[0001] Die Erfindung betrifft einen für die Verwendung in Nadelfeldern von Textilmaschinen,
insbesondere Streckfeldern von Nadelstabstrecken geeigneten Nadelstab mit mindestens
einer an dessen Trägerstab befestigten, aus einer, die Nadeln im Bereich ihrer Schäfte
verbindenden Tragleiste bestehenden Nadelleiste.
[0002] Derartige Nadelst/äbe sind seit langem erfolgreich im Einsatz, da mit ihrer Hilfe
ausgezeichnet Streckergebnisse erzielbar sind. Die bekannten Ausführungen weisen jedoch
Nachteile auf, die die Verwendung anders gestalteter Nadelstäbe wünschens-wërt erscheinen
lassen. Diese Nachteile bestehen insbesondere darin, daß ihre Reparatur bei ausgebrochenen
Nadeln sehr umständlich ist und Spezialeinrichtungen beim Anwender erfordert, so daß
üblicherweise der ganze Nadelstab ausgewechselt und der defekte beim Lieferer instandgesetzt
werden muß. Man hat deshalb Wege gesucht, einzelne Nadeln oder Gruppen von Nadeln
auswechseln oder ersetzen zu können und dies an Ort und Stelle durchführbar zu machen.
Der Weg dorthin führte über die Verwendung .von Nadelstreifen, welche allgemein durch
Verbindung der Schäfte der einzelnen Nadeln durch.vorzugsweise Verschweißung untereinander
oder mittels Stahldrähten oder -bändern hergestellt werden,und welche ihrerseits durch
Kleben, Löten, Schweißen, Nieten oder Schrauben mit dem Trägerstab verbunden werden.
[0003] Aus der CH-PS 497 562 sind weiter Nadelleisten bekannt, welche aus profilartig abgewinkelten
Tragleisten bestehen, die eine U-förmige Tasche für die Aufnahme der Nadeln aufweisen.
Dabei entspricht die Teilung der Nadelspitzen der Schaftdicke der Nadeln, so daß die
Nadelschäfte aneinander anliegen. Die Nadeln sind im Bereich ihrer Schäfte durch ein
Bindemittel, z. B. Lötmasse, miteinander und mit der Tragleiste verbunden. Letztere
ist mit einem über die Schaftenden hinausragenden Teil versehen, welcher als Befestigungslasche
ausgebildet ist, die der Befestigung der Nadelleiste an dem Nadelträger, z. B. einem
Nadelstab dient.
[0004] Mit Nadelleisten dieser Ausführung ist es möglich, ein Nadelfeld sehr enger Stabteilung
zu erstellen, bei welchem das Auswechseln einzelner Nadelleisten erleichert ist. Es
ergeben sich jedoch einige Nachteile, die ihrer Verwendung in Streckfeldern von NadelstabStrecken
beeinträchtigen. So bewirkt die U-förmige Einfassung der Nadelschäfte, daß sich die
einzelnen Nadeln bei unvermeidlicher Überbeanspruchung nicht aus ihrer Halterung herauslösen,
was erwünscht ist, da sonst die Gefahr der Verbiegung oder Verwindung des Trägerstabes
besteht mit der Folge der Zerstörung ganzer Nadelfeld-Bereiche bei örtlich auftretenden
Belastungsspitzen. Darüberhinaus bewirkt die Notwendigkeit der Unterbringung der Nadeln
in ihrer Gesamtlänge oberhalb der Befestigungslasche ein als Drillbeanspruchung auf
den Trägerstab und die Nadelleiste einwirkendes Drehmoment, welches zur einer dauernden
erhöhten Belastung des Nadelstabes führt. Desweiteren besitzt die vorgeschlagene Nadelleiste
ein sehr geringes Widerstandsmoment in Beanspruchungsrichtung der Nadeln, so daß diese
entweder ganzflächig oder mittels in enger Teilung angeordneter Verbindungselemente
mit dem Trägerstab verbunden werden muß, was im letzten Fall wiederum zur Schwächung
des Trägerstabes führt.
[0005] Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, die Konstruktion einer Nadelleiste anzugeben,
welche auf einfache Weise ganz oder teilweise austauschbare nadeltragendeElemente
hoher Belastbarkeit verwendet, an welchen die Nadeln derart verankert sind, daβ sie
sich bei einer definierten, in der Nähe ihrer Bruchfestigkeit liegenden, quer zu der
Nadelleiste verlaufenden Belastung sicher aus dem Nadelverband lösen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Nadeln im Bereich ihrer
Schäfte annähernd rechtwinklig abgewinkelt sind und sowohl mit den freien Enden ihrer
Schäfte, als auch mit den der Nadelspitze zugewandten Teilen derselben mit entsprechenden
Schenkeln des Profils der Tragleiste verbunden sind. Die damit erzielbaren Vorteile
bestehen insbesondere darin, daß eine Verankerung der Nadeln ermöglicht wird, die
ihre gezielte Lösung aus dem Nadelverband bei Belastungen gestattet, die in der Nähe
der Bruchfestigkeit der Nadeln liegen, und daß gleichzeitig eine Nadelleiste hoher
Biegefestigkeit vorliegt, die sich in einem Nadelfeld enger Stabteilung verwenden
läßt.
[0007] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung weist das Profil der Nadelleiste
T- oder Z-Querschnitt auf, mit dessen Mittelsteg und einem Seitensteg die Schäfte
derNadeln verbunden sind. Damit läßt sich eine die enge Teilung der Nadelstäbe ermöglichende
raumsparende Anordnung der Nadelleiste an der Flanke des Trägerstabes durchführen.
[0008] Nach einer weiteren Ausgestaltung weist das Profil der Nadelleiste Y-Querschnitt
auf, wobei jeder der beiden zueinander parallelen Schenkel je eine Reihe von Nadeln
stützt, welche jeweils mit ihren der Nadelspitze zugewandten Teilen ihrer Schäfte
mit diesen Schenkeln, und die freien Enden der Schäfte mit dem Zwischensteg verbunden
sind. Damit ist die doppelte Anzahl von Nadeln auf einer Nadelleiste unterbringbar
bei der Möglichkeit einer Halbierung der Stabteilung in einem aus ihnen zusammengesetzten
Nadelfeld.
[0009] Nach einer weiteren Ausgestaltung besteht die Nadelleiste aus einem gewalzten oder
gezogenen Profil aus metallischem Werkstoff. Damit lassen sich die Nadelleisten auf
besonders einfache und kostensparende Weise herstellen.
[0010] Nach einer weiteren Ausgestaltung besteht die Nadelleiste aus einem Kunststoff-Profil,
welches im Extrusions- oder Spritzgußverfahren hergestellt sein kann. Eine solche
Ausführung gestattet eine rationelle Fertigung sehr leichter Nadelleisten.
[0011] Nach einer weiteren Ausgestaltung wird die Nadelleiste jedes Nadelstabes aus einer
Anzahl aneinander anschließender Nadelleisten-Segmente gebildet. Damit besteht die
Möglichkeit, Defekte in Form von einzelnen Nadelbrüchen dadurch zu beseitigen, daß
lediglich die betreffenden Nadelleisten-Segmente ausgewechselt werden.
[0012] Nach einer letzten Ausgestaltung werden die Stoßstellen der Nadelleisten-Seg/mente
mittels eines mit diesen an dem Trägerstab zu festigenden Streifens aus metallischem
Werkstoff abgedeckt, wobei die Oberkante desselben um ein weniges über die Kante der
die Schäfte der Nadeln an ihren der Nadelspitze zugewandten Teilen stützenden Schenkel
der Tragleiste hinausragt. Damit wird eine Beeinträchtigung der das Nadelfeld durchlaufenden
Fasern am Grund der Nadelleisten-Segmente vermieden.
[0013] Ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen'Nadelstabes wird nachfolgend beschrieben
und anhand der Zeichnung näher erläutert.
[0014] Es zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Nadelstab in axonometrischer Darstellung
Fig. 2 einen Querschnitt durch einen Trägerstab mit mit einer Tragleiste mit T-Querschnitt
versehenen Nadelleiste
Fig. 3 eine ausschnittsweise Seitenansicht in Zuordnung zu dem Querschnitt aus Fig.
2 ohne Trägerstab
Fig. 4 einen Querschnitt durch einen Trägerstab mit mit einer Tragleiste mit Z-Querschnitt
versehenen Nadelleiste
Fig. 5 einen Querschnitt durch einen Trägerstab mit mit einer Tragleiste mit Y-Querschnitt
versehenen Nadelleiste, welche mit einer Doppelreihe Nadeln bessetzt ist.
[0015] Wie aus Fig. 1 entnehmbar, besteht der Nadelstab 1 eines nicht dargestellten Nadelfeldes
einer Nadelstabstrecke aus einem Trägerstab 2 , dessen eines Ende als Lagerzapfen
3 ausgebildet und dessen anderes Ende zu einer Kurbel 4 abgebogen ist, deren zu dem
Trägerstab 2 paralleler Kurbelzapfen 5 eine nicht dargestellte Steuerrolle tragen
kann. In seinem mittleren Teil weist der Trägerstab 2 sich längs erstreckende, einander
gegenüberliegende Flächen auf, an deren einer eine Anzahl sich aneinander anschließender
Nadelleisten-Segmente 7 auf geeignete Weise befestigt sind, die eine Nadelleiste 6
bilden. Die Nadelleisten-Segmente 7 bestehen aus einer aus einem dünnen Metallstreifen
17 aus Stahl oder Buntmetall durch Falten oder Biegen gefertigten Trägerleiste 8,
die gemäß Fig. 2 einen T-Querschnitt 9 und gemäß Fig. 4 einen Z-Querschnitt 10 aufweisen
kann. Die Tragleiste 8 ist mit jeweils durch Lücken 16 voneinander getrennten Nadeln
12 bestückt, welche im Bereich ihrer Schäfte 13 rechtwinklig abgewinkelt sind, und
welche sowohl mit den freien Enden 14 ihrer Schäfte 13 als auch mit den den Nadelspitzen
15 zugewandten Teilen der Schäfte 13 mittels eines metallischen Lotes oder durch Klebung
mit der Tragleiste 8 verbunden sind. Dabei sind die Nadeln 12 nach Fig. 2 so angeordnet,
daß ihre Schäfte 13 gleichzeitig mit dem Mittelsteg 17 und einem Seitensteg 18 und
nach Fig. 4 mit dem Zwischensteg 19 und einem Seitensteg 18 verbunden sind. Die jeweiligen
Befestigungsschenkel 20 der Tragleisten 8 sind aus Gründen der besseren Biegefestigkeit
aus einer Doppellage 21 des Metallstreifens 11 gebildet und mit Durchbrüchen 22 für
deren Befestigung an dem Trägerstab 2 versehen. Bei dieser Befestigung kann ein Streifen
23 aus metallischem Werkstoff mit untergeklemmt werden so, daß dessen Oberkante 24°
um ein weniges die Kante 25 des mit den Schäften 13 der Nadeln 12 verbundenen Seitensteges
18 der Tragleiste 8 überragt. Auf diese Weise werden die Stoßstellen der Nadelleisten-Segmente
7 überdeckt, so daß sie mit dem Faserstrom nicht in Berührung kommen.
[0016] Nach einer Ausführung der Tragleiste 8 gemäß Fig. 5 ergibt sich die Möglichkeit der
Unterbringung zweier Reihen von Nadeln 12. Zu diesem Zweck besitzt die Tragleiste
8 Y-Querschnitt 26. Jeweils zwei benachbarte Nadeln 12 sind dabei mit ihren den Nadelspitzen
15 zugewandten Teilen ihrer Schäfte 13 mit je einem der zueinander parallelen Schenkel
27 des Y-Querschnittes 26 verbunden, während die freien Enden 14 ihrer Schäfte 13
eng aneinanderliegend an dem Zwischensteg 28 befestigt sind.
Liste der benutzten Bezeichnungen
[0017]
1 Nadelstab
2 Trägerstab
3 Lagerzapfen
4 Kurbel
5 Kurbelzapfen
6 Nadelleiste
7 Nadelleisten-Segment
8 Tragleiste
9 T-Querschnitt
10 Z-Querschnitt
11 Metallstreifen
12 Nadel
13 Schaft
14 freies Ende
15 Nadelspitze
16 Lücke
17 Mittelsteg
18 Seitensteg
19 Zwischensteg
20 Befestigungsschenkel
21 Doppellage
22 Durchbruch
23 Streifen
24 Oberkante
25 Kante
26 Y-Querschnitt
27 Schenkel
28 Zwischensteg.
1. Nadelleiste zur Anbringung an Nadelstäben von Nadelstab-Streckwerken mit einer
profilartig abgewinkelten Tragleiste und mindestens einer Reihe von Nadeln, deren
Schäfte mit mindestens einem Schenkel des abgewinkelten Profils der Tragleiste durch
Lötung, Schweißung oder Klebung verbunden sind, dadurch gekennzeichnet , daß die Nadeln
(12) im Bereich ihrer Schäfte (13) annähernd rechtwinklig abgewinkelt sind und sowohl
mit den freien Enden ihrer Schäfte (13), als auch mit den der Nadelspitze (15) zugewandten
Teilen derselben mit entsprechenden Schenkeln (17), (18), (19), (27), (28) des Profils
der Tragleiste (8) verbunden sind.
2. Nadelleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Profil mit T-Querschnitt
(9) aufweist, mit dessen Mittelsteg (17) und einem Seitensteg (18) die Schäfte der
Nadeln (12) verbunden sind.
3. Nadelleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie ein Profil mit Z-Querschnitt
(10) aufweist.
4. Nadelleiste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß sie ein Profil mit Y-Querschnitt
(26) aufweist, wobei jeder der beiden zueinander parallelen Schenkel (27) je eine
Reihe von Nadeln (12) stützt, welche jeweils mit ihren der Nadelspitze (15) zugewandten
Teilen ihrer Schäfte (13) mit diesen Schenkeln (27) und die freien Enden (14) der
Schäfte (13) mit dem Zwischensteg (28) verbunden sind .
5. Nadelleiste nach den Ansprüchen 1 bis 4,. dadurch gekennzeichnet , daß jede Tragleiste
(8) aus einem gewalzten oder gezogenen Profil aus metallischem Werkstoff besteht.
6. Nadelleiste nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß die Tragleiste
(8) aus einem extrudierten oder spritzgegossenen Kunststoff-Profil besteht.
7. Nadelleiste nach den Ansprüchen 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Befestigungsschenkel
(20) des jeweiligen Profils der Tragleiste (8) mit Durchbrüchen (22) für die Befestigung
der Nadelleiste an dem Trägerstab (2) versehen ist.
8. Nadelleiste nach den Ansprüchen 2 bis 7 , dadurch gekennzeichnet , daß sie aus
einer Anzahl einander anschließender Nadelleisten-Segmente (7) zusammengesetzt ist.
9. Nadelleiste nach Anspruch 8 , dadurch gekennzeichnet , daß die Stoßstellen der
Nadelleisten-Segmente (7) mittels eines mit diesem an dem Trägerstab (2) befestigen
Streifens (20) aus metallischem Werkstoff abgedeckt sind, wobei die Oberkante (24)
derselben um ein weniges über die Kante (25) der die Schäfte (13) der Nadeln (12)
an ihren der Nadelspitze (15) zugewandten Teilen stützenden Schenkel (27) der Tragleiste
(8) hinausragt.