[0001] Die Erfindung betrifft eine hybride Kältemaschine oder Wärmepumpe, die mit einem
mechanischen Verdichter versehen ist und die in ihrem thermodynamischen System ein
bei den Absorptionskältemaschinen schon bekanntes oder ähnlich zusammengestelltes
Arbeitsstoffpaar aus einem Kältemittel und einem Lösungsmittel für das Kältemittel
enthält, so daß ein Lösungs- oder Sorptionskreislauf mit einem Verdichter zusammengeschaltet
ist.
[0002] Die Anwendungsmöglichkeiten der Wärmepumpen und die Erhöhung ihrer Effektivität werden
infolge der Energiekrise überall in der Welt mit erhöhter Intensität untersucht. Die
Wärmepumpe ist eigentlich eine umgekehrt betriebene Kältemaschine, welche die Energie
der Umgebung in einen funktionell geschlossenen Raum überführt.
[0003] Die zur Zeit bekannten Kompressions-Wärmepumpen werden meistens mit in der Kältetechnik
allgemein verwendeten Kältemitteln betrieben. Der Trend der Forschungen weist ebenfalls
in Richtung der Verfeinerung der in der Kältetechnik schon bewährten Methoden bzw.
der Anwendung dieser Methoden für die Wärmepumpen. Einen wesentlichen Durchbruch kann
man allerdings von diesem Entwicklungstrend nicht erwarten.
[0004] Es gibt auch solche Kühlungsaufgaben, wo ein Medium mit veränderlicher Temperatur
(ein sich abkühlendes Medium) gekühlt werden soll und die abgezogene Energie ebenfalls
einem Medium mit veränderlicher Temperatur (z.B. Kühlwasser) übergeben werden soll.
In solchen Fällen haben die herkömmlichen Kompressions-Kältemaschinen den großen Nachteil,
daß man mit den Verdampfungs-und Kondensationstemperaturen der Kältemaschine an der
Seite des Wärmeabzuges unter die tiefste Temperatur des abzukühlenden Mediums, und
an der Seite der Wärmeabgabe über die höchste Temperatur des wärmeabziehenden Mediums
gehen muß, und daß - was damit eng im Zusammenhang steht - auch die Drücke der Wärmeaustauschergefäße
mit einer unnötig großen Abweichung bestimmt werden müssen. So wird der Wert des Druckverhältnisses,
das den Betrieb des Verdichters grundsätzlich bestimmt, ziemlich ungünstig. Das gleiche
Problem tritt auch bei Wärmepumpen auf.
[0005] Dieser Nachteil wird durch die erfindungsgemäße Kältemaschine bzw. durch die nach
dem gleichen Prinzip arbeitende Wärmepumpe beseitigt.
[0006] Der Kern der Erfindung und zugleich die zu lösende Aufgabe ist die Schaffung einer
die vorteilhaften Eigenschaften der Sorptionskältemaschinen und der mit mechanischem
Verdichter versehenen Kältemaschinen (Kompressionskältemaschinen) vereinigenden hybriden
Anlage, und zwar ohne die Nachteile der Ausgangstypen.
[0007] Im Interesse der Lösung der gestellten Aufgabe werden die durch das Sorptionsprinzip
einen veränderlichen Temperaturablauf ermöglichenden Wärmeaustauschergefäße mit dem
Verdichter der Kompressionskältemaschinen kombiniert, und als Arbeitsmedium kein reines
Kältemittel, sondern ein bei den Absorptions- (oder Resorptions-) Kältemaschinen schon
bekanntes, oder ähnlich zusammengesetztes Arbeitsstoffpaar aus einem Kältemittel und
einer Sorptionsflüssigkeit im thermodynamischen Kreis der erfindungsgemäßen Anlage
umgewälzt.
[0008] Im Sinne der Erfindung ist in einem als Arbeitsmedium ein Arbeitsstoffpaar aus einem
Kältemittel und einer Sorptionsflüssigkeit umwälzenden, mit mechanischem Verdichter
versehenen System wenigstens das eine der mit der Umgebung einen Wärmeaustausch ermöglichenden
Wärmeaustauschergefäße eine zweckmäßigerweise aus Rohren oder Platten bestehende,
sogenannte "trockene" Konstruktion, durch welche entlang der Wärmeaustauschfläche
bezüglich beider Phasen des Arbeitsmediums zwischen dem Anfangs- und Endzustand sich
kontinuierlich verändernde Konzentrationsverhältnisse bzw. diesen eindeutig zugeordnete,
sich kontinuierlich verändernde Temperaturverhältnisse gewährleistet sind.
[0009] Nach einer abgewandelten oder alternativen Ausführungsform weist die erfindungsgemäße
Anlage die Dampf- und Flüssigkeitsphase des Arbeitsmediums im Arbeitsraum ihres Verdichters
gleichzeitig und gemeinsam auf.
[0010] Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist hinter dem Entgaser der
Anlage ein Phasentrenner eingebaut. Gemäß einer ebenfalls vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung ist hinter dem Phasentrenner in die Dampfphasenleitung des Arbeitsmediums
ein Rektifikator eingebaut.
[0011] Nach einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung sind hinter dem Verdichter
ein Phasentrenner, und hinter diesem dampfphasenseitig ein Kondensator mit einem Nachkühler,
sowie flüssigkeitsphasenseitig ein innerer Wärmeaustauscher eingebaut, wobei die beiden
so entstandenen, miteinander parallelen, separaten Arbeitsmittel-Kreise mindestens
einen gemeinsamen Abschnitt aufweisen. Bei dieser Ausführungsform ist es zweckmäßig,
wenn in die Dampfleitung hinter dem Phasentrenner und vor dem Kondensator ein die
Kältemittel-Konzentration der Dampfphase erhöhender Rektifikator eingebaut ist.
[0012] Nach einer weiteren zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung ist an die Basisanlage
ein aus einem Kessel, einer Expansionsmaschine, einem Absorber, einem inneren Wärmeaustauscher
und einer Lösungspumpe bestehender Antriebskreis angeschlossen, wobei die Expansionsmaschine
und der Verdichter der Basisanlage mittels eines Kraft- übertragungsorgans miteinander
verbunden sind.
[0013] Die erfindungsgemäße Wärmepumpe weist bei gleichen Druckverhältnissen etwa gleich
große, bei gleichen Temperaturverhältnissen aber eine 1,5 bis 2-fach höhere Leistungsziffer
e auf als die herkömmlichen Anlagen.
[0014] Mit zielorientierten Forschungen und durch Anwendung von Arbeitsmedien größerer spezifischer
Lösungswärme kann dieser Wert weiter erhöht werden.
[0015] Die Erfindung wird ausführlicher anhand der Zeichnung erläutert, in welcher mögliche
Schaltschemen der erfindungsgemäßen hybriden Kältemaschine bzw. Wärmepumpe dargestellt
sind. Es zeigen:
Fig. 1 die Grundschaltung der erfindungsgemäßen hybriden Wärmepumpe,
Fig. 2 das Schaltschema einer eine "nasse Kompression" verwirklichenden hybriden Wärmepumpe,
Fig. 3 eine weitere mögliche Ausführungsform der hybriden Wärmepumpe, die für Tiefkühlung
besonders geeignet ist, und
Fig. 4 eine weitere zweckmäßige Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wärmepumpe.
[0016] In Fig. 1 ist der Grundtyp der erfindungsgemäßen hybriden Wärmepumpe dargestellt.
Wie aus der Fig. ersichtlich, weist die Anlage, in deren thermodynamischem System
eine Lösung als Arbeitsmedium umgewälzt wird, als Wärmetauschergefäße einen Absorber
1 und einen Entgaser 4 auf. Zwischen dem Absorber 1 und dem Entgaser 4 ist ein innerer
Wärmeaustauscher 2 (Temperaturwechsler) und ein druckreduzierendes Expansionsventil
3 (zweckmäßigerweise ein Drosselventil) angeordnet. Hinter dem Entgaser 4 befindet
sich ein Phasentrenner 5, in welchem die zweiphasige Arbeitsmittellösung getrennt
wird. Der Weg der Flüssigkeit führt mit Hilfe einer Flüssigkeitspumpe 6 über den inneren
Wärmeaustauscher 2, wo sie vorzugsweise im Gegenstrom zu der aus dem Absorber 1 austretenden
Lösung strömt, in den Absorber 1 zurück. Der Weg der Dampfphase führt über einen Rektifikator
7 zu einem mechanischen Verdichter 8, dessen Ausgang ebenfalls mit dem Absorber 1
verbunden ist.
