(19)
(11) EP 0 022 135 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.01.1981  Patentblatt  1981/02

(21) Anmeldenummer: 79102299.9

(22) Anmeldetag:  06.07.1979
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B65B 11/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
DE FR GB IT NL SE

(71) Anmelder: C. KELLER GMBH u. CO. KG
D-4530 Ibbenbüren 2 (DE)

(72) Erfinder:
  • Bracht, Manfred
    D-4441 Spelle (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Einwickeln eines von einer Palette getragenen Stapels in eine Bahn aus Kunststoffolie


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einwickeln eines von einer Palette (3) getragenen Stapels (4) in eine schmale, den Stapel in einer Schraubenlinie umgebende Bahn (9) aus Kunststoff-Folie. Die Vorrichtung besteht debei aus einem die Palette mitsamt Stapel auf seiner Oberseite aufnehmenden, um eine vertikale Drehachse rotierend antreibbaren Drehtisch (1) und einem neben diesem angeordneten Gestell (5), in dem ein Schlitten (6) vertikal auf- und abschiebbar geführt ist, auf dem eine Folienvorratsrolle (10) um eine vertikale Achse abrollbar abgestützt ist und der eine Klemmvorrichtung (15) trägt, welche das freie Ende der Kunststoff-Folie für einen an einem Schwenkarm (12) befestigten Klemmgreifer bereithält, der die Kunststoff-Folie von . der Folienvorratsrolle abzieht und dem Stapel zum Anlegen zuführt. DerSchwenkarm ist an einem am Gestell angeordneten Auslegerarm (13) befestigt und führt die Kunststoff-Folie oberhalb des Stapels in den Bereich einer Druckplatte (16), die die Kunststoff-Folie auf die Oberseite des Stapels drückt und dort festhält.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Einwickeln eines von einer Palette getragenen Stapels in eine schmale, den Stapel in einer Schraubenlinie umgebenden Bahn aus Kunststoff-Folie. Die Vorrichtung besteht dabei aus einem die Palette mitsamt Stapel auf seiner Oberseite aufnehmenden, um eine vertikale Drehachse rotierend antreibbaren Drehtisch uns einem neben diesem angeordneten Gestell, in dem ein Schlitten vertikal auf- und abschiebbar geführt ist, auf dem eine Folienvorratsrolle um eine vertikale Achse abrollbar abgestützt ist und der eine Klemmvorrichtung trägt, welche das freie Ende der Kunststoff-Folie für einen an einem Schwenkarm befestigten Klemmgreifer bereithält, der die Kunststoff-Folie von der Folienvorratsrolle abzieht und dem Stapel zum Anlegen zuführt.

    [0002] Es ist eine derartige Vorrichtung aus der DE-OS 27 17 647 bekannt, bei der der Schwenkarm mit dem Klemmgreifer an einer Seite des Drehtisches angeordnet ist, wobei der Schwenkarm mittels eines Antriebes aus einer Ausgangsstellung unterhalb der Stapelstandfläche in eine Folienübernahmestellung hoch - und aus dieser über eine zwischenliegende Haltestellung im Stapelbereich in die Ausgangsstellung zurückschwenkbar ist.

    [0003] 1 Nachteilig bei dieser Vorrichtung ist, daß nur Stapel einer Breite eingewickelt werden können. Da der Schwenkarm an der Seite des Drehtisches angeordnet ist, muß die Breite des Stapels ungefähr der Breite des Drehtisches entsprechen, um die durch den Schwenkarm von der Folienvorratsrolle abgezogene Kunststoff-Folie zum Anliegen an den Stapel führen zu können, welches unbedingt zum ordnungsgemäßen Einwickeln erforderlich ist. Bei Stapel mit geringerer Breite ist diese Erfordernis jedoch nicht erfüllt, da die Schwenkebene des Schwenkarmes und damit auch die abgezogene Kunststoff-Folie vom auf dem Drehtisch befindlichen Stapel einen gewissen Abstand aufweist, wodurch das Anwickeln der abgezogenen Kunststoff-Folie an den Stapel gefährdet ist.

    [0004] Ein weiterer Nachteil ist, daß für den Schwenkarm, der aus einer Ausgangsstellung unterhalb der Stapelstand- - fläche in eine Folienübernahmestellung hoch - und aus dieser über eine zwischenliegende Haltestellung in die Ausgangsstellung zurückschwenkbar ist, eine aufwendige Mechanik erforderlich ist.

    [0005] Da das Anwickeln der Kunststoff-Folie an den Stapel nicht im Bereich der Palette, sondern darüber im unteren Drittel des Stapels erfolgt, muß der Schlitten nach dem Anwickelvorgang zwecks Einwickeln auch des unteren Bereichs des Stapels und der Palette zuerst nach unten gefahren werden, um von dort-aus unter Umsteuerung nach oben das Einwickeln des gesamten Stapels zu besorgen.

    [0006] Durch diesen Bewegungsablauf beim Einwickeln ist ein bestimmter Zeitbedarf erforderlich, was eine Zeitverzögerung beim Einwickeln der Stapel zur Folge hat.

    [0007] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Vorrichtung zum Einwickeln eines von einer Palette getragenen Stapels in eine schmale, den Stapel in einer Schraubenlinie umgebenden Bahn aus Kunststoff-Folie zu schaffen, die es ermöglicht, Stapel unterschiedlicher Breite in zeitlich schneller Folge einzuwickeln, wobei der Schwenkarm in einfacher Weise angeordnet sein soll.

    [0008] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß nunmehr auch Stapel umwickelt werden können, die von der Breite her-gesehen unterschiellich ausgebildet sind. Die abgezogene Kunststoff-Folie wird nicht mehr an einer Seite des Stapels angelegt, sondern ohne Rücksicht auf die Größe des Stapels in den Bereich oberhalb des Stapels geführt und durch Druckmittel auf die Oberfläche des Stapels gedrückt und dort festgehalten. Das Einwickeln des Stapels erfolgt dann nicht mehr von unten nach oben, sondern umgekehrt von oben nach unten, wobei nur ein Bewegungsablauf erforderlich ist. Der damit verbundene Zeitgewinn schlägt sich in einer größeren Leistung nieder.

    [0009] Durch die erfindungsgemäße Anordnung des Schwenkarmes ist auch möglich geworden, nur den oberen Teil des Stapels einzuwickeln, wenn verbraucherseitig lediglich eine auf die Verbesserung der Standfestigkeit des Stapels abgezielte Einwicklung erfolgen soll. Da dies vorher nicht möglich war und für diesen Zweck der ganze Stapel eingewickelt werden mußte, ist eine Einsparung an Kunststoff-Folie die Folge.

    [0010] Des weiteren ist der Schwenkarm nur aus der Schwenkstellung in die Folienübernahmestellung und zurück in die Schwenkstellung schwenkbar, da eine dazwischenliegende Haltestellung nicht erforderlich ist, so daß der mechanische Aufwand zum Schwenken des Schwenkarmes gering gehalten ist.

    [0011] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden Zeichnungen mehr erläutert. Es zeigt

    Figur 1 eine Ansicht der Vorrichtung, wobei die strichpunktiert gezeichnete Darstellung des Schwenkarmes diesen in Schwenkstellung zeigt,

    Figur 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung ge-Figur 1.



    [0012] Die Vorrichtung besteht aus einem Drehtisch 1, der sich im Uhrzeigersinn in Richtung des Pfeiles A dreht und der mit Laufrollen 2 versehen ist.

    [0013] Die Laufrollen 2 befördern in Verbindung mit einer nichtdargestellten Transportvorrichtung eine Palette 3 mit dem darauf befindlichen Stapel 4 auf den Drehtisch 1. Die Größe beziehungsweise Breite oder Länge der Palette 3 beziehungsweise des Stapels 4 spielt dabei keine Rolle.

    [0014] Neben dem Drehtisch ist ein Gestell 5 angeordnet, an dem ein Schlitten 6 befestigt ist, der in Richtung der Pfeile B von einem Hubmotor 7 vertikal auf-und abbewegt wird.

    [0015] An dem Schlitten 6 ist eine Halterung 8 befestigt, die die Kunststoff-Folie 9 in Form einer Folienrolle 10 aufnimmt. Eine Klemmvorrichtung 11, die ebenfalls am Schlitten 6 befestigt ist, hält die von der Folienrolle 10 abgezogene Kunststoff-Folie 9 fest.

    [0016] Zum automatischen Anlegen der Kunststoff-Folie 9 an den Stapel 4,und zwar auf die Oberseite 4a des Stapels 4 ist ein Schwenkarm 12 vorhanden, der an einem am Ge-stell 5 angebrachten Auslegerarm 13 mittels einer Schwenkachse 14 angeordnet ist. Der Schwenkarm 12 ist um die Schwenkachse 14 in Richtung der Pfeile C von einer Schwenkstellung D in eine Folienübernahmestellung im Bereich der Klemmvorrichtung 11 und zurückschwenkbar.

    [0017] Der Schwenkarm 12 besteht aus einem waagerecht angeordneten Stab 12a und einem an dem Stab 12a im rechten Winkel befestigten, zum Boden weisenden Stab 12b, der am Ende mit einem Klemmgreifer 15 versehen ist.

    [0018] An der Schwenkachse 14 ist außerdem eine Druckplatte 16 angeordnet, die zugleich mit dem Auslegerarm 13 und dem Schwenkarm 12 vertikal auf- und abbewegt werden kann. Die Höhenbeweglichkeit des Auslegerarms 13 wird durch eine Kolben-Zylinder-Einheit 19 bewirkt, während die Schwenkbewegung des Schwenkarmes 12 mittels eines Motors 17 über einen zwischen Schwenkachse 14 und Motor 17 angeordneten Kettentrieb 18 vorgenommen wird.

    [0019] Die wirkungsweise der Vorrichtung ist folgende:

    Die einzuwickelnden Stapel 4 werden dem Drehtisch 1 über eine angetriebene Rollenbahn (nicht dargestellt) zugeführt. Ist die Palette 3 mit dem Stapel 4 in der Mitte des Drehtisches 1 angelangt, erfaßt der Klemmgreifer 15 die Kunststoff-Folie 9, die sich mit ihrem Anfangsbereich in der Klemmvorrichtung 11 befindet.



    [0020] Die Kemmvorrichtung 11 gibt dann die Kunststoff-Folie 9 frei und der Schwenkarm 12 schwenkt dann in Schwenkstellung D (strichpunktiert gezeichnet), wobei die Kuntstoff-Folie 9 oberhalb des Stapels 4 von der Folienrolle 10 abgezogen wird.

    [0021] Der Auslegerarm 13 und somit auch der Schwenkarm 12 und die Druckplatte 16 und der Schlitten 6 mit der Klemmvorrichtung 11 senken dann gleichzeitig ab, so daß sich die zwischen Klemmgreifer 15 und Folienrolle 10 gespannte Kunststoff-Folie 9 auf die Oberseite 4a des Stapels 4 legt, wobei die weiter absenkende Druckplatte 16 die Kunststoff-Folie 9 auf den Stapel 4 festklemmt.

    [0022] Nach diesem Vorgang öffnet der Klemmgreifer 15 und läßt die Kunststoff-Folie 9 los, deren Ende aus dem Klemmgreifer 15 herausfällt und sich entlang der Seite 4b an den Stapel 4 anlegt.

    [0023] Nunmehr beginnt der Einwickelvorgang, wobei der Schlitten 6 unter gleichzeitiger Drehung des Drehtisches 1 nach unten fährt und dabei das entlang der Seite 4b hängende Ende der Kunststoff-Folie 9 mit einwickelt.

    [0024] Der Schlitten 6 wird mit einer nach der gewünschten Steigung sich richtenden Geschwindigkeit von der oberen in die untere Stellung bewegt, wobei der Stapel 4 mit der Kunststoff-Folie 9 bandartig in Schraubenlinie bis zur Palette 3 eingewickelt wird. Mittels einer automatisch arbeitenden Vorrichtung (nicht dargestellt), die am Schlitten 6 angeordnet sein kann (siehe DE-AS 28 36 590), wird die Kunststoff-Folie 9 am umwickelten Paket 4 befestigt und derart durchgetrennt, daß die übrige Kunststoff-Folie 9 im Bereich der Klemmvorrichtung 11 verbleibt und für einen neuen Einwickelvorgang bereitgehalten wird.

    [0025] Hiernach fährt der Schlitten 9 in die obere Stellung zurück und der Schwenkarm 12 schwenkt aus der Schwenkstellung D in die Folienübernahmestellung, wobei der Klemmgreifer 15 in den Bereich der Klemmvorrichtung 11 eingreift und eine neue Kunststoff-Folie 9 übernimmt.

    [0026] Die Vorrichtung ist nunmehr zu einem neuen Einwickelvorgang bereit.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Einwickeln eines von einer Palette getragenen Stapels in eine schmale, den Stapel in einer Schraubenlinie umgebenden Bahn aus Kunststoff-Folie, bestehend aus einem die Palette mitsamt Stapel auf seiner Oberseite aufnehmenden, um eine vertikale Drehachse rotierend antreibbaren Drehtisch und einem neben diesem angeordneten Gestell, in dem ein Schlitten vertikal auf- und abverschiebbar geführt ist, auf dem eine Folienvorratsrolle um eine vertikale Achse abrollbar abgestützt ist und der eine Klemmvorrichtung trägt, welche das freie Ende der Kunststoff-Folie für einen an einem Schwenkarm befestigten Klemmgreifer bereithält, der die Kunststoff-Folie von der Folienvorratsrolle abzieht und dem Stapel zum Anlegen zuführt,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Schwenkarm (12) an einem am Gestell (5) angeordneten Auslegerarm (13) befestigt ist,
    daß der Auslegerarm (13) höhenbeweglich am Gestell (5) angeordnet ist,
    daß am Auslegerarm (13) eine Andrückvorrichtung (16) angeordnet ist, die mit dem Auslegerarm (13) vertikal bewegbar ausgebildet ist und die die Kunststoff-Folie (9) auf die Oberseite (4a) des Stapels (4) drückt und dort festhält.
     
    2. Vorrichtung nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (12) in waagerechter Ebene schwenkbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Patentanspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkarm (12) aus einem waagerecht angeordneten Stab (12a) und einem dazu im rechten Winkel angeordneten, zum Boden weisenden Stab (12b) besteht und daß am Ende des zum Boden weisenden Stabes (12b) der Klemmgreifer (15) angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht