[0001] Die Erfindung betrifft eine Filmkassette, insbesondere Röntgenfilmkassette, mit einem
Fenster zum Einbelichten von Daten, einer verschiebbaren Fensterklappe zum lichtdichten
Verschließen des Fensters und einem durch eine Einwirkung von außen lösbaren, mit
der Fensterklappe verbundenen Verriegelungsglied, das durch ein Federelement in einer
Verriegelungsstellung haltbar ist.
[0002] Bei einer bekannten Kassette der eingangs genannten Art (DE-PS 26 46 725) ist als
Verriegelungsglied eine Wippe vorgesehen, welche durch eine Feder in einer das Fenster
verriegelnden Stellung gehalten wird. Durch eine von außen angreifende Magnetkraft
kann die Wippe gegen die Federkraft aus ihrer Sperrstellung gebracht werden, so daß
das Fenster zum Zwecke des Einbelichtens von Daten aufgeschoben werden kann. Zu diesem
Zweck ist ein Einbelichtungsgerät geschaffen worden, das durch Projektion die individuellen
Daten auf den Film in der Kassette gibt. Dazu wird eine Kassette in das Gerät eingesetzt,
in welchem sich auch der Magnet zur Betätigung der Wippe befindet. Außerdem weist
das Gerät einen Greifer auf, der das Fenster an einem an diesem ausgeformten Vorsprung
auf- und zuschieben kann.
[0003] Ein solches Kassettenfenster ist verhältnismäßig aufwendig, da die Wippe aus einem
ferromagnetischen Werkstoff bestehen muß. Außerdem ist bei einem solchen System ein
Magnet in dem dazugehörenden Behandlungsgerät notwendig.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Filmkassette der eingangs genannten Art
einfacher auszubilden, wobei außerdem eine Anpassung an unterschiedliche Fenstergrößen
vorgesehen sein soll.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 beschriebene Erfindung
gelöst.
[0006] Mit der Erfindung wird eine einfache Entriegelungsmöglichkeit zu niedrigen Herstellungskosten
erreicht, wobei ebenfalls die Forderung erfüllt ist, daß sich das Fenster durch Stoßen
oder manuell nicht öffnen lassen darf.
[0007] Zur Anpassung an unterschiedliche Gerätetypen kann die Fenstergröße dadurch variiert
werden, daß die Fensterklappe generell für das größte Fenster ausgebildet ist, unterhalb
der Fensterklappe jedoch noch eine einen kleineren Fensterausschnitt begrenzende Abdeckung
vorgesehen ist, welche an einer eingeprägten Abreißlinie zum Zwecke der Fenstervergrößerung
ausgebrochen werden kann. Dies ist insbesondere für die beiden zur Zeit gültigen Fenstergrößen
von Bedeutung, welche ein schmales, sog. europäisches und ein breites, sog. amerikanisches
Aufbelichtungsfeld umfaßt.
[0008] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen
im Zusammenhang mit der Beschreibung von Ausführungsbeispielen, welche anhand,von
Figuren eingehend erläutert sind. Es zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf einen Teil einer Röntgenfilmkassette mit dem erfindungsgemäßen
Fenster;
Figur 2 einen Querschnitt II-II aus Figur 1;
Figur 3 eine Teilansicht der Unterseite des Kassettendeckels; und
Figur 4 einen Querschnitt IV-IV aus Figur 3.
[0009] In den Figuren 1 bis 4 ist mit 1 ein Kassettendeckel und mit 2 ein Kassettenboden
bezeichnet, welche beide über ein Scharnier 3 miteinander verbunden sind. Auf der
dem Scharnier 3 gegenüberliegenden Seite befindet sich ein nicht weiter beschriebener
Kassettenverschluß 4. Auf dem Kassettenboden 2 ist ein aus Röntgenfilm und Verstärkerfolien
bestehender Pack 5 aufgelegt. An der Innenseite des Kassettendeckels 1 sind zum Kassettenboden
2 gerichtete Erhebungen bzw. Stege 1 a ausgeformt, welche eine Abdeckplatte 6 tragen.
Wie am besten aus der Figur 3 und 4 zu ersehen ist, weist die Abdeckplatte 6 eine
das Belichtungsfenster oberhalb des Filmes begrenzende Aussparung 6 a auf. Ferner
ist in der Abdeckplatte 6 eine eingeprägte Abrißlinie 6 b vorgesehen, entlang der
ein Stück der Abdeckplatte zur Vergrößerung des Fensters 6 a herausgebrochen werden
kann.
[0010] Gegenüber dem Fens.ter 6 a in der Abdeckplatte ist im Kassettendeckel eine etwa gleich
große Aussparung 1 b vorgesehen. Zwischen Kassettendeckel 1 und Abdeckplatte 6 ist
eine Fensterklappe 7 eingesetzt, welche entlang nicht dargestellter, am Kassettendeckel
1 ausgeformter Führungen in einer zur Längsseite der Aussparung 1 b verlaufenden Richtung
8 verschoben werden kann. Die Fensterklappe 7 weist eine die Aussparung 1 b abdeckende
Hauptfläche 7 a sowie über die Breite der Fensteröffnungen 6 a bzw. 6 a + 6 b hinausgehende
Laufstege 7 b auf. Außerdem sind an den beiden Längsseiten der Fensterklappe 7 nach
innen gerichtete Seitflansche 7 d vorgesehen, in welchen die Achse 9 eines zweiarmigen
Hebels bzw. einer Wippe 10 gelagert ist. Schließlich ist in dem Flächenteil 7 a der
Fensterklappe 7 eine Bohrung 11 ausgeformt, derart, daß diese in beiden Verschiebe-Endstellungen
der Fensterklappe 7 in der Aussparung 1 b des Kassettendeckels verbleibt.
[0011] Die an der Fensterklappe 7 angelenkte Wippe 10 besteht im wesentlichen aus einem
länglichen Streifen, welcher aus einem festen Kunststoff bestehen kann und der mit
einem seiner Enden 10 a die Bohrung 11 in der Fensterklappe 7 überdeckt und an seinem
anderen Ende eine Aufnahme 11 b für eine sich an der Innenseite der Fensterklappe
7 abdruckenden Druckfeder 12 trägt. Im Ruhezustand der Wippe 10 gemäß Figur 2 ist
diese so angeordnet, daß das mit der Druckfeder 12 zusammenwirkende andere Ende 10
b in die Aussparung 6 a der Abdeckplatte 6 ragt, womit eine Verschiebung der Fensterklappe
7 verhindert ist. Das eine Ende 10 a weist eine kreisförmige Vertiefung auf, welche
mit einer ringförmigen Erhebung an der Innenseite der Klappe 7 um die Bohrung 11 zusammenwirkt
und zum Zwecke der Lichtabdichtung eine Lichtverschneidung 13 bildet.
[0012] Im Betrieb kann nun die Kassette in ein Aufbelichtungsgerät 14 eingesetzt werden,
in welchem der Fensterteil gegenüber der Umgebung lichtdicht abgeschlossen wird. Zum
Zwecke der Einbelichtung von Daten wird nun von dem Gerät zunächst ein Stift 15 in
die Bohrung 11 der Fensterklappe 7 geführt, welcher bei seiner weiteren Bewegung auf
das Ende 10 a der Wippe 10 drückt und damit die Wippe gegen die Kraft der Feder 12
gegen den Uhrzeigersinn gemäß Figur 2 dreht. Dabei wird das andere Ende 10 b der Wippe
aus der Aussparung 6 a der Abdeckplatte 6 herausgehoben, womit die Fensterklappe 7
entriegelt ist. Damit kann nun die zweite Phase der Fensteröffnung erfolgen, bei welcher
der Stift 15 eine seitliche Bewegung entlang der Linie 8 durchführt und die Fensterklappe
7 zwischen Kassettendeckel 1 und Abdeckplatte 6 in Figur 2 nach rechts bewegt. Danach
liegt der Film offen in den Aussparungen 6 a bzw. 6 b und 1 b und kann von einer nicht
dargestellten Beleuchtungseinrichtung in den Gerät 14 belichtet werden. Nach der Belichtung
wird der Stift 15 entlang der Richtung 8 wieder nach links (Figur 2) bewegt und nach
dem Verschließen der Aussparung 6 a durch die Fensterklappe 7 aus der Bohrung 11 gezogen,
wobei die Feder 12 die Wippe 10 wieder in die in Figur 2 dargestellte Lage drückt,
in welcher das eine Ende 10 a aufgrund der Lichtverschneidung die Bohrung 11 lichtdicht
verschließt. Das andere Ende 10 b der Wippe fällt wieder in die Aussparung 6 a , wodurch
die Fensterklappe 7 verriegelt wird und weder durch Stoß noch durch eine irrtümliche
Bewegung von Hand geöffnet werden kann. Damit kann die Kassette aus dem Aufbelichtungsgerät
14 wieder entnommen und einem anderen Behandlungsvorgang zugeführt werden.
1. Filmkassette, insbesondere Röntgenfilmkassette, mit einem Fenster zum Einbelichten
von Daten, einer verschiebbaren Fensterklappe zum lichtdichten Verschließen des Fensters
und einem durch eine Einwirkung von außen lösbaren, mit der Fensterklappe verbundenen
Verriegelungsglied, das durch ein Federelement in einer Verriegelungsstellung haltbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß in der Fensterklappe (7) eine Öffnung (11) zur Aufnahme
eines in einem Behandlungsgerät (14) integrierten und nach zwei Richtungen verschiebbaren
Öffnungsstiftes (15) vorgesehen ist und das Verriegelungsglied (10) lichtdicht hinter
dieser Öffnung (11) derart angeordnet ist, daß mit dem Einführen des Öffnungsstiftes
(15) das Verriegelungsglied (10) in die entriegelte Stellung bringbar ist.
2. Filmkassette nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verriegelungsglied
ein zweiarmiger, um eine Achse (9) drehbar gelagerter Hebel (10) ist, von welchem
ein Ende (10 a) hinter der Öffnung (11) in der Fensterklappe (7) liegt und das andere
Ende (10 b) in Verriegelungsstellung in eine kassettenfeste Aussparung (6 a) ragt.
3. Filmkassette nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse (9) des Hebels
(10) in an der Fensterklappe (7) ausgeformten Seitenteilen (7 d) gelagert ist.
4. Filmkassette nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Fensterklappe
(7) und dem anderen Ende (10 b) des Hebels (10) eine Druckfeder (12) eingesetzt ist.
5. Filmkassette nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß für
ein lichtdichtes Verschließen der Öffnung (11) im Verriegelungszustand an dieser sowie
an dem einen Ende (10 a) des Hebels (10) Erhebungen bzw. Vertiefungen zur Bildung
einer Lichtverschneidung (13) ausgeformt sind.
6. Filmkassette nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Fensterklappe (7) zwischen einer eine Fensteraussparung (1 b) aufweisenden Kassettenwand
(1) und einer die Fensteraussparung (6 a) aufweisenden Abdeckplatte (6) geführt ist,
welche auf nach innen gerichteten Abstandsstegen (1 a) der Kassettenwand (1) angeordnet
ist.
7. Filmkassette nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fensterklappe (7)
mit ihrer Hauptfläche (7 a) an der Innenseite der Kassettenwand (1) anliegt und über
Laufstege (7 b) sich an der Abdeckplatte (6) abstützt.
8. Filmkassette nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der
Abdeckplatte (6) neben der Fensteraussparung (6 a) Abreißlinien (6 b) zum Zwecke der
Vergrößerung des Fensterausschnittes durch Ausbrechen eingeprägt sind.