[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum thermischen Entkoken einer Vorrichtung zum
thermischen Spalten von Kohlenwasserstoffen, die in einer Spaltzone angeordnete Spaltrohre
und einen nachfolgenden Spaltgaskühler zur Kühlung der Spaltprodukte durch indirekten
Wärmetausch mit einem. Kühlmedium aufweist, wobei ein Wasserdampf und Sauerstoff enthaltender
Gasstrom durch die Spaltrohre und den Spaltgaskühler geleitet wird.
[0002] Die thermische Spaltung von Kohlenwasserstoffen, insbesondere die auf die Bildung
von Äthylen und anderen niederen Olefinen gerichtete thermische Spaltung, ist von
großer technischer Bedeutung. Bei der Durchführung derartiger Verfahren treten jedoch
eine Reihe von Nebenreaktionen auf, die zu wirtschaftlich uninteressanten oder sogar
zu störenden Produkten führen. Eine solche störende Nebenreaktion ist in der Verkokung
der Spaltrohre und des Spaltgaskühlers zu sehen, da sie zu einer Verschlechterung
des Wärmeübergangs sowohl in der von außen beheizten Spaltzone als auch im nachfolgenden
Spaltgaskühler führt und im Extremfall sogar die Verstopfung einzelner Leitungselemente
zur Folge haben kann. Es ist deshalb bei fortschreitender Verkokung nötig, die Spaltrohre
stärker zu beheizen, um die für die Umsetzung erforderliche Aufheizung der Kohlenwasserstoffe
zu gewährleisten. Diesem erhöhten Energieaufwand steht im Spaltgaskühler, in dem ein
möglichst großer Anteil der Spaltgaswärme zur Erzeugung von Hochdruckdampf zurückgewonnen
werden soll, eine verminderte Hochdruckdampfproduktion gegenüber. Außerdem ist natürlich
aus prozeßtechnischer Sicht die verschlechterte Abkühlung unbefriedigend, weil ein
schnelles Abkühlen und damit eine Unterbrechung der Spaltreaktionen im Hinblick auf
eine erwünschte Produktausbeute angestrebt wird.
[0003] Es ist deshalb erforderlich, die thermische Spaltung von Zeit zu Zeit zu unterbrechen
und eine Entkokung der Anlage durchzuführen. Dies erfolgt üblicherweise dadurch, daß
ein Gemisch aus Luft und Wasserdampf durch die weiterhin von außen beheizten Spaltrohre
und den weiterhin gekühlten Spaltgaskühler geführt wird. Bei den hohen Temperaturen
in den Spaltrohren, die beispielsweise zwischen 750 und 850
0C liegen können, erfolgt dann ein Abbrand der Ablagerungen. Die Reinigung des Spaltgaskühlers
ist auf diese Wdse jedoch nicht möglich, da bei den hier herrschenden Temperaturen
kein Abbrand mehr erfolgt. Es kann höchstens im Eintrittsbereich des Spaltgaskühlers,
in dem die eintretenden Gase noch die hohe Temperatur der Spaltzone aufweisen, zu
einem begrenzten Abbrand kommen, der jedoch wegen der Kühlung rasch beendet wird.
Ein übliches Entkokungsverfahren für den Spaltgaskühler besteht deshalb darin, daß
die Anlage abgekühlt und anschließend der Spaltgaskühler von der Spaltzone abgetrennt
und mechanisch gereinigt wird. Diese Reinigung kann durch einen Wasserstrahl erfolgen,
der unter sehr hohem Druck, beispielsweise 700 - 1000 bar,aus einer Düse austritt
und ein Abspringen der Ablagerungen hereiführt. Dieses Verfahren, das üblicherweise
etwa drei Tage dauert, ist jedoch nicht nur zeitaufwendig, sondern führt darüber hinaus
durch die sich periodisch wiederholenden Aufheiz- und Abkühlzyklen zu einer thermischen
Belastung der Anlage, durch die die Lebensdauer der Spaltrohre begrenzt wird.
[0004] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten
Art so auszugestalten, daß der Kosten- und Zeitaufwand für das
' Entkoken verringert wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Kühlmedium auch während
der Entkokung durch den Spaltgaskühler geführt wird, daß in einer ersten Verfahrensstufe
der Gasstrom in einer solchen Menge durch die Vorrichtung geleitet wird, daß die Temperatur
der Ablagerungen auf den wärmetauschenden Flächen des Spaltgaskühlers im Bereich der
bei der thermischen Spaltung herrschenden Betriebstemperatur liegt und daß in einer
zweiten Verfahrensstufe der Gasstrom so weit verstärkt wird, daß die Temperatur der
Ablagerungen auf den wärmetauschenden Flächen des Spaltgaskühlers erhöht wird.
[0006] Erfindungsgemäß wird damit ein Entkokungsverfahren vorgeschlagen, bei dem eine Abtrennung
des Spaltgaskühlers von der Spaltzone und eine Abkühlung der Anlage nicht mehr erforderlich
ist.
[0007] Es ist zwar schon ein Spaltgaskühler bekannt geworden, der ebenfalls auf thermischem
Wege entkokt wird (Bulletin of the Japan Petroleum Institute, Vol. 13, N
o. 2, November 1971, Seiten 279 bis 284), wobei aber in wesentlichen Punkten von erfindungsgemäßen
Verfahren abgewichen wird.
[0008] In diesem bekannten Spaltgaskühler werden die Spaltgase in spiralförmig angeordneten
Rohren abgekühlt. Der Entkokungsvorgang ist dabei praktisch der gleiche wie der in
einer Spaltzone, denn das Kühlwasser wird während der Entkokungsphase aus dem Spaltgaskühler
entfernt, wodurch sich die Kühlrohre auf über 700°C erhitzen und ein Abbrand der Verunreinigungen
erfolgt.
[0009] Ein wesentlicher Nachteil dieses bekannten Spaltgaskühlers ist jedoch darin zu sehen,
daß die Temperatur der Rohre im Spaltgaskühler großen Schwankungen unterworfen ist.
Dies ist insbesondere deshalb von Bedeutung, weil die Rohre in einem Hochdruckbehälter,
der beispielsweise einen Betriebsdruck in der Größenordnung von 100 bar aufweist,
angeordnet sind. Wenn in einem solchen Behälter gegenüber der Betriebstemperatur in
der Größenordnung von 300°C eine Aufheizung auf über 700°C in regelmäßigen Abständen
durchgeführt wlrd, sind besondere Maßnahmen für die Betriebssicherheit eines solchen
Spaltgaskühlers zu treffen. Darüber hinaus weicht dieser bekannte Spaltgaskühler in
seiner Konstruktion von der am häufigsten verwendeten Bauart ab.
[0010] Er verwendet nämlich im Gegensatz zu üblichen SpaltgaskUhlern keine geraden Wärmetauschrohre,
sondern spiralförmig angeordnete Rohrschlangen. Eine Übertragung dieses bekannten
Konzepts auf Geradrohr-Konstruktionen wäre schon wegen der thermischen Ausdehnung
bzw. Schrumpfung beim Temperaturanstieg bzw. beim Rückkühlen auf Betriebstemperatur
nicht möglich. Geradrohrkonstruktionen werden unter anderem auch vorgezogen, weil
sich auf der Außenseite der Rohre im Betrieb eine korrosionshemmende Magnetitschicht
bildet, die bei größeren Temperaturschwankungen erhalten bleibt, während bei Rohrschlangen
ein Abplatzen dieser Schicht und damit eine . erhöhte Korrosionsfälligkeit auftritt.
[0011] Erfindungsgemäß wird dagegen ein zweistufiges Verfahren vorgeschlagen, bei dem eine
fortlaufende Dampfproduktion ermöglicht wird und.bei dem nur eine vergleichsweise
geringe Temperaturänderung der Rohre im Spaltgaskühler erfolgt. Deshalb ist es auch
möglich, dieses Verfahren bei üblichen Spaltgaskühlern mit geraden Rohren durchzuführen.
[0012] In der ersten Stufe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird ein Wasserdampf und Sauerstoff
enthaltendes Gasgemisch, üblicherweise ein Gemisch aus Wasserdampf und Luft, durch
die Spaltanlage geleitet, wobei in der bisher üblichen Weise ein Abbrand der Ablagerungen
in den Spaltrohren erfolgt. Während dieser schonenden Entkokungsphase wird der größte
Teil des Kokses aus den Spaltrohren entfernt, während der Spaltgaskühler nur geringfügig
gereinigt wird, da hier die Temperatur für einen Abbrand zu niedrig ist.
