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EP 0 023 995 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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18.02.1981 Patentblatt 1981/07 |
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Anmeldetag: 24.07.1980 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
09.08.1979 DE 2932359
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Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT |
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80333 München (DE) |
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Erfinder: |
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- Silbermann, Erich
D-8521 Bubenreuth (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Isolator für Aussenraum-Klima |
(57) Zur Selbsterwärmung von Isolatoren, die einem kondenswasserbegünstigenden Außenraum-Klima
ausgesetzt sind, wird dem Gießharz fein verteiltes Granulat aus einem Werkstoff mit
wesentlich höheren inneren elektrischen Verlusten als Gießharz beigemengt, besonders
Werkstoffe mit größerem Verlustwinkel tanδ und kleinerer Dielektrizitätskonstante
DK als Gießharz, wie z.B. Polyvinylchlorid oder Eukryptit.
[0001] Die Erfindung betrifft einen Isolator für Außenraum-Klima nach .dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
[0002] Außenraum-Klima tritt z.B. in blechgekapselten Netzstationen auf und führt zeitweilig
zur Bildung von Kondenswasser an Isolatoren, wodurch deren Spannungsfestigkeit vermindert
wird und unter Umständen eine Schädigung eintritt. Um diese Erscheinungen zu vermeiden,
hat man im Innern solcher Stationen entweder eine allgemein wirkende Konvektionsheizung
mit unerwünschter Mobilisierung der Raumfeuchtigkeit durch Lufterwärmung oder neuerdings
eine Konduktionsheizung am Stützer-Trageisen ohne nennenswerte Lufterwärmung vorgesehen.
Zu diesem Zweck ist in beiden Fällen ein relativ hoher Energiebedarf bis 600 W je
Station notwendig, wovon dem einzelnen Isolator nur ein Bruchteil zugute kommt. Die
Heizenergie muß aus einem Hilfsstromnetz entnommen werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ohne Energieversorgung aus einem Hilfsnetz
und mit wesentlich geringerem Energiebedarf je Station auszukommen, um eine schädliche
Kondenswasserbildung an den Isolatoren zu vermeiden.
[0004] Die Lösung der gestellten Aufgabe gelingt auf einfache und sichere Weise nach der
Erfindung durch die Maßnahmen nach den kennzeichnenden Merkmalen des Patentanspruchs
1.
[0005] Auf diese Weise kann eine Konvektionsheizung des Innenraumes z.B. solcher Stationen
überhaupt vermieden und die Energie für die Erwärmung der Isolatoren direkt und zur
notwendigen Zeit aus dem Hochspannungsnetz ohne Schaltaufwand entnommen werden. Die
die ausreichende Erwärmung der Isolatoren erzwingenden inneren Verluste im Isolator
können als ohmsche Verluste, z.B. durch Beimengung von Ruß, oder durch eine Ladungsverschiebung
im Wechselfeld erzeugende gegeneinander isolierte Metallteilchen im Gießharz des Isolators
erzeugt werden.
[0006] Eine besonders vorteilhafte Lösung des Problems hinsichtlich Alterung und genauer
Reproduzierbarkeit des Heizeffektes läßt sich durch die Verwendung von-Streckmitteln
mit wesentlich größerem Verlustwinkel tan6 als bei Gießharz erreichen, wobei diese
Streckmittel gegebenenfalls zur Erhöhung der Feldstärken außerdem auch noch eine wesentlich
niedrigere Dielektrizitätskonstante DK als Gießharz besitzen sollen. Diese Forderungen
werden z.B. von Polyvinylchlorid in Form von dem flüssigen Gießharz beigemengten Granulat
oder durch Eukryptit als Streckmittelersatz erfüllt. Die Menge des Streckmittels ist
dabei so zu bemessen, daß eine ausreichende Verlustleistung im Isolator entsteht,
die nach vorliegenden Erkenntnissen bei 1 bis 2 Watt je Mittelspannungs-Isolator liegt.
Bei anderen Isolatoren können sich andere Leistungen als vorteilhafter erweisen.
1. Isolator für Außenraum-Klima aus Gießharz, versetzt mit gießharzsparenden Streckmitteln,
dadurch gekennzeichnet , daß mindestens ein Teil der Streckmittel fein verteilte,
höhere innere elektrische Verluste als das Gießharz aufweisende Werkstoffe sind.
2. Isolator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß zur Erhöhung der inneren
dielektrischen Verluste Werkstoffe mit gegenüber dem Gießharz wesentlich größerem
Verlustwinkel tan δ und gegebenenfalls wesentlich niedrigerer Dielektrizitätskonstante
DK vorgesehen sind.
3. Isolator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß als Streckmittel Polyvinylchlorid
in Form von feinem Granulat vorgesehen ist.
4. Isolator nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß als Streckmittel Eukryptit
vorgesehen ist.
5. Isolator nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Anteil
der Streckmittel im Isolator so bemessen ist, daß im Isolator eine Verlustleistung
von 1 bis 2 Watt auftritt.