4) in paralleler Lage zueinander eingesetzt sind,
deren Richtung der mittleren Nutzstralrichtung entspricht.
4. Antennenanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Länge
der Stifte (8) etwas größer als λ/2 gewählt ist.
5. Antennenanordnung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß
durch Stiftabstand und Form und Größe des Stiftfeldes die Minderung der Überstrahlung
für bestimmte Winkelbereiche bei minimaler Stiftzahl steuerbar ist.
6. Antennenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die metallischen
Streifen (10) an der Radomwand in Längsrichtung nebeneinander verlaufend aufgebracht
sind.
7. Antennenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die metallischen
Streifen (11) an der Radomwand in Umfangsrichtung nebeneinander verlaufend aufgebracht
sind.
8. Antennenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die seitlich am
Radom (4) angebrachten Blenden (9) eine Breite b von etwa λ/3 und eine Länge h in
Umfangsrichtung von etwa 3 λ aufweisen.