[0001] Die Erfindung betrifft eine Zweikammerpackung mit einem im wesentlichen formstabilen,
mit einem Abgabeventil versehenen äusseren Behältnis für eine erste Füllgutkomponente,
einem im äusseren Behältnis angeordneten inneren Behältnis für eine zweite Füllgutkomponente
und mit Mitteln, um die beiden Füllgutkomponenten zu vermischen und gemeinsam abzugeben.
[0002] Zweikammerpackungen dieser Art werden überall dort eingesetzt, wo verschiedene Arten
von Füllgut getrennt gelagert werden müssen und erst unmittelbar vor ihrem Gebrauch
zusammengebracht werden dürfen. Als Beispiel dafür seien hier nur Haarfärbemittel
und dgl. angeführt.
[0003] Wesentliche Anforderungen an solche Zweikammerpackungen sind einerseits konstruktive
Einfachheit und damit verbunden niedrige Herstellungskosten, und anderseits eine möglichst
einfache und sichere Handhabung, wobei gleichzeitig auch eine gute Vermischung der
einzelnen Füllgutkomponenten gewährleistet sein muss.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist demnach eine Zweikammerpackung zu schaffen, die diesen
Anforderungen in besonderem Masse gerecht wird.
[0005] Die Zweikammerpackung gemäss der Erfindung ist durch die im Anspruch 1 angeführten
Merkmale gekennzeichnet.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1-6 je ein Ausführungsbeispiel im Axialschnitt und
Fig. 2a und 2b zwei Details aus Fig. 2 in grösserer Darstellung.
[0007] Die in Fig. 1 dargestellte Zweikammerpackung umfasst ein äusseres Behältnis 1 in
Form einer handelsüblichen Aerosol-Dose mit einem Deckel 2 und einem handelsüblichen
Aerosol-Ventil als Abgabeventil 3. Das Abgabeventil ist, wie bei Aerosol-Dosen üblich,
im Deckel 2 gefasst, und dieser ist mittels eines Dichtrings 4 dicht auf dem Oeffnungsrand
5 des Behältnisses 1 befestigt (geclincht).
[0008] Das Abgabeventil 3 enthält ein Betätigungs- und Auslassröhrchen 6, welches entgegen
einer Feder 7 in Richtung einwärts in das Ventilgehäuse 8 drückbar ist und dabei den
Innenraum des Ventilgehäuses 8 mit dem Behälteraussenraum verbindet. Das Ventilgehäuse
8 steht über eine axiale Bohrung 9 und eine seitliche Oeffnung 10 mit seiner Umgebung
ständig in Verbindung.
[0009] Im Inneren des äusseren Behältnisses 1 befindet sich ein inneres Behältnis 11, welches
im wesentlichen rohrförmig ausgebildet und an seinem unteren Ende 12 offen ist. Das
obere Ende 13 ist durch einen Deckel 14 verschlossen, wobei zwischen dem oberen Oeffnungsrand
15 des Behältnisses und dem Deckel 14 ein aus einem mit einer radialen Oeffnung 16a
versehenen Ventilkörper 16 und einem Dichtschlauch 17 bestehendes Rückschlagventil
18 eingeklemmt ist. Der Ventilkörper 16 ist im wesentlichen zylindrisch ausgebildet
und besitzt etwa in der Mitte einen auswärts vorspringenden Flansch 19, der unter
Zwischenlage des Dichtschlauchs 17 auf dem Oeffnungsrand 15 aufliegt und dort vom
Deckel 14 festgehalten wird. Oberhalb des Flansches 19 bildet das Ventilgehäuse 16
einen nach oben offenen rohrförmigen Ansatz 20, der durch eine Oeffnung im Deckel
14 hindurchragt und den unteren, verjüngten Teil 21 des Gehäuses 8 des Abgabeventils
3 in sich aufnimmt, wobei der Teil 21 und der Ansatz 20 vorzugsweise gegenseitig verzahnt
sind oder sonstwie gegenseitig so verbunden sind, dass sie sich nicht ohne besondere
Krafteinwirkung lösen können.
[0010] Das untere Ende 12 des inneren Behältnisses 11 ist mit einer Reihe von sich parallel
zur Behälterachse 23 erstreckenden Auslassschlitzen 22 versehen, die gleichmässig
über seinen gesamten Umfang verteilt angeordnet sind. Die Schlitze 22 können, wie
dargestellt, sich nach unten bis zum Oeffnungsrand 12 erstrecken oder auch schon etwas
oberhalb des Oeffnungsrands enden. Anstelle der länglichen Schlitze könnten auch anderswie
geformte Auslassöffnungen vorgesehen sein.
[0011] , Im Inneren des Behältnisses 11 ist ein verschiebbarer Kolben 24 angeordnet, der
gegen die Behältniswandung dicht abschliesst. Der Kolben 24 ist über eine verjüngte
Kolbenstange 25 fest mit einem Teller 26 verbunden, welcher in der gezeigten Stellung
des Kolbens 24 am Oeffnungsrand 12 des Behältnisses 11 aufliegt und somit eine Einwärtsbewegung
des Kolbens 24 verhindert.
[0012] Die Auslassschlitze 22 sind in Bezug auf die gezeigte Ausgangsstellung des Kolbens
24 so angeordnet, dass keine Verbindung zwischen ihnen und dem Behältnisinnenraum
besteht. Der Kolben 24 liegt also in seiner inneren Ausgangsstellung teilweise oder
vollständig oberhalb der Schlitze 22.
[0013] Das Befüllen und der Zusammenbau der Packung geschehen wie folgt:
Zunächst wird der Kolben 24 bis zu dem durch den Teller 26 gebildeten Anschlag in
das Innenbehältnis 11 eingeführt und dann die gewünschte Füllgutkomponente B in das
Behältnis eingebracht, wobei die Füllgutmenge so auf das Volumen des Behältnisses
11 abgestimmt ist, dass oberhalb des Füllgutspiegels 27 noch ein freier Raum 28 verbleibt.
Nun wird das Rückschlagventil 18 auf das Behältnis aufgesetzt und das Ganze mit dem
Deckel 14 fest verschlossen. In den Ansatz 20 des Rückschlagventils 18 wird nun das
im Deckel 2 des äusseren Behältnisses 1 gehalterte Abgabeventil 3 eingepresst, sodass
der Deckel 2, das Abgabeventil 3 und das verschlossene innere Behältnis 11 eine Einheit
bilden.
[0014] Jetzt wird die andere Füllgutkomponente A in das äussere Behältnis 1 eingebracht
und dann die gesamte Einheit mit dem inneren Behältnis 11 in das äussere Behältnis
1 eingesetzt und der Deckel 2 am Oeffnungsrand 5 des Behältnisses 1 dicht befestigt.
Die Füllgutmenge ist auch hier so auf das Behältnisvolumen abgestimmt, dass oberhalb
des Füllgutspiegels 29 noch ein Freiraum 30 verbleibt.
[0015] In die so mit dem Füllgut befüllte und verschlossene Packung wird nun über das Abgabeventil
3 ein flüssiges Treibgas 31 mit relativ hohem Siedepunkt und niedrigem Druck eingefüllt.
Dieses flüssige Treibgas gelangt über die seitliche Oeffnung 10 des Abgabeventils
nur in das äussere Behältnis, da es auf grund seines geringen Druckes die durch den
relativ straff gespannten Dichtungsschlauch 17 des Rückschlagventils 18 gebildete
Barriere nicht zu überwinden vermag. Als geeignetes Treibgas 31 kommen z.B. Butan,
Isobutan oder Freon 114 O infrage.
[0016] Nunmehr wird über das Abgabeventil 3 mit einem Druck von etwa 5 bis 8 bar Stickstoff
in die Packung eingepresst. Der Stickstoff- oder ein anderes Gas- kann aufgrund seines
hohen Drucks das Rückschlagventil 18 passieren und bildet über den Füllgutspiegeln
in den beiden Behältnissen 1 und 11 je ein Gaspolster 32, 33 gleichen Drucks. Zwischen
äusserem und innerem Behältnis herrscht Druckgleichgewicht. Damit ist die Packung
nun geladen und verkaufs- bzw. benutzungsbereit.
[0017] Zur Entnahme des Füllguts wird zunächst bei aufrechter Position der Packung durch
Betätigung des Abgabeventils 3 das Stickstoffpolster im äusseren Behältnis 1 abgelassen.
Da aufgrund des Rückschlagventils 18 der Stickstoff nicht aus dem inneren Behältnis
entweichen kann, entsteht eine Druckdifferenz zwischen dem inneren und dem äusseren
Behältnis, aufgrund welcher der Kolben 24 schlagartig soweit nach unten verschoben
wird, bis die Auslassschlitze 22 mit dem Behältnisinnenraum in Verbindung stehen.
Das Stickstoffpolster im inneren Behältnis treibt nun die Füllgutkomponente B mit
grosser Kraft durch die Auslassschlitze 22 in das äussere Behältnis 1 aus, wo sie
sich rasch und innig mit der anderen Füllgutkomponente A vermischt.
[0018] Nachdem nun das Stickstoffpolster abgelassen ist und die beiden Füllgutkomponenten
vermischt sind, wird die Packung umgekehrt, sodass das Abgabeventil 3 zuunterst zu
liegen kommt. In dieser Halttngwird nun das Abgabeventil 3 betätigt, wobei das in
der Packung noch enthaltene Treibgas das vermischte Füllgut aus der Packung presst.
[0019] In Fig. 2 ist eine Variante einer erfindungsgemässen Zweikammerpackung dargestellt,
die auch höchsten Ansprüchen gerecht wird. Gleiche Teile sind gleich wie Fig. 1 bezeichnet.
[0020] Der wesentlichste Unterschied gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 1 ist ein zweiter
Kolben 34, der im inneren Behältnis 11 frei verschiebbar angeordnet ist. Dieser Kolben
34 trennt die Füllgutkomponente B vom darüberliegenden Gaspolster 33, sodass auf die
Verträglichkeit von Füllgut und Druckgas keine Rücksicht genommen zu werden braucht.
[0021] Beim Ablassen des Druckpolsters aus dem äusseren Behältnis 1 bewegt das Druckgas
im inneren Behältnis 11 den Kolben 34 nach unten und treibt damit das Füllgut aus.
Danach verbleibt der Kolben 34 etwa auf der Höhe der Auslassöffnungen stehen und verhindert
dadurch, dass sich das innere Behältnis wieder mit dem Füllgutgemisch füllt.
[0022] Ein weiterer Unterschied gegenüber der Ausführungsform nach Fig. 1 besteht in der
Ausbildung der Auslassöffnungen am unteren Ende des inneren Behältnisses 11. Diese
sind hier nicht als Schlize, sondern als schräge Bohrungen 35 ausgebildet, deren Achsen
37 abwechselnd um den gleichen Winkel a, aber entgegengesetzt gerichtet zu einer zur
Behältnisachse 23 senkrechten Bezugsebene 36 geneigt sind. Die Fig. 2a und 2b zeigen
dies in Detail. Durch diese Ausbildung und Anordnung der Auslassöffnungen ergibt sich
eine besonders wirkungsvolle Vermischung der beiden Füllgutkomponenten.
[0023] Fig. 3 zeigt eine besonders einfache Variante der Zweikammerpackung. Auch hier sind
gleiche Teile wieder gleich wie in Fig. 1 bezeichnet.
[0024] Der Unterschied gegenüber der Variante nach Fig. 1 besteht hier darin, dass das innere
Behältnis 11 keinen eigenen Deckel aufweist, sondern einen einstückigen Bodenteil
besitzt, der in einen flaschenhalsartigen Ansatz 38 ausläuft. Dieser Ansatz 38 entspricht
dem Ventilkörperansatz 20 der Fig. 1 und dient zur Befestigung des inneren Behältnisses
11 am Abgabeventil 3. Gleichzeitig bildet der Ansatz 38 aber auch das Gehäuse des
Rückschlagventils, welches hier durch eine Feder 39 und eine Ventilkugel 40, die von
der Feder gegen den Oeffnungsrand des verjüngten Teils 21 des Abgabeventils 3 gedrückt
wird, gebildet ist. Wie schon gesagt, diese Variante ist konstruktiv besonders einfach
und deshalb sehr billig herzustellen.
[0025] Fig. 4 schliesslich zeigt eine weitere, ebenfalls sehr einfache Ausführungsform einer
erfindungsgemässen Zweikammerpackung, bei der das innere Behältnis 11 lose im äusseren
Behältnis 1 angeordnet ist. Auch hier sind einander entsprechende Teile gleich wie
in Fig. 1 bezeichnet.
[0026] Die lose Anordnung des inneren Behältnisses 11 bedingt eine besondere Ausbildung
des Kolbens 24. Dieser ist hier mit einem einstückigen Steigrohr 41 versehen und besitzt
eine durchgehende axiale Bohrung 42, welche auch durch die Kolbenstange 25 und den
Teller 26 hindurchführt und in das äussere Behältnis 1 ausmündet. Das Steigrohr 41
reicht bis in den Gasraum 28 oberhalb des Füllgutspiegels 27 und besitzt dort eine
radiale Oeffnung 43, die durch einen aussen am Steigrohr sitzenden Gummischlauch 44
verschlossen ist. Letzterer wirkt zusammen mit dem Steigrohrende wie bei einem Fahrradschlauchventil
als Rückschlagventil.
[0027] Bei diesem Ausführungsbeispiel muss die Begasung der Packung, also das Einbringen
des Stickstoffpolsters, so erfolgen, dass das Abgabeventil nach unten zeigt. Ansonsten
ist die Packung gleich zu handhaben wie die gemäss Fig. 1-3.
[0028] Es versteht sich, dass die Erfindung nicht auf die vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiele
beschränkt ist, sondern dass noch weitere zahlreiche Varianten möglich sind, die alle
im Rahmen der Erfindung liegen. Insbesondere ist es z.B. bei der Ausführungsform nach
Fig. 4 ohne weiteres möglich, anstