(19) |
 |
|
(11) |
EP 0 023 980 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
|
18.02.1981 Patentblatt 1981/07 |
(22) |
Anmeldetag: 15.07.1980 |
|
|
(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH FR GB IT LI LU NL SE |
(30) |
Priorität: |
08.08.1979 DE 2932084
|
(71) |
Anmelder: Maschinen- und Werkzeugfabrik
Kabel Vogel & Schemmann AG. |
|
D-5800 Hagen (DE) |
|
(72) |
Erfinder: |
|
- Wodausch, Hans-Georg, Ing.-grad
D-5322 Sprockhövel (DE)
|
(74) |
Vertreter: Dörner, Lothar, Dipl.-Ing. |
|
Stresemannstrasse 15 58095 Hagen 58095 Hagen (DE) |
(56) |
Entgegenhaltungen: :
|
|
|
|
|
|
|
|
(54) |
Vorrichtung zum Strahlen der Oberfläche eines Werkstücks |
(57) Die Vorrichtung zum Strahlen der Oberfläche eines Werkstücks weist ein Schleuderrad
(4) auf. Senkrecht auf dem Schleuderrad münden mindestens zwei Zulaufrohre (1,2) für
ein Strahlmittel. Die Zulaufrohre (1,2) sind in Drehrichtung des Schleuderrads (4)
winkelversetzt vorgesehen. Die Zulaufrohre (1,2) sind wahlweise getrennt oder gemeinsam
einschaltbar.
|

|
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Strahlen der Oberfläche eines
Werkstücks mit einem Schleuderrad und mit einem außermittig im wesentlichen senkrecht
auf dem Schleuderrad mündenden Zulaufrohr für ein Strahlmittel.
[0002] Strahlen ist nach DIN 8200 ein Bearbeitungsverfahren, bei dem feste Teilchen, selten
Flüssigkeit ohne Zusatz, auf die Oberfläche eines Werkstücks geschleudert werden.
Bekannt sind Putz- und Entzunderungsstrahlen, Rauh- oder Glättstrahlen oder Kugelstrahlen
zur Erhöhung der Dauerfestigkeit. Das Strahlen erfolgt mit Hilfe von Schleuderrädern,
die als Einscheiben- oder Zweischeibenräder mit zwei bis acht Schaufeln bekannt sind.
Die Strahlmittelzufuhr erfolgt durch Schwerkraft, pneumatisch oder mechanisch beschleunigt.
Die radiale Schaufel-Austritts-Tangente wird angestrebt. Der Strahl ist bei außermittig
senkrecht auf das Schleuderrad angeordnetem Zulaufrohr durch Verschieben der Zulaufmündung
einstellbar (vgl. "Betriebshütte" Band II Fertigungsmaschinen 1964 S. 449/450). Dies
bedingt eine mechanisch aufwendige Verstellvorrichtung. Außerdem bleibt die Größe
des Strahlbereichs unverändert; verändert wird lediglich die Lage des Strahlbereichs.
Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Schleudervorrichtung zu schaffen, die es
gestattet, in Größe und Lage unterschiedliche, in Grenzen einstellbare Strahlbereiche
zu erzielen, dabei den Aufwand klein zu halten.
[0003] Bei der Erfindung gelangt das Strahlmittel bei Einschaltung nur eines der Zulaufrohre
auf herkömmliche Weise auf das Werkstück, auch Strahlgut genannt, und strahlt dort
in einem Strahlbereich bestimmter Lage, Länge und Breite. Der Strahlbereich hängt
ab u.a. von dem Strahlmittel selbst, seinem Durchsatz, von Ausgestaltung und Drehzahl
des Schleuderrads und schließlich von der Stelle, an der das Strahlmittel auf das
laufende Schleuderrad trifft. Schaltet man statt des ersten das zweite Zulaufrohr
ein, ergibt sich - Strahlmittel, Durchsatz und Drehzahl des Schleuderrads gleichbleibend
vorausgesetzt - ein anderer Strahlbereich. Der Winkel zwischen der Mündung des ersten
und des zweiten Zulaufrohres bezogen auf die Drehrichtung des Schleuderrads wird nun
so gewählt, daß - abgesehen von einem Übergangsbereich, in dem die Strahlbereiche
sich überlappen - die Strahlbereiche unmittelbar.aneinander anschließen. Dies ergibt
praktisch eine Verdoppelung der Länge des Strahlbereichs. Durch Abschalten des einen
oder anderen Zulaufrohres kann wahlweise einer der beiden Strahlbereiche gewählt werden.
Die Zu- oder Abschaltung kann während des Betriebs der Strahlvorrichtung erfolgen.
Die Zahl der Strahlbereiche und damit die Gesamtlänge des möglichen Strahlbereichs
kann durch Verwendung von mehr als zwei Zulaufrohren weiter vergrößert werden. Die
Zulaufrohre können sowohl auf derselben als auch auf gegenüberliegenden Seiten des
Schleuderrads münden. Ersteres vereinfacht die Konstruktion der Zufuhr; letzteres
nutzt den zur Verfügung stehenden Raum besser aus. Die Strahlbereiche und die erzielte
Strahlwirkung sind am einfachsten zu überschauen, wenn alle Zulaufrohre in demselben
Abstand von der Drehachse des Schleuderrads münden. Möglich ist auch, sie in unterschiedlichem
Abstand von der Drehachse münden zu lassen.
[0004] Zusammengefaßt ermöglichen die Lage von zwei und mehr Strahlmittelzulaufrohren bezogen
auf ein Schleuderrad in einer nach dem offenen Schleuderradprinzip arbeitenden Vorrichtung
zusammen mit dem Strahlmitteldurchsatz das Strahlbild zu wählen. Dabei können die
Strahlmittelrohre links oder rechts oder auch an beiden Seiten das Schleuderrad beaufschlagen.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt in schematischer Darstellung
Fig. 1 ein aus einem Zulaufrohr beaufschlagtes Schleuderrad mit zugehörigem Strahlbereich;
Fig. 2 dasselbe Schleuderrad aus einem zweiten Zulaufrohr beaufschlagt mit zugehörigem
Strahlbereich;
Fig. 3 das aus beiden vorgenannten Zulaufrohren beaufschlagte Schleuderrad mit zugehörigem
Strahlbereich;
Fig. 4 die Ansicht von Schleuderrad und Zulaufrohren in Richtung Z in Fig. 3.
[0006] In einer im einzelnen nicht dargestellten nach dem offenen Schleuderradprinzip arbeitenden
Vorrichtung zum Strahlen von Werkstücken wird aus Zulaufrohren 1, 2 ein sich auf seiner
Welle 3 drehendes Schleuderrad 4 mit Strahlmittel beaufschlagt. Die Zulaufrohre 1,
2 münden in Drehrichtung des Schleuderrads 4 winkelversetzt auf derselben Seite des
Schleuderrads im wesentlichen in demselben Abstand von der Welle 3. Das nur aus dem
Zulaufrohr 1 austretende Strahlmittel I1 erzeugt dann im Abstand A von der Welle 3
auf einer Strahlfläche einen Strahlbereich der Breite B und der Länge SL1. Die Lage
des Strahlbereichs hängt u.a. ab von der Lage der Mündung des Zulaufrohres 1 auf dem
Schleuderrad 4. In Fig. 1 beginnt der Strahlbereich im Abstand x von der Welle 3.
Das Zulaufrohr 2 mündet winkelversetzt in Drehrichtung des Schleuderrads 4. Bei Einschalten
nur des Zulaufrohrs 2 beginnt folglich das Abstrahlen des Strahlmittels früher; das
Strahlmittel II2 erzeugt im Abstand A von der Welle 3 eine Strahlfläche der Breite
B und der Länge SL2. Übereinstimmendes Strahlmittel und gleiche Drehzahl desselben
Schleuderrads 4 vorausgesetzt gilt SL1 = SL2. Der vom . Strahlmittel II2 erzeugte
Strahlbereich beginnt aber im Abstand y von der Welle 3, und zwar bezogen auf die
Welle 3 als Bezugspunkt in entgegengesetzter Richtung zum Abstand x. Sind beide Zulaufrohre
1 und 2 eingeschaltet, überlagern sich die Strahlbereiche. Es entsteht ein Gesamtstrahlbereich
der Breite B und der Länge SL Ges., die gleich der Summe der Längen SL1 und SL2 der
Einzelstrahlbereiche, abzüglich eines Überlappungsbereichs Ü ist.
1. Vorrichtung zum Strahlen der Oberfläche eines Werkstücks mit einem Schleuderrad
(4) und mit einem außermittig im wesentlichen senkrecht auf dem Schleuderrad (4) mündenden
Zulaufrohr (1, 2) für ein Strahlmittel, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens zwei
wahlweise getrennt oder gemeinsam einschaltbare Zulaufrohre (1, 2) in Drehrichtung
des Schleuderrads (4) winkelversetzt vorgesehen sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulaufrohre (1, 2)
auf derselben Seite des Schleuderrads (4) vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulaufrohre (1, 2)
auf gegenüberliegenden Seiten des Schleuderrads (4) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulaufrohre
(1, 2) in demselben Abstand von der Welle (3) des Schleuderrads (4) münden.