[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Dosieren von schwierig abfüllbaren Füllgütern, z.B. Lebensmitteln wie blanchiertem
Blattspinat, Endivie, geschmittenen grünen Bohnen, Gemüsemischungen, Nudelmischungen
usw. in Portionen gleichen Gewichts, indem die Füllgüter aus einem Vorratsbehälter
zu einer Säule mit nach unten zunehmender Verdichtung geformt, in eine Dosierkammer
einer volumetrischen Dosiereinrichtung geschoben und in einzelne Portionen geteilt
werden. Infolge der unregelmässigen, faserigen, blatt- oder strangförmigen Struktur
und der an den Oberflächen eventuell vorhandenen Feuchtigkeit neigen manche Lebensmittel
dazu, eine inhomogene Masse mit mehr oder weniger grossen Lufteinschlüssen zu bilden.
Diese Lebensmittel müssen aber auch vorsichtig transportiert und dosiert werden, damit
ihre Struktur erhalten bleibt, die in ihnen enthaltene Feuchtigkeit nicht herausgequetscht
wird oder keine Entmischung erfolgt.
[0002] Während frei fallende Produkte von gleicher Form und Grösse ohne Schwierigkeiten
volumetrisch dosiert werden können und flüssige Produkte, auch wenn wie eine höhere
Viskosität besitzen, mittels Pumpen dosierbar sind, wird z.B. Blattspinat meistens
von Hand in die Verpackungen eingefüllt, wobei grosse Gewichtsstreuungen unvermeidbar
sind. Es gibt zwar mit Kolben arbeitende Einfüll- und Dosiervorrichtungen, wobei jedoch
grosse Gewichtsstreuungen und Produktschäden unvermeidlicht sind.
[0003] Durch die vorliegende Erfindung sollen daher die schwierig abfüllbaren Lebensmittel
in schonender Weise zu einer Masse verdichtet werden, von der volumetrisch abgemessene
Portionen gleichmässigen Gewichts abgeteilt werden, um sie in Verpackungsbehälter
einzubringen.
[0004] Nach der Erfindunn erfolgt die Verdichtung der Säule dadurch, indem Sie mehrfach
quer zu ihrer Achse zusammengedrückt wird, wobei die Säule während bzw. am Ende des
Zusammendrückens positiv abwärts in eine Dosierkammer transportiert und erst danach
der seitliche Druck auf die Säule aufgehoben wird. Da die Säule in wesentlichen nur
quer zur Transporteinrichtung und zudem wie ein Kolben arbeitend in der Transportrichtung
in einem beschränkten Ausmasse mechanisch zusammengedrückt wird, ohne auf Schub beaufschlagt
zu werden, wird das Lebensmittel nicht gequetscht. Da der Druck auf die Säule im wesentlichen
nur von der Seite her ausgeübt wird, sind in der Säule ein Ausgleich des Drucks in
axialer Richtung und entsprechende Verschiebungen von Teilen des Lebensmittels möglich,
ohne dass jedoch bei Mischungen eine Entmischung erfolgt. Da das Produkt beim Zusammendrücken
der Säule nach oben zurückfliessen kann, wirkt der obere Teil der Säule auf ihr unteres,
verdichtetes Ende wie ein elastischer Kolben und werden reproduzierbare Ergebnisse
erzielt.
[0005] Zweckmässigerweise wird die Säule während bzw. am Endes des Zusammendrückens um etwa
die Höhe einer abzuteilenden Portion nach unten transportiert und durch Eindrücken
in eine Dosierkammer insbesondere am unteren Ende der Säule weiter verdichtet. Die
Transportrichtung der Säule ist vorzugsweise lotrecht nach unten, ein Transport in
eine Richtung schräg nach unten ist jedoch möglich. Die Vorrichtung zur Durchführung
des Verfahrens ist versehen mit einem zwischen einem Vorratsbehälter und einer Dosiervorrichtung
abwärtsenjedoch vorzugsweise lotrecht angeordneten Kanal von veränderbarem Querschnitt,
die erfindungsgemäss dadurch gekennzeichnet ist, dass Innenwandteile des Kanals zudem
axial beweglich sind.
[0006] Bei der Vorrichtung sind vorzugsweise zwischen zwei gegenüberliegenden festen Platten,
die zwei Wände des Kanals bilden, Blöcke oder Platten angeordnet, die in axialer Richtung
und gegeneinander beweglich sind unddie beiden anderen Wände des Kanals ergeben. Die
Blöcke oder Platten sind an ihren dem Innenraum des Kanals zugekehrten Seiten in der
Form von Wellen, Stufen, Zähnen oder ähnlich profiliert. Es werden zweckmässigerweise
keilförmige Blöcke verwendet, die auf geneigten Gleitflächen bewegbar sind, so dass
eine axiale Bewegung der Blöcke in Richtung auf die an den Kanal anschliessende Dosiereinrichtung
zugleich eine Querschnittsverringerung ergibt, während eine entgegengesetzte axiale
Bewegung den Abstand zwischen den inneren Seiten der Blöcke und somit den Kanalquerschnitt
vergrössert. (Unter einer axialen Bewegung der Blöcke wird hier der Anteil der Bewegung
der Blöcke in der Richtung der Achse des Kanals verstanden).
[0007] Der Neigungswinkel zwischen jeder Gleitfläche und der Mittelachse des Kanals liegt
vorzugsweise zwischen 12° und 25°. Der Keilwinkel der Blöcke zwischen ihrer auf der
Gleitfläche beweglichen Seite und der Berührungslinie an die wellen- oder stufenförmigen
Profilierungen ihrer inneren Seite beträgt ebenfalls etwa 12° bis 25°. Die inneren
Seiten der beiden Blöcke können zueinander parallel sein. In diesem Fall sind die
beiden vorgenannten Winkel gleich. Da das Lebensmittel im oberen Teil der Säule noch
sehr locker ist, kann es auch zweckmässig sein, den Abstand zwischen den oberen Enden
der Blöcke grösser als zwischen den unteren Enden zu wählen. Die Berührungslinien
an die wellen- oder stufenförmigen Profilierungen kann auch gekrümmt sein.
[0008] In einer bevorzugten Ausführung ist vorgesehen, dass die oberen Enden der Blöcke
am Beginn ihrer axialen Bewegung, die in Richtung auf die Dosiereinrichtung verläuft,
zusammendrückbar sind, wobei sie von den Gleitflächen abgehoben werden. Während der
axialen Verschiebung nach unten bilden die unteren Enden der Blöcke Drehpunkte auf
den schrägen Gleitflächen. Bei der anschliessenden axialen Verschiebung der Blöcke
nach oben in die Ausgangslage zurück liegen die Blöcke in ganzer Länge auf den Gleitflächen
auf.
[0009] Der axiale Hub der Blöcke bzw. die Länge ihrer nach unten gerichteten Bewegung ist
wenigstens ungefähr gleich der Tiefe der unter dem Kanal angeordneten Dosierkammer.
Ein grösserer maximaler Hub der Blöcke kann jedoch vorgesehen werden,und bei einer
verwendeten Vorrichtung betrug der maximal mögliche Hub beispielsweise 7 cm bei einer
Tiefe der Dosierkammer von 5 cm. Die Höhe des Kanals beträgt wenigstens das Fünffache
des Hubs. Der Querschnitt des Kanals ist in seinem oberen Teil bei zusammengedrückten
Blöcken nicht kleiner als der Querschnitt der Dosierkammer. Der Querschnitt im unteren
Teil des Kanals kann bei zusammengedrückten Blöcken jedoch kleiner als der Querschnitt
der Dosierkammer sein. Die Blöcke halten die Säule fest, während die gefüllte Dosierkammer
zur Seite geschoben wird, und lassen die Säule fallen, sobald die leere Dosierkammer
wieder unter den Kanal gebracht wird, so dass die Dosierkammer wenigstens teilweise
durch die herabfallende Säule gefüllt wird.
[0010] Die unteren Enden der keilförmigen Blöcke sind etwa entsprechend dem wellenförmigen
Profil stumpf, so dass die Blöcke bei einer Abwärtsbewegung die unterhalb ihrer unteren
Enden an den Gleitflächen möglicherweise anliegenden Teile des Lebensmittels unter
gleichzeitiger Verdichtung in axialer Richtung und quer zur Säule in die Dosierkammer
einschieben können.
[0011] Der Antrieb der keilförmigen Blöcke oder von ihnen etwa funktionell entsprechenden
Platten erfolgt vorzugsweise durch pneumatische, gegebenenfalls auch durch hydraulische
Einrichtungen, bei denen ein Kolben in einem Zylinder hin und her bewegt wird. Die
Bewegungen des Kolbens einer solchen Einrichtung werden durch Hebel auf die Blöcke
übertragen. Durch eine Regelung des die Kolben antreibenden Mediums kann der auf die
Säule ausgeübte Druck beeinflusst werden. Die die Säule zusammendrückende Bewegung
der Blöcke kann dadurch begrenzt werden, dass der in der Säule entstehende Druck,
bzw. der von der Säule über Hebelübersetzungen auf die pneumatische Einrichtung wirkende
Druck gleich dem Druck des Antriebsmediums oder grösser wird. In diesem Falle wird
die Bewegung sowohl der Blöcke als auch der Kolben abgebremst, und die Blöcke machen
nur einen Teil ihres maximal möglichen Bewegungshubs. Auch dies trägt zu einer schonenden
Behandlung des Lebensmittels in der Säule während der Verdichtung bei. Ausserdem kann
durch Regelung des Drucks des Antriebsmediums der Grad der Verdichtung und somit in
engen Grenzen auch das Gewicht des von der Dosierkammer aufgenommenen Inhalts gesteuert
werden. Der Druck des Antriebsmediums darf aber in keinem Fall so gross sein, dass
das Lebensmittel zerquetscht und seine Zellstruktur geschädigt wird.
[0012] Bei Lebensmitteln, die verhältnismässig viel freies Wasser enthalten, wie es bei
Blattspinat unerwünschterweise vorkommen kann, ist es möglich, durch eine Erhöhung
des Drucks des Antriebsmediums das Wasser insbesondere nach oben aus der Säule herauszudrücken.
In diesem Fall sind am Kanal Offnungen vorzusehen, durch die das überschüssige Wasser
abfliessen kann, und das Gewicht der Portionen muss durch Änderung des Inhalts der
Dosierkammer genau eingestellt werden.
[0013] Bei gefrorenen, frei fliessenden Lebensmittelmischungen, die aus Teilchen von sehr
unterschiedlichen Formen und Grössen bestehen, muss der Druck so eingestellt werden,
dass die Teilchen nicht zu einer festen Säule zusammenfrieren. Hierbei ist der Kanalquerschnitt
zwischen den Blöcken stets ganz von den Teilchen ausgefüllt, wobei auch hier die Verdichtung
nach unten zunimmt. Für die Dosierung gefrorener Teilchen ist die Vorrichtung besonders
vorteilhaft, weil die Transportzeit von einem Vorrat bis in die Einzelverpackungen
sehr kurz ist und weil keine Änderung der Mischungsverhältnisse während dieses Transports
eintritt.
[0014] Als Dosiereinrichtung wird vorzugsweise ein Drehschieber verwendet, der eine Querbohrung
besitzt, in welcher ein doppelseitiger Kolben hin und her verschiebbar ist. Wenn die
Dosierkammer unter dem Kanal mit einer Portion des Lebensmittels gefüllt ist, wird
der Drehschieber um 180
0 gedreht und die Portion von der Säule abgetrennt. Die Portion wird durch eine Kolbenbewegung
in einen Verpackungsbehälter nach unten ausgestossen. Durch die Kolbenbewegung öffnet
sich oben im Drehschieber eine zweite Dosierkammer. Die axialen Bewegungen der Blöcke
erfolgen etwa entsprechend der Bewegung des Kolbens im Drehschieber. Durch eine Anderung
des Kolbenhubs lässt sich das Volumen der Dosierkammern einstellen.
[0015] Es sind auch andere Dosiereinrichtungen, beispielsweise mit quer zum Kanal verschiebbaren
Dosierkammern verwendbar.
[0016] Weitere Einzelheiten der Erfindung werden anhand der beigefügten schematischen Zeichnungen
beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Vorrichtung, bei der die Blöcke nach oben und auseinander geschoben
sind,
Fig. 2 zeigt eine Vorrichtung, bei der die Blöcke nach unten und zusammengedrückt
sind,
Fig. 3 zeigt eine andere Vorrichtung mit zwei Kanälen und als Drehschieber ausgebildeten
Dosiereinrichtungen, wobei die Stellung der Blöcke und Dosiereinrichtungen für beide
Kanäle verschieden gezeichnet ist.
[0017] In Fig. 1 und 2 ist unter einem Vorratsbehälter 1 mit einer Offnung 2 ein Kanal 3
angeordnet, der zu einer Dosiereinrichtung 4 mit einer quer zum Kanal 3 verschiebbaren
Dosierkammer 5 führt. Der Kanal 3 wird durch zwei feste Platten 6 und die keilförmigen,
beweglichen Blöcke 7 gebildet und hat wie auch die Dosierkammer 5 einen etwa rechteckigen
Querschnitt. Die Blöcke 7 sind auf geneigten Gleitflächen 8 zwischen einer oberen
Stellung (Fig. 1) und einer unteren Stellung (Fig. 2) verschiebbar. Der Antrieb für
die Bewegung der Blöcke 7 erfolgt mittels nicht dargestellter pneumatischer Einrichtungen
und Hebel, welche an den Zapfen 9 der Blöcke 7 angreifen. Die Blöcke 7 bestehen aus
Kunststoff. Ihre dem Kanal 3 zugekehrten inneren Seiten 10 sind stufenförmig profiliert.
Eine Aufwärtsbewegung der Blöcke 7 vergrössert den Kanalquerschnitt, und eineAbwärtsbewegung
verkleinert ihn.
[0018] Aus dem Vorratsbehälter 1 fällt das schwierig abzufüllende Lebensmittel durch die
Offnung 2 unregelmässig in den Kanal 3 und bildet eine Säule 11. Der obere Teil der
Säule ist sehr locker. Der untere Teil der Säule ist dagegen infolge des auf ihm lastenden
Gewichts der Säule und infolge mehrfacher Bewegungen der Blöcke 7 gleichmässig verdichtet,
so dass die in der Dosierkammer 5 volumetrisch portionierte Masse Einzelportionen
von weitgehend gleichem Gewicht ergibt. Bei einer Aufwärtsbewegung der Blöcke 7 fällt
die Säule 11 in die bereitstehende leere Dosierkammer 5. Bei der Abwärtsbewegung der
Blöcke 7 wird die Säule 11 zusammengedrückt und zugleich in Richtung auf die Dosierkammer
5 transportiert. Bei dieser Bewegung wird das untere Ende der Säule 11 weiter verdichtet
und die Dosierkammer 5 vollständig gefüllt. Anschliessend wird die Dosierkammer zur
Seite geschoben, wobei die in ihr enthaltene Portion von der Säule abgetrennt wird.
Sobald die entleerte Dosierkammer 5 sich wieder unter dem Kanal 3 befindet, werden
die Blöcke 7 nach oben bewegt, so dass sich der Querschnitt des Kanals 3 vergrössert.
Die nun nicht mehr seitlich von den profilierten inneren Seiten 10 der Blöcke 7 gehaltene
Säule rutscht mit ihrem unteren Ende in die Dosierkammer 5 und wird hierbei durch
ihr eigenes Gewicht verdichtet. Hierbei dehnt sich auch die Säule 11 in ihrem Querschnitt
aus und zieht auf diese Weise weitere Teile des Lebensmittels aus dem Vorratsbehälter
1 in den Kanal 3. Da der Kraftangriff der Blöcke 7 an der Säule 11 nur seitlich erfolgt,
wird das Lebensmittel sehr schonend verdichtet. Dies gilt auch für das Einschieben
in die Dosierkammer 5, weil bei einem etwa zu starken Druck der unteren Enden der
Blöcke 7 ein Teil des Lebensmittels in der Mitte der Säule 11 nach oben ausweichen
kann, was die Verdichtung im unteren Ende der Säule erhöht.
[0019] In Fig. 1 ist angedeutet, dass die Dosierkammer 5 bei seitlicher Verschiebung unter
einen Stempel 12 gelangen kann, der die abgemessene Portion in eine Schachtel 13 auf
einerTransp
Qrteinrichtung 14 eindrückt.
[0020] Bei der in Fig. 3 dargestellten Vorrichtung ist die vordere der beiden festen Platten
26 abgenommen, was z.B. für eine Reinigung der Vorrichtung zweckmässig ist. Aus dem
Vorratsbehälter 21 gelangt das abzufüllende Lebensmittel durch zwei Öffnungen 22 in
die beiden Kanäle 23. Zwischen den geneigten Gleitflächen 28, die auch als äussere
Seitenwände der Kanäle angesehen werden können, sind die Blöcke 27 beweglich. Im oberen
Ende der Kanäle 23 sind Führungsklappen 39 angeordnet, die verhindern, dass Teile
des Lebensmittels auf die oberen Seiten der Blöcke 27 fallen, und die oben an den
inneren Seiten der Blöcke 27 anhaftende Teile abstreifen.
[0021] Die Blöcke 27 können in beiden Richtungen entlang der Gleitflächen 28 verschoben
werden. Ihre inneren Seiten 30 sind ebenfalls stufenförmig profiliert, jedoch ist
die Berührungslinie an diese Profilierungen etwas in der Weise gebogen, dass in den
beiden Endstellungen der Blöcke 27 der Querschnitt der Kanäle 23 oben grösser als
unten ist. Der Antrieb der Blöcke 27 erfolgt über Zapfen 29 im oberen Ende der Blöcke,
die durch die hintere feste Platte 26 vorspringen und hier mit nicht dargestellten
Hebeln usw. verbunden sind. In der hinteren Platte 26 sind Führungskurven 36 für die
Zapfen 29 angeordnet, die ein Abheben der oberen Enden der Blöcke 27 ermöglichen.
Bei Beginn der Abwärtsbewegung der Blöcke 27 können sie hierdurch zunächst stärker
gegeneinander bewegt werden (entsprechend den gebogenen Pfeilen A) als die unteren
Enden, die entsprechend der Neigung der Gleitflächen 28 (wie durch Pfeile B angedeutet)
zusammengedrückt werden. Die unteren Enden bilden während ihrer Verschiebung Drehpunkte,
um die die Blöcke geschwenkt werden. Bei der Aufwärtsbewegung werden die Blöcke 27
entlang der Gleitflächen 28 (gemäss den Pfeilen C) verschoben. Die Führungskurven
36 begrenzen die maximalen Bewegungen der Blöcke 27. Wenn sich aber bei der Abwärtsbewegung
in der Säule oder der Dosierkammer ein Druck aufbaut, welcher unter Berücksichtigung
der nicht gezeigten Hebelübersetzung grösser ist als der Druck des Antriebsmediums
in den ebenfalls nicht dargestellten pneumatischen Einrichtungen, bewegen sich die
Zapfen 29 innerhalb der durch die Kurven 36 definierten Ausnehmung, ohne an den Kurven
36 anzuliegen.
[0022] Unterhalb der Kanäle 23 sind Dosiereinrichtungen 24 angeordnet. Diese bestehen bei
der in Fig. 3 dargestellten Ausführung aus einem Drehschieber, der aus einem schrittweise
um 180
0 gedrehten Rotationskörper 37 mit einem doppelten Kolben 38, der in einem Kanal quer
zur Rotationsachse verschiebbar ist, gebildet ist. Bei einer Verschiebung des Kolbens
38 wird die in der unteren Dosierkammer 35 befindliche Portion durch einen Trichter
33 in einen Verpackungsbehälter 40 ausgestossen, während zugleich die obere Hälfte
des Kolbens 38 eine zweite Dosierkammer 35 bildet, in die das untere Ende der in Fig.
3 nicht gezeigten Säule fallen kann. Die Bewegungen der Dosiereinrichtung 24 und der
Blöcke 27 sind aufeinander abzustimmen und erfolgen zweckmässigerweise so, dass die
Blöcke 27 erst aufwärts bewegt werden, wenn der Kanal 23 nach teilweiserDrehung des
Rotationskörpers 37 abgeschlossen ist, und dass die Abwärtsbewegung der Blöcke 27
nicht vor der nach unten gerichteten Bewegung des Kolbens 38 beginnt.
[0023] In der Dosiereinrichtung 24 kann der Hub des Kolbens 38 oder der Abstand zwischen
seinen beiden Hälften verstellbar sein, um das Volumen der oberen Dosierkammer 35
genau einzustellen. Im Gegensatz zu der Darstellung in Fig. 3 können die Abmessungen
der Dosierkammer 35 auch ungefähr gleich denen des Verpackungsbehälters 40 sein.
[0024] Mit der Vorrichtung gemäss Fig. 1 und 2 konnten die eingangs genannten schwierig
abfüllbaren Lebensmittel in Portionen von etwa 240 bis 600 g mit verhältnismässig
geringen Gewichtsstreuungen und Dosiergeschwindigkeiten bis etwa 25 Portionen pro
Minute abgefüllt werden. Bei Vorrichtungen gemäss Fig. 3 konnten Dosiergeschwindigkeiten
bis 60 Portionen in jeder der beiden Dosiereinrichtungen erreicht werden. Die mögliche
Geschwindigkeit hängt jedoch von dem Lebensmittel und der zulässigen Gewichtsstreuung
ab. In einer Verpackungslinie für blanchierten Blattspinat wird beispielsweise mit
einem Dosiervolumen von bis zu 300 cm
3 mit einer Geschwindigkeit von bis zu 45 Portionen pro Minute mit jeder der beiden
Dosiereinrichtungen nach Fig. 3 abgefüllt.
[0025] Die Vorrichtung zeichnet sich ferner durch eine einfache Bauweise und gute Reinigungsmöglichkeiten
aus.
1. Verfahren zum Dosieren von schwierig abfüllbaren Füllgütern, z.B. Lebensmitteln
wie blanchiertem Blattspinat, Endivie, geschnittenen grünen Bohnen, Gemüsemischungen,
Nudelmischunqen usw., in Portionen gleichen Gewichts, indem die Füllgüter aus einem
Vorratsbehälter zu einer Säule mit nach unten zunehmender Verdichtung geformt, in
eine Dosierkammer einer volumetrischen Dosiereinrichtung geschoben und un einzelne
Portionen geteilt werden, dadurch qekennzeichnet, dass die Verdichtung der Säule dadurch
erfolgt, indem sie mehrfach quer zu ihrer Achse zusammengedrückt wird, wobei die Säule
während bzw. am Ende des Zusammendrückens positiv abwärts in eine Dosierkammer transportiert
und erst danach der seitliche Druck auf die Säule aufgehoben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Säule während bzw.
am Ende des Zusammendrückens um etwa die Höhe einer abzuteilenden Portion nach unten
transportiert und durch Eindrücken-in eine Dosierkammer weiter verdichtet wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2, versehen mit
einem zwischen einem Vorratsbehälter (1,21) und einer Dosiereinrichtung (4,24) abwärtsen
jedoch vorzugsweise lotrecht angeordneten Kanal (3,23) von veränderbarem Querschnitt,
dadurch gekennzeichnet dass Innenwandteile (10,30) des Kanals zudem axial beweglich
sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Kanal (3,23) zwischen
zwei festen, gegenüberliegende Kanalwände bildenden Platten (6,26) und zwei die beiden
anderen Kanalwände bildenden, axial und gegen einander beweglichen Blöcken (7,27)
oder Platten angeordnet ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Blöcke (7,27) an
ihren dem Kanal (3,23) zugekehrten Seiten (10,30) wellenförmig oder stufenförmig o.ä.
profiliert sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Blöcke (7,27)
keilförmig und auf geneigten Gleitflächen (8,28) bewegbar sind, so dass eine Bewegung
in Richtung auf die an den Kanal (3,23) anschliessende Dosiereinrichtung (4,24) zugleich
eine Verringerung des Kanalquerschnitts ergibt.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Neigungswinkel zwischen
jeder Gleitfläche (8,28) und der Mittelachse des Kanals (3,23) 12° bis 25° beträgt
und der Keilwinkel der Blöcke (7,27) zwischen ihrer auf der Gleitfläche (8,28) beweglichen
Seite und der Berührungslinie an die wellen- oder treppenförmigen Profilierungen ebenfalls
12° bis 25° beträgt, wobei sich die Blöcke (7,27) in Richtung auf die Dosiereinrichtung
(4,24) verjüngen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
oberen Enden der Blöcke (27) oder Platten am Beginn der Bewegung in Richtung auf die
Dosiereinrichtung (24) unter Abhebung von den Gleitflächen (28) zusammendrückbar sind,
wobei die unteren Enden während der axialen Verschiebung Drehpunkte bilden können,
und die Blöcke (27-) in ganzer Länge auf den Gleitflächen (28) aufliegend in die Ausgangslage
zurückschiebbar sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass an den
Kanal (23) eine Dosiereinrichtung (24) anschliesst und diese aus einem schrittweise
um 180° drehbaren Rotationskörper (37) mit einem quer zur Rotationsachse verschiebbaren
doppelten Kolben (38) besteht.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Höhe des Kanals (3,23) mindestens das Fünffache der Tiefe der Dosierkammer (5,35)
beträgt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die
Länge der axialen Bewegungen der Blöcke (7,27) wenigstens etwa gleich der Tiefe der
Dosierkammer.(5,35) ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
Blöcke (7,27) durch pneumatische oder hydraulische Einrichtungen bewegbar sind und
die Länge der Bewegung der Blöcke (7,27) beim Zusammendrücken der Blöcke dadurch begrenzbar
ist, dass der Druck, der von der Säule auf die Einrichtungen wirkt, grösser als der
einstellbare Antriebsdruck der Einrichtungen wird.