[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einer Arbeitsstück-Haltevorrichtung gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Arbeitsstück-Haltevorrichtungen der erwähnten Art sollen das nähgerechte Positionieren
von wenigstens zwei zusammenzunähenden Arbeitsstücken ermöglichen, wonach die aufnahmebereite,
geöffnete Klemmvorrichtung geschlossen wird. Die besondere Ausbildung der Klemmvorrichtung
ist von der Form der Arbeitsstücke und von der an denselben auszuführenden Näharbeiten
abhängig. Solange die Arbeitsstücke von im wesentlichen regelmäßiger Form und etwa
längen- und konturengleich sind, genügt als Klemmvorrichtung der Arbeitsstück-Haltevorrichtung
eine einfache, meist servobetätigte Klemmleiste, wie sie z.-B.,durch die deutsche
Gebrauchsmusterschrift 1 961 860 bekannt ist.
[0003] Sollen die Arbeitsstück-Haltevorrichtungen jedoch auch Arbeitsstücke unregelmäßiger
Form aufnehmen, so wird eine aus vielen einzelnen Klemmen bestehende Klemmvorrichtung
benötigt. Die deutsche Offenlegungsschrift 2 164 862 beschreibt eine solche Arbeitsstück-Haltevorrichtung,
die mit einer Vielzahl von lageverschieblichen und gemeinsam zu betätigenden Klemmen
ausgerüstet ist.
[0004] Zum Stand der Technik gehört auch eine Arbeitsstück-Haltevorrichtung gemäß der deutschen
Gebrauchsmusterschrift 1 982 797. Sie beschreibt eine Arbeitsstück-Haltevorrichtung,
in welcher zwei Arbeitsstücke einzeln übereinander einlegbar sind. Eine besondere
Vorrichtung ist vorgesehen, um Falten einzulegen, damit eine Überweite eingearbeitet
werden kann.
[0005] Allen diesen bekannten Arbeitsstück-Haltevorrichtungen haftet der Mangel an, daß
Arbeitsstücke, deren nähgerechte Positionierung besondere Sorgfalt und Genauigkeit
erfordert - z. B. die zum Einnähen von Überweite vorbereitet werden sollen - an bereits
zurechtgelegten Abschnitten verrutschen oder sonst in eine unkorrekte Lage gelangen
können, bevor eine Fixierung dieser Stücke durch die abgesenkte Klemmleiste bzw. durch
einzelne gemeinsam betätigte Klemmen stattfinden kann.
[0006] Es besteht ein Bedarf nach einer insbesondere auch für schwierig zu manipulierende
Arbeitsstücke einsetzbaren Arbeitsstück-Haltevorrichtung, insbesondere um die hohe
Nähkapazität moderner-Nähanlagen besser nutzen zu können.
[0007] Der Erfindung liegt mithin die technische Aufgabe zugrunde, eine Arbeitsstück-Haltevorrichtung
zu schaffen, die auch für schwierig zu positionierende Arbeitsstücke geeignet ist.
Insbesondere soll das Verrutschen von bereits in die korrekte nähgerechte Lage gebrachten
Abschnitten eines Arbeitsstücks vermieden werden und ein rasches und sicheres Einlegen
der Arbeitsstücke sowie auch eine schnelle Korrektur fehlerhaften Einlegens möglich
sein.
[0008] Diese technische Aufgabe wird mit den im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 aufgeführten.Merkmalen
gelöst; vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in den Unteransprüchen festgehalten.
[0009] Die beigegebenen Zeichnungen stellen ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar, welche
nachstehend in allen Einzelheiten beschrieben wird.
Fig. 1 zeigt eine Gesamtübersicht der Arbeitsstück-Haltevorrichtung mit angeschlossener
Nähanlage.
Fig. 2 zeigt die Bewegungsmechanik einer Tragplatte zur Erleichterung der Positionierung
der Arbeitsstücke.
Fig. 3 zeigt ein Klemmengehäuse .
Fig. 4 ist eine Schnittzeichnung längs der Linie A-B in Fig. 3.
Fig. 5 ist eine Schnittzeichnung längs der Linie C-D in Fig. 3.
Fig. 6 zeigt ein Längsschieber-Ventil zur abschnittweisen Beaufschlagung der Klemmen
der Arbeitsstück-Haltevorrichtung.
Fig. 7 zeigt eine weitere Ausführungsform der Arbeitsstück-Haltevorrichtung in ihrer
Draufsicht.
Fig. 8 zeigt die Ansicht in Richtung A in Fig. 7.
Fig. 9 ist ein vergrößerter Ausschnitt der Fig. 7.
Fig. 10 und 11 sind die zur Fig. 9 gehörige Vorder-und Seitenansicht.
[0010] In der rechten Bildhälfte der Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Arbeitsstück-Haltevorrichtung
dargestellt. Sie besteht im wesentlichen aus zwölf aneinander gereihten Klemmengehäusen
17 (Fig. 3), deren Klemmen in ihrer Gesamtheit die obere und untere Klemmleiste. 10
und 20 der Arbeitsstück-Haltevorrichtung bilden und welche je ein Arbeitsstück 1,
2 (Fig. 4 und 5) nach erfolgter Positionierung festklemmen. Die Arbeitsstück-Haltevorrichtung
ist verfahrbar ausgebildet und kann zur Nähmaschine 3 hin bewegt werden. Fig. 10 und
11 zeigen das Zugmittel in Form eines unterhalb eines Klemmengehäuses 17 befestigten,
mit bekannten Mitteln angetriebenen Gurtbandes 77. Die Nähmaschine 3 gehört zu einer
bekannten Nähanlage zur Herstellung von Abnähern. Diese Nähanlage ist mit einer Vorschubschiene
4 ausgerüstet, die aus einer gehobenen Stellung unter Einklemmung der vorbereitet
vorgelegten Arbeitsstücke in eine abgesenkte Lage gebracht und dann längs der Nähstelle
der Nähmaschine 3 verfahren werden kann, so daß die Arbeitsstücke zusammengenäht werden.
Diese Nähanlage ist mit üblichen Steuermitteln für einen weitgehend selbsttätigen
Arbeitsablauf ausgerüstet und hat auch eine bekannte Hilfsvorrichtung zur Erleichterung
der Vorbereitung der Arbeitsstücke zum Nähen von Abnähern, nämlich eine
Nadelbarre 5.
[0011] Die erfindungsgemäße Arbeitsstück-Haltevorrichtung steht neben der erwähnten Nähanlage
auf einem eigenen Gestell 7 und ist für die Nähvorbereitung von Arbeitsstücken vorgesehen,
die besonders sorgfältig positioniert werden müssen und sodann nach Einklemmung mittels
der verfahrbaren Arbeitsstück-Haltevorrichtung parallel zur Vörschubschiene 4 bewegt
und an diese übergeben werden, die - wie bereits erwähnt - den Vorschub längs der
Nähstelle der Nähmaschine 3 besorgt.
[0012] Die erfindungsgemäße Arbeitsstück-Haltevorrichtung kann natürlich auch mit jeder-anderen
Nähanlage für sonstige Nähanwendungen zusammenwirken oder auch in eine solche Nähanlage
integriert sein.
[0013] Fig. 3 zeigt ein Klemmengehäuse 17 in seinen Einzelheiten. Jedes Klemmengehäuse 17
hat eine obere Reihe von 6 Klemmen 11-16 zum Anklemmen eines Arbeitsstückes 2 (Fig.
5), sowie eine untere Reihe von 6 Klemmen 21-26 für ein Arbeitsstück 1 (Fig. 4). Die
Gesamtheit der oberen Klemmen (11-16) in den 12 Klemmengehäusen 17 (Fig. 1) heißt
- wie bereits erwähnt - obere Klemmleiste 10 und die Gesamtheit der unteren Klemmen
21-26 heißt untere Klemmleiste 20. Die aus elastischem Material, z. B. Federstahl
hergestellten Klemmen 11-16 und 21-26 haben eine verstärkende Halterung und sind im
Gehäuse 17 um eine Achse 18 bzw. 28 verschwenkbar gelagert und ragen derart gegeneinander
versetzt aus dem Gehäuse 17 heraus, daß die Klemmen 21-26 zuerst das Arbeitsstück
1 (Fig. 4) und danach die Klemmen 11-16 ohne gegenseitige Behinderung das Arbeitsstück
2 (Fig. 5) anklemmen können. Die Anklemmung geschieht durch Beaufschlagung der Druckluftzylinder
30 und 31. Diese einfachwirkenden Druckluftzylinder 30 und 31 können über die Druckluftanschlüsse
130 und 131 (Fig. 3) nacheinander beaufschlagt werden, so daß sie ihre mit je einer
konischen Dichtmanschette versehenen Kolben 132 bzw. 133 in ihren Zylinderräumen absenken,
wobei ihre Kolbenstangen 134 bzw. 135 die mit ihnen verbundenen Klemmen 11-16 bzw.
