[0001] Die Erfindung betrifft eine Dickstoffpumpe, insbesondere zur Förderung von Beton
durch das Gehäuse einer Rohrweiche, welche einen auf einer Schwenkwelle befestigten
Schwenkkörper aufweist, der eine in einer Gehäusewand angebrachte Austrittsöffnung
mit zwei in einer anderen Gehäusewand angeordneten Eintrittsöffnungen abwechselnd
verbindet, wobei die Mittelpunkte der Ein- und Austrittsöffnungen jeweils in radialem
Abstand von der Wellenachse angeordnet sind.
[0002] Dickstoffpumpen dienen nicht nur zur Förderung von Beton, sondern können auch Stoffgemische
von schlammartiger Konsistenz, z. B. Klärschlämme fördern. Die Erfindung wird jedoch
im folgenden anhand der Förderung von Beton beschrieben, weil es sich hierbei aus
verschiedenen Gründen, z. B. wegen der durch Flüssigkeitsverluste eintretenden Verschlechterung
des Betons und der Verschleißwirkung des im Beton enthaltenen Sandes um ein besonders
schwierig zu pumpendes Fördermedium handelt. Eine Dickstoffpumpe weist in der Regel
zwei abwechselnd fördernde Zylinder auf, denen im Gehäuse der Rohrweiche je eine Eintrittsöffnung
zugeordnet ist, durch die die von dem betreffenden Kolben aus dem Zylinder ausgedrückte
Teilmenge in den Schwenkkörper gelangt. Die Austrittsöffnung ist dagegen vorzugsweise
nur einer Förderleitung zugeordnet, in die der gepumpte Beton gelenkt wird. Die Rohrweiche
ermöglicht es dem jeweils ansaugenden Förderzylinder, aus einem meistens über dem
Gehäuse befestigten Vorfüllbehälter den Beton anzusaugen, der im folgenden Pumpentakt
gefördert wird.
[0003] Das vorstehend beschriebene Prinzip derartiger Betonpumpen ist in der Praxis nicht
leicht zu beherrschen, insbesondere wenn mit hohen Förderwiderständen gerechnet werden
muß. Denn hierbei treten erhebliche hydrostatische Kräfte, z. B. in der Größenordnung
von 20.000 kp auf, welche dazu führen, daß auch bei reichlicher Dimensionierung der
hiermit belasteten elastischen Bauteile, welche die Gegenkräfte liefern müssen, Verformungen
auftreten. Diese Verformungen führen zur Bildung von Spalten an den aufeinandergleitenden
Dichtkörpern der Rohrweiche. Dadurch entstehen bereits ohne den verschlechternden
Einfluß des unvermeidlichen Verschleißes Undichtigkeiten, die zum Auspressen von Flüssigkeitsanteilen
aus dem Beton und damit zu Betriebsstörungen führen. Außerdem dringen Teile des Sandes
in die entstehenden Spalte ein, die nach der bei jedem Schwenkvorgang der Rohrweiche
eintretenden Entlastung eingeklemmt werden. Das führt zu Schaltstörungen und zu großem
Verschleiß.
[0004] Aus der DE-OS 26 14 895 ist es bekannt, zur Beseitigung solcher Probleme Dichtungen
vorzusehen, z. B. einen in dem Schwenkkörper axial verschieblich angeordneten Schleißring,
der mit dem Druck des Fördermediums belastet ist und angepreßt wird. Auch hierbei
führt jedoch der Sand zu Verklemmungen. Denn der Ringspalt zwischen dem Ende des Schwenkkörpers
und dem auf diesem angeordneten Schleißring ändert seine Länge mit der Belastung und
der hierauf beruhenden Dehnung der Gegenhalteeinrichtung und wird während des Druckhubes
um größenordnungsmäßig mehrere Millimeter größer; während des Schaltvorganges der
Rohrweiche tritt eine Entlastung ein, die auch die elastisch gespannte Gegenhalteeinrichtung
entlastet, so daß der erwähnte Ringspalt seinerseits wieder zusammengdrückt wird.
Man ist daher bestrebt, durch kurze Zuganker oder Biegeträger die elastischen Verformungen
möglichst klein zu halten.
[0005] Aus der DE-PS 12 85 319 ist es auch schon bekannt, den Schwenkkörper als Rohr auszubilden,
das annähernd S-förmig gebogen ist, wobei die Austrittsöffnung des Schwenkrohres die
gleiche freie Fläche wie die Austrittsöffnung des Gehäuses aufweist. An dieser Stelle
gleichen sich daher die hydrostatischen Kräfte aus, die im übrigen in der Wellenachse
wirken. An den Eintrittsöffnungen, die im Abstand von der Achse der Schwenkwelle angeordnet
sind, treten jedoch Biegemomente auf, welche von der Größe der Kräfte und ihrer radialen
Entfernung von der Wellenachse bestimmt werden. Das führt zum Verkanten des Vorfüllbehälters,
weil die Schwenkwelle in dessen Wandung gelagert ist und damit zu der erwähnten Spaltbildung
an den Eintrittsöffnungen.
[0006] Bei einer anderen,aus der DE-AS 21 04 191 vorbekannten Dickstoffpumpe ist ebenfalls
ein annähernd S-förmig gekrümmtes Rohr als Schwenkkörper verwendet, jedoch werden
die erwähnten Momente in der Lagerung der Welle aufgenommen. Dann ergeben sich sehr
große Wellendurchmesser, ohne daß elastische Verformungen und damit Spaltbildungen
ganz zu vermeiden wären. Bei den hohen Förderwiderständen sind solche Ausführungsformen
deswegen praktisch nicht zu verwirklichen.
[0007] Aus der DE-PS 21 62 406 ist eine Dickstoffpumpe bekannt, bei der als Schwenkkörper
ein annähernd U-förmig gekrümmtes Rohr vorgesehen ist, dessen Rücken im Bereich des
unteren Schwenkels auf einem Querjoch abgestützt ist. Diese Abslützung dus Schwenkrohres
gleitet im Fördermedium, was die Reibung und den Verschleiß weiter erhöht. Außerdem
muß das Querjoch mit verhältnismäßig langen Zugankern festgehalten werden. Die aufgrund
der erheblichen elastischen Dehnung der Zuganker und der Durchbiegung des Joches auftretenden
elastischen Verformungen führen ihrerseits zu erheblichen Größenordnungen der Spalte,
die sich an den Eintrittsöffnungen bilden.
[0008] Aus der US-PS 12 78 247 ist schließlich eine Dickstoffpumpe bekannt,bei der die Rohrweiche
mit einem der Krümmung des Gehäusebodens angepaßten Schwenkkörper versehen ist, der
eine runde Eintrittsöffnung und zwei Austrittsöffnungen aufweist, deren Begrenzungskanten
teilweise zusammenfallen. Hierbei ist der Abstand aller drei Öffnungen von der Achse
der Schwenkwelle gleich groß. Zur Abdichtung der Eintrittsöffnungen ist auf die betreffende
Innenwand des Gehäuses eine Brillenplatte aufgesetzt. Auf dieses Bauelement wirkt
dann eine erhebliche Axialkraft. Wollte man diese Axialkraft mit Hilfe der Schwenkwelle
auf das Gehäuse abtragen, ergäben sich senkrecht zur Welle erhebliche Kräfte, welche
die Welle, deren ausreichende Festigkeit vorausgesetzt, elastisch verbiegen und damit
zur Verkantung des Gehäuses und des Schwenkkörpers im Gehäuse führen würden. Dadurch
ergeben sich auch hier die aufgrund der Spaltbildung auftretenden Verklemmungen beim
Schalten des Schwenkkörpers, der hierauf beruhende erhebliche Verschleiß und die darauf
zurückzuführende mangelnde Betriebssicherheit.
[0009] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine solche Dickstoffpumpe so auszubilden, daß
sich die mechanischen Belastungen der die Eintrittsöffnungen aufweisenden Gehäusewand
durch den Schwenkkörper stark vermindern, ohne daß vergrößerte Biegebelastungen der
Schwenkwelle in Kauf genommen werden müssen.
