(19)
(11) EP 0 023 296 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
04.02.1981  Patentblatt  1981/05

(21) Anmeldenummer: 80103983.5

(22) Anmeldetag:  10.07.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3H01R 43/00, B21G 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 27.07.1979 DE 2930560

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Hildebrandt, Armin, Ing.-grad.
    D-8000 München 71 (DE)
  • Preiner, Peter
    D-8000 München 71 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung eines Klemmbereiches bei einem in einer Bohrung kraftschlüssig fixierbaren stiftförmigen Element


    (57) Der zur Festlegung eines stiftförmigen Elementes (1) in einer Bohrung vorgesehene Klemmbereich wird durch Spaltung und gleichzeitige Aufweitung mittels zweier Keile (2,3) hergestellt, wobei die gegensinnig zueinander in das Element eindrückbaren Keile einen Keilwinkel von ca. 30 bis 60° aufweisen und die durch die Spaltung gebildeten Schenkel gegen schalenförmige Wilderlager (q) drücken.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein-Verfahren zur Herstellung eines wenigstens teilweise elastisch zusammendrückbaren Klemmbereiches, der einen Abschnitt eines stiftförmigen Elementes bildet und der zur kraftschlüssigen Fixierung des Elementes in einer Bohrung vorgesehen ist, wobei der Klemmbereich durch Aufteilung des Elementes in wenigstensrzwei Schenkel, die an ihren beiden Enden miteinander verbunden sind, und eine Vergrößerung des Abstandes dieser beiden Schenkel voneinander erhalten wird.

    [0002] Ein solches Verfahren ist aus der GB-PS 1 149 332 bekannt. Bei dem bekannten Verfahren wird das Element zunächst im Klemmbereich flach gedrückt. Anschließend wird der flachgedrückte Abschnitt mit einem Schlitz versehen, so daß sich zwei an ihren beiden Enden miteinander verbundene Schenkel in dem flachgedrückten Abschnitt des Elementes ergeben. Schließlich werden die Schenkel außen abgerundet, um die Außenkontur der Schenkel der Rundung der zur Aufnahme des Elementes vorgesehenen Bohrung anzupassen. Diese Anpassung der Außenkontur eines Klemmbereiches an die Rundung einer Bohrung, in die das Element eingesteckt wird, ist erforderlich, damit z.B. eine Oberflächenmetallisierung der Bohrung nicht durch das Einstecken des Elementes beschädigt werden kann.

    [0003] Derartige Elemente bilden z.B. die mit einem Abschnitt in die Bohrungen einer Leiterplatte einzusteckenden Kontaktstifte, Kontaktmesser oder Kontaktfedern, die in vielpoligen Stift-, Messer- oder Kontaktfederleisten zusammengefasst sind.

    [0004] Es ist dabei erwünscht, den Klemmmbereich auf möglichst rationelle Weise herstellen zu können und mit möglichst wenig Fertigungsschritten auszukommen.

    [0005] Aufgabe vorliegender Erfindung ist es daher, ein Verfahren der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß der Klemmbereich unter Aufrechterhaltung seiner vollen Funktionstüchtigkeit, insbesondere unter Schaffung einer der Bohrungsrundung angepaßten Außenkontur,:.in möglichst nur einem Arbeitsgang hergestellt werden kann.

    [0006] Erfindungsgemäjß ergibt sich die Lösung dieser Aufgabe dadurch, daß die Aufteilung des Elementes in-zwei Schenkel durch zwei gegensinnig zueinander gewegbare Keile mit parallel zur Längsachse des Elementes ausgerichteten und einen Keilwinkel von ca. 30° bis 60° aufweisenden Keilschneiden in der Weise vorgenommen wird, daß die Keile entweder zugleich, unter geringem Versatz der Keilschneiden gegeneinander, in das Element hineingedrückt werden oder daß die Keile nacheinander mit aufeinander ausgerichteten Keilschneiden in das Element unter jeweils entsprechender Abstützung des Elementes auf der Gegenseite hineingedrückt, werden und daß die beim Eindrücken der Keile in das Element ausweichenden Schenkel quer zur Bewegungsrichtung der Keile durch der Bohrungsrundung angepaßte Widerlager abgefangen werden.

    [0007] Ein besonderer Vorteil dieses Verfahrens ist darin zu sehen, daß im wesentlichen ohne Rücksicht auf das Querschnittsprofil des Elementes im Klemmbereich stets nach außen abgerundete Schenkel erhalten werden, die abschnittsweise parallel zueinander verlaufen.