21-26 aus einer gehobenen neutralen Stellung (Fig. 3) in eine abgesenkte Anklemmstellung
(Fig. 5) in einem begrenzten Freiwinkel verschwenken. Die untereinander verbundenen
Klemmen 11-16 sind durch einew Haltebolzen 136 mit der längeren Kolbenstange 134 des
Kolbens 132 verbunden und die ebenfalls untereinander verbundenen Klemmen 21-26 stehen
über den Haltebolzen 137 mit der kürzeren Kolbenstange 135 des Kolbens 133 in Verbindung.
[0014] Bei Aufhebung der Druckluftbeaufschlagung werden die Kolben 132 und 133 mit ihren
Kolbenstangen 134 und 135 durch die einenends in der Deckplatte 138 eingehängten Rückholfedern
139 und 140 wieder in ihre Ausgangsstellung rückgeholt und die Klemmen 11-16 bzw.
21-26 nehmen auch wieder ihre ursprünglichen Stellungen (Fig. 3) ein. Die Arbeitsstücke
1 und 2 können also nacheinander an den von den sechs Schlitzen für den Durchtritt
der Klemmen 11-16 bzw. 21-26 durchbrochenen Frontseiten der Klemmengehäuse 17 angelegt
werden. Die Gesamtfläche der Frontseiten alle zwölf Klemmengehäuse 17 bildet die Anschlagleiste
für die Arbeitsstücke 1 und 2, die zusammen mit der Klemmvorrichtung die Bestandteile
der Arbeitsstück-Haltevorrichtung bildet.
[0015] Das Anlegen der Arbeitsstücke 1 und 2 wird durch eine ein-und ausschwenkbare Tragplatte
32 erleichtert, die dieselben über eine größere Fläche abstützt, als es durch die
Grundplatte 38 (Fig. 3) möglich ist, auf der alle zwölf Klemmengehäuse 17 befestigt
sind. Die Tragplatte 32 ist mit ihrer rechtwinkligen Stütze 39 um die waagerechte
Achse 33 verschwenkbar. Fig. 2 zeigt die mit Strichlinien gezeichnete neutrale Stellung
der Tragplatte 32; ihre Wirkstellung im Bereich der Klemmen 11-16 und 21-26 ist dagegen
mit Vollinien dargestellt. Die Verschwenkung der Tragplatte 32 geschieht mittels des
Druckluftzylinders 34, der um einen am Maschinengestell befestigten Bolzen 141 verschwenkbar
gelagert ist und dessen Kolbenstange 142 an einem etwa rechtwinkligen plattenförmigen
Schwenkhebel 143 angelenkt ist. Fig. 2 zeigt den Druckluftzylinder 34 mit seiner Kolbenstange
142 im ausgefahrenen Zustand, der mit der Stütze 39 fest verbundene Schwenkhebel 143
liegt am Anschlag 144 an und die Tragplatte 32 befindet sich in ihrer Wirkstellung.
Bei Entlüftung des Druckluftzylinders 34 kann sich der Schwenkhebel 143 entgegengesetzt
dem Uhrzeigersinn drehen und die Tragplatte 32 bewegt sich in ihre neutrale Stellung
zurück, die in Fig. 2 mit Strichlinien gezeichnet ist.
[0016] Nach erfolgter Positionierung des Arbeitsstücks 1 wird die Tragplatte 32 also in
ihre neutrale Stellung zurückgeschwenkt, wodurch das Arbeitsstück 1 unter Beibehaltung
der Anklemmung auf das nach unten abgewinkelte Stützblech 6 abfällt, so daß das Arbeitsstück
1 die nunmehr erfolgende Positionierung des folgenden Arbeitsstücks 2 nicht mehr behindern
kann. Diese Positionierung erfolgt, sobald die Tragplatte 32 wieder in ihre Wirkstellung
zurückgeschwenkt ist, um nunmehr das Arbeitsstück 2 zusätzlich abzustützen.
[0017] Die beschriebene Klemmvorrichtung kann die einzelnen Ar-. beitsstücke 1, 2 - wie
es insbesondere bei schwierig zu positionierenden Teilen notwendig ist - abschnittweise
anklemmen. Es wird nunmehr ein dem Prinzip nach bekanntes Längsschieberventil 40 (Fig.
6) beschrieben, welches die nacheinander stattfindenden Beaufschlagungen der in jedem
der zwölf Klemmengehäuse 17 (Fig. 1) der Klemmvorrichtung untergebrachten Drucklzylinder
30 bzw. 31 (Fig. 4 und 5) durch einen kniebetätigten Hebel 41 (Fig. 1) bewirkt. Hebel
41 wird vorteilhafterweise von der Bedienungsperson mit dem Knie betätigt, so daß
die Hände derselben für das Positionieren der Arbeitsstücke 1 und 2 frei bleiben.
[0018] Das Längsschieberventil-40 besteht aus einem Zylinderrohr 42 dessen rechtes Ende
mit einer eingeschraubten Endhülse 43 verschlossen ist, durch deren Bohrung ein Stößel
44 bewegt werden kann, der mit dem kniehebelbetätigten Bedienungshebel 41 (Fig. 1)
in Verbindung steht. Durch die'Bewegung des Hebels 41 kann der Stößel 44 nach links
(Fig. 6) vorgeschoben werden, so daß der mit Spielpassung in das Zylinderrohr 42 eingebrachte
Führungskolben 45 mit seiner Dichtmanschette 46 ebenfalls nach links verschoben wird
und der mit den Kolben 45 fest verbundenen Ventilschieberstange 47 sowie dem eigentlichen
Ventilschieber 48 ein Vorschub längs des im linken Teil des Zylinderrohrs 42 angeordneten
eigentlichen Längsschieberventils mit seinen Druckluftanschlüssen erteilt wird.
[0019] Dieser Teil des Längsschieberventils weist fünfundzwanzig mit Preßsitz in die Bohrung
des Zylinderrohrs 42 eingebrachte Buchsen 49 auf, von denen jede mit einer Ringnut
zur Aufnahme eines handelsüblichen O-Ringes 50 versehen ist. Jede Buchse 49 hat auch
eine radiale Aussparung, die in Fig. 6 jeweils unten rechts erkennbar ist. Fast alle
Aussparungen sind mit noch näher bezeichneten Druckluftanschlüssen verbunden. Der
klaren Übersicht wegen ist nur die erste der baugleichen Buchsen 49 sowie der O-Ring
5Q derselben mit einem Bezugszeichen versehen. Der Ventilschieber 48 ist ein Zylinder,
dessen Höhe die doppelte Breite der Buchse 49 aufweist und dessen Durchmesser in den
Innendurchmesser der O-Ringe 50 paßt, so daß die O-Ringe 50 am Umfang des Ventilschiebers
48 dichtend anliegen, wenn derselbe auf seinem Bewegungsweg die Reihe der Buchsen
49 mit den O-Ringen 50 passiert. Der Ventilschieber 48 gibt längs seines Weges - wie
bei Ventilen dieser Bauart üblich - eine Reihe von Drucklufteinströmrohren frei, durch
welche alle Druckluftzylinder 30 bzw. 31 in den Klemmengehäusen 17 beschickt werden
können. Es werden jeweils nur die mit dem Zylinderrohr 42 fest verbundenen, vorzugsweise
angelöteten Anschlußstützen 51-71 gezeigt, die mit bekannten, wegen besserer Übersichtlichkeit
nicht dargestellten Druckluftleitungen verbunden sind. Anschlußstutzen 51 steht mit
einer Druckluftquelle, z. B. dem üblichen Druckluftnetz eines Nähbetriebes in Verbindung
und der Ringraum um die Ventilschieberstange 47 zwischen der Dichtmanschette 46 und
der Buchse 49 am Anschlußstutzen 51 wird mit Druckluft angefüllt, die zunächst gegen
die Dichtmanschette 46 und damit gegen den Führungszylinder 45 andrückt. Wird der
Stößel 44 durch Eindrücken des Hebels 41 (Fig. 1) nach links verschoben, so werden
zunächst die Anschlußstutzen 52-61 (Fig. 6), die mit den Druckluftzylindern-30 für
die untere Klemmleiste, d. h. den Klemmen 11-16 in den Klemmengehäusen 17 verbunden
sind, nacheinander mit Druckluft beschickt.
[0020] Wie in der oberen Zeichnung der Fig. 6 zu sehen ist, sind die Anschlußstutzen 52-61
aus Platzgründen versetzt zueinander angeordnet. Nach Beaufschlagung der unteren Klemmleiste
20 kann die obere Klemmleiste 10 mit den Klemmen 21-26 in den Klemmengehäusen 17 mit
Druckluft beaufschlagt werden, indem jetzt Druckluft an die Anschlußstutzen 62-71
abgegeben wird. Die Bedienungsperson kann also durch Betätigung des Hebels 41 (Fig.
1) das Längsschieberventil 40 feinfühlig steuern und die Druckluftzylinder 30 bzw.
31 der Klemmengehäuse 17 mit ihren Klemmen 11-16 sowie 21-26 nacheinander während
des Ein-. legens der Arbeitsstücke 1 und 2 abschnittweise mit Druckluft beaufschlagen,
wobei ein Einlegefehler durch Zurückziehen des Hebels 41 und Aufhebung der Klemmung
leicht und schnell korrigierbar ist. Mittels dieser erfindungsgemäßen Arbeitsstück-Haltevorrichtung
können insbesondere auch schwierig zu positionierende Arbeitsstücke nach und nach,
jedoch trotzdem rasch und sicher in die vorgesehene korrekte Lage gebracht werden.
So ist z. B. das Einlegen von Falten in ein Arbeitsstück leicht möglich, wobei Falte
neben Falte sorgfältig gelegt werden kann, ohne daß sich eine bereits gelegte Falte
nach erfolgter Anklemmung verschiebt.
[0021] In einer in den Fig. 7-11 dargestellten Ausführungsform der Arbeitsstück-Haltevorrichtung
läßt sich die Anschlagleiste derselben dem Konturenverlaufder Arbeitsstücke anpassen.
Hierzu sind die einzelnen, insgesamt zwölf Klemmgehäuse 17, deren Vorderseiten - wie
erwähnt - die Anschlagleiste für die Arbeitsstücke 1 und 2 bilden, gelenkig miteinander
verbunden. Zu diesem Zweck sind die Deckplatten138 der Klemmengehäuse 17 mit je einem
laschenartigen Ansatz 8 (Fig. 9) versehen, der das benachbarte Klemmengehäuse 17 überragt
und über eine scharnierartige Hülsen-Bolzenverbindung 10 eine gegenseitige Verschwenkung
der Klemmengehäuse 17 in einem beschränkten Freiwinkel gestattet.
[0022] Der in Fig. 9 obere Abschnitt des Ansatzes 8 trägt die nach unten ragenden Führungsstifte
19 und 19' zwischen denen ein Stahlband 29 hindurchgeführt wird, wie es am besten
in Fig. 11 zu sehen ist. Das Stahlband 29 hat rechtwinklig abgebogene, gerundete Ansätze
129 (Fig. 9) die mit einem Lenker 27 verbindbar sind und zwar ist jedes Klemmengehäuse
17 mit je einem solchen Lenker 27 verbunden. Jeder Lenker 27 steht unter Einwirkung
einer Zugfeder 72 (Fig. 8), die einenends mit der Grundplatte 75 (Fig. 8) verbunden
ist. Anderenends ist die Zugfeder 72 in einem durch eine öffnung 76 der Grundplatte
75 hindurchragenden Bolzen 73 des Lenkers 27 eingehängt. Die Lenker 27 erteilen also
dem Stahlband 29 eine leichte Vorspannung. Wenn eine Schablone 74, deren dem Klemmengehäuse
17 zugewandte Fläche der Kontur eines Arbeitsstückes entspricht, unter Überwindung
der durch die Zugfeder 72 der Lenker 27 erteilten Vorspannung gegen das Stahlband
29 angedrückt wird, so richten sich die gelenkig ausgelegten Klemmengehäuse 17 nach
der Umrißform der Schablone 74 (Fig. 7) aus. Wenn also ein Stapel Schablonen 74 mit
unterschiedlichem Konturenverlauf (Fig. 8) und einer nicht dargestellten Ein-und Ausrückvorrichtung
vorgesehen ist, besteht die Möglichkeit, die Anlegeleiste der Arbeitsstück
-Haltevorrichtung, die von den Vorderseiten der Klemmengehäuse 17 gebildet wird, der
Kontur des Arbeitsstücks 1 bzw. 2 anzupassen, so daß die Positionierarbeit sehr erleichtert
werden kann. Ersetzt man die Lenker 27 durch auf unterschiedliche Längen ausfahrbare
Stellglieder, so besteht die Möglichkeit, sich wechselnden Betriebsbedingungen rasch
anzupassen, wenn laufend Arbeitsstücke mit stark unterschiedlichen Konturen zu positionieren
sind.
[0023] Die erfindungsgemäße Arbeitsstück-Haltevorrichtung ermöglicht eine.rasche und sichere
Positionierung von Arbeitsstücken, insbesondere von solchen mit kompliziertem Konturenverlauf,
so daß die hohe Fertigungskapazität moderner Nähmaschinen besser genutzt werden kann.
1. Arbeitsstück-Haltevorrichtung für das nähgerechte Positionieren und anschließende
Festklemmen von auf einer anschließenden Nähanlage zusammenzunähenden Arbeitsstücken,
bestehend aus einer von einer geöffneten Positionierstellung in eine Klemmstellung
verbringbaren Klemmvorrichtung, sowie eine Anschlagleiste, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klemmvorrichtung zwei übereinander angeordnete Klemmleisten (10, 20) für je
ein Arbeitsstück (1, 2) aufweist und daß jede Klemmleiste (10, 20) zum abschnittweisen
Positionieren und Anklemmen der Arbeitsstücke (1, 2) aus einer Vielzahl unabhängig
voneinander betätigbarer einzelner Klemmen (11-1.6; 21-26) besteht.
2. Arbeitsstück-Haltevorrichtung, gemäß Anspruch 1, d. g., daß die obere und die untere
Klemmleiste (10, 20) aus einer Reihe von Klemmengehäusen (17) zusammengesetzt ist,
in denen eine Anzahl einzelner Klemmen (11-16; 21-26) zwecks gemeinsamer Betätigung
durch eine Servovorrichtung angeordnet sind und daß die Vorderseite der Klemmengehäuse
(17) die Anschlagleiste der Arbeitsstück-Haltevorrichtung bildet.
3. Arbeitsstück-Haltevorrichtung, gemäß Anspruch 1 und 2, d. g., daß in jedem Klemmengehäuse
(17) eine obere Reihe von sechs einzelnen Klemmen (11-16) sowie eine untere Reihe
von sechs einzelnen Klemmen (21-26) angeordnet sind und daß die oberen Klemmen (11-16)
durch einen ersten Druckluftzylinder (30) und die unteren Klemmen (21-26) durch einen
zweiten Druckluftzylinder (31) betätigbar sind.
4. Arbeitsstück-Haltevorrichtung gemäß Anspruch 1, d.g., daß zwecks Erleichterung
des Positionierens der Arbeitsstücke (1, 2) eine aus einer neutralen Stellung in eine
wirksame Stellung im Bereich der Klemmleisten (10, 20) bewegbare Tragplatte (32) vorgesehen
ist.
5. Arbeitsstück-Haltevorrichtung 1 und 4, d.g., daß die Tragplatte (32) um eine waagerechte
Achse (33) schwenkbar ausgebildet und daß zur Verschwenkung derselben ein Druckluftzylinder
(34) vorgesehen ist.
6. Arbeitsstück-Haltevorrichtung 1 bis 5, d.g., daß die Klemmleisten (10, 20) in Richtung
zur Nähmaschine (3) verfahrbar ausgebildet sind.
7. Arbeitsstück-Haltevorrichtung 1 und 6, d.g., daß die Klemmengehäuse (17) der Klemmleisten
(10, 20) gelenkig miteinander verbunden und durch eine formveränderliche Führungsschiene
(35) geführt sind.
8. Arbeitsstück-Haltevorrichtung 1 und 7, d.g., daß einstellbare Steuermittel zwecks
Formveränderung der Führungsschiene (35) vorgesehen sind.
9. Arbeitsstück-Haltevorrichtung 1-3, d.g., daß die Betätigung der Druckluftzylinder
(30, 31) für die einzelnen Klemmen (11-16; 21-26) durch ein Längsschieberventil (40)
erfolgt.
10. Arbeitsstück-Haltevorrichtung 1-3 und 9, d.g., daß das Steuerorgan für das Längsschieberventil
(40) ein kniebetätigter Hebel (41) ist.