[0017] Die Arbeitsweise der Anlage ist wie folgt:
[0018] Die aus dem Absorber 1 austretende Lösung strömt durch die eine Seite des inneren
Wärmetauschers 2 und durch das Expansionsventil 3. Nach dem Durchströmen durch das
druckreduzierende Expansionsventil 3 gelangt in den Entgaser 4 eine Lösung niedrigen
Druckes, die aus dem abzukühlenden Medium Wärme entzieht. Durch die aus dem abzukühlenden
Medium entzogene Wärmemenge q wird ein bedeutender Anteil der Kältemittelkomponenten
der Lösung in die Dampfphase überführt, wobei also diese Wärmemenge das Kältemittel
aus der Lösung austreibt und die dazu notwendige Lösungs- und Verdampfungswärme zur
Verfügung stellt.
[0019] Im Entgaser 4 entsteht somit eine Zweiphasenströmung, wobei durch die konstruktive
Gestaltung des Entgasers 4 als sogenannte "trockene" Konstruktion, die charakterisiert
ist durch die Ausbildung einer durch Leitelemente, wie Rohre oder Platten, herbeigeführten
Zwangsbahn für das Arbeitsmedium zwischen dem Eingang und dem Ausgang des Wärmetauschers,
der Anteil der Dampfphase entlang der Wärmeaustauscherfläche allmählich definiert
zunimmt. In Abhängigkeit davon nimmt die Temperatur des strömenden Systems entsprechend
den Gesetzmäßigkeiten der Lösungen zu.
[0020] Das aus dem Entgaser 4 austretende zweiphasige Gemisch gelangt in den,Phasentrenner
5, wo die Flüssigkeit und die Dampfphase voneinander getrennt werden. Von hier aus
strömt die Flüssigkeit mit Hilfe der Flüssigkeitspumpe 6 über die andere Seite des
inneren Wärmeaustauschers 2 in den Absorber 1 zurück, wo sie wieder mit der Dampfphase
in Berührung kommt.
[0021] Die Dampfphase gelangt über den Rektifikator 7, der entsprechend Fig. 1 in den Entgaser
4 einbezogen sein kann, in den Verdichter 8, der die Dampfphase durch den Einsatz
von mechanischer Arbeit q
k auf das höhere Druckniveau des Absorbers 1 komprimiert.
[0022] Im Absorber 1 erfolgt die Vermischung der Dampfphase und der wenig Kältemittel enthaltenden
Sorptionsflüssigkeit, der sogenannten armen Lösung, die Auflösung des Kältemittels
in der Sorptionsflüssigkeit sowie der Entzug der Verdampfungswärme und der Lösungswärme,
d.h. der Wärmemenge q , bei sich verändernden Temperaturparametern. Nach den gleichen
Konstruktionsprinzipien wie beim Entgaser 4 kann auch hier der Wärmeaustauschfläche
des Absorbers eindeutig ein sich entlang derselben definiert veränderndes Temperaturfeld
zugeordnet werden; die abgegebene Wärme kann also wirklich bei sich verändernden Temperaturparametern
ausgenutzt werden.
[0023] Die Anwendung des inneren Wärmeaustauschers 2 verbessert den thermischen Wirkungsgrad
der Anlage.
[0024] Fig. 2 zeigt eine andere vorteilhafte Ausführungsform der erfindungsgemäßen kombinierten
Wärmepumpe.
