[0001] Die Erfindung betrifft ein flexibles Gleisstück für Modelleisenbahnen, insbesondere
das aus vorgeformten Schienenpaaren und diese verbindenden Schwellen besteht und vom
Benutzer zu der gewünschten, gekrümmten Form gebogen werden kann.
[0002] Dieses Gleisstück unterscheidet sich von ähnlichen Produkten durch eine bessere Verformbarkeit,
Biegsamkeit und Rückformbarkeit sowie durch seinen leichten Einbau und seine leichte
Instandsetzung.
[0003] Für einen ernsthaften Modelleisenbahner ist es wichtig, daß er in einem gegebenen
Raum eine Gleisanlage aufbauen kann, die möglichst lang und möglichst stark aufgegliedert
ist und eine große Vielfalt von Bewegungen von Eisenbahnfahrzeugen ermöglicht. Mit
einer Gleisanlage aus mit einer begrenzten Anzahl von genormten Krümmungsradien gekrümmten
Gleisstücken kann er diese Forderungen nicht erfüllen. Daher ist er häufig gezwungen,
in seiner Gleisanlage flexible Gleisstücke zu verwenden, die von Hand zu von der Norm
abweichenden Kurven, Steigungswendeln usw. gebogen werden können. Die bekannten flexiblen
Gleisstücke bestehen aus zwei Schienen, die an einem Querschwellenrost befestigt sind
und die flexibel sind oder gebogen werden können, weil zwischen den Querschwellen
verformbare Verbindungselemente vorhanden sind. In diesen bekannten flexiblen Gleisstücken
sind entweder die Schienen an den Schwellen nur gegen eine Querbewegung festgelegt,
damit die Parallelität der Schienen aufrechterhalten wird, oder die Schienen sind
an den Schwellen im wesentlichen starr gegen eine Quer- und eine Längsbewegung festgelegt.
Nachstehend werden anhand der Zeichnungen die Nachteile des bekannten Gleismaterials
dieser Art erläutert.
[0004] Das Gleismaterial gemäß der Erfindung besitzt ebenfalls zu einem Rost flexibel miteinander
verbundene Querschwellen und zeichnet sich dadurch aus, daß eine der beiden Schienen
an dem Querschwellenrost gegen Quer-und Längsbewegungen festgelegt ist und die andere
der beiden Schienen an dem Querschwellenrost nur gegen eine Querbewegung festgelegt
und in der Längsrichtung relativ zu dem Querschwellenrost frei verschiebbar ist. Durch
diese Merkmale werden die nachstehend angeführten Aufgaben der Erfindung gelöst.
[0005] Eine Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung von flexiblem Gleismaterial für
Modelleisenbahnen, das leicht von Hand zu einer gewünschten Kurve geformt werden kann
und nach dem Verformen die richtige Spurweite des Gleises beibehält.
[0006] Eine weitere Aufgabe der Erfindung besteht in der Schaffung von biegsamen Gleisstücken,
die leicht mit gegeneinander versetzten Schienenstößen miteinander verbunden werden
können.
[0007] Ferner besteht eine Aufgabe der Erfindung in der Schaffung eines biegsamen Gleisstücks,
in dem die eine Schiene relativ zu der anderen längsbewegbar ist und im Falle ihrer
Loslösung von den sie tragenden Querschwellen leicht wieder angebracht werden kann.
[0008] Weitere durch die Erfindung erzielte Vorteile gehen aus der nachstehenden ausführlichen
Beschreibung hervor.
[0009] In dem flexiblen Gleismaterial für Modelleisenbahnen ist gemäß der Erfindung eine
Schiene an einem Querschwellenrost gegen Quer- und Längsbewegungen relativ zu den
Schwellen festgelegt und die andere Schiene des Gleises an dem Querschwellenrost nur
gegen eine Querbewegung festgelegt und relativ zu dem Querschwellenrost und der erstgenannten
Schiene frei längsbeweglich. Vorzugsweise sind auf der Seite, auf der die starr festgelegte
Schiene angeordnet ist, die Querschwellen durchgehend miteinander verbunden und auf
der Seite, auf der die verschiebbare Schiene vorgesehen ist, die Querschwellen nur
paarweise miteinander verbunden.
[0010] Ausführungsbeispiele der Erfindung und des Standes der Technik werden nachstehend
anhand der beigefügten Zeichnungen erläutert. In diesen zeigt
Figur 1 in Draufsicht ein Stück eines flexiblen Gleises für Modelleisenbahnen.
Figur 2, 3 und 4 zeigen Untersichten von verschiedenen bekannten Querschwellenrosten
mit verschiedenen Mitteln zum Verbinden der Schwellen zu einem einstückigen, aber
biegsamen Gebilde.
Figur 5 zeigt im Querschnitt ein bekanntes biegsames Gleis mit zwei längsbeweglichen
Schienen.
Figur 6 im Querschnitt ein bekanntes biegsames Gleis mit zwei am Querschwellenrost
befestigten Schienen.
Figur 7 in Draufsicht zwei miteinander verbundene Gleisstücke mit einander gegenüberliegenden
Schienenstößen.
Figur 8 in Draufsicht eine der Figur 7 ähnliche Anordnung, aber mit gegeneinander
versetzten Schienenstößen.
Figur 9 im Querschnitt eine zweiteilige Form zum Anformen des Querschwellenrostes
an eine einzelne Schiene.
Figur 10 eine Untersicht des Gleises gemäß der Erfindung und
Figur 11 im Querschnitt das Gleis gemäß der Erfindung.
[0011] Das in Figur 1 gezeigte, vorgeformte Gleisstück besitzt einen einstückigen Rost aus
Querschwellen 22 und daran angebrachte Schienen 28. Ein derartiges vorgeformtes Gleisstück
mit am Querschwellenrost befestigten Schienen kann beim Aufbau einer glatten, einwandfrei
fluchtenden Gleisanlage für eine Modelleisenbahn mit Vorteil verwendet werden. Es
ähnelt in seinem Aussehen einem echten Eisenbahngleis, in dem jede Schiene mit Nägeln
an jeder einzelnen Schwelle befestigt ist. Daß bei dem Gleis gemäß Figur 1 der Querschwellenrost
einstückig ist, kann man nicht leicht erkennen, weil die die Schwellen verbindenden
Elemente unter den Schienen liegen und bei normaler Betrachtung nicht sichtbar sind.
Das in Figur 1 gezeigte Gleisstück kann entweder ein starres gerades Gleisstück oder
ein flexibles Gleisstück gemäß dem Stand der Technik oder gemäß der Erfindung sein,
weil sich die Unterschiede zwischen dem Stand der Technik und der Erfindung nicht
auf das Aussehen des Gleises auswirken. Gewöhnlich wird zur Herstellung des Gleisstücks
der aus Abschnitten 24 aus miteinander verbundenen Querschwellen bestehende Querschwellenrost
aus Kunststoff an zwei aus Federmessing bestehenden Schienen von etwa 60 cm Länge
angeformt. Die Verbindungselemente zwischen den Querschwellen können verschiedenartig
ausgebildet sein, wie nachstehend erläutert wird.
[0012] In den Figuren 2, 3 und 4 sind in Untersicht Teile von einstückigen Querschwellenrosten
gezeigt, wie sie in bekannten flexiblen Gleisen verwendet werden können. Jeder dieser
Roste kann auch in dem Gleismaterial gemäß der Erfindung verwendet werden. Aus nachstehend
angegebenen Gründen wird jedoch die Anordnung gemäß Figur 4 bevorzugt. Bei der Ausbildung
jeder Kurve soll die Spurweite, d.h. der Abstand der Schienen voneinander, möglichst
unverändert auf dem vorgeschriebenen Wert gehalten werden. Das bedingt, daß an jedem
Punkt der Kurve die Schienen einen gemeinsamen Krümmungsmittelpunkt haben und die
Differenz zwischen den Krümmungsradien der beiden Schienen der Spurweite entspricht.
Die Querschwellen liegen dann auf Radien, die einander im Krümmungsmittelpunkt schneiden,
und die Schwellenabstände sind an der inneren Schiene untereinander gleich und an
der äußeren Schiene ebenfalls untereinander gleich, aber größer als an der inneren
Schiene. Damit die Schwellen zu der erforderlichen, fächerartigen Anordnung verformt
werden können, müßten beide Schienen relativ zu jeder Schwelle verschiebbar und verschwenkbar
sein. In der Praxis kann dieses Ideal nur annähernd erreicht werden. Gemäß Figur 2
kann man aufeinanderfolgende Schwellenenden abwechselnd auf der einen und der anderen
Seite des Gleisstückes miteinander verbinden. Gemäß Figur 3 kann man die Schwellen
paarweise auf beiden Seiten durch Stege 26
1 miteinander verbinden und die so erhaltenen, aufeinanderfolgenden Schwellenpaare
durch Stege 26 abwechselnd auf der einen und der anderen Seite des Gleisstückes miteinander
verbinden. In der in Figur 4 gezeigten Anordnung sind die Schwellen auf der einen
Seite durch einen durchgehenden Holm 26" vorgesehen und auf der anderen Seite nur
paarweise durch Stege 26 verbunden. In allen in den Figuren 2 bis 4 gezeigten Anordnungen
bestehen die formgepreßten Schwellen und Verbindungselemente aus einem Kunststoff,
der so flexibel ist, daß die Schwellen an den Anschlußstellen der Verbindungselemente
scharnierartig etwas ausgelenkt werden können. Wenn das Gleisstück zu einer Kurve
gebogen wird, bleiben bei dem Schwellenrost gemäß Figur 2 die Abstände zwischen den
miteinander verbundenen Schwellenenden im wesentlichen unverändert, während sich die
unverbundenen Schwellenenden an der inneren Schiene näher zueinander und die an der
äußeren Schiene weiter auseinander bewegen. In einer Gleiskurve mit dem Schwellenrost
gemäß Figur 3 bleiben die Abstände zwischen den miteinander verbundenen Schwellenenden
im wesentlichen unverändert und werden die Abstände zwischen den unverbundenen Schienenenden
an der inneren Schiene kleiner und an der äußeren Schiene größer, und zwar auf jeder
Seite bei jeder vierten Schwelle. Unverbundene Schwellenenden sind auf jeder Seite
des Gleises in Abständen von vier Schwellenabständen vorhanden und jeweils um zwei
Schwellenabstände gegeneinander versetzt. In einer Gleiskurve mit dem Schwellenrost
gemäß Figur 4 nehmen die Abstände zwischen den unverbundenen Schwellenenden nur auf
der einen Seite der Kurve derart zu oder ab, daß die Schwellen annähernd längs der
Radien der Kurve zu liegen kommen und eine Anordnung mit im wesentlichen der gleichen
Genauigkeit wie gemäß Figur 3 erhalten wird.
[0013] Bei der Herstellung eines bekannten Gleisstückes mit einem der Schwellenroste gemäß
den Figuren 2, 3 und 4 ist es üblich, die Schwellenroste ohne Schienen vorzuformen
oder die Schwellenroste an beide Schienen anzuformen. Auf diese Weise kann man die
im Querschnitt in Figur 5 bzw. 6 gezeigten Gleise erhalten.
[0014] Der in Figur 5 gezeigte Schwellenrost wird ohne Schienen vorgeformt. Zwischen der
oberen Fläche der Schwelle 22 und der einwärts und abwärts gekehrten Fläche jedes
Nagelkopfes 30A wird so viel Abstand gelassen, daß beide Schienen 28 mit Hilfe einer
Haltevorrichtung eingeschoben werden können, die gewährleistet, daß beim Einschieben
der Schienen die Schwellen rechtwinklig zu der Bewegungsbahn der Schienen gehalten
und richtig mit diesen gefluchtet werden. Nach dem Anbringen der Schienen ist zwischen
dem Fuß 32 jeder Schiene und der einwärts und abwärts gekehrten Fläche jedes Nagelkopfes
noch ein kleiner Abstand vorhanden, so daß beide Schienen relativ zu den Schwellen
frei verschiebbar sind. Wenn das Gleisstück zum Ablängen oder Biegen oder zum Einbau
vom Benutzer gehalten wird, kommt es jedoch häufig vor, daß sich eine oder beide Schienen
von dem Schwellenrost lösen. Es ist dann sehr mühsam, die Schienen wieder mit den
Schwellen zu verbinden, weil diese seitwärts ausweichen und es dank der begrenzten
Verschiebbarkeit und Verschwenkbarkeit der Schwellen gegenüber den Schienen sogar
vorkommen kann, daß der Schwellenrost in der Längsrichtung des Gleisstückes ziehharmonikaartig
zusammengedrückt oder auseinandergezogen wird.
[0015] Bei der Herstellung des Gleisstückes gemäß Figur 6 wird der Schwellenrost an beide
Schienen angeformt, so daß zwischen den Schienenfüßen 32 und der einwärts und abwärts
gekehrten Fläche jedes Nagelkopfes 30B kein Zwischenraum vorhanden ist. Infolgedessen
sind zwischen dem Schwellenrost und den Schienen beträchtliche Reibungskräfte wirksam,
die ein Verschieben der einzelnen Schienen gegenüber dem Schwellenrost behindern.
Ein derartiges Verschieben ist aber zum Krümmen des Gleises notwendig. Daher ist das
Gleis sehr steif und kann es nicht zu einer so engen Kurve gebogen werden wie das
flexiblere Gleis gemäß Figur 5 und das Gleis gemäß der Erfindung. Bei dem Gleis gemäß
Figur 6 kommt es zwar nicht leicht vor, daß sich die Schienen unabsichtlich von den
Schwellen lösen, doch ist es praktisch unmöglich, die Schienen wieder an den Schwellen
anzubringen, wenn die Schienen sich von den Schwellen gelöst haben. Daß die Schienen
so schwer längs des Schwellenrostes verschiebbar sind, erschwert den Aufbau einer
störungsfrei befahrbaren Gleisanlage, wie sie nachstehend anhand der Figuren 7 und
8 beschrieben wird.
[0016] Die aus federndem Material bestehenden Schienen eines flexiblen Gleisstückes trachten
nach dem Biegen des Gleisstückes, zu einem geraden Verlauf zurückzufedern. Wenn daher
das gekrümmte Gleisstück mit einem zu der Kurve tangentialen, geraden Gleisstück oder
mit einem die Kurve fortsetzenden, gekrümmten Gleisstück verbunden wird, federn die
Schienen normalerweise etwas zurück, so daß an,dem äußeren Schienenstoß einer Kurve
ein Spalt gebildet wird, wie er in Figur 7 bei 34 gezeigt ist. Zum Verbinden von Gleisstücken
verwendet man gewöhnlich Schienenverbinder in Form von geschlitzten Klammern, die
Teile der Füße der zu verbindenden Schienen reibungsschlüssig umgreifen und dadurch
ein Auseinanderziehen der Schienen erschweren. Dagegen setzen diese Schienenverbinder
Querkräften nur einen ungenügenden Widerstand entgegen, so daß Spalte und Knicke auftreten
können, wie sie in Figur 7 gezeigt sind. Beim Befahren der Kurve werden an derartigen
Spalten und Knicken auf die Eisenbahnfahrzeuge Stöße ausgeübt, die häufig auch zum
Entgleisen oder Umkippen von Eisenbahnfahrzeugen führen können. Ferner kommt es häufig
vor, daß selbst bei Gleisen, die mit nicht zu großen Spalten an den Schienenstößen
verlegt sind, der Zustand der Schienenstöße sich bis zur Unbrauchbarkeit des Gleises
verschlechtert, weil die Räder des Zuges am Schienenstoß anschlagen und dadurch die
Schienen im Sinne einer Erweiterung des Spalts verlagern.
[0017] Die Modelleisenbahner wissen seit langem, daß in einer Gleiskurve die Schienenstöße
zweckmäßig gegeneinander versetzt sind, wie dies in Figur 8 bei 36 angedeutet ist.
Dies gilt besonders für flexible Gleise. In diesem Fall bewirken der jedem Schienenstoß
gegenüberliegende, ununterbrochene Schienenteil und die Kräfte, die auf die Verspannung
des ununterbrochenen Schienenteils und der mit ihm verbundenen Schwellen zurückzuführen
sind und über die Schwellen auf die den Schienenstoß bildenden Schienenenden übertragen
werden, daß diese am Schienenstoß in einer fluchtenden Lage gehalten werden. Auf einer
solchen Gleiskurve kann ein Zug stoßfrei fahren, weil keine Spalte oder Knicke vorhanden
sind, die Stöße auf die Eisenbahnfahrzeuge oder ein Entgleisen derselben verursachen
könnten.
[0018] Für Gleise mit gegeneinander versetzten Schienenstößen verwendet man Gleisstücke,
bei denen die eine Schiene ein Stück aus dem Schwellenrost vorgezogen und die andere
Schiene ein Stück in den Schienenrost eingezogen ist und die so verlegt werden, daß
jeder Schienenstoß von einer aus ihrem Schwellenrost vorgezogenen Schiene und einer
in ihren Schwellenrost eingezogenen Schiene gebildet wird. Dabei reicht die aus ihrem
Schwellenrost vorgezogene Schiene in dem Schwellenrost des anderen Gleisstücks bis
zu der darin eingezogenen Schiene.
[0019] Bei dem bekannten Gleisstück gemäß Figur 5, in dem beide Schienen längs des Schwellenrostes
frei verschiebbar sind, können die Schienen leicht vor- und eingezogen werden. Bei
diesem Gleis kann der dem zu bildenden Schienenstoß gegenüberliegende Schienenteil
des einen Gleisstückes den Schwellenrost desselben aber nicht so zuverlässig festhalten,
daß er mit der einzuführenden Schiene des anderen Gleisstückes einwandfrei fluchtet.
Daher ist es sehr schwierig, die vorgezogene Schiene jedes Gleisstücks in dem Schwellenrost
des anderen Gleisstücks genau in die Stellung zu schieben, die vorher ein Teil der
jetzt eingezogenen Schiene eingenommen hat. Wenn dagegen die Gleisstücke fertig miteinander
verbunden sind, liegen die gegeneinander versetzten Schienenstöße zuverlässig fest,
so daß keine Knicke und Spalten auftreten können.
[0020] Gleise gemäß Figur 6, in denen beide Schienen starr am Schwellenrost befestigt sind,
werden selten mit gegeneinander versetzten Schienenstößen verlegt. Da keine Schiene
vorgezogen oder eingezogen werden kann, müßte man zum Verbinden von Gleisstücken mit
versetzten Schienenstößen/von den beiden zu verbindenden Gleisstücken auf entgegengesetzten
Seiten je einen Schienenteil abschneiden, dessen Länge dem Maß entspricht, um das
die Schienenstöße gegeneinander versetzt werden sollen. Ferner werden bei dem einen
Gleisstück die Schwellen von der unverkürzten Schiene vollständig entfernt, während
bei dem anderen Gleisstück die Schwellen an der unverkürzten Schwelle belassen werden.
Vor der Herstellung der Verbindung steht daher bei dem einen Gleisstück ein von allen
Schwellen freier Schienenteil von dem Querschwellenrost vor, während mit der längeren
Schiene des anderen Gleisstücks noch alle Schwellen verbunden sind. Diese längere
Schiene kommt in dem Gleis auf der anderen Seite zu liegen als die frei vorstehende
Schiene. Bei der Verbindung dieser beiden Gleisstücke sind zwar die Schienenstöße
gegeneinander versetzt, doch kann der Schwellenrost die frei vorstehende Schiene nicht
gegen eine Querbewegung festlegen, und an dem von der frei vorstehenden Schiene gebildeten
Schienenstoß bildet sich sehr wahrscheinlich ein Knick oder Spalt, je nachdem, ob
der Schienenstoß auf der Innenseite oder Außenseite der Kurve liegt.
[0021] Ein Teil eines Gleisstückes gemäß der Erfindung ist in den Figuren 10 und 11 gezeigt.
Wie man am besten in der Untersicht in Figur 10 erkennt, besteht der einstückige,
flexible Schwellenrost aus den Schwellen 24, dem sie auf der einen Seite verbindenden,
durchgehenden Holm 42A und den die Schwellen auf der anderen Seite paarweise verbindenden
Stegen 42B. Die Stege 42B und der Holm 42A liegen unter den Schienen 44A bzw. 44B
und sind in der Gebrauchsstellung des Gleises durch diese Schienen verdeckt und daher
unsichtbar. Die über dem Holm 42A liegende Schiene 44A ist an dem Schienenrost gegen
eine Quer- und Längsbewegung relativ zu dem Schwellenrost festgelegt, und zwar mit
nagelkopfähnlichen Teilen 48A (Figur 11), die mit je einer Schwelle 24 einstückig
und an dem Schienenfuß 46 angeformt sind. Die über den Stegen 42B und den freien Endteilen
der Schwellen liegende Schiene ist mit ihrem Fuß 46 in die freien Räume eingeschoben,
die zwischen den oberen Flächen der Schwellen und den einwärts und abwärts gekehrten
Flächen von nagelkopfähnlichen Teilen 48B vorhanden sind. Da die Schiene 44B gegen
eine Querbewegung festgelegt ist, behält das Gleis beim Biegen zu einer Kurve die
richtige Spurweite bei. Die Schiene 44B ist aber in der Längsrichtung des Schwellenrostes
frei längsbeweglich, so daß beim Biegen des Gleises die Abstände zwischen den unverbundenen
Schwellenenden unter dieser Schiene derart zu- oder abnehmen können, daß sich die
Schwellen im wesentlichen entlang von Radien der Kurve erstrecken.
[0022] Zum Formpressen des Gleises gemäß der Erfindung verwendet man eine zweiteilige Form,
wie sie in Figur 10 im Querschnitt gezeigt ist. In dem Formteil 52 ist ein Hohlraum
60 ausgebildet, der die Schiene 44A in umgekehrter Lage aufnimmt, wobei der Schienenfuß
46 den Hohlraum 60 dicht abschließt. Die Trennfuge 54 der Form wird von der oberen
Fläche des Formteils 52 gebildet. Von dieser Fläche aus erstrecken sich flache Hohlräume
58 und 58
1 zum Formen der nagelkopfähnlichen Teile 48A und 48B. In dem an dem Formteil 52 passend
anliegenden Formteil 50 sind mehrere in Abständen voneinander angeordnete Hohlräume
56 ausgebildet, die zu dem die Schiene 44A aufnehmenden Hohlraum rechtwinklig sind
und zum Formen der Schwellen dienen. In dem Formteil 50 ist ferner ein nicht gezeigter,
in der Längsrichtung durchgehender Hohlraum ausgebildet, der zu dem Hohlraum 60 für
die Schiene 44A parallel ist und bei geschlossener Form über diesem liegt. Der in
der Längsrichtung durchgehende Hohlraum 4es Formteils 50 steht mit allen Hohlräumen
56 für die Schwellen in Verbindung und dient zum Formen des Holms 42A. In dem Formteil
50 sind ferner nicht gezeigte, unterbrochene Hohlräume ausgebildet, durch welche die
Hohlräume 56 für die Schwellen paarweise verbunden sind und die zum Formen der Stege
42B dienen. Längs des in der Längsrichtung durchgehenden Hohlraums sind in Abständen
voneinander mehrere von dem Formteil 50 getragene Niederhaltezapfen 62 vorgesehen,
deren Abstand voneinander ein Mehrfaches des Abstandes zwischen den Hohlräumen für
die Schwellen ist. Der Formteil 50 trägt Kernzapfen 66, die sich abwärts durch je
einen der Hohlräume 56 für die Schwellen erstrecken. Die Endteile 68 der Kernzapfen
66 sind im Querschnitt rechteckig und greifen direkt an der oberen Fläche des Formteils
52 in einer solchen Tiefe an, daß nach dem späteren Einführen der Schiene 44B zwischen
deren Fuß, den längs der Trennfuge 54 ausgebildeten, oberen Flächen der Schwellen
und den dem Schienenfuß zugekehrten Flächen 70 der nagelkopfähnlichen Teile 48B so
viel Spiel vorhanden ist, daß die Schiene 44B längs des Schwellenrostes verschoben
werden kann.
[0023] Zum Herstellen des Gleises gemäß der Erfindung wird die Schiene 44A in den Hohlraum
60 eingeführt und die Form geschlossen, so daß die Zapfen 62 die Schiene 44A festhalten
und diese den Hohlraum 60 dicht abschließt. Dann wird zum Herstellen des Querschwellenrostes
Kunststoff P in die Form gespritzt. Danach wird der Querschwellenrost mit der damit
verbundenen Schiene 44A aus der Form herausgezogen und die Schiene 44B eingeschoben.
[0024] Das Gleis gemäß der Erfindung kann ohne weiteres zu einer Kurve gebogen werden, in
denen innerhalb der durch die Wagenabstände usw. gegebenen Grenzen ein Modellzug fahren
kann. Man kann die Gleisstücke ohne weiteres derart miteinander verbinden, daß die
Schienenstöße gegeneinander versetzt und beide Schienen durch den Schwellenrost so
festgelegt sind, daß an den Schienenstößen keine Knicke und Spalte gebildet werden.
Da die fest mit dem Querschwellenrost verbundene Schiene dessen einwandfreies Fluchten
gewährleistet, kann man ohne weiteres die verschiebbare Schiene herausziehen und wieder
einschieben.
[0025] Vom Fachmann können im Rahmen des Erfindungsgedankens die vorstehend beschriebenen
und dargestellten Ausführungsbeispiele der Erfindung abgeändert und andere Ausführungsformen
der Erfindung geschaffen werden.
1. Flexibles Gleisstück für Modelleisenbahnen, gekennzeichnet durch:
Mehrere Querschwellen;
die Querschwellen zu einem einstückigen, flexiblen Querschwellenrost flexibel verbindende
Verbindungselemente;
eine sich quer zu den Querschwellen des Rostes erstreckende, erste Schiene, die an
dem Rost gegen Quer- und Längsbewegungen festgelegt ist; und
eine im Abstand von der ersten Schiene parallel zu ihr angeordnete, zweite Schiene,
die auf dem Schwellenrost gegen eine Querbewegung festgehalten und in der Längsrichtung
des Schwellenrostes frei beweglich ist.
2. Flexibles Gleisstück nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu den Verbindungselementen ein unter der ersten Schiene angeordneter, durchgehender
Holm gehört.
3. Flexibles Gleisstück nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu den Verbindungselementen mehrere Stege gehören, die auf der dem Holm entgegengesetzten
Seite liegende Endteile der Querschwellen gruppenweise miteinander verbinden.
4. Flexibles Gleisstück nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stege unter der zweiten Schiene angeordnet sind.
5. Flexibles Gleisstück für Modelleisenbahnen, gekennzeichnet durch:
Einen einstückigen flexiblen Schwellenrost mit mehreren Querschwellen, die sich quer
zu der Längsrichtung des Gleises erstrecken und in dieser in Abständen voneinander
angeordnet sind, ferner mit einem durchgehenden flexiblen Holm, der sich im Abstand
einwärts von den auf einer Seite liegenden Enden der Schwellen über die ganze Länge
des Gleises erstreckt und die Schwellen zu einem rechenartigen Gebilde verbindet,
sowie mit mehreren Stegen, die in der Längsrichtung des Gleises in Abständen voneinander
angeordnet sind und auf der dem Holm entgegengesetzten Seite des Gleises Endteile
von Querschwellen im Abstand einwärts miteinander verbinden;
eine erste Schiene, die über dem Holm angeordnet und auf dem Schwellenrost gegen Quer-
und Längsbewegungen festgelegt ist; und eine zweite Schiene, die in einem der Spurweite
des Gleises entsprechenden Querabstand von der ersten Schiene angeordnet und auf dem
Schwellenrost gegen eine Querbewegung festgehalten und frei längsverschiebbar ist.
6. Flexibles Gleisstück nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwellenrost aus formgepreßtem Kunststoff besteht.
7. Flexibles Gleisstück nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und die zweite Schiene im wesentlichen I-profilförmig sind und je einen
Schienenfuß besitzen und zum Festlegen der ersten Schiene an dem Querschwellenrost
dieser einstückig mit nagelkopfähnlichen Teilen ausgebildet ist, die den Schienenfuß
der ersten Schiene reibungsschlüssig übergreifen.
8. Flexibles Gleisstück nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Querschwellenrost einstückig mit nagelkopfähnlichen Teilen ausgebildet ist,
die zum Festhalten der zweiten Schiene auf dem Querschwellenrost den Fußflansch der
zweiten Schiene mit etwas Spiel übergreifen.
9. Verfahren zum Herstellen eines flexiblen Gleisstücks nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwellenrost in einer Form hergestellt wird, die mit Hohlräumen zum Ausbilden
der Querschwellen und der nagelkopfähnlichen Teile ausgebildet ist sowie mit einem
Hohlraum zur Aufnahme der ersten Schiene vor dem Formen des Querschwellenrostes, und
daß nach dem Einspritzen von Kunststoff in die Form der Querschwellenrost mit der
daran angeformten, ersten Schiene als zusammenhängendes Gebilde aus der Form herausgezogen
wird.
10. Form zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Form mehrere Zapfen besitzt, die in der geschlossenen Form je einen der Hohlräume
für die Schwellen durchsetzen, so daß zwischen den zum Festhalten der zweiten Schiene
dienenden, nagelkopfähnlichen Teilen und den benachbarten Teilen der Schwellen Zwischenräume
freibleiben, in die die zweite Schiene eingeschoben werden kann.