    [0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand von acht Figuren noch näher erläutert.

    [0009] Dabei zeigen die Figuren 1 und 2 die Herstellung des Klemmbereiches, wobei zwei gleichzeitig bewegbare Keile Verwendung finden,

    [0010] die Figuren 3 und 4 die Herstellung des Klemmbereiches unter Verwendung zweier nacheinander bewegbarer Keile,

    [0011] die Figuren 5, 6 .und 7 eine Seitenansicht von zwei in ein Element eingearbeiteten Klemmbereichen, die um 90° gegeneinander verdreht sind, mit den zugehörigen Querschnittsbildern und

    [0012] Die Figur 8 in Schrägsicht und stark vergrößert, die spezielle Form der auf das Element einwirkenden Keile und die sich hieraus ergebende Ausbildung der Schenkel des Elementes im Klemmbereich.

    [0013] Aus den Figuren 1 bis 4 ist zu ersehen, daß die Einarbeitung eines Klemmbereiches in ein stiftförmiges Element 1, das einen quadratischen Querschnitt aufweist (der Querschnitt des Elementes kann selbstverständlich auch rund, oval, rechteckig oder vieleckig sein) mit Hilfe zweier Keile 2,3 vorgenommen wird, deren Keilschneiden 4 einen Winkel von 60° aufweisen. Die Keilschneiden 4 sind zueinander und zur Achse 5 des Elementes parallel gerichtet.

    [0014] Die Keile 2,3 können entweder wie in den Figuren 1 und 2 dargestellt, gleichzeitig oder, wie aus den Figuren 3 und 4 zu ersehen, nacheinander in das Element 1 hineinbewegt werden.

    [0015] Wenn die Keile 2,3 zugleich in das Element mitzueinander gegenläufiger Bewegungsrichtung ihrer Keilschneiden 4 hineinbewegt werden sollen, so ist es erforderlich, wie aus den Figuren 1 und 2 zu ersehen, dieBewegungsebenen 6 der Keile 2,3 gegen eine durch die Achse 5 des Elementes 1 verlaufende Symmetrieebene 7 des Elementes 1 so zu versetzen, daß sich, wie insbesondere aus Fig. 2 zu ersehen ist, die beiden Keile 2,3 in ihrer nach dem Aufteilen des Elementes 1 in zwei Schenkel 8 erreichten Endposition mit ihren Keilschneiden 4 gegenseitig überlappen.

    [0016] Durch das Aufteilen des Elementes 1 im Klemmbereich in zwei Schenkel 8 mit Hilfe der Keile 2,3 wird u.a. erreicht, daß mit zunehmendem Eindringen der Keile 2,3 in das Element 1 die Schenkel 8 zunehmend auseinander bewegt werden. Diese Bewegung wird jedoch durch zwei Widerlager 9 begrenzt, die an-ihren dem Element 1 zugewandten Seiten als Halbschalen 10 ausgebildet sind, die der Rundung der Bohrung, in die das Element 1 eingesteckt werden soll, angepaßt sind, Dadurch werden die Schenkel 8 mit ihrer von der Achse 5 des Elementes 1 abgewandten Außenseite 11 durch die Keile 2,3 gegen die Rundungen 10 der Widerlager 9 gepreßt und dadurch diesen Rundungen angepaßt. Das Element hat deshalb im Klemmbereich einen Querschnitt, vgl. hierzu die Figuren 6 und 7, bei dem jeder der beiden Schenkel 8 nach außen eine der Bohrungsrundung angepaßte Außenseite 11 und eine dem gegenüberliegenden Schenkel zugewandte keilförmige Innenseite 12 besitzt, so daß der die Schenkel 8 trennende Zwischenraum 13 schmetterlingsartig ausgebildet ist.

    [0017] Werden die Keile 2, 3 nacheinander in das Element 1 hineinbewegt, vgl. hierzu insbesondere die Fig. 3 und 4, so können die Keile 2,3 mit ihren Bewegungsebenen, diese stimmen mit den Symmetrieebenen der Keilschneiden 4 überein, auf eine durch die Achse 5 des Elementes verlaufende Symmetrieebene 7 des Elementes 1 ausgerichtet werden.

    [0018] Beim Hineindrücken eines der beiden Keile 2,3 muß der jeweils andere Keil durch ein Abstützorgan 14 ersetzt werden, wobei das Abstützorgan 14 ein Ausweichen des Elementes 1 in Bewegungsrichtung eines der Keile 2,3 verhindert.

    [0019] Die Ausformung der Außenseite 11 der Schenkel 8 wird auch bei einem nacheinander erfolgenden Eindrücken der Keile 2,3 in das Element 1 in gleicher Weise wie bei dem Verfahren nach den Fig.1 und 2 mit Hilfe zweier Widerlager 9 vorgenommen.

    [0020] Wie Figur 5 zeigt, können in ein Element 1 in Verlaufsrichtung des Elementes auch mehrere Klemmbereiche 15 eingearbeitet werden, wobei vorteilhaft die Klemmwirkung der aufeinanderfolgenden Klemmbereiche 15 um 900 gegeneinander versetzt wird.

    [0021] Aus Fig. 8 ist zu ersehen, daß die Keile 2,3 mit ihren Keilschneiden 4 zu den Verbindungspunkten 16 der Schenkel 8 hin jeweils abgeschrägt verlaufen, so daß sich die Schenkel 8 von einem mittleren Abschnitt 17 aus, in dem die Schenkel 8 parallel zueinander in einem bestimmten Abstand voneinander verlaufen und damit den eigentlichen Klemmbereich bilden, sich kontinuierlich wieder einander nähern, also aufeinander zu verlaufen. Dies ermöglicht es, den Querschnitt des Elementes 1 gegenüber einer Bohrung, in der der Klemmbereich 15 des Elementes 1 zur Wirkung kommen soll, relativ kleiner auszubilden, so daß das Element 1 die Bohrungswände nur im Bereich 17 berührt. In diesem Bereich 1 hat das Element durch die der Rnndung der Bohrung angepaßte Außenseite 11 der Schenkel 8 eine Kontur, die optimal auf die Bohrung abgestimmt ist, Der Querschnitt des restlichen Elementes 1 kann dagegen, um z.B. einen Wrap-Stil zu erhalten, quadratisch oder rechteckig sein, jedenfalls demijeweiligen Verwendungszweck entsprechend ausgebildet sein.


    Ansprüche

    Verfahren zur Herstellung eines wenigstens teilweise elastisch zusammendrückbaren Klemmbereiches, der einen Abschnitt eines stiftförmigen Elementes bildet und der zur kräftschlüssigen Fixierung des Elementes in einer Bohrung vorgesehen ist, wobei der Klemmbereich durch Aufteilung des Elementes in wenigstens zwei Schenkel, die an ihren beiden Enden miteinander verbunden sind, und eine Vergrößerung des Abstandes dieser beiden Schenkel voneinander erhalten wird, dadurch gekennzeichnet , daß die Aufteilung des Elementes (1) in zwei Schenkel (8) durch zwei gegensinnig zueinander bewegbare Keile (2,3) mit parallel zur Längsachse (5) des Elementes (1) ausgerichteten und einen Keilwinkel von ca. 30° bis 60° aufweisenden Keilschneiden (4) in der Weise vorgenommen wird, daß die Keile (2,3) entweder zugleich, unter geringem Versatz der Keilschneiden gegeneinander in das Element (1) hineingedrückt werden oder daß die Keile (2,3) nacheinander mit aufeinander ausgerichteten Keilschneiden (4) in das Element (1) unter jeweils entsprechender Abstützung des Elementes (1) auf der Gegenseite hineingedrückt werden und daß die beim Eindrücken der Keile (2,3) in das Element (1) ausweichenden Schenkel (81 quer zur Bewegungsrichtung der Keile (2,3) durch der Bohrungsrundung angepaßte Widerlager (9) abgefangen werden.
     
    Bezugszeichenliste
     
    1 stiftförmiges Element
     
    2,3 Keile
     
    4 Keilschneiden
     
    5 Achse des Elementes 1
     
    6 Bewegungsebenen der Keile 2,3
     
    7 Symmetrieebene des Elementes 1
     
    8 Schenkel des Elementes 1
     
    9 Widerlager
     
    10 Halbschalen der Widerlager
     
    11 Außenseite der Schenkel 8
     
    12 Innenseite der Schenkel 8
     
    13 Zwischenraum der Schenkel 8
     
    14 Abstützorgan
     
    15 Klemmbereich des Elementes 1
     
    16 Verbindungspunkte der Schenkel 8
     
    17 zueinander parallel verlaufende Abschnitte der Schenkel 8
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht