| (19) |
 |
|
(11) |
EP 0 024 490 A1 |
| (12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
| (43) |
Veröffentlichungstag: |
|
11.03.1981 Patentblatt 1981/10 |
| (22) |
Anmeldetag: 20.06.1980 |
|
|
| (84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
|
AT BE CH FR GB IT LI NL |
| (30) |
Priorität: |
20.07.1979 DE 2929397
|
| (71) |
Anmelder: Klöckner-Humboldt-Deutz
Aktiengesellschaft |
|
D-51149 Köln (DE) |
|
| (72) |
Erfinder: |
|
- Schönenborn, Christian
D-5000 Köln 80 (DE)
- Jaeger, E., Prof.
D-4020 Mettmann (DE)
|
| (56) |
Entgegenhaltungen: :
|
| |
|
|
|
|
| |
|
| (54) |
Verfahren zum Trennen einer feuerfesten Formmaske von einem Giessereimodell |
(57) Eine über einem Gießereimodell verdichtete und ggfs. ausgehärtete Formmaske (1),
die aus einem feinkörnigen, von einem Binder durchsetzten Stoff dargestellt ist, wird
von der Formmaske dadurch gelöst, daß in einem über dem Gießereimodell (2) und der
Formmaske angeordneten Formkasten ein vorzugsweise schlagartig aufgebauter Unterdruck
(7) erzeugt wird. Durch die Anwendung des Verfahrens erfolgt die Trennung der Formmaske
(1) gleichmäßig an der gesamten Oberfläche des Gießereimodells. Dabei tritt keine
punktmäßige Beanspruchung der Formmaske auf, so daß Stabilität, Elastizität und Porösität
mit entsprechender Stoff- und Binderauswahl ohne besondere Einschränkungen gezielt
für die weitere Verwendung ausgewählt werden können. In Ergänzung des Verfahrens kann
zwischen Formmaske und Gießereimodell durch Öffnungen (4) in letzterem Luft auch mit
Überdruck zugeführt werden.
|

|
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Trennen einer feuerfesten Formmaske,
die durch mechanische und/oder pneumatische Verdichtung und ggfs. durch Wärmeaushärtung
an der Oberfläche eines Gießereimodells aus einer feinkörnigen mineralischen Masse
mit von einem organischem oder anorganischem Binder umhüllten Partikeln dargestellt
ist, von dem Gießereimodell.
[0002] Bei einem bekannten Verfahren der im Oberbegriff des Anspruchs 1 aufgeführten Gattung
(DE-AS 1 178 555) wird eine trockene, feinkörnige Masse mit einem warmaushärtenden
Binder mittels Pressluft an der Oberfläche des Gießereimodells zu einer dünnen Formmaske
verdichtet. Im Anschluß an den Verdichtungsvorgang erfolgt ein Trennen der ausgehärteten
Formmaske vom Gießereimodell mit Hilfe von Abhebestiften, die die Formmaske punktmäßig
belasten. Diese punktmäßige Belastung setzt einerseits eine hohe Stabilität der Formmaske
voraus, andererseits muß bei großflächigen Formmasken das Abheben an mehreren Stellen
erfolgen oder das Hubmaß relativ groß sein, da ein Abheben der relativ elastischen
Formmaske an der gesamten Oberfläche des Gießereimodells gewährleistet sein muß. Wenngleich
die Oberfläche des Gießereimodells vor dem Einfüllen der Formmaske in den Formkasten
mit einem Mittel behandelt wird, das ein Verkleben der im Laufe des Verdichtungsverfahrenshergestellten
Formmaske mit der Oberfläche verhindern soll, und obwohl die Abhebestifte möglichst
gleichmäßig an der Oberfläche verteilt sind, führt dieses Verfahren häufig zu örtlicher
Verformung und unter Umständen sogar zu einer Zerstörung der Formmaske.
[0003] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zu schaffen, bei dem
die vorstehend beschriebenen Schwierigkeiten vermieden werden und mit dem bei geringem
Aufwand die ausgehärtete Formmaske auf sichere Weise von der Gießereimodelloberfläche
entfernt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der in Rede stehenden Gattung durch die im
Kennzeichen des Anspruchs 1 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0005] Durch die Anwendung dieses Verfahrens erfolgt die Trennung der Formmaske gleichmäßig
von der gesamten Oberfläche des Gießereimodells, unabhängig von der Gestalt des Gießereimodells.
Da bei dem Trennen keine punktmäßige Beanspruchung der Formmaske auftritt, können
Stabilität, Elastizität und Porösität der Formmaske mit entsprechender Binder- und
Stoffauswahl ohne besondere Einschränkungen gezielt für die weitere Bearbeitung gewählt
werden.
[0006] Außerdem wird vorgeschlagen, gleichzeitig mit der Schaffung des Unterdrucks an der
Oberfläche der Formmaske einen Überdruck zwischen der Oberfläche des Gießereimodells
und der Formmaske zu erzeugen. Durch diese möglichst schlagartig an der Formmaske
aufgebaute Druckdifferenz löst sich die gesamte Formmaske auch im Bereich feinster
Konturen mit absoluter Sicherheit.
[0007] Zur weiteren Erläuterung der Erfindung wird auf die Zeichnung verwiesen, in der ein
Ausführungsbeispiel einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens vereinfacht
dargestellt ist. Die Fig. zeigt einen Querschnitt durch ein Gießereimodell mit einem
darauf angeordneten Formkasten.
[0008] In der Fig. 1 ist mit 1 eine 1ormmaske bezeichnet, die an der Oberfläche eines Gießereimodells
2 in entsprechender Gestalt ausgehärtet ist. Das Gießereimodell 2 weist an seiner
Rückseite einen Raum 3 auf, der einerseits mit einer Vielzahl von gleichmäßig verteilten,
bis hin zur Oberfläche des Gießereimodells 2 reichenden Bohrungen 4 und andererseits
mit einem Druckluftanschluß 5 in Verbindung steht. Auf dem Gießereimodell ist ein
Formkasten 6 angeordnet, der die Formmaske 1 glockenartig umgibt. Das Innere des Formkastens
6 wiederum ist mit einem Unterdruckanschluß 7 verbunden.
[0009] Der Ablauf des mit der Vorrichtung durchgeführten Verfahrens ist folgender:
[0010] Nachdem an der Oberfläche des Gießereimodells 2 die dargestellte Formmaske 1 ausgehärtet
ist, wird im Inneren des Formkastens 6 über den Anschluß 7 ein Unterdruck, vorzugsweise
schlagartig, aufgebaut, während über den Anschluß 5, den Raum 3 und die Bohrungen
4 zwischen dem Gießereimodell 2 und der Formmaske 1 Luft zugeführt wird, d.h. an dieser
Stelle zumindest atmosphärischer Druck herrscht. Zur Verbesserung des Trennverfahrens
kann über den Anschluß 5 und des weiteren über die Bohrungen 4 an der Oberfläche des
Gießereimodells 2 ein Überdruck geschaffen werden.
1. Verfahren zum Trennen einer feuerfesten Formmaske, die durch mechanische und/oder
pneumatische Verdichtung und ggfs. durch Wärmeaushärtung an der Oberfläche eines Gießereimodells
aus einer feinkörnigen mineralischen Masse mit von einem organischen oder anorganischem
Binder umhüllten Partikeln dargestellt ist, von dem Gießereimodell,
dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberfläche der Formmaske (1) ein Unterdruck erzeugt
und zwischen dem Gießereimodell (2) und der Formmaske (1) Luft zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Gießereimodell (2) und der Formmaske (1)
ein Überdruck erzeugt wird.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Unterdruck an der Oberfläche der Formmaske (1) schlagartig aufgebaut wird.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei
der das Gießereimodell eine Vielzahl vorzugsweise gleichmäßig verteilter Bohrungen
aufweist, die einerseits mit einem Raum auf der Rückseite des Gießereimodells und
andererseits mit dem Inneren eines geschlossenen Formkastens in Verbindung stehen,
dadurch gekennzeichnet, daß das Innere des Formkastens (6) mit einem Unterdruckerzeuger
und der Raum (3) mit einer Druckluftquelle verbindbar sind.