[0025] Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der aus Fig. 1 im wesentlichen darin,
daß die Phasen des aus dem Entgaser 4 austretenden zweiphasigen Arbeitsmediums nicht
getrennt werden, sondern - nach Passieren des inneren Wärmeaustauschers 2 - zusammen
und gleichzeitig in den Arbeitsraum des Verdichters 8 gelangen, wo sich neben der
Verdichtung auch die durch die Thermodynamik der Lösungen bestimmten physikalischen
Vorgänge abspielen.
[0026] Neben der Dampfphase kann die Flüssigkeit hier sogar in zwei voneinander verschiedenen
Formen anwesend sein. Einerseits kann nach dem einen Lösungsweg die Flüssigkeitsphase
in ihrer spezifisch flüssigen Form vorkommen. Andererseits kann sie jedoch auch in
Form von Aerosol im Dampf anwesend sein. Zur letzteren Ausführungsform sind natürlich
auch eine geeignete Pumpe sowie auch ein Zerstäuber erforderlich.
[0027] Aus dem Verdichter 8 strömt das Flüssigkeits-Dampf-Gemisch hohen Druckes in den Absorber
1, wo die Verdampfungswärme der Dampfphase und die Lösungswärme des Kältemittels,
d.h. die Wärmemenge q , bei einem sich verandernden Temperaturablaufentzogen bzw.
für Heizungszwecke verwendet wird.
[0028] Hinter dem inneren Wärmeaustauscher 2, der der Erhöhung der energetischen Effektivität
dient, gelangt die Flüssigkeit unter hohem Druck in das druckreduzierende Expansionsventil
3 (z.B. in ein Drosselventil), in welchem das Arbeitsmedium expandiert.
[0029] Das expandierte und in dieser Weise abgekühlte Arbeitsmedium strömt in den Entgaser
4, wo die Wärme q
9 des abzukühlenden Mediums in das System eingeführt wird. Die eingeführte Wärme treibt
das Kältemittel aus der Lösung aus, und am Ende des Entgasers 4 bildet sich wieder
ein zweiphasiges System aus. Dieses Flüssigkeit und Dampf gleichzeitig enthaltende
System wird dann in den Verdichter 8 geleitet.
[0030] Ein sehr großer Vorteil dieser Ausführungsform ist die sogenannte "nasse Kompression".
Während der Komprimierung laufen nämlich die Vermischung der Dampf- und der Flüssigkeitsphase
und das Inlösunggehen des Dampfes parallel mit der Druckerhöhung ab, wobei die Dampfphase
sowie die Flüssigkeitsphase bestrebt sind, in Funktion der Zeit und der Reaktionsgeschwindigkeiten
- entsprechend den Gesetzmäßigkeiten der Thermodynamik der Lösungen - ein Gleichgewicht
zu erreichen. Die zu diesen Gleichgewichtszuständen gehörenden Temperaturwerte sind
aber immer wesentlich niedriger, als die zu einem gegebenen Druck gehörenden Temperaturwerte
im Falle einer adiabaten Kompression.
[0031] Hinsichtlich der Dampfphase kann diese Situation also so bewertet werden, als ob
sich parallel mit der Kompression auch ein gleichmäßiger und kontinuierlicher Rückkühlungsvorgang
abspielen würde. Die energetische Bedeutung dieser Erscheinung ist für einen Fachmann
wohlbekannt. Eine weitere, die Kompressionsarbeit vermindernde Wirkung entsteht dadurch,
daß während des Inlösunggehens auch der Massenanteil der Dampfphase abnimmt, und in
dieser Weise weniger Dampf verdichtet werden muß.
[0032] Über die beschriebenen Erscheinungen hinaus nimmt auch die Endtemperatur der Kompression
ab, was hinsichtlich der konstruktiven Merkmale des Verdichters sowie der verwendbaren
Werkstoffe von entscheidender Bedeutung ist. Das Druckverhältnis der einstufigen Kompression
kann wesentlich erhöht werden, wodurch das gestellte Ziel mit einfacheren und billigeren
Mitteln erreicht werden kann.
[0033] Durch die erwähnten Eigenschaften können mit dieser Ausführungsform wesentliche Vorteile
erzielt werden.
[0034] Eine weitere mögliche Ausführungsform der erfindungsgemäßen Wärmepumpe ist in Fig.
3 dargestellt.
[0035] Diese Ausführungsform ist in solchen Fällen besonders zweckmäßig, wenn beim Wärmeaustausch
mit der Umgebung die Anwendung eines Wärmeaustauschergefäßes konstanter oder nahezu
konstanter Temperatur vorteilhafter ist, sei es an der Niederdruck- oder an der Hochdruckseite,
oder sogar bei allen beiden Drücken. Dieser letztere Fall, der auch in der Abbildung
dargestellt ist, kann eigentlich als eine Weiterentwicklung der herkömmlichen Kältemaschine
betrachtet werden.
[0036] Die hier vorgestellte Maschine vereinigt also die Vorteile, die die Wärmeaustauschergefäße
konstanten Temperaturverlaufs und die "nasse Kompression", d.h. die Thermodynamik
der Lösungen anbieten.
[0037] Das aus dem Verdichter 8 austretende zweiphasige Arbeitsmedium hohen Druckes gelangt
in einen Phasentrenner 16, wo der Weg der Flüssigkeit und des Dampfes voneinander
getrennt werden.
[0038] Der Dampf wird von hier in einen in an sich bekannten Kondensator 9 geführt, wo er
seine Verdampfungswärme q
ko abgibt, und gelangt dann über einen Nachkühler 10 und ein druckreduzierendes Expansionsventil
14 in einen Verdampfer 15, in welchem aus der Umgebung bei beinahe konstanter Temperatur
Wärme entzogen wird, so daß damit im Zusammenhang das Arbeitsmedium verdampft.
[0039] Die Flüssigkeit strömt aus dem Phasentrenner 16 in einen Flüssigkeitskühler 13, in
welchem sie von ihrem noch nutzbaren oder im Kältemaschinenbetrieb physikalisch noch
entziehbaren Wärmeinhalt befreit wird. Danach strömt die Flüssigkeit über die eine
Seite eines inneren Wärmeaustauschers 12 und ein druchreduzierendes Expansionsventil
11 in die andere Seite des Nachkühlers 10, in welchem sich das flüssige Kältemittel
weiter abkühlt. Von hier gelangt die Flüssigkeit über die andere Seite des inneren
Wärmeaustauschers 12 zur Saugseite des Verdichters 8, wo sie sich mit dem aus dem
Verdampfer 15 kommenden Dampf vermischt.
[0040] Danach wird dieses Gemisch durch den Verdichter 8 wieder in den Phasentrenner 16
weitergeleitet. In die vom Phasentrenner 16 abführende Dampfphasenleitung kann vor
dem Kondensator 9 gegebenenfalls ein Rektifikator (nicht gezeigt) eingebaut sein,
durch welchen die Kältemittel konzentration der Dampfphase erhöht wird.
[0041] Die Ausführungsform nach Fig. 3 kann in erster Linie bei solchen Kühlungsaufgaben
vorteilhaft verwendet werden, wo ein großer Druckunterschied notwendig ist (z.B. Tiefkühlung,
Heizung mit Wärmepumpe); aber sie ist auch bei herkömmlichen Kühlungsverhältnissen
energetisch wirkungsvoll einsetzbar.
[0042] Die Ausführungsform gemäß Fig. 4 hat den Vorteil, daß sie die guten Eigenschaften
der bisher behandelten Ausführungsformen und der Absorptionsmaschinen vereinigt, da
diese Ausführungsform ohne äußeren mechanischen Energieaufwand durch Einführung von
Wärmeenergie funktioniert.
[0043] Der wesentlichste Vorteil dieser Ausführungsform besteht gegenüber der als Ausgangsbasis
dienenden Resorptionskältemaschine darin, daß mit ihrer Hilfe ein ganz großer Temperaturunterschied
zwischen den Wärmeaustauschergefäßen überbrückt werden kann, bzw. bei gleichen äußeren
Umgebungsverhältnissen diese erfindungsgemäße Anlage nahezu eine doppeltsogroße Leistungsziffer
e aufweist.
