[0001] Die Erfindung betrifft eine Verkokungsofentür aus metallischem Türkörper und daran
befestigtem Türstopfen aus feuerfestem keramischem Material, die eine umlaufende,
mit einer Membrane verbundene Dichtleiste aufweist, deren Schneide mittels Druckelemente
an der Dichtfläche des Kammerrahmens zur Anlage kommt, wobei im oberen und unteren
Bereich der Verkokungsofentür jeweils eine diese mit dem Ofenkörper verbindende Verriegelungsvorrichtung
vorgesehen ist.
[0002] Es ist bekannt, Metall auf Metall dichtende Verkokungsofentüren mit den unterschiedlichsten
Formen von an Membranen befestigten Dichtleisten, wie Flacheisen, L- oder Z-Profilen
oder dgl. auszustatten. Alle diese Dichtungsausführungen, auch wenn sie über einen
grossen Bereich elastisch sind und durch Druckelemente, beispielsweise federbelastete
Druckstücke, zur Anlage gebracht werden, müssen von Zeit zu Zeit entsprechend der
Verwerfung von Türkörper und/oder Kammerrahmen verstellt werden. Dies geschieht durch
Nachstellen der Druckelemente bzw. der Befestigungselemente.
[0003] Es hat sich nun in der Praxis gezeigt, dass diese bekannten Massnahmen zur Neueinstellung,
durch die ein dichtendes Anliegen der Dichtleiste am Kammerrahmen bewirkt werden soll,
nicht immer hinreichend wirksam sind. Dies gilt insbesondere für Verkokungstüren vergleichsweise
grosser Bauhöhe. Bei den eintretenden Formänderungen des Türkörpers durch unterschiedliche
Temperaturdifferenzen, wie sie sich im Betrieb während der Garungszeit einerseits
oder bei Änderung der Durchsatzleistung andererseits ergeben, reichen - über einen
längeren Zeitraum gesehen - die bekannten Konstruktionen jedenfalls nicht immer aus,
einen wirksamen Kammerabschluss zu erzielen. Elastische, am Türkörper verstellbare
und durch Einwirkung von Druckelementen zur Anlage gebrachte Dichtleisten an durch
Wärmeeinwirkung verformte Kammerrahmen zeigten in der Praxis Undichtigkeiten unmittelbar
nach dem Einfüllen der Kohle in die Ofenkammer, insbesondere aber nach längerer Betriebszeit,
wenn die Verformungen de.s Kammerrahmens oder des Türkörpers so groas waren, dass
ein einwandfreies Nachstellen unter Beibehaltung der ursprünglich geplanten und konstruierten
Anlagenlinie der Schneide der Dichtleiste nicht mehr eingehalten werden konnte. Bei
einer wohl nachstellbaren, aber im Prinzip doch zwischen den Nachstellzeiten fest
mit dem Türkörper verbundenen Membrane mit Dichtleiste verändern sich durch Verwerfungen
der Arbeitsbereich der Schneide der Dichtleiste und die Andrückkräfte,
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Verkokungsofentür der eingangs
beschriebenen Art so auszubilden, dass sie ohne zeit- und arbeitsaufwendige Verstellung
der Dichtleiste ständig eine zuverlässige Abdichtung gegenüber dem Kammerrahmen gewährleistet.
[0005] Erfindungsgemäss wird eine Verkokungsofentür vorgeschlagen, die gekennzeichnet ist
durch die Kombination folgender Merkmale :
a) dass die Membrane mit der Dichtleiste ebenso wie die Druckelemente am Türkörper
befestigt sind,
b) dass der Türstopfen am Türkörper unter Belassung eines Zwischenraumes befestigt
ist und
c) das s die Kontaktflächen der Befestigungsplatte des Türstopfens zu den daran angesetzten
Steinhaltern möglichst gering gehalten sind.
[0006] Durch die vorgesehene Trennung von Türstopfen und Türkörper unter Belassung eines
Zwischenraumes wird erreicht, dass die an den Türkörper gelangende Temperatur wesentlich
niedriger ist als bei direkter Anlage des Türstopfens am Türkörper. Eine Veränderung
der Temperaturdifferenz im Türkörper tritt daher gar nicht oder nur geringfügig ein.
Damit ist gewährleistet, dass der eingestellte Arbeitsbereich der Schneide der Dichtleiste
gleich bleibt bei der Verkokungsofentür am Ende der Garungszeit mit hoher Steinstopfentemperatur
und der Tür nach dem Wiedereinsetzen mit niedrigerer Steinstopfentemperatur.
[0007] Dieser Effekt wird dadurch begünstigt, dass die Wirksamkeit von Membrane und Dichtleiste
vom relativ kälteren Türkörper aus erfolgt gegenüber der sonst häufig vorgesehenen
Anordnung am Türstopfen. Bei der letzteren Anbringungsart verändert sich mit jeder
Durchbiegung oder Lagenveränderung des Türstopfens auch das Abstandsmass zu den Druckelementen,
wohingegen bei der Befestigung sowohl der Membrane als auch der Druckelemente am Türkörper
das Abstandsmass konstant bleibt. Veränderungen an an der Schneide der Dichtleiste
infolge Temperatureinwirkungen am Kammerrahmen brauchen dann nur noch von den Druckelementen
übernommen zu werden.
