(19)
(11) EP 0 024 486 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.03.1981  Patentblatt  1981/10

(21) Anmeldenummer: 80103344.0

(22) Anmeldetag:  16.06.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3D01H 5/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB IT

(30) Priorität: 25.08.1979 DE 2934431

(71) Anmelder: NORDISCHER MASCHINENBAU RUD. BAADER GMBH + CO KG
D-23560 Lübeck (DE)

(72) Erfinder:
  • Kunig, Helmut, Ing. grad.
    D-2050 Hamburg 80 (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Nadelleiste für Nadelstäbe von Nadelstab-Streckwerken


    (57) Es wird eine Nadelleiste zur Verwendung in Nadelstab-Streckwerken vorgeschlagen, welche aus Nadelleisten-Segmenten (7) besteht, die lösbar mit einem Trägerstab (2) verbindbar sind, und welche ein Profil T-, Z- oder Y-förmigen Querschnitts aufweisen. Die Nadeln (12) sind im Bereich ihrer Schäfte (13) annähernd rechtwinklig abgewinkelt und sowohl mit den freien Enden (14) derselben, als auch mit der Nadelspitze (15) zugewandten Teilen der Schäfte (13) kraftschlüssig mit der Tragleiste (8) verbunden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft einen für die Verwendung in Nadelfeldern von Textilmaschinen, insbesondere Streckfeldern von Nadelstabstrecken geeigneten Nadelstab mit mindestens einer an dessen Trägerstab befestigten, aus einer, die Nadeln im Bereich ihrer Schäfte verbindenden Tragleiste bestehenden Nadelleiste.

    [0002] Derartige Nadelst/äbe sind seit langem erfolgreich im Einsatz, da mit ihrer Hilfe ausgezeichnet Streckergebnisse erzielbar sind. Die bekannten Ausführungen weisen jedoch Nachteile auf, die die Verwendung anders gestalteter Nadelstäbe wünschens-wërt erscheinen lassen. Diese Nachteile bestehen insbesondere darin, daß ihre Reparatur bei ausgebrochenen Nadeln sehr umständlich ist und Spezialeinrichtungen beim Anwender erfordert, so daß üblicherweise der ganze Nadelstab ausgewechselt und der defekte beim Lieferer instandgesetzt werden muß. Man hat deshalb Wege gesucht, einzelne Nadeln oder Gruppen von Nadeln auswechseln oder ersetzen zu können und dies an Ort und Stelle durchführbar zu machen. Der Weg dorthin führte über die Verwendung .von Nadelstreifen, welche allgemein durch Verbindung der Schäfte der einzelnen Nadeln durch.vorzugsweise Verschweißung untereinander oder mittels Stahldrähten oder -bändern hergestellt werden,und welche ihrerseits durch Kleben, Löten, Schweißen, Nieten oder Schrauben mit dem Trägerstab verbunden werden.

    [0003] Aus der CH-PS 497 562 sind weiter Nadelleisten bekannt, welche aus profilartig abgewinkelten Tragleisten bestehen, die eine U-förmige Tasche für die Aufnahme der Nadeln aufweisen. Dabei entspricht die Teilung der Nadelspitzen der Schaftdicke der Nadeln, so daß die Nadelschäfte aneinander anliegen. Die Nadeln sind im Bereich ihrer Schäfte durch ein Bindemittel, z. B. Lötmasse, miteinander und mit der Tragleiste verbunden. Letztere ist mit einem über die Schaftenden hinausragenden Teil versehen, welcher als Befestigungslasche ausgebildet ist, die der Befestigung der Nadelleiste an dem Nadelträger, z. B. einem Nadelstab dient.