[0044] Das flüssige Arbeitsmedium strömt aus dem Absorber 1 in der schon bekannten Art und
Weise über die eine Seite des inneren Wärmeaustauschers 2 und das druckreduzierende
Expansionsventil 3 in den Entgaser 4, in welchem das Arbeitsmedium aus der Umgebung
Wärmeenergie q entzieht, infolgedessen ein Teil des Arbeitsmediums verdampft.
[0045] Die restliche Flüssigkeit bzw. die Dampfphase gelangen über die andere Seite des
inneren Wärmetauschers 2 in den Verdichter 8, in welchem sich die "nasse Kompression"
abspielt.
[0046] Das Arbeitsmedium wird von dem Kompressor 8 in den Absorber 19 des Antriebskreislaufs
gedrückt. Hier wird das Arbeitsmedium in einer aus einem Kessel 18 kommenden armen
Lösung aufgelöst, währenddessen das Arbeitsmittel seine Verdampfungs- und Lösungswärme
q02 abgibt.
[0047] Aus dem Absorber 19 strömt die reiche Lösung mit Hilfe einer Lösungspumpe 6 über
die eine Seite des inneren Wärmeaustauschers 2 des Antriebskreislaufs in den Kessel
18, in welchem aus dieser reichen Lösung mit Hilfe einer äußeren Energiemenge q
ka hohen Temperaturniveaus der an Kältemittel reiche Dampf wieder ausgetrieben wird.
[0048] Die arme Lösung strömt über die andere Seite des inneren Wärmeaustauschers 2 und
das druckreduzierende Expansionsventil 3 wieder in den antriebsseitigen Absorber 19
zurück.
[0049] Der den Kessel 18 verlassende Dampf strömt in eine mechanische Expansionsmaschine
17, in welcher ein Teil der Enthalpie des Dampfes in mechanische Energie umgewandelt
wird. Durch diese mechanische Energie wird der Verdichter 8 angetrieben.
[0050] Der die Expansionsmaschine 17 verlassende Dampf gelangt in den Absorber 1 und damit
wird der thermodynamische Kreis abgeschlossen.
[0051] Bei dieser Ausführungsform kann man noch erwähnen, daß das aus dem Verdichter 8 austretende
Arbeitsmedium auch in den Absorber 1 geleitet werden könnte, wobei der aus der Expansionsmaschine
17 austretende Dampf in den antriebsseitigen Absorber 19 geleitet werden müßte. Dadurch
könnten die Arbeitsseite und die Antriebsseite thermodynamisch getrennt werden. Diese
Schaltungsweise ist aber weniger interessant, weil sie hinsichtlich der Funktion keine
weiteren Vorteile bedeutet; sie hat sogar eine gewisse Verschlechterung der spezifischen
Kennwerte zur Folge, weil im ersteren Fall durch die zweckmäßige Auswahl der Konzentrationsverhältnisse
auf der Antriebsseite im Absorber 19 höhere Temperaturen erzielt werden können, wodurch
ein größerer Anteil der aufgewendeten Energie auf einem höheren Temperaturniveau gewonnen
werden kann.
[0052] Zusammenfassend kann also festgestellt werden, daß die erfindungsgemäße Wärmepumpe
ein sehr breites Anwendungsgebiet aufweist, weil sie von den Tiefkühlungsaufgaben
bis hin zu den Heizungszwecken überall einen energetisch günstigeren Betrieb gewährleistet
als die bisherigen Anlagen.
[0053] Ein weiterer Vorteil der erfindungsgemäßen Anlage besteht darin, daß sie in Abhängigkeit
von den Konzentrationsverhältnissen der verwendeten Lösung an die zu lösende Aufgabe
sehr elastisch angepaßt werden kann und in dieser Weise ihre Betriebskennwert optimiert
werden können.
1: Hybride Kältemaschine oder Wärmepumpe mit einem geschlossenen Basiskreislauf, welcher
einen Lösungskreislauf (1-5) mit Wärmeaustauschergefäßen (1-4), wie z.B. Absorber
(1), Entgaser (4), Flüssigkeitskühler (13), für den Wärmeaustausch mit der Umgebung,
innere Wärmeaustauscher (2), mechanische Einheiten (6, 8) zur Umwälzung eines Arbeitsmediums
gegen die Druckdifferenz zwischen der wärmeabgebenden Seite und der wärmeaufnehmenden
Seite, und einen mit dem Lösungskreislauf zusammengeschalteten mechanischen Verdichter
(8) aufweist und als Arbeitsmedium ein Arbeitsstoffpaär aus einem Kältemittel und
einem Lösungsmittel bzw. deren Phasen getrennt voneinander führt, dadurch gekennzeich- net, daß wenigstens eines der Wärmeaustauschergefäße (1, 4) als derartiger
Trockenwärmetauscher ausgebildet ist, daß durch seine vorzugsweise Rohre oder Platten
enthaltende Konstruktion entlang seiner Wärmeaustauscherfläche bezüglich beider Phasen
des Arbeitsmediums zwischen dessen Anfangs- und Endzustand sich kontinuierlich ändernde
Konzentrationsverhältnisse bzw. diesen eindeutig zugeordnete, sich kontinuierlich
ändernde Temperaturverhält- nisse vorliegen.
2. Hybride Kältemaschine oder Wärmepumpe mit einem geschlossenen Basiskreislauf, welcher
einen Lösungskreislauf (1-4) mit Wärmeaustauschergefäßen (1, 4), wie z.B. Absorber
(1), Entgaser (4), Flüssigkeitskühler (13), für den Wärmeaustausch mit der Umgebung,
innere Wärmeaustauscher (2), mechanische Einheiten (6, 8) zur Umwälzung eines Arbeitsmediums
gegen die Druckdifferenz zwischen der wärmeabgebenden Seite und der wärmeaufnehmenden
Seite, und einen mit dem Lösungskreislauf (1-4) zusammengeschalteten mechanischen
Verdichter (8) aufweist und als Arbeitsmedium ein Arbeitsstoffpaar aus einem Kältemittel
und einem Lösungsmittel bzw. deren Phasen getrennt voneinander führt, dadurch gekennzeichnet,
daß der mechanische Verdichter (8) in den Basiskreislauf derart eingeschaltet ist,
daß während seines Arbeitstaktes die Dampfphase und die Flüssigkeitsphase des Arbeitsmediums
gleichzeitig und gemeinsam vorhanden sind.
3. Hybride Kältemaschine oder Wärmepumpe nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Verdichter (8) einem Absorber (1) des Lösungskreislaufs vorgeschaltet ist.
4. Hybride Kältemaschine oder Wärmepumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß einem Entgaser (4) des Lösungskreislaufs ein Phasentrenner (5) nachgeschaltet
ist.
5. Hybride Kältemaschine oder Wärmepumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Dampfweg des Arbeitsmediums hinter dem Phasentrenner (5) ein Rektifikator
(7) eingeschaltet ist.
6. Hybride Kältemaschine oder Wärmepumpe nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß dem Verdichter (8) ein Phasentrenner (16) nachgeschaltet ist, der dampfphasenseitig
an einen Kondensator (9) mit einem nachgeschalteten Nachkühler (10), und flüssigkeitsphasenseitig
an einen inneren Wärmetauscher (12) angeschlossen ist, zwischen dessen Wärmeaustauschseiten
die andere Seite des Nachkühlers (10) eingeschaltet ist, wobei die so entstandenen
Kältemittel/Lösungsmittel-Kreisläufe wenigstens einen gemeinsamen Abschnitt aufweisen.
7. Hybride Kältemaschine oder Wärmepumpe nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in den Dampfweg zwischen dem Phasentrenner (16) und dem Kondensator (9) ein Rektifikator
eingeschaltet ist.
8. Hybride Kältemaschine oder Wärmepumpe nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Basiskreislauf ein Antriebskreislauf mit einem Kessel (18), einer Expansionsmaschine
(17), einem Absorber (19), einem inneren Wärmetauscher (2) und einer Lösungspumpe
(6) angeschlossen ist und die Expansionsmaschine (17) als Antrieb des Verdichters
(8) mit diesem gekuppelt ist.