[0010] Die durch die Erfindung erzielten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen, daß
durch die Wahl der Abstände bezogen auf einen auf der Wellenachse liegenden Punkt
Momentenfreiheit bzw. annähernde Momentenfreiheit erreichbar ist. Die verbleibende
Axialkraft läßt sich auf diese Weise mit der Welle etwa über ein auf Druck oder Zug
belastetes Lager biegungsfrei abtragen. Dieses Lager kann außerhalb der zu fördernden
Massen angeordnet werden. Außerdem vereinfacht sich die Abdichtung durch die Entlastung
der Gehäusewand, worauf die Möglichkeit beruht, axial bewegliche Dichtringe an den
öffnungen des Schwenkkörpers anzuordnen.
[0011] Völlige Momentenfreiheit erreicht man ,in Weiterbildung der Erfindung dann, wenn
im Schwenkkörper das Produkt aus der Austrittsfläche bzw. -flächen und des Abstandes
des gemeinsamen Flächenschwerpunktes von der Wellenachse gleich dem Produkt aus der
Eintrittsfläche und des Abstandes ihres Flächenschwerpunktes von der Wellenachse ist.
[0012] Um den Schwenkwinkel des Schwenkkörpers so klein wie möglich zu halten kann weiter
vorgesehen werden, im Schwenkkörper die Umrißlinie der teilweise zusammenfallenden
Austrittsöffnungen nierenförmig auszubilden.
[0013] Zur axialen Abstützung der Schwenkwelle ist zweckmäßig ein an der Austrittsseite
des Gehäuses angeordnetes Drucklager vorgesehen. Dieses Drucklager ist mit der Schwenkwelle
in zur Förderrichtung entgegengesetzter Richtung belastet.
[0014] Die Schwenkwelle weist vorteilhaft an der Eintrittsseite des Gehäuses ein axiales
Drucklager auf, das als Spannvorrichtung für das Gehäuse ausgebildet ist.
[0015] Bei verkürzter Bauart des Schwenkkörpers ergeben sich verkürzte Bauteile des Gehäuses,
die ohne größeren Aufwand so stark ausgeführt werden können, daß sich nur minimale
Dehnungen des Gehäuses in axialer Richtung einstellen. Die axiale Dehnung des Gehäuses
wird durch die entgegen der Förderrichtung von der Schwenkwelle über das Axiallager
auf das Gehäuse übertragene Axialkraft erheblich vermindert. Wird außerdem die Schwenkwelle
auch auf der Eintrittsseite mit der beschriebenen Spannvorrichtung versehen, so kann
die axiale Dehnung des Gehäuses infolge der Starrheit der Schwenkwelle in bezug auf
Zugbelastungen fast völlig unterdrückt werden.
[0016] Schließlich ist es zweckmäßig, die öffnungen des Schwenkkörpers mit Schleißringen
zu umgeben, die axial beweglich der jeweiligen Stirnseite des Druckkörpers gelagert
sind.
[0017] Bei der Dickstoffpumpe nach der Erfindung wird der Schwenkkörper nur von der Schwenkwelle
axial geführt und stützt sich auch an dieser in axialer Richtung ab, wodurch die Schwenkwelle
keine Biegebelastungen und das Steuergehäuse keine verwindenden Schubbelastungen erfahren.
Darauf beruht u. a. der Vorteil, daß auf den Schwenkkörper.aufgesetzte Dichtringe,
die sich optimal unter dem Betondruck gegen die senkrecht zur Schwenkwelle verlaufenden
Begrenzungsflächen des Steuergehäuses anlegen, diesem anpassen können. Dadurch können
ungleichmäßiger Verschleiß ebenso ausgeglichen werden wie bauliche Fehler des Gehäuses.
[0018] Außerdem wird durch die erfindungsgemäße Ausbildung erreicht, daß die Reibung während
des Schwenkvorganges und damit auch der Verschleiß minimal gehalten werden können,
weil sich die Axialkraft außerhalb des Betons auf einem normalen Drehgleitlager abstützen
läßt. Da die verbleibenden axialen Dehnungen des Gehäuses sehr gering sind, wird jeder
Tendenz zum Verklemmen durch in die Spalte gedrückte Sandteilchen wirksam entgegengewirkt.
[0019] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 in abgebrochener Darstellung eine erfindungsgemäße Dickstoffpumpe in Seitenansicht
und teilweise im Schnitt,
Fig. 2 einen Schnitt längs der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt längs der Linie III-III der Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt längs der Linie IV-IV der Fig. 1 und
Fig. 5 einen Schnitt längs der Linie V-V'der Fig. 3.
[0020] Unter einem strichpunktiert angedeuteten Vorfüllbehälter 1 befindet sich nach Fig.
1 eine allgemein mit 2 bezeichnete Rohrweiche. Die Rohrweiche 2 weist ein axial kurz
bauendes Gehäuse 3 auf. Dieses Gehäuse 3 ist in Querrichtung mittels einer Rippe unterteilt,
die eine Querwand 4 bildet.
Auf der Querwand 4 ist eine Brillenplatte 5 befestigt, in der Eintrittsöffnungen 6
bzw. 7 für den von zwei Förderzylindern 8 bzw. 9 geförderten Beton ausgebildet sind
(Fig. 2). Die Enden der beiden Förderzylinder 8 bzw. 9 sind hierbei in Büchsen 10
bzw. 11 gehalten, welche auf ihren Stirnseiten Dichtungen 12 tragen und außer in der
Querwand 4 in der rückwärtigen Gehäusewand 5' gehalten sind. Das Gehäuse, das mit
den erwähnten Wänden 4 und 5' einstückig ausgebildet ist, wird durch einen Deckel
14 verschlossen. Auf einem Lochkreis des Deckels 14 sind Schrauben 15 angeordnet,
die in entsprechende Bohrungen des Gehäuseflansches 16 eingedreht werden können. Auf
der Innenseite des Deckels befindet sich eine Schleißplatte 17 mit einer Austrittsöffnung
25. Eine Büchse 19 mit Dichtungen 20 bzw. 20' dient zum flüssigkeitsdichten Anschluß
einer Förderleitung 21, in die die Pumpe den geförderten Beton drückt.
[0021] Die beiden Förderzylinder 8 und 9 saugen aus dem Vorfüllbehälter 1 über den Innenraum
24 des Gehäuses 3 abwechselnd Beton an. Im folgenden Takt drücken die Zylinder abwechselnd
den angesaugten Beton durch die Eintrittsöffnungen 6 und 7 in der Brillenplatte 5.
Bevor dieser Takt einsetzt, werden die Eintrittsöffnungen 6 bzw. 7 mit der in der
Schleißplatte 17 vorgesehenen Austrittsöffnung 25 des Gehäuses 3 verbunden. Dazu dient
ein allgemein mit 26 (Fig. 1 und 2) bezeichneter Schwenkkörper, dessen Ausbildung
sich insbesondere aus den Fig. 3 und 4 ergibt. Der Schwenkkörper 26 hat gemäß Fig.
3 eine von dem in Fig. 2 dargestellten, axial beweglichen Ring 27 umgebene Eintrittsöffnung
28, welche von der in Fig. 2 mit 29 bezeichneten Kante umgeben ist. Diese Kante gibt
der Eintrittsöffnung 28 einen kreisförmigen lichten Querschnitt. Der Flächenschwerpunkt
sitzt deswegen in der Mitte der Kreisfläche.
[0022] Ferner hat der Schwenkkörper, wie insbesondere die Fig. 4 zeigt, an seinem gegenüberliegenden
Ende eine von einem axial beweglichen Ring 30 umgebene Austrittsfläche. Diese Fläche
wird von der Stirnkante 31 des Schwenkkörpers 26 begrenzt und ist mit 32 bezeichnet.
Ihre Umrißlinie ist, wie sich insbesondere aus Fig. 4 ergibt, nierenförmig. Innerhalb
der nierenförmigen Umgrenzung fallen demnach die kreisförmigen Austrittsöffnungen
teilweise zusammen. Der Flächenschwerpunkt liegt in der Mitte der nierenförmigen Austrittsöffnung
32. Er besitzt von der mit 35 in Fig. 1 bezeichneten geometrischen Achse einen radialen
Abstand R
2, während die Eintrittsöffnung 28 von der geometrischen Achse 35 einen radialen Abstand
R
1 besitzt.
[0023] Der Schwenkkörper 26 ist einstückig mit einem Arm 37 ausgebildet, der mit einem Lagerdeckel
38 zusammenwirkt. Der Lagerdeckel 38 läßt sich mit Hilfe von zwei Schraubenpaaren
39 und 40 mit dem Arm 37 verbinden, so daß sich ein mittlerer Abschnitt einer Schwenkwelle
44 zwischen den beschriebenen beiden Teilen einspannen läßt.
[0024] Nach Fig. 5 ist die Schwenkwelle 44 im Bereich des Schwenkkörpers 26 mit einem Mehrkantabschnitt
45 versehen. Dieser endet an einem im Durchmesser vergrößerten Bund 46, so daß sich
der Schwenkkörper 26 auf der Welle axial festlegen läßt. Der Bund 46 geht in einen
im Durchmesser verminderten zylindrischen Abschnitt 47 über, welcher in einem kombinierten
Radial- und Axiallager 48 abgestützt ist. An der gegenüberliegenden Seite geht der
mehrkantige Abschnitt 45 in einen im Durchmesser verminderten zylindrischen Abschnitt
49 über, der sich in einen weiter im Durchmesser verminderten Spindelabschnitt 50
fortsetzt. Auf den Spindelabschnitt läßt sich eine Mutter 52 mit einer Kontermutter
51 aufdrehen. Ober den Muttern stützt sich die Schwenkwelle auf einer mehrteiligen
Scheibe 53, die ihrerseits auf der Stirnseite einer Lagerbuchse 54 abgestützt ist.
Es handelt sich somit bei der Lagerbuchse 54 um ein axiales Drucklager, das entgegen
der Förderrichtung des Betons durch den Schwenkkörper 26 belastet ist.
[0025] Nimmt man an, daß die hydrostatisch beaufschlagte Fläche des Schwenkkörpers 26 an
der Eintrittsöffnung 28 nach Fig. 3 gleich F
1 ist und bezeichnet man die hydrostatisch beaufschlagte Fläche der nierenförmigen
Austrittsfläche 32 des Schwenkkörpers 26 nach Fig. 4 mit F
2, so ergibt sich

[0026] In dieser Funktion bezeichnet der Wert z eine von der Konstruktion abhängige Größe,
die angibt, um wieviel Mal die hydrostatisch beaufschlagte Fläche des Schwenkkörpers
an der Eintrittsöffnung kleiner als die hydrostatisch beaufschlagte Fläche der nierenförmigen
Austrittsfläche ist.
[0027] Nimmt man weiter an, daß jede Eintrittsöffnung hydraulisch mit K
1 beaufschlagt ist, die Austrittsöffnung jedoch mit K
21 so ergibt sich als Bedingung für den Momentenausgleich

Da nun

ist

[0028] Das bedeutet aber, daß die in Fig. 1 an den beiden Lagern der Schwenkwelle angedeuteten
Kräfte V nicht auftreten. Es ist

[0029] Daraus folgt: Werden die radialen Abstände R von der Schwenkwelle so gewählt, daß
der Abstand R
1 der Eintrittsöffnung z mal größer ist als der Abstand R
2 des Schwerpunktes der nierenförmigen Austrittsöffnung, so entstehen keine senkrechten
Kräfte auf die Welle und damit auf ihre Lager, weil die Momente gleich Null sind.
Die Welle wird daher nicht auf Biegung beansprucht. Das Gehäuse wird auch nicht verkantet.
Die Schwenkwelle 44 wird mit Hilfe eines Schubkolbengetriebes 60 über eine Kurbel
61 betätigt, welche, wie in Fig. 5 dargestellt, auf das mit Keilnuten 62 versehene
Ende 47 der Welle wirkt. Während gemäß dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 das zylinderseitige
Ende der Welle 44 tn dem Lager 48 lediglich geführt ist, weist dieses Schwenkwellenende
im Ausführungsbeispiel der Fig. 1 eine Ausbildung auf, welche der Lagerung entspricht,
die an der den Gehäusedeckel 14 tragenden Gehäuseseite verwirklicht ist. Mit Hilfe
einer Mutter 63 und einer Mutter 64 läßt sich dementsprechend die Schwenkwelle 44
an ihren beiden Enden spannen, damit Verformungen der Teile, welche die axialen Lagerbelastungen
aufnehmen, entgegengewirkt werden kann. Die Keilnuten 62 sind demzufolge hinter den
Muttern 63 und 64 angeordnet, welche die axiale Verspannung ermöglichen und zu dem
allgemein mit 6.6 bezeichneten Lager gehören.
[0030] Gemäß der Erfindung ist somit die Anordnung so gewählt, daß die Schwenkwelle 44,
an der der Schwenkkörper 26 aufgehängt ist, axial auf wenigstens einem Lager 54 bzw.
66 abgestützt ist,das auf der vorderen oder hinteren Gehäusewand 17 bzw. 4, 5' angeordnet
sein kann.
[0031] Dabei sind die Eintrittsöffnungen 6, 7,welche von dem Schwenkkörper 26 bzw. seinen
Dichtringen 27 berührt werden und gemäß dem Ausführungsbeispiel in einer Brillenplatte
angeordnet sind, so angebracht, daß der Abstand ihrer Mittel- oder Schwerpunkte von
der Achse der Schwenkwelle größer als der entsprechende Abstand der Austrittsöffnung
ist.
[0032] Der Schwenkkörper 26 ist demgegenüber so ausgebildet, daß er in den beiden Endstellungen
der Schwenkwelle 44 eine der beiden Eintrittsöffnungen 6, 7 im Gehäuse und auf der
gegenüberliegenden Gehäuseseite die Austrittsöffnung im Gehäuse abdeckt. Der Schwenkkörper
bzw. der ihn mit der Schwenkwelle verbindende Arm 70 in Fig. 5 bzw. 37 in Fig. 3 sind
so ausgebildet, daß sich die eingangs beschriebene Zuordnung des Schwenkkörpers zur
Schwenkwelle ergibt.
1. Dickstoffpumpe, insbesondere zur Förderung von Beton durch das Gehäuse (3) einer
Rohrweiche (2), welche einen auf einer Schwenkwelle (44) befestigten Schwenkkörper
(26) aufweist, der eine in einer Gehäusewand (14) angebrachte Austrittsöffnung (25)
mit zwei in einer anderen Gehäusewand (4) angeordneten Eintrittsöffnungen (6, 7) abwechselnd
verbindet, wobei die Mittelpunkte der Ein- (6, 7) und Austrittsöffnungen (25) jeweils
in radialem Abstand von der Wellenachse (35) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkwelle (44) axial abgestützt ist und die Abstände der Eintrittsöffnungen
(6, 7) und der Austrittsöffnung (25) von der Wellenachse (35) so unterschiedlich gewählt
sind, daß der Abstand (R1) der Eintrittsöffnungen (6, 7) größer als der Abstand (R2) der Austrittsöffnung (25) ist.
2. Dickstoffpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß im Schwenkkörper (26)
das Produkt aus der Austrittsfläche bzw. den -flächen (32) und des Abstandes des gemeinsamen
Flächenschwerpunktes von der Wellenachse (35) gleich dem Produkt aus der Eintrittsfläche
(28) und des Abstandes ihres Flächenschwerpunktes von der Wellenachse (35) ist.
3. Dickstoffpumpe nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß im Schwenkkörper
(26) die Umrißlinie der teilweise zusammenfallenden Austrittsöffnungen (32) nierenförmig
ist.
4. Dickstoffpumpe nach den Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß zur axialen
Abstützung der Schwenkwelle (44) ein an der Austrittsseite des Gehäuses (3) angeordnetes
Drucklager (51-54) dient, das mit der Schwenkwelle (44) in zur Förderrichtung entgegengesetzter
Richtung belastet ist.
5. Dickstoffpumpe nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Schwenkwelle (44)
an der Eintrittsseite (4, 5) des Gehäuses (3) ein axiales Drucklager (66) aufweist,
das als Spannvorrichtung (63, 64) für das Gehäuse (3) ausgebildet ist.
6. Dickstoffpumpe nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die öffnungen
des Schwenkkörpers (26) mit Schleißringen (27, 30) umgeben sind, die axial beweglich
in der jeweiligen Stirnseite des Schwenkkörpers (26) gelagert sind.