[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Ableiten der Abgase von Verbrennungskraftmaschinen
mit mindestens einem ein Abgasrohr umfangenden und einem Innenraum bildenden hülsenartigen
Schalldämpfer aus wenigstens zwei miteinander verbundenen Teilen, wobei im Innenraum
des Schalldämpfers das Abgasrohr unter Umständen Perforationen aufweist und gegebenenfalls
Schallabsorber angeordnet sind.
[0002] Auspuffanlagen sind für die meisten Arten von Verbrennungsmotoren bekannt und in
einer Vielzahl von Formen und Ausprägungen auf dem Markt erhältlich.
[0003] Sie bestehen in der Regel aus Stahl, Stahlblech oder Chromstahl- blech und sind in
einigen Fällen mit einer korrosionsschützenden Oberflächenbeschichtung versehen.
[0004] Trotz Korrosionsschutz bleibt die Lebensdauer dieser bekannten Auspuffanlagen ungenügend,
da zum einen der verwendete Stahl korrosionsanfällig ist, das Gewicht der Anlage wesentlich
erhöht und so Schwingungsbruchprobleme mit sich bringt; zum anderen werden die Auspuffanlagen
beim Zusammenbau in der Regel mit einigen Schweissnähten versehen, die besonders bruch-und
rissanfällig sind. Diese Anfälligkeit betrifft vor allem die in der Regel geschweisste
Verbindung von Schalldämpfer und Abgasrohr, da dort die negativen Auswirkungen der
Schwingung am grössten sind.
[0005] Verbesserungen am Stahl bezüglich dieser Nachteile, sei es durch eine Beimengung
eines Legierungsstoffes oder eine Beschichtung, verteuern aber die Herstellung wiederum
wesentlich, während die erreichten Vorteile gering sind.
[0006] Der Erfinder hat sich zum Ziel gesetzt, eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Art
zu entwickeln, die leicht und preisgünstig herzustellen ist, ein geringes Gewicht
aufweist, wenig Korrosionsanfälligkeit zeigt und die Anzahl der anfälligen Schweissnähte
reduziert.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe wird dadurch bewerkstelligt, dass die Hülsenteile des Schalldämpfers
und gegebenenfalls das Abgasrohr und/oder die Schallabsorber aus Aluminium und/oder
einer Aluminiumlegierung bestehen.
[0008] Diese Ausführung bringt zum einen den Vorteil mit, dass durch die hohe Korrosionbeständigkeit
des Aluminiums die Lebensdauer der Vorrichtung wesentlich verbessert wird. Zum anderen
bewirkt die gegenüber den bisher verwendeten Herstellungsstoffen geringere Masse von
Aluminium eine erhebliche Verminderung der Schwingungsbruchprobleme.
[0009] Aluminium und seine Legierungen sind ausserdem besonders gut verformbar, sodass auch
die Herstellung kostengünstig erfolgt. Das Abgasrohr wird vorzugsweise mittels Strangpressen,
die Schallabsorber mittels Kalt-Fliesspressen oder Tiefziehen oder dergleichen hergestellt.
[0010] Der erfindungsgemässe Gedanke umfasst aber auch, dass das Ab
- gasrohr und/oder die Schallabsorber aus Stahl oder Chromstahl gegebenenfalls mit
Beschichtung bestehen und nur zur Herstellung der Hülsenteile des Schalldämpfers Aluminium
verwendet wird.
[0011] Die Hülsenteile bestehen aus vorzugsweise fliessgepressten Hohlkörpern mit zylindrischen
oder elyptischen Formen, wobei als Herstellungsverfahren auch die Tiefziehung oder
eine Kombination von Tiefzieh- und Abstreckungstechniken in Frage kommt. Die Hülsenteile
sind form- und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden. Vorzugsweise geschieht diese
Verbindung radial zur Längsachse der Hülsenteile, da damit die Nahtstelle eine möglichst
geringe Länge aufweist und die Schwingungen besser abgefangen werden können.
