[0001] Die Erfindung betrifft ein Aluminiumfolienetikett für Flaschen, das beidseitig eine
farblose oder farbige Beschichtung aufweist, gegebenenfalls auf seiner Außenseite
mit einem Druckbild versehen ist und mit dem der Verschluß sowie ein Teil des Flaschenhalses
unter Verwendung eines in einer alkalischen Wirksubstanz löslichen Leims . umhüllbar
sind.
[0002] Derartige Aluminiumfolienetiketten haben eine Dicke von 10 bis 20 pm, sind verhältnismäßig
kostengünstig und kommen vor allem dann zum Einsatz, wenn die Etiketten wieder entfernt
werden sollen, z.B. von Wein- und Bierflaschen, die zum Zwecke der Wiederauffüllung
zurückgegeben werden. Auch sind hohe Verarbeitungsgeschwindigkeiten möglich. Zum Anbringen
dieser Etiketten werden hauptsächlich Dextrin-, Kasein, Pflanzen- und Mischleime verarbeitet.
Manchmal, z.B. bei der Etikettierung von Kunststoffflaschen, werden auch Dispersionsklebstoffe
verwendet.
[0003] Zur Flaschenreinigung dienen stark alkalisch eingestellte Produkte - meist Ätznatron
in einer Konzentration von 1,5 bis 3 %, gelegentlich auch Natriummetasilikat -, denen
zur besseren Verteilbarkeit der alkalischen Wirksubstanz und zur leichteren Ablösbarkeit
der Etiketten von den Flaschen noch benetzend wirkende Substanzen zugegeben sind.
[0004] Bei der Flaschenreinigung wird im allgemeinen in zwei Arbeitsgängen verfahren. Der
erste alkalische Arbeitsgang stellt die eigentliche Reinigung dar, bei der die z.B.
in einer Zelle befindliche Flasche 3 bis 10 min kontinuierlich durch das stark alkalisch
eingestellte Reinigungsbad, das eine Temperatur von 75 bis 90°C aufweist, läuft. Dabei
werden die Beschichtung des Aluminiumfolienetiketts, das Etikett selbst und der Leim
rückstandslos von der Flasche abgelöst und gleichzeitig aufgelöst. Im zweiten Arbeitsgang
wird mit einem Klarspülmittel nachgespült und die Alkalität entfernt.
[0005] Bei dem alkalischen Arbeitsgang entstehen Natriumaluminat und Wasserstoff, die beide
unerwünscht sind, da Natriumaluminat die Abwässer in kaum vertretbarem Maße belastet
und Wasserstoff eine ständige Explosionsgefahr bildet. Ein weiterer Nachteil ist darin
zu sehen, daß im Falle des Vorhandenseins eines Unterschusses an alkalischer Wirksubstanz
in der wässerigen Lösung sich Aluminiumhydroxid bildet, das sich am Boden des Reinigungsbehälters
ansammelt, sich dort verfestigt und nur unter vergleichsweise großem Aufwand an Arbeit
und Zeit wieder entfernt werden kann.
[0006] Es ist deshalb die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, Maßnahmen zu entwickeln, mit
deren Hilfe es möglich ist, das Auflösen des Aluminiumfolienetiketts der eingangs
beschriebenen Art und die damit verbundenen Nachteile weitgehend zu verhindern.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe besteht darin, daß das Aluminiumfolienetikett beidseitig
mit einer mit einem gegenüber alkalisch eingestellten Wirksubstanzen unlöslichen Beschichtung
versehen ist, so daß die alkalische Wirksubstanz praktisch nur den Leim von den Rändern
des Etiketts her auflösen und dieses im wesentlichen unangegriffen ausgetragen werden
kann.
[0008] Diese Maßnahme läßt sich vorzugsweise bei solchen Aluminiumfolienetiketten anwenden,
bei denen der Leim in den Randbereichen noch relativ weich ist, d.h. bei Etiketten,
bei denen der Zeitraum zwischen Anbringen und Ablösen relativ kurz ist.
[0009] Um jedoch auch solche-Etiketten, an deren Rändern der Leim bereits ausgehärtet ist,
in der kurzen Durchlaufzeit durch das Reinigungsbad ablösen zu können, ist nach einem
weiteren Merkmal der Erfindung die Beschichtung auf jeder Seite mit einander gegenüberliegenden
Schwachstellen versehen. Über diese Schwachstellen,dringt die alkalische Wirksubstanz
ein, löst das Aluminium nur an den Schwachstellen und ausgehend von hier anschließend
die innerhalb der mehr oder weniger ausgehärteten Randbereiche des Etiketts noch relativ
weiche Leimschicht auf, wobei gleichzeitig das Etikett in mehrere Stücke zerteilt,
aber maximal nur 10 % des Aluminiums aufgelöst werden.
[0010] Im Rahmen der besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist die unlösliche Beschichtung
im Bereich der Schwachstellen ausgespart, wobei nach einem weiteren Merkmal der Erfindung
wenigstens außenseitige Schwachstellen mit einer löslichen Beschichtung verSE sein
können.
[0011] Die Schwachstellen können auch durch das Signieren und Dekorieren mittels eines Druckbildes
hergestellt sein.
[0012] Die Erfindung ist in der Zeichnung beispielhaft dargestellt und wird nachfolgend
erläutert:
In Fig. 1 ist ein Querschnitt durch ein Aluminiumfolienetikett 1 dargestellt, das
beidseitig mit einem gegenüber einer alkalischen Wirksubstanz unlöslichen PVC-Lack
2, 2' unter Freilassung von einander gegenüberliegenden Schwachstellen 3, 3' beschichtet
ist. Auf der außenseitigen PVC-Lackschicht befindet sich eine aus einem löslichen
Lack bestehende Beschichtung 4.
[0013] Die Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch ein Aluminiumfolienetikett 5, das beidseitig
mit einem in einer alkalischen Wirksubstanz unlöslichen Überzug 6, 6' unter Freilassung
der Schwachstellen 7, 7' beschichtet ist. Die außenseitige Schwachstelle 7 ist mit
einem löslichen Lack ausgefüllt.
[0014] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Aluminiumetikett 8, das beidseitig mit einem in einer
alkalischen Wirksubstanz unlöslichen Überzug 9, 9' beschichtet ist, befindet sich
in dem flaschenseitigen Überzug 9
; die Schwachstellen 10, der gegenüberliegend die durch das Druckbild 11 erzeugte Schwachstelle
angeordnet ist.
1. Aluminiumfolienetikett für Flaschen, das beidseitig eine farblose oder farbige
Beschichtung aufweist, gegebenenfalls auf seiner Außenseite mit einem Druckbild versehen
ist und mit dem der Verschluß sowie ein Teil des Flaschenhalses unter Verwendung eines
in einer alkalischen Wirksubstanz löslichen Leims umhüllbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung (2,2'; 6,6'; 9,9') aus einem mit der alkalischen Wirksubstanz
unlöslichen Lack (Überzug) besteht.
2. Aluminiumfolienetikett nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung
einander gegenüber liegende Schwachstellen (3,3'; 7,7'; 10) aufweist.
3. Aluminiumfolienetikett nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwachstellen aus unbeschichteten Streifen bestehen.
4. Aluminiumfolienetikett nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens die außenseitigen Schwachstellen (7) mit einem löslichen Lack ausgefüllt
sind.
5. Aluminiumfolienetikett nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Schwachstellen durch das außenseitig angebrachte Druckbild (11) gebildet werden.