[0013] Nach Abschluß dieser ersten Verfahrensstufe, die einige Stunden, beispielsweise 4
- 8 Stunden, währen kann, schließt sich die zweite Verfahrensstufe an, bei der eine
wesentlich größere Menge des Gasgemisches durch die Anlage geführt wird. In dieser
Verfahrensstufe werden die Spaltrohre weiter gereinigt und außerdem wird der Koks
im Spaltgaskühler weitgehend abgebaut. Dies ist darauf zurückzuführen, daß das Gasgemisch
in einer solchen Menge durch den Spaltgaskühler geführt wird, daß sich die Temperatur
der Koksablagerungen auf der Innenwand der Rohre soweit erhöht,daß eine merkbare Wassergasreaktion
einsetzt. Diese Temperaturerhöhung ist trotz der Kühlung der Rohre möglich, weil die
Wärmeleitfähigkeit der Koksschicht sehr gering ist. Ein Abbrand, wie er in den Spaltrohren
der Spaltzone erfolgt, findet hier jedoch nicht statt, da bei fortlaufender Kühlung
des Spaltgaskühlers eine Temperaturerhöhung auf die dafür erforderlichen Werte, die
über 600°C liegen, nicht erreicht werden kann. Dagegen wird der Entkokungsvorgang
vermutlich durch Abplatzen von Ablagerungen aufgrund des erhöhten Massendurchsatzes
begünstigt.
[0014] Die zweistufige Verfahrensweim ist im Hinblick auf die Lebensdauer der Spaltrohre
erforderlich. Würde nämlich bereits zu Beginn der Entkokung der Gasstrom so stark
gewählt werden, daß im Spaltgaskühler die Wassergasreaktion einsetzt, dann bestünde
die Gefahr, daß in der Spaltzone abplatzende Koksteile eine Erosionswirkung auf die
Spaltrohre ausüben und diese beschädigen würden.
[0015] Von Bedeutung für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß auch
in der zweiten Verfahrensstufe ein Wasserdampf und Sauerstoff enthaltendes Gasgemisch
verwendet wird, obwohl für die Wassergasreaktion eigentlich nur der Wasserdampf erforderlich
ist. Für die Abbaugeschwindigkeit des Kokes im Spaltgaskühler ist die Anwesenheit
von Sauerstoff jedoch von Vorteil. Dies hängt damit zusammen, daß die Wassergasreaktion
durch Spurenbestandteile aus den Rohrmaterialien, insbesondere von Chrom und Nickel,
die durch Diffusion aus den Rohrmaterialien im Koks enthalten sind, katalysiert wird.
Dieser katalytische Effekt tritt jedoch erst dann ein, wenn die im Koks stets auch
enthaltenen Schwefelbestandteile abgebaut sind. Die Anwesenheit von Sauerstoff im
Gasstrom führt nun dazu, daß die Schwe
felspuren vorwiegend in S0
2 umgewandelt werden, so daß sie nicht mehr als Katalysatorgift wirken können.
[0016] Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahen hat es sich als günstig erwiesen,
den Gasstrom in der zweiten Verfahrensstufe soweit zu erhöhen, daß die Temperatur
der Entkolcungsgase am Austritt aus dem Spaltgaskühler mindestens 400°C beträgt. Es
hat sich nämlich gezeigt, daß.die Koksabbaugeschwindigkeit im Spaltgaskühler bei tieferen
Temperaturen zu gering ist, um eine effektive Entkokungsbehandlung zu gewährleisten.
Wird die Entkokungsgasmenge während der zweiten Verfahrensstufe konstant gehalten,
ist es günstig, die Austrittstemperatur zu Beginn der zweiten Verfahrensstufe beträchtlich
über der minimalen Temperatur von etwa 400° C zu wählen, da die Austrittstemperatur
mit fortschreitender Entkokung sinkt und die Mindesttemperatur nicht unterschritten
werden sollte.
[0017] Während der
Entkokung des Spaltgaskühlers wird die Ablagerungsschicht in den Rohren laufend dünner,
wodurch der Wärmetausch mit dem Kühlmittel verbessert wird, so daß die Austrittstemperatur
mit fortschreitender Entkokung absinkt. Eine Beendigung des Entkokungsvorganges läßt
sich deshalb durch Überprüfung der Austrittstemperatur leicht feststellen, da sie
in diesem Fall praktisch konstant bleibt.
[0018] Nachfolgend wird das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Beispiels verdeutlicht.
[0019] Bei der High-Severity-Spaltung eines schweren atmosphärischen Gasöls ergab sich nach
60 Tagen Betrieb bei einer Ofenaustrittstemperatur von 800°C eine Spaltgaskühler-Austrittstemperatur
von 634°C, was auf eine starke Verkokung schließen ließ. In einer ersten Phase der
Entkokung wurde 8 Stunden lang ein Dampf-Luft-Gemisch mit einer Massengeschwindigkeit
von 25 kg/s m
2 im Spaltgaskühler verwendet, wobei die Ofenaustrittstemperatur 750
0C betrug. Anschließend wurde die Massengeschwindigkeit im Spaltgaskühler auf 45 kg/s
m
2 und die Ofenaustrittstemperatur auf 800°C erhöht. Nach einer zweistündigen Induktionsperiode,
in der die Koksabbaugeschwindigkeit klein war, trat eine merkliche Erhöhung der Koksabbaugeschwindigkeit
ein. (Als Koksabbaugeschwindigkeit wird die Absenkung der Spaltgaskühleraustrittstemperatur
während des Entkokens bei völlig konstanten Bedingungen bezeichnet.) Die Koksabbaugeschwindigkeit
während der Induktionsperiode betrug 2 K/h, während sie anschließend einen maximalen
Wert von 15 K/h erreichte. Diese zweite Phase der Entkokung wurde nach 16 Stunden
beendet.
[0020] Nach einer Gesamtentkokungszeit von 24 Stunden betrug die Austrittstemperatur der
Entkokungsgase aus dem Spaltgaskühler etwa 400
0C. Hier wurde der Entkokungsvorgang beendet.
[0021] Nach Wiederinbetriebnahme-des Spaltofens mit schwerem Gasöl stellte sich eine Spaltgaskühleraustrittstemperatur
von etwa 470
0C ein. Dies bedeutet, daß der Spaltgaskühler praktisch vollständig gereinigt wurde.
In der anschließenden Laufzeit konnten ebenfalb wieder 60 Tage erreicht werden, was
darauf hinweist, daß die Verkokungsgeschwindigkeit des erfindungsgemäß gereinigten
Spaltgaskühlers nicht größer ist als bei einem mechanisch gereinigten Spaltgaskühler.
[0022] Das erfindungsgemäße Verfahren in seiner bisher beschriebenen Form hat sich bei der
Entkokung einer Anlage zum Spalten von schweren Kohlenwasserstoffenwie Gasöl oder
Vakuumgasöl-als günstig erwiesen. Es hat sich jedoch gezeigt, daß eine wirksame Entkokung
für Spaltgaskühler einer Anlage zum Spalten von leichteren Einsätzen, wie beispielsweise
Naphtha oder Äthan auf diese Weise nicht erreicht werden kann. Dies ist in erster
Linie darauf zurückzuführen, daß die Spaltgaskühler bei der Spaltung derartiger Einsätze
so ausgelegt sind, daß die Spaltgastemperatur unterhalb der Temperatur liegt, bei
der noch eine merkbare Wassergasreaktion erfolgt. Diese verstärkte Kühlung, die beispielsweise
durch Verwendung längerer Kühlrohre erreicht werden kann, ist bei der Spaltung leichterer
Kohlenwasserstoffe möglich, da diese weniger zur Verkokung neigende Bestandteile im
Spaltgas enthalten. Während beispielsweise bei der Abkühlung eines aus Gasöl gewonnenen
Spaltgases eine Kühlung auf weniger als etwa 470 °C zu einer raschen Verkokung des
Spaltgaskühlers führt, kann bei einem aus Naphtha gewonnenen Spaltgas die Abkühlung
auf Temperaturen von etwa 350 bis 370 °C durchgeführt werden, ohne stärkere Verkokungsneigungen
befürchten zu müssen. Das aus dem Spaltgaskühler austretende Gas wird dann üblicherweise
durch direkten Wärmetausch mit einem Quenchöl weiter abgekühlt.
[0023] Um dennoch eine Ausweitung des erfindungsgemäßen Entkokungsverfahrens auch auf Spaltgaskühler
mit niedriger Austrittstemperatur, wie sie bei der Spaltung von unter etwa 200 °C
siedenden Kohlenwasserstoffen eingesetzt werden, zu ermöglichen, wird in weiterer
Ausgestaltung der Erfindung vorgeschlagen, daß der Spaltgaskühler schrittweise entkokt
wird, wobei in jedem Schritt der Gasstrom nur durch einen Teil der wärmetauschenden
Fläche geführt wird. Wesentlich ist dabei, daß während der Entkokung des Spaltgaskühlers
die wärmetauschende Fläche verringert wird, um auf diese Weise eine Temperaturerhöhung
in den durchströmten Abschnitten zu erreichen. Dies kann bei Verwendung eines Spaltgaskühlers
mit einem Rohrbündelwärmetauscher beispielsweise dadurch geschehen, daß der gesamte
Strom des Entkokungsgases nur durch einen Teil der Kühlrohre geführt wird, während
andere Rohre stillgelegt werden. Die Wärmezufuhr zu den einzelnen Abschnitten des
verkokten Spaltgaskühlers kann hierdurch soweit erhöht werden, daß die für eine hinreichend
starke Wassergasrekation erforderlichen Temperaturen erreicht werden. Dagegen ist
durch ausschließliche Erhöhung des Massendurchsatzes diese Temperaturerhöhung nicht
möglich, weil der Gasstrom dann beim Durchlaufen der Spaltzone nicht mehr auf die
erforderliche hohe Temperatur erhitzt wird. Die vollständige Entkokung des Spaltgaskühlers
erfolgt in dieser Ausgestaltung der Erfindung dadurch, daß nach der Entkokung eines
ersten Teils der wärmetauschenden Fläche diese abgesperrt wird und der Gasstrom dann
durch einen weiteren Teil geleitet wird, in dem sich der Vorgang wiederholt. Dieses
Verfahren wird solange fortgesetzt, bis der gesamte Spaltgaskühler entkokt ist.
[0024] Als günstig hat es sich erwiesen, den Spaltgaskühler in zwei Schritten zu entkoken.
Es hat sich nämlich gezeigt, daß bei Halbierung der wärmetauschenden Fläche des Spaltgaskühlers
bereits die für eine ausreichende Wassergasreaktion erforderliche Temperatur erreicht
wird. Die Begrenzung auf möglichst wenige Entkokungsschritte ist natürlich erstrebenswert,
um die Entkokungsdauer möglichst gering zu halten, doch muß dabei berücksichtigt werden,
daß die Temperatur für eine ausreichende starke Wassergasreaktion in jedem einzelnen
Schritt erreicht wird.
[0025] Günstig ist es weiterhin., die schrittweise Entkokung des Spaltgaskühlers nur während
der zweiten Verfahrensstufe, d.h. bei erhöhtem Massendurchsatz des Entkokungsgases,
durchzuführen. Allerdings kann es in einigen Fällen auch zweckmäßig sein, während
der ersten Verfahrensstufe, in der eine Entkokung der Spaltrohre erfolgt, den Gasstrom
durch einen kleinen Bereich des Spaltgaskühlers-zu führen.
[0026] Das erfindungsgemäße Verfahren kann bei der Spaltung schwerer Kohlenwasserstoffe
unter Verwendung der hierfür üblicherweise verwendeten Spaltgaskühler durchgeführt
werden. Bei der Spaltung von unter 200 °C siedenden Kohlenwasserstoffen wird dagegen
ein modifizierter Spaltgaskühler eingesetzt, der neben den üblichen Merkmalen wie
eine Gaseintrittshaube, eine Gasaustrittshaube, dazwischen verlaufende, von einem
Kühlmittel umgebene Kühlrohre noch Absperrorgane aufweist, durch die die Stillegung
eines Teils der Kühlrohre ermöglicht wird. Als günstig hat sich dabei erwiesen, die
Absperrorgane im Bereich der Gasaustrittshaube des Spaltgaskühlers anzuordnen. Da
auf diese Weise die Absperrorgane im kälteren Teil des Spaltgaskühlers angeordnet
sind, ist eine baulich einfachere Ausführung möglich. Während im Bereich der Gaseintrittshaube
angeordnete Absperrorgane bei Temperaturen von beispielsweise 850 °C funktionsfähig
bleiben müssen, genügt es, im Bereich der Austrittshaube Ventile vorzusehen, die bei
Temperaturen bis zu beispielsweise 550 °C funktionsfähig sind.
[0027] Als eine besonders einfache Art der Unterteilung der wärmetauschenden Fläche des
Spaltgaskühlers hat sich eine Aufteilung der Gasaustrittshaube in mehrere, voneinander
getrennte Bereiche erwiesen. Dabei steht jeder Bereich mit einer
'Zahl von Kühlrohren in Verbindung und weist jeweils eine absperrbare Gasableitung
auf. Die einzige bauliche Änderung gegenüber üblichen Spaltgaskühlern besteht damit
in der Unterteilung der Gasaustrittshaube und ist deshalb mit geringen Kosten auch
bei bereits bestehenden Anlagen durchführbar.
1. Verfahren zum thermischen Entkoken einer Vorrichtung zum thermischen Spalten von
Kohlenwasserstoffen, die in einer Spaltzone angeordnete Spaltrochre und einen nachfolgenden
Spaltgaskühler zur Kühlung der Spaltprodukte durch indirekten Wärmetausch mit einem
Kühlmedium aufweist, woe bei ein Wasserdampf und Sauerstoff enthaltender Gasstrom
durch die Spaltrohre und den Spaltgaskühler geleitet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß das Kühlmedium auch während der Entkokung durch den Spaltgaskühler geführt wird,
daß in einer ersten Verfahrensstufe der Gasstrom in einer solchen Menge durch die
Vorrichtung geleitet wird, daß die Temperatur der Ablagerungen auf den wärmetauschenden
Flächen des Spaltgaskühlers im Bereich der bei der thermischen Spaltung herrschenden
Betriebstemperatur liegt und daß in einer zweiten Verfahrensstufe der Gasstrom soweit
verstärkt wird, daß die Temperatur der Ablagerungen auf den wärmetauschenden Flächen
des Spaltgaskühlers erhöht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Verfahrensstufe
die Austrittstemperatur des Spaltgaskühlers auf mindestens 400°C erhöht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der zweiten Verfahrensstufe
ein Gasstrom konstanter .Menge durch die Vorrichtung geleitet wird und daß diese zweite
Verfahrenssstufe beendet wird, wenn die Austrittstemperatur des Gasstromes aus dem
Spaltgaskühler einen annähernd konstanten Wert erreicht hat.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Spaltgaskühler
schrittweise entkokt wird, wobei in jedem Schritt der Gasstrom nur durch einen Teil
der wärmetauschenden Fläche geführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Spaltgaskühler in zwei
Schritten entkokt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die schrittweise
Entkokung des Spaltgaskühlers nur während der zweiten Verfahrensstufe erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der
zweiten Verfahrensstufe ein Gasstrom konstanter Menge durch die Vorrichtung geleitet
wird und daß ein Schritt der zweiten Verfahrensstufe beendet wird, wenn die Austrittstemperatur
des Gasstroms aus dem Spaltgaskühler einen annähernd konstanten Wert erreicht hat.
8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 4 bis 7, gekennzeichnet
durch einen Spaltgaskühler mit einer Gaseintrittshaube, einer Gasaustrittshaube, dazwischen
verlaufenden Kühlrohren und Absperrorganen zur Stillegung eines Teils der Kühlrohre.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Absperrorgane im Bereich
der Gasaustrittshaube des Spaltgaskühlers angeordnet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Gasaustrittshaube
in mehrere, voneinander getrennte Bereiche, von denen jeder mit einer Anzahl von Kühlrohren
in Verbindung steht, unterteilt ist, und daß jeder Bereich mit einem Absperrorgan
versehen ist.