    [0004] Mit Nadelleisten dieser Ausführung ist es möglich, ein Nadelfeld sehr enger Stabteilung zu erstellen, bei welchem das Auswechseln einzelner Nadelleisten erleichert ist. Es ergeben sich jedoch einige Nachteile, die ihrer Verwendung in Streckfeldern von NadelstabStrecken beeinträchtigen. So bewirkt die U-förmige Einfassung der Nadelschäfte, daß sich die einzelnen Nadeln bei unvermeidlicher Überbeanspruchung nicht aus ihrer Halterung herauslösen, was erwünscht ist, da sonst die Gefahr der Verbiegung oder Verwindung des Trägerstabes besteht mit der Folge der Zerstörung ganzer Nadelfeld-Bereiche bei örtlich auftretenden Belastungsspitzen. Darüberhinaus bewirkt die Notwendigkeit der Unterbringung der Nadeln in ihrer Gesamtlänge oberhalb der Befestigungslasche ein als Drillbeanspruchung auf den Trägerstab und die Nadelleiste einwirkendes Drehmoment, welches zur einer dauernden erhöhten Belastung des Nadelstabes führt. Desweiteren besitzt die vorgeschlagene Nadelleiste ein sehr geringes Widerstandsmoment in Beanspruchungsrichtung der Nadeln, so daß diese entweder ganzflächig oder mittels in enger Teilung angeordneter Verbindungselemente mit dem Trägerstab verbunden werden muß, was im letzten Fall wiederum zur Schwächung des Trägerstabes führt.

    [0005] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die Konstruktion einer Nadelleiste anzugeben, welche auf einfache Weise ganz oder teilweise austauschbare nadeltragendeElemente hoher Belastbarkeit verwendet, an welchen die Nadeln derart verankert sind, daβ sie sich bei einer definierten, in der Nähe ihrer Bruchfestigkeit liegenden, quer zu der Nadelleiste verlaufenden Belastung sicher aus dem Nadelverband lösen.

    [0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nadeln im Bereich ihrer Schäfte annähernd rechtwinklig abgewinkelt sind und sowohl mit den freien Enden ihrer Schäfte, als auch mit den der Nadelspitze zugewandten Teilen derselben mit entsprechenden Schenkeln des Profils der Tragleiste verbunden sind. Die damit erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine Verankerung der Nadeln ermöglicht wird, die ihre gezielte Lösung aus dem Nadelverband bei Belastungen gestattet, die in der Nähe der Bruchfestigkeit der Nadeln liegen, und daß gleichzeitig eine Nadelleiste hoher Biegefestigkeit vorliegt, die sich in einem Nadelfeld enger Stabteilung verwenden läßt.

    [0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Profil der Nadelleiste T- oder Z-Querschnitt auf, mit dessen Mittelsteg und einem Seitensteg die Schäfte derNadeln verbunden sind. Damit läßt sich eine die enge Teilung der Nadelstäbe ermöglichende raumsparende Anordnung der Nadelleiste an der Flanke des Trägerstabes durchführen.

    [0008] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Profil der Nadelleiste Y-Querschnitt auf, wobei jeder der beiden zueinander parallelen Schenkel je eine Reihe von Nadeln stützt, welche jeweils mit ihren der Nadelspitze zugewandten Teilen ihrer Schäfte mit diesen Schenkeln, und die freien Enden der Schäfte mit dem Zwischensteg verbunden sind. Damit ist die doppelte Anzahl von Nadeln auf einer Nadelleiste unterbringbar bei der Möglichkeit einer Halbierung der Stabteilung in einem aus ihnen zusammengesetzten Nadelfeld.

    [0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung besteht die Nadelleiste aus einem gewalzten oder gezogenen Profil aus metallischem Werkstoff. Damit lassen sich die Nadelleisten auf besonders einfache und kostensparende Weise herstellen.

    [0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung besteht die Nadelleiste aus einem Kunststoff-Profil, welches im Extrusions- oder Spritzgußverfahren hergestellt sein kann. Eine solche Ausführung gestattet eine rationelle Fertigung sehr leichter Nadelleisten.

    [0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung wird die Nadelleiste jedes Nadelstabes aus einer Anzahl aneinander anschließender Nadelleisten-Segmente gebildet. Damit besteht die Möglichkeit, Defekte in Form von einzelnen Nadelbrüchen dadurch zu beseitigen, daß lediglich die betreffenden Nadelleisten-Segmente ausgewechselt werden.

    [0012] Nach einer letzten Ausgestaltung werden die Stoßstellen der Nadelleisten-Seg/mente mittels eines mit diesen an dem Trägerstab zu festigenden Streifens aus metallischem Werkstoff abgedeckt, wobei die Oberkante desselben um ein weniges über die Kante der die Schäfte der Nadeln an ihren der Nadelspitze zugewandten Teilen stützenden Schenkel der Tragleiste hinausragt. Damit wird eine Beeinträchtigung der das Nadelfeld durchlaufenden Fasern am Grund der Nadelleisten-Segmente vermieden.

    [0013] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen'Nadelstabes wird nachfolgend beschrieben und anhand der Zeichnung näher erläutert.

    [0014] Es zeigt

    Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Nadelstab in axonometrischer Darstellung

    Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Trägerstab mit mit einer Tragleiste mit T-Querschnitt versehenen Nadelleiste

    Fig. 3 eine ausschnittsweise Seitenansicht in Zuordnung zu dem Querschnitt aus Fig. 2 ohne Trägerstab

    Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Trägerstab mit mit einer Tragleiste mit Z-Querschnitt versehenen Nadelleiste

    Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Trägerstab mit mit einer Tragleiste mit Y-Querschnitt versehenen Nadelleiste, welche mit einer Doppelreihe Nadeln bessetzt ist.



    [0015] Wie aus Fig. 1 entnehmbar, besteht der Nadelstab 1 eines nicht dargestellten Nadelfeldes einer Nadelstabstrecke aus einem Trägerstab 2 , dessen eines Ende als Lagerzapfen 3 ausgebildet und dessen anderes Ende zu einer Kurbel 4 abgebogen ist, deren zu dem Trägerstab 2 paralleler Kurbelzapfen 5 eine nicht dargestellte Steuerrolle tragen kann. In seinem mittleren Teil weist der Trägerstab 2 sich längs erstreckende, einander gegenüberliegende Flächen auf, an deren einer eine Anzahl sich aneinander anschließender Nadelleisten-Segmente 7 auf geeignete Weise befestigt sind, die eine Nadelleiste 6 bilden. Die Nadelleisten-Segmente 7 bestehen aus einer aus einem dünnen Metallstreifen 17 aus Stahl oder Buntmetall durch Falten oder Biegen gefertigten Trägerleiste 8, die gemäß Fig. 2 einen T-Querschnitt 9 und gemäß Fig. 4 einen Z-Querschnitt 10 aufweisen kann. Die Tragleiste 8 ist mit jeweils durch Lücken 16 voneinander getrennten Nadeln 12 bestückt, welche im Bereich ihrer Schäfte 13 rechtwinklig abgewinkelt sind, und welche sowohl mit den freien Enden 14 ihrer Schäfte 13 als auch mit den den Nadelspitzen 15 zugewandten Teilen der Schäfte 13 mittels eines metallischen Lotes oder durch Klebung mit der Tragleiste 8 verbunden sind. Dabei sind die Nadeln 12 nach Fig. 2 so angeordnet, daß ihre Schäfte 13 gleichzeitig mit dem Mittelsteg 17 und einem Seitensteg 18 und nach Fig. 4 mit dem Zwischensteg 19 und einem Seitensteg 18 verbunden sind. Die jeweiligen Befestigungsschenkel 20 der Tragleisten 8 sind aus Gründen der besseren Biegefestigkeit aus einer Doppellage 21 des Metallstreifens 11 gebildet und mit Durchbrüchen 22 für deren Befestigung an dem Trägerstab 2 versehen. Bei dieser Befestigung kann ein Streifen 23 aus metallischem Werkstoff mit untergeklemmt werden so, daß dessen Oberkante 24° um ein weniges die Kante 25 des mit den Schäften 13 der Nadeln 12 verbundenen Seitensteges 18 der Tragleiste 8 überragt. Auf diese Weise werden die Stoßstellen der Nadelleisten-Segmente 7 überdeckt, so daß sie mit dem Faserstrom nicht in Berührung kommen.

    [0016] Nach einer Ausführung der Tragleiste 8 gemäß Fig. 5 ergibt sich die Möglichkeit der Unterbringung zweier Reihen von Nadeln 12. Zu diesem Zweck besitzt die Tragleiste 8 Y-Querschnitt 26. Jeweils zwei benachbarte Nadeln 12 sind dabei mit ihren den Nadelspitzen 15 zugewandten Teilen ihrer Schäfte 13 mit je einem der zueinander parallelen Schenkel 27 des Y-Querschnittes 26 verbunden, während die freien Enden 14 ihrer Schäfte 13 eng aneinanderliegend an dem Zwischensteg 28 befestigt sind.

    Liste der benutzten Bezeichnungen



    [0017] 

    1 Nadelstab

    2 Trägerstab

    3 Lagerzapfen

    4 Kurbel

    5 Kurbelzapfen

    6 Nadelleiste

    7 Nadelleisten-Segment

    8 Tragleiste

    9 T-Querschnitt

    10 Z-Querschnitt

    11 Metallstreifen

    12 Nadel

    13 Schaft

    14 freies Ende

    15 Nadelspitze

    16 Lücke

    17 Mittelsteg

    18 Seitensteg

    19 Zwischensteg

    20 Befestigungsschenkel

    21 Doppellage

    22 Durchbruch

    23 Streifen

    24 Oberkante

    25 Kante

    26 Y-Querschnitt

    27 Schenkel

    28 Zwischensteg.




    Ansprüche

    1. Nadelleiste zur Anbringung an Nadelstäben von Nadelstab-Streckwerken mit einer profilartig abgewinkelten Tragleiste und mindestens einer Reihe von Nadeln, deren Schäfte mit mindestens einem Schenkel des abgewinkelten Profils der Tragleiste durch Lötung, Schweißung oder Klebung verbunden sind, dadurch gekennzeichnet , daß die Nadeln (12) im Bereich ihrer Schäfte (13) annähernd rechtwinklig abgewinkelt sind und sowohl mit den freien Enden ihrer Schäfte (13), als auch mit den der Nadelspitze (15) zugewandten Teilen derselben mit entsprechenden Schenkeln (17), (18), (19), (27), (28) des Profils der Tragleiste (8) verbunden sind.
     
    2. Nadelleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Profil mit T-Querschnitt (9) aufweist, mit dessen Mittelsteg (17) und einem Seitensteg (18) die Schäfte der Nadeln (12) verbunden sind.
     
    3. Nadelleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie ein Profil mit Z-Querschnitt (10) aufweist.
     
    4. Nadelleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie ein Profil mit Y-Querschnitt (26) aufweist, wobei jeder der beiden zueinander parallelen Schenkel (27) je eine Reihe von Nadeln (12) stützt, welche jeweils mit ihren der Nadelspitze (15) zugewandten Teilen ihrer Schäfte (13) mit diesen Schenkeln (27) und die freien Enden (14) der Schäfte (13) mit dem Zwischensteg (28) verbunden sind .
     
    5. Nadelleiste nach den Ansprüchen 1 bis 4,. dadurch gekennzeichnet , daß jede Tragleiste (8) aus einem gewalzten oder gezogenen Profil aus metallischem Werkstoff besteht.
     
    6. Nadelleiste nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Tragleiste (8) aus einem extrudierten oder spritzgegossenen Kunststoff-Profil besteht.
     
    7. Nadelleiste nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Befestigungsschenkel (20) des jeweiligen Profils der Tragleiste (8) mit Durchbrüchen (22) für die Befestigung der Nadelleiste an dem Trägerstab (2) versehen ist.
     
    8. Nadelleiste nach den Ansprüchen 2 bis 7 , dadurch gekennzeichnet , daß sie aus einer Anzahl einander anschließender Nadelleisten-Segmente (7) zusammengesetzt ist.
     
    9. Nadelleiste nach Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet , daß die Stoßstellen der Nadelleisten-Segmente (7) mittels eines mit diesem an dem Trägerstab (2) befestigen Streifens (20) aus metallischem Werkstoff abgedeckt sind, wobei die Oberkante (24) derselben um ein weniges über die Kante (25) der die Schäfte (13) der Nadeln (12) an ihren der Nadelspitze (15) zugewandten Teilen stützenden Schenkel (27) der Tragleiste (8) hinausragt.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht