[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Zahnradpumpe mit Selbstschmiereinrichtung,
bei der Schmierkanäle die Lager der Zahnradpumpe mit der druckseitigen Austragsöffnung
der Pumpe verbinden.
[0002] Zahnradpumpen werden häufig für den Transport und die Dosierung von viskosen Medien,
wie z.B. Schmelzen von Hochpolymeren benutzt. Ein besonderes Problem ergibt dabei
die Schmierung der Lager. Um Verunreinigungen des zu fördernden Mediums zu vermeiden,
können hier keine üblichen Schmiermittel, wie Öle, Fette oder Graphit verwendet werden;
die Schmierung muß mit dem transportierten Medium selbst erfolgen.
[0003] Bei bekannten Zahnradpumpen erfolgt diese Schmierung der Lager durch das geförderte
Medium derart, daß ein Teilstrom des geförderten Mediums von der Druckseite der Pumpe
über Schmierkanäle zu den Lagern und zurück zur Saugseite geführt wird. Eine derartige
Zahnradpumpe ist nach der japanischen Offenlegungsschrift 75 010 402 bekannt. Diese
Art der Schmierung bedeutet eine bewußt herbeigeführte innere Leckage der Pumpe, wodurch
die Pumpenleistung um die so erzeugte Leckage vermindert wird.
[0004] Die Dimensionierung dieser Schmierkanäle wird von zwei gegensätzlichen Forderungen
bestimmt. Einerseits muß gewährleistet sein, daß ununterbrochen Schmelze durch die
Schmierkanäle fließt. Eine wie immer geartete Behinderung des Schmelzestroms führt
zu längeren Verweilzeiten im Schmierkanalsystem, wodurch ein thermischer Abbau begünstigt
wird. Die sich ablagernden Zersetzungsprodukte erzeugen weitere Reibungsverluste für
die Strömung bis aufgrund dieses sich selbst verstärkenden Effektes eine totale Verstopfung
der Schmierkanäle auftritt, die in der Regel ein Festlaufen der betroffenen-Lager
zur Folge hat. Dieses Zusetzen der Schmierkanäle kann durch Feststoffpartikel, wie
Mattierungsstoffe. oder Pigmente ebenfalls ausgelöst werden. Größere Schmierkanäle
würden dieses Zusetzen vermeiden, führen aber zu einem unzulässigen Anwachsen der
Leckrate, was sich besonders störend bei Zahnradpumpen mit großer Förderleistung und
großem Druck bemerkbar macht.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher,,eine Zahnradpumpe mit Selbstschmiereinrichtung
zu schaffen, bei der hinreichend große Schmierkanäle unter Vermeidung einer hierdurch
hervorgerufenen Leckrate der Zahnradpumpe benutzt werden können.
[0006] Die Aufgabe wird dadurch gelöst, daß in den Wellen der Pumpe Fördermittel für den
Transport der Schmiermittel in den Kanälen angeordnet sind,
[0007] Diese Fördermittel sind bevorzugt koaxial in Wellen der Zahnrädpumpe angeordnet.
Als Fördermittel können Zahnradpumpen oder Förderschnecken in den Wellen angeordnet
sein. Die Fördermittel dind so angeordnet, daß sie sich relativ zu den Wellen der
Zahnradpumpe bewegen können.
[0008] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der lediglich Beispiele zeigenden Figuren
näher erläutert.
Figur 1 zeigt die erfindungsgemäße Zahnradpumpe mit einer Förderschnecke als Fördermittel
für die Schmiermittel zur Zwangsschmierung der Lagerbuchsen der Pumpe geschnitten,
Figur 2 zeigt den Schnitt II-II der Figur 1;
Figur 3 die Verwendung einer Zahnradpumpe als Fördermittel für die Schmiermittel;
Figur 4 die Einzelheit "Z" der Figur 3;
Figur 5 die Ansicht der Einzelheit "Z".
[0009] Die Fördermittel übernehmen das Schmiermittel, einen Teilstrom der Schmelze, das
von der Austragsseite der Zahnradpumpe über einen oder mehrere Schmierkanäle in die
Lagerbuchsen gelangt und fördern es über Bohrungen in den Wellen in Richtung der gegenüberliegenden
Lagerbuchsen. Durch Schmierkanäle in diesen Lagerbuchsen gelangt die Schmelze wieder
zur Austragsseite der Pumpe. Die Fördermittel brauchen nur einen Druck aufzubauen,
der für den Transport des Schmiermittels durch die Schmierkanäle ausreicht. Für den
Schmelzeteilstrom zur Lagerschmierung können bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
große Schmierkanäle gewählt werden, die sich nicht durch Ablagerungen zusetzen. Die
Zwangsförderung verhindert auch zu große Verweilzeiten der Schmelze in den Schmierkanälen,
die zu einem thermischen Abbau der Schmelze führen könnten.
[0010] Bei der Zahnradpumpe nach Figur 1 strömt das zu fördernde Medium der Pumpe über die
Saugseite 1 zu und wird durch gegensinniges Drehen zweier ineinander greifender Zahnräder
2 zur Druckseite 9 gefördert. Die Zahnradwellen 3, 3a sind in Buchsen 4, 4a gelagert,
welche die Zahnräder stirnseitig abdichten. Ein Wellenzapfen 5 ist über an sich bekannte
Abdichtvorrichtungen (nicht gezeigt) aus dem sonst geschlossenen Pumpengehäuse 6 zum
Antriebsaggregat (nicht gezeigt) geführt. In jeder Welle ist in einer konzentrischen
Bohrung eine Förderschnecke 10 untergebracht, welche mit Hilfe eines Zapfens 11 mit
der Gehäusestirnseite 8 verbunden und gegen Drehung gesichert ist. Setzt man nun die
Pumpe in Betrieb, dreht sich die Welle um die stehende Schnecke und das System arbeitet
in der Art eines Extruders. Der zur Schmierung dienende Teilstrom des Mediums strömt
nun von der Druckseite 9 über die Kanäle 12 in den stirnseitigen Lagerbuchsen 4a,
die Kanäle 13 (Schmiernuten für die Lagerbuchsen 4a) und die Kanäle 14 in der Gehäusestirnseite
8 zur Saugseite der Förderschnecke 10. Durch die Schnecken wird das Medium zum jeweils
gegenüberliegenden Lager gefördert und strömt über Kanal 16 bzw. die Bohrung 17 und
den Ringkanal 7, die Kanäle 18 (Schmiernuten für die Lagerbuchsen 4 ) sowie die Kanäle
19 zur Druckseite 9 der Pumpe.
[0011] Bei der in Figuren 3 bis 5 dargestellten Pumpe wird das gleiche Prinzip verwendet,
hier dienez jedoch zur Förderung des Schmiermittels durch die Wellen.anstelle von
Schnecken in den Wellen selbst untergebrachte Zahnradpumpen. Diese Pumpen selbst drehen
sich mit den Wellen, ihre Antriebszapfen 15 werden.in der Stirnwand 8 festgehalten.
Diese Fördermittel bestehen also aus dem durch Zapfen 15 festgehaltenen Zahnrad 22
und den um dieses Zahnrad 22 laufenden Zahnrädern 20 und 21. Das Schmiermittel gelangt
von der Druckseite 9 der Pumpe über die Kanäle 12, 13, 14 und 24 zum Fördermittel
(Zahnradpumpe) und von dort durch die Kanäle 16 bzw. die Bohrungen 17 und 18 und 19
über die Lagerbushen 4 wieder zur Druckseite 9 der Zahnradpumpe.
[0012] Bei diesen beispielhaft gezeigten Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
wird der zur Schmierung benutzte Teilstrom der Schmelze von der Druckseite der Zahnradpumpe
entnommen und auch wieder dorthin geführt. Im Rahmen der Erfindung ist es jedoch ebenso
möglich, den der Schmierung dienenden Teilstrom des transportierten Mediums auf der
Saugseite der Pumpe zu entnehmen und dorthin zurückzuführen oder den Teilstrom in
oder gegen die Richtung des Hauptschmelzeflusses zwischen Saug- und Druckseite zu
befördern.
1. Zahnradpumpe mit Selbstschmiereinrichtung, bei der Kanäle zum Zuführen und wieder
Abführen eines Teilstroms des geförderten Mediums zu und von den Lagern der Pumpe
vorhanden sind, dadurch gekennzeichnet, daß in den Wellen der Pumpe Fördermittel für
den Transport des Teilstroms angeordnet sind.
2. Zahnradpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Zu- und Abfuhrkanäle
die Druckseite der Zahnradpumpe mit den Lagern verbinden.
3. Zahnradpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Zu- und Abfuhrkanäle
die Saugseite der Zahnradpumpe mit dem Lager verbinden.
4. Zahnradpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhrkanäle die
Druckseite und die Abfuhrkanäle die Saugseite der Zahnradpumpe mit dem Lager verbinden.
5. Zahnradpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhrkanäle die
Saugseite und die Abfuhrkanäle die Druckseite der Zahnradpumpe mit dem Lager verbinden.
6. Zahnradpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermittel koaxial
in Wellen der Zahnradpumpe angeordnet sind.
7. Zahnradpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Fördermittel Zahnradpumpen
angeordnet sind.
8. Zahnradpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Fördermittel Förderschnecken
angeordnet sind. -
9. Zahnradpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fördermittel relativ
zu ihren Wellen bewegbar angeordnet sind.