[0012] Vorteilhafterweise ist vorgesehen, die Hülsenteile endseitig mit nahtlosen Verjüngungsansätze
zu versehen, die sowohl beim Fliesspressen als auch beim Tiefziehen erzeugt werden
können. An diese Verjüngungsansätze ist jeweils nahtlos eine Manschette angeformt,
welche das Abgasrohr umgibt. Dadurch wird diehäufige Bruchstelle zwischen Schalldämpfer
und Abgasrohr, die bei den bekannten Auspuffanlagen in der Regel aus einer Schweissnaht
besteht, umgangen und zudem die Haftfähigkeit beider Teile zueinander erhöht.
[0013] Zur Verbindung der Hülsenteile wird vorzugsweise ein Kupplungsbereich gebildet, in
dem ein Hülsenteil einen an einer Ringschulter radial versetzten Ringrand aufweist,
dem der Randbereich des anderen Hülsenteiles innen oder aussen anliegt. Dabei dient
die Ringschulter als Einschubbegrenzung.
[0014] An Stelle der erwähnten 2 Hülsenteile kann auch nur ein Hülsenteil und ein Bodenteil
verwendet werden. Die Teile können nach erwähnter Art hergestellt und verbunden werden.
[0015] Als besonders vorteilhaft erweist sich für die Verbindung beider Hülsenteile miteinander,
für die Verbindung der Hülsenteile bzw. des Schalldämpfers mit dem Abgasrohr und/oder
für die Verbindung der Schallabsorber mit dem Abgasrohr bzw. den Hülsenteilen die
Anwendung des sogenannten Magneform-Verfahrens. Bei diesem Verfahren wird in einem
Ladegerät elektrische Energie gespeichert und einem Werkzeug zugeführt, das dadurch
für die Dauer von ca. 10 - 20 Mikrosekunden ein magnetisches Feld mit magnetischen
Kräften von bis zu 50 000 PSI erzeugen kann und elektrisch leitendes Metall verformt.
[0016] Die Profilierung und damit Verbindung beider Hülsenteile mittels des Magneform-Verfahrens
erfolgt entweder durch Anlegen eines mit dem gewünschten Profil versehenen Werkstückes
an die Innenfläche des Schalldämpfers oder durch Vprprofilieruns des eingeschobenen
Hülsenteils. In beiden Fällen wird durch Anlegung des Magneform-Werkzeuges das vorhandene
Profil auf den bzw. die nichtprofilierten Teile übertragen.
[0017] Es ist aber auch vorgesehen, die Hülsenteile zu verkleben oder zu verschweissen bzw.
durch Falzbildung oder Nut- und Federbildung zu verbinden.
[0018] Die Verwendung des Magneform-Verfahrens erlaubt auch eine leichte und günstige Verbindung
von Manschetten und Abgasrohr,wobei gegenbenenfalls zur Herstellung eines luftdichten
Abschlusses ein Klebstoff zwischen beiden eingebracht ist.
[0019] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung bevorzugter-Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung; diese zeigt
in
Fig.l einen Querschnitt durch einen Teil einer Auspuffanlage, geschnitten nach Linie
I - I in Fig. 2
Fig.2 eine Seitenansicht eines Schalldämpfers, teilweise geschnitten nach Linie II
- II in Fig. 1
Fig. 3 einen Ausschnitt aus Fig. 2 in vier Ausführungsbeispielen.
[0020] Ein Schalldämpfer R besteht nach Fig. 2 aus einer ein Rohr 4 umfangenden Hülse 1,
welche in einen Hülsenteil 2 mit einer Wandung 6 und einem Hülsenteil 3 mit einer
Wandung 7 zerlegbar ist.
[0021] Die Hülsenteile 2,3 können einen zylindrischen oder ovalen Querschnitt Q besitzen,
wobei die Wandung 6 des Hülsenteils 2 einends einen schulterartigen Absatz 9 aufweist,
durch welchen der Oeffnungsquerschnitt Q des Hülsenteils 2 um etwa das Mass einer
Wandstärke vergrössert und ein Kupplungsbereich B gebildet wird. In diesen Kupplungsbereich
B ist das Hülsenteil 3 eingeschoben.
[0022] An dem jeweils vom Kupplungsbereich B fernen Ende der Hülsenteile 2 und 3 verkleinert
sich der Oeffnungsquerschnitt Q durch Verjüngungsabsätze 16, denen Maschetten 10 folgen,
an deren Innenwandung 11 ein Teil der Rohrwandung 5 des Rohres 4 anliegt.
[0023] Zwecks Verbindung beider Hülsenteile 2 und 3 mittels z.B eines Magneform-Verfahrens
wird an die Innenwandung 11 des Hülsenteils 3 ein Werkstück 14, vorzugsweise aus Stahl,
angelegt, das im Kupplungsbereich B eine Profilierung 15 aufweist, der sich die Wandungen
6 und 7 der Hülsenteile 2 und 3 angleichen.
[0024] Fig. 3 bietet drei Verbindungsmöglichkeiten beider Hülsenteile 2 und 3 an.
[0025] Bei einem Kupplungsbereich B1 ist die Wandung 7 des Hülsenteils 3 vorprofiliert,
während sich die Wandung 6 des Hülsenteils 2 diesem Profil angleicht bzw. mittels
Magneverformung angeglichen wird.
[0026] In einem weiteren Ausführungsbeispiels wird die Verbindung beider Hülsenteile 2 und
3 in einem Kupplungsbereich B
2 durch Schweissen oder Verkleben hergestellt.
[0027] Die Verbindung kann aber auch durch ein Aneinanderlegen und Verkleben oder dergleichen
von umgefalzten Kanten der beiden Hülsenteile 2 und 3 erfolgen oder indem eine Abformung
20 des Hülsenteils 3 in eine vom Hülsenteil 2 gebildete Nut 21 eingreift.
[0028] Das Rohr 4 weist innerhalb des von beiden Hülsenteilen umfangenen Innenraum 13 Durchbrüche
12 auf. Am Rohr 4 und den Wandungen 6,7 sind im Innenraum 13 - nicht dargestellte
- Schallabsorber angeordnet, welche z.B. auch aus bekannten Einlagen bestehen können
im weiteren können auch andere heute bekannte Schalldämpfersysteme zur Anwendung kommen.
1. Vorrichtung zum Ableiten der Abgase von Verbrennungskraftmaschinen mit mindestens
einem ein Abgasrohr umfangenden und einen Innenraum bildenden hülsenartigen Schalldämpfer
aus wenigstens zwei miteinander verbundenen Teilen, wobei im Innenraum des Schalldämpfers
das Abgasrohr Perforationen aufweist und gegebenenfalls Schallabsorber angeordnet
sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Hülsenteile (2,3) des Schalldämpfers (R) und gegebenenfalls das Abgasrohr
(4) und/oder die Schallabsorber aus Aluminium und/oder einer Aluminiumlegierung bestehen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsenteile (2,3)
aus fliessgepressten oder tiefgezogenen bzw. tiefgezogenen abgestreckten Hohlkörpern
bestehen sowie formschlüssig und/oder kraftschlüssig miteinander verbunden und mittels
Manschetten (10) an das Abgasrohr (4) angelegt sind, welche durch endseitige nahtlose
Verjüngungsansätze (16) an den Hohlkörper angeformt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Hülsenteile
(2,3) radial zu ihrer Längsachse (17) und dem Abgasrohr (4) miteinander verbunden
sind.
4. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass die Verbindung der Hülsenteile (2,3) in einem Kupplungsbereich (B) besteht, in
welchem eines der Hülsenteile mit einem an einer Ringschulter (9) radial versetzten
Ringrand dem Randbereich des anderen konzentrischen Hülsenteiles innen oder aussen
anliegt und die Ringschulter (9) als Einschubbegrenzung dient.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Hülsenteile
(2,3) aus einer mittels elektromagnetischen Kräften erzeugten Profilierung (15) des
Kupplungsbereiches (B, B1) besteht, wobei gegebenenfalls an einer Innenwandung (11) eines Hülsenteiles (3)
ein Werkstück (14) mit Profilierung angeordnet ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung der Hülsenteile
(2,3) aus einer Schweissung oder Verklebung im Kupplungsbereich (B2) besteht.
7. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
dass das Hülsenteil (3) mit einer Abformung (20) in eine Nut (21) des Hülsenteiles
(2) eingreift.
8. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
dass die Manschetten (10) am Rohr (4) mittels Profilierung durch elektromagnetische
Kräfte festgelegt ist.
9. Vorrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
dass die Schallabsorber am Abgasrohr (4) und/oder an den Hülsenteilen (2,3) mittels
Profilierung durch elektromagnetische Kräfte angebracht sind.