[0008] Durch die Massnahme, die Kontaktflächen der Befestigungsplatte des Türstopfens zu
den Steinhaltern möglichst gering zu halten, wird der Wärmeübergang von den aufgeheizten
Steinhaltern zur Befestigungsplatte auf ein Minimum reduziert. Es kann daher unterstellt
werden, dass die Befestigungsplatte von der Steinstopfenseite wie von der gegenüberliegenden
Seite annähernd gleiche Temperatur annimmt und eine Verwerfung mangels Temperaturdifferenz
ausgeschlossen werden kann, die sonst zu mechanischen Beanspruchungen des Türkörpers
führen könnte. Längenänderungen des Türstopfens durch Einwanderungen von Graphit oder
Temperaturnachdehnung können durch geeignete Befestigungselemente gegenüber dem Türkörper
kompensiert werden.
[0009] Durch die vorgeschlagene Kombination der beschriebenen Türstopfenausführung mit der
Trennung von Türkörper und Türstopfen sowie der Befestigung von Membrane und Druckelementen
am Türkörper kann eine zuverlässige Abdichtung gegenüber dem Kammerrahmen bei den
dann noch auszugleichenden veränderten Abstandsmassen bei einem verworfenen Kammerrahmen
erzielt werden.
[0010] Die Erfindung sieht schliesslich noch vor, dass der Türkörper auf seinem Umfang verteilt
mehrere einstellbare Anschlagstücke zum Kammerrahmen hin aufweist. Hierdurch kann
die Verkokungsofentür durch die Türbedienungsmaschine in ihre vorgesehene Stellung
zum Kammerrahmen und zu den Riegelhaken gebracht werden. Die Erfindung ist in den
Zeichnungen beispielsweise veranschaulicht. Es zeigen :
Fig. 1 einen senkrechten Schnitt durch die Verkokungsofentür,
Fig. 2 eine Vorderansicht der Verkokungsofentür,
Fig. 3 einen waagerechten Schnitt durch die Verkokungsofentür und
Fig. 4 einen Ausschnitt A nach Fig. 3 .
[0011] In den Zeichnungen ist mit 1 der metallische Türkörper bezeichnet, an dem der Türstopfen
2 mittels Schraubenverbindungen 3 befestigt ist. Durch die Distanzstücke 4 wird hierbei
zwischen Türkörper und Türstopfen ein Zwischenraum 5 belassen.
[0012] An dem Türkörper 1 ist ferner mittels Schrauben 6 eine umlaufende metallische Membrane
7 eingespannt, die an ihrem äusseren Umfang mit einer metallischen Dichtleiste 8,
im vorliegenden Fall in Form eines Flacheisens, verbunden ist. Die Schneide dieser
Dichtleiste ist zur dichtenden Anlage an der Dichtfläche 9 des Kammerrahmens 10 vorgesehen.
Auf die Dichtleiste wirken ebenfalls am Türkörper 1 befestigte federbelastete Druckelemente
11 ein. Mit den Schrauben 6 ist schliesslich noch eine weitere umlaufende metallische
Membrane 12 eingespannt, die U-förmig ausgebildet ist und den Zwischenraum 5 zwischen
Türkörper und Türstopfen nach aussen hin begrenzt.
[0013] Die Befestigungsplatte 13 des Türstopfens 2 ist mit den Steinhaltern 14 mittels Schrauben
15 verbunden, wobei, wie aus Fig. 3 und 4 erkennbar, die Kontaktflächen von Befestigungsplatte
und Steinhaltern auf ein Minimum beschränkt sind.
[0014] In Fig. l ist mit 16 noch ein einstellbares Anschlagstück bezeichnet, von dem mehrere
über den Umfang verteilt am Türkörper 1 angeordnet sind.
[0015] Im oberen und unteren Bereich der Verkokungsofentür ist schliesslich jeweils eine
Verriegelungsvorrichtung 17 vorgesehen (Fig. 1 und 2).
[0016] Es sei noch erwähnt, dass die Flacheisen-Dichtleiste zweckmässig eine geringe Höhe
aufweist, beispielsweise eine solche von 35 mm, wodurch eine gute Anpassung an die
Dichtfläche des Kammerrahmens im Falle einer Verwerfung erzielt wird.
L. Verkokungsofentür aus metallischem Türkörper und daran befestigtem Türstopfen aus
feuerfestem keramischem Material, die eine umlaufende, mit einer Membrane verbundene
Dichtleiste aufweist, deren Schneide mittels Druckelemente an der Dichtfläche des
Kammerrahmens zur Anlage kommt, wobei im oberen und unteren Bereich der Verkokungsofentür
jeweils eine diese mit dem Ofenkörper verbindende Verriegelungsvorrichtung vorgesehen
ist, gekennzeichnet durch die Kombination folgender Merkmale :
a) dass die Membrane (7) mit der Dichtleiste (8) ebenso wie die Druckelemente (11)
am Türkörper (1) befestigt sind,
b) dass der Türstopfen (2) am Türkörper (1) unter Belassung eines Zwischenraumes (5)
befestigt ist und
c) dass die Kontaktflächen der Befestigungsplatte (13) des Türstopfens (2) zu den
daran angesetzten Steinhaltern (14) möglichst gering gehalten sind.
2. Verkokungsofentür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Türkörper (1)
auf seinem Umfang verteilt mehrere einstellbare Anschlagstücke (16) zum Kammerrahmen
(10) hin aufweist.