[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kompaktierpresse für mit Rahmen umgebene Abluftfilter
mit hydraulisch auf den Pressentisch wirkenden Kolben, sowie einem feststehenden Pressenober-
und einem dagegen beweglichen Pressenuntertisch bzw.-Backen.
[0002] Das Ausschleusen von sperrigen, zum Teil kontaminierten Gegenständen wie mit.Rahmen
umgebenen Abluftfiltern aus sogenannten Heißen Zellen-Anlagen z.B. in der Kerntechnik
ist ein bisher unbefriedigend gelöstes Problem. Zu diesem Zweck sollen die Filter
kompaktiert bzw. verdichtet werden, so daß jeweils mehrere zusammen in einen Transportbehälter
geschleust und mit diesem abtransportiert werden können.
[0003] Beim Zusammenpressen von gerahmten Abluftfiltern erweist es sich als besonders nachteilig,
daß bisher kein besonders günstig geformter Pressling, der sich in Standardabfallfässern
verpacken läßt, erzielt werden konnte.
[0004] Hier will die vorliegende Erfindung Abhilfe schaffen. Aufgabe dieser Erfindung ist
es, eine Presse anzugeben, mit welcher sich ein mit einem Rahmen versehener Abluftfilter
in eine besonders günstige, kompakte Form bringen läßt.
[0005] Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen gekennzeichnet ist, löst diese Aufgabe dadurch,
daß an den beiden Pressenbacken der Presse mittels zweier Kniehebel gemeinsam eine
Quertraverse angelenkt ist, die nach Art einer Kniehebelpresse durch die Pressbackenbewegung
automatisch senkrecht bzw. quer zur Pressrichtung der Backen eindrückbar ist. Die
vorliegende Erfindung ist dann von besonderem Vorteil, wenn zwei Quertraversen spiegelbildlich
an beiden Seiten der Presse vorhanden sind, die gemeinsam in Richtung Pressenmitte
mittels der Kniehebel bewegbar sind. Gemäß der vorliegenden Erfindung erfolgt nun
die Steuerung der Quertraversen dadurch, daß der bzw. die unteren Kniehebel um einen
Drehpunkt schwenkbar an einem Nocken angelenkt sind, der seinerseits um einen weiteren
Drehpunkt drehbar in einer Ausnehmung des unteren Pressenbackens befestigt ist und
der mittels eines, an einem dritten Anlenk- bzw. Drehpunkt angreifenden Federelementes
abhängig von seiner jeweiligen Lage um seinen Drehpunkt im Backen jeweils in Richtung
Pressenmitte bzw. Pressenaußenseite drehbar ist. Weitere, besonders vorteilhafte Merkmale
gemäß der vorliegenden Erfindung sind in den Ansprüchen enthalten.
[0006] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sindim wesentlichen darin zu sehen, daß
sich mit Hilfe der durch die Erfindung vorgeschlagenen Presse handelsübliche, mit
Rahmen versehene Filter zu kompakten Presslingen verarbeiten lassen. Andererseits
ist die Presse selbst so kompakt ausgebildet, daß sie sich ohne weiteres in handelsüblichen
Fässern transportieren läßt, die allqemein zum Ein- und Ausschleusen von Gegenständen
in die erwähnten Heißen Zellen-Anlagen verwendet werden.
[0007] Im folgenden wirddie Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
die Fig. 1 in der Seitenansicht die Presse vor dem Pressvorgang und
die Fig. 2 die Vorrichtung nach dem Pressen und
die Fig. 3 eine Draufsicht auf die Fig. 1 und 2 sowie die Fig. 4a bis f die Funktion
der Knickvorrichtung für die Rahmen der zu verpressenden bzw. kompaktierenden Filter
in hälftiger Darstellung.
[0008] Die in den Fig. 1 bis 3 dargestellte Pressvorrichtung soll einerseits speziell radioaktiv
verseuchte Filter 1 kompaktieren, andererseits selbst so kompakt sein, daß sie durch
gebräuchliche Schleusöffnungen sogenannter Heißer Zellen ein- bzw. ausgebracht werden
kann.
[0009] Zwischen dem unteren Pressbacken 2 bzw. Pressentisch und dem oberen Backen 3 befindet
sich der eingelegte Filter 1, der normalerweise aus vielfach gefaltetem Filtergewebe
besteht, welches gewöhnlich von einem Holzrahmen 4 umgeben ist. Der untere Pressbacken
bzw. Pressentisch 2 wird hydraulisch gegen den oberen 3 gepreßt, so daß der Filter
1 auf ein geringeres Volumen kommt - wie in Fig. 2 gezeigt - gebracht wird.
[0010] Der obere Pressbacken 3 ist mittels der Führungsanker 5 und 6 fest mit der Bodenplatte
7 verbunden. In dieser Bodenplatte 7 sind weiterhin die Kolbenstangen 8 und 9 verankert,
die an ihrem oberen Ende mit Kolbenringen versehene Kolben lo und 11 aufweisen. Die
Kolben lo und 11 gleiten in Zylinderräumen 12 und 13, die in dem Zylinderaufnahmestück
14 eingebracht sind. Das Zylinderaufnahmestück 14 ist an seinem unteren Ende fest
mit dem unteren Pressbacken 2 verbunden und am oberen Ende in der Platte 16 gelagert,
die gleichzeitig den Boden 17 der Zylinder 12,13 bildet. Die Teile 8 bis 14, d.h.
die Elemente des hydraulischen Antriebs sind jeweils doppelt also auf jeder Seite
einmal vorhanden und demnach paarweise an den Außenseiten der Pressbacken 2 und 3
angeordnet, so daß sich der zusammenzupressende Filter nach Entfernung einer der seitlichen
Quertraversen 18 dazwischen einlegen läßt. Das Zylinderaufnahmestück 14 durchdringt
dabei den oberen Pressbacken 3 in einer seitlichen Ausnehmung 15, so daß sich bei
Hochbewegen des Zylinderaufnahmestükkes 14 die beiden Pressbacken 2 und 3 aneinanderlegen
bzw. der dazwischenliegende Filter 1 kompaktiert wird.
[0011] Um ein Auseinanderlaufen des gepressten Filters zu verhindern, muß der Filterrahmen
4 vor Beginn des Pressvorganges von außen nach innnen eingeknickt bzw. eingekerbt
werden, damit sich der Filter zu einem kompakten Pressling kompaktieren läßt. Dies
geschieht mit der an der Presse angebrachten, in den Fig. 4a bis4f genauer dargestellten,
zusätzlichen Einknick- bzw. Einkerbvorrichtung.
[0012] Das Hauptelement dieser Kerbvorrichtung sind die beiden spiegelbildlich an beiden
Seiten der Presse angeordneten Quertraversen 18, die nach innen zum Filter 1 bzw.
zur Pressenmitte 32 hingerichtete Schneidkanten 19 aufweisen und die an den Kniehebeln
2o und 21 schwenkbar befestigt sind. Der Antrieb der Kniehebel ist der Übersichtlichkeit
halber in den Fig. 1 bis 3 weggelassen, jedoch im Detail in den Fig. 4a bis 4f rechtshälftig
gezeigt. Die Kniehebel 20 und 21 sind an ihren anderen Enden an den beiden Pressbacken
3 und 2 be- . festigt, der obere Kniehebel 2o dabei mittels des abschraubbaren Zwischenstückes
22, der untere auf ähnliche Weise. Durch Entfernen des Zwischenstückes 22 können die
Quertraversen 18 leicht abgebaut bzw. weggeschwenkt werden, um zu Transportzwecken
den Umfang der Presseinrichtung zu reduzieren oder um den zu kompaktierenden Filter
zwischen die Pressbacken einlegen zu können.
[0013] In den Figuren 4a bis 4f sind für identische Teile die--selben Positionsnummern wie
in den Fig. 1 bis 3 verwendet. Der obere Kniehebel 2o ist mit seinem oberen Ende um
den Drehpunkt 23 schwenkbar am oberen Pressbacken 3 und mit seinem unteren Ende um
den Drehpunkt 24 an der Quertraverse 18 angelenkt. Der untere Kniehebel 21 ist mit
seinem oberen Ende ebenfalls an der Traverse 18 um den Drehpunkt 25 angelenkt, an
seinem unteren Ende 26 jedoch um den weiteren Drehpunkt 29 drehbar an den Betätigungsnocken
27, der seinerseits um einen erneuten Drehpunkt 28 drehbar an dem unteren Pressbacken
befestigt ist. Die beiden Kniehebel 2o und 21 mit den Quertraversen 18 bilden somit,
da sie um die Drehpunkte 23 und 29 an den Pressbacken bzw. 24 und 25 an der Quertraverse
schwenkbar sind, eine seitliche Zusatzpresseinrichtung ähnlich einer Kniehebelpresse,
d.h. beim Gegeneinanderfahren der Pressbacken 2 und 3 drücken die Kniehebel 2o und
21 die Quertraverse 18 mit ihrer Schneidkante 19 nach innen in Richtung Pressenmitte
32 bzw. gegen den Filterrahmen 4. Damit diese Bewegung beim Zusammenfahren zunächst
zwangsläufig erfolgt, wird auf den Nocken 27 an einem exzentrisch zum Nockendrehpunkt
28 gelegenen weiteren Dreh- bzw. Anlenkpunkt 3o eine Zugkraft 31 angelegt, die den
Nocken in Richtung Pressenmitte 32 - bei der gezeichneten Ausführungsform gegen den
Uhrzeigersinn - zu drehen sucht. Diese Kraft 31 wird durch das beweglich am unteren
Pressbacken 2 angelenkte Zugfederelement 33 erzeugt. Wie bereits erwähnt, ist der
Nocken 27 um seine Achse 28 drehbar in einer Aussparung 34 des unteren Pressbackens
2 gelagert. Die Aussparung 34 wird zur Pressenmitte 32 hin durch die schräg nach oben/innen
verlaufende Anlauffläche 35 begrenzt, gegen die sich der Nokken 27 bis zum Anlegen
seiner zur Pressenmitte 32 gerichteten Nockenfläche 36 drehen läßt. Am oberen Ende
der Anlauffläche 35 befindet sich noch eine Nase 37 als Anschlagsbegrenzung, bis zu
welcher sich der unteren Kniehebel 21 in Richtung Pressenmitte 32 schwenken läßt.
[0014] Die Funktion der Presseinrichtung ist nun wie folgt, wobei sich dieselben Baulemente
spiegelbildlich auch an der linken Seite der Presse befinden, die in den Fig.4a bis
4f nicht dargestellt ist:
Fig. 4a: Der Filter 1 ist zwischen die Pressbacken 2 u.3 beigelegt. Der hydraulische
Antrieb 8 bis 14 erzeugt die Bewegung in Pfeilrichtung 39 und 40. Durch die Zugkraft 31 wird der Nocken 27 nach innen gezogen, die Kniehebel 2o und
21 sind in Richtung der Pfeile 38 gespannt.
Fig. 4b: Der Nocken 27 kommt mit der Nockenfläche 36 zum Anliegen an die Anlauffläche35
und somit zum Stillstand. Auf die Quertraverse 18 werden Druckkräfte 41 und 42 ausgeübt,
die dieselbe nach innen drücken.
Fig.4cu.d:Die Schneidkanten 19 der Traversen 18 knicken den Rahmen 4 des Filters 1
nach innen bis die unteren Kniehebel 21 an der Nase 37 zur Anlage bzw. zum Stillstand
kommen.
Fig.4e: Der untere Kniehebel 21 wird dadurch wieder nach außen gedrückt. Der Nocken
27 dreht sich um den Drehpunkt 28 bis der weitere Drehpunkt 3o unterhalb diesen zu
liegen kommt und die Kraft 31 die Kniehebel 2o und 21 mit der Traverse 18 wiederum
nach außen zieht. Der Filter 1 wird dabei durch die Kräfte 39 und 4o kompaktiert.
Fig. 4f: Der Filterrahmen 4 ist eingeknickt und der Filter 1 kompaktiert, die Pressbacken
2 und 3 befinden sich in der oberen Totpunktstellung, die Traverse 18 zu den Kniehebeln
2o und 21 ist automatisch nach außen weggeklappt.Nach Zurückfahren in die Ausgangsstellung
4a kann der kompaktierte Filter nach Wegklappen der Quertraversen 18 ent- nommen und
ein neuer eingelegt werden.
1 Filter
2 unterer Pressbacken bzw. Pressentisch
3 oberer Pressbacken
4 Holzrahmen
5 Führungsanker
6 Führungsanker
7 Bodenplatte
8 Kolbenstange
9 Kolbenstange
lo Kolben
11 Kolben
12 Zylinderraum
13 Zylinderraum
14 Zylinderaufnahmestück
15 Ausnehmung
16 obere Platte
17 Zylinderboden
18 Quertraverse
19 Schneidkante
2o oberer Kniehebel
21 unterer Kniehebel
22 Zwischenstück
23 oberer Drehpunkt
24 unterer Drehpunkt
25 oberer Drehpunkt von 21
26 unteres Ende von 21
27 Nocken
28 Nockendrehpunkt
29 unterer Drehpunkt von 21
3o weiterer Dreh- bzw. Anlenkpunkt
31 Zugkraft
32 Pressenmitte
33 Zugfederelement
34 Aussparung
35 Anlauffläche
36 Nockenfläche
37 Nase
38 Kraftrichtung
39 Kraftrichtung
4o Kraftrichtung
1. Kompaktierpresse für mit Rahmen umgebene Abluftfilter mit hydraulisch auf den Pressentisch
wirkenden Kolben sowie einem feststehenden Pressenoberin einem dagegen beweglichen
Untertisch bzw. -Backen, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Pressbacken (2,3) mittels
zwei Kniehebeln (2o,21) gemeinsam eine Quertraverse (18) angelenkt ist, die nach Art
einer Kniehebelpresse durch die Pressbackenbewegung automatisch senkrecht bzw. quer
zur Pressrichtung der Backen (2,3) einrückbar ist.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Quertraversen (2o,21)
spiegelbildlich an beiden Seiten der Presse vorhanden sind, die gemeinsam in Richtung
Pressenmitte (32) mittels der Kniehebel (2o,21) bewegbar sind.
3. Presse nach Anspruch 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, daß der bzw. die unteren
Kniehebel (21) um einen Drehpunkt (29) schwenkbar an einem Nocken (27) mitangelenkt
sind,. der seinerseits um einen weiteren Drehpunkt (28) drehbar in einer Ausnehmung
(34) des unteren Pressenbackens (2) befestigt ist und der mittels einer, an einem
dritten Anlenk- bzw.Drehpunkt (3o) angreifenden Federelementes (31,33) abhängig von
seiner jeweiligen Lage um seinen Drehpunkt (28) im Backen (2) jeweils in Richtung
Pressenmitte (32) bzw. Pressenaußenseite drehbar ist.
4. Presse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Nocken (27) eine zur Pressenmitte
(32) gerichtete Nockenfläche (36) aufweist, die gegen eine schräge Anlauffläche (35)
der Aussparung (34) gerichtet ist und die beim Drehen des Nockens (27) in Richtung
Pressenmitte (32) an diese zur Anlage schwenkbar ist.
5. Presse nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der schrägen Anlauffläche
(35) der Aussparung (34) eine Nase (37) zur Anschlagbegrenzung der unteren Kniehebel(21)
vorhanden ist.
6. Presse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß sich beim Anliegen des/der
unteren Kniehebel (21) an die Nase (37) der Federanlenkpunkt (3o) in Pressrichtung
gesehen oberhalb des Nockendrehpunktes (28) im Backen (2) befindet und beim weiteren
Hochfahren des unteren Pressbackens (2) durch Druck des unteren Kniehebels (21) auf
den Nocken (27) unterhalb dem Nokkendrehpunkt (28) schwenkbar ist.
7. Presse nach Anspruch 1,2 oder 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die den hydraulischen
Pressenantrieb bildenden Kolbenstangen (8,9) mit den Kolben (lo,ll) fest in der Grundplatte
(7) gelagert sind, während die zugehörigen Zylinderräume (12,13) in einem nach oben
beweqlichen Zylinderaufnahmestück (14) eingebracht sind, welches seinerseits an dem
unteren Pressenbacken (2) befestigt ist.
8. Presse nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in den oberen Pressenbacken
(3,2) spiegelbildlich einander gegenüberliegend zwei seitliche Ausnehmungen (15) vorhanden
sind, in welchen die beiden Zylinderaufnahmestücke (14) den Pressbacken (3) durchdringen.
9. Presse nach Anspruch 7 und 8, dadurch gekennzeichnet, daß auf das bzw. die Zylinderaufnahmestücke
(14) eine Platte (16) gesetzt ist, die den Abschluß der Zylinder (12,13) bzw. ihren
Boden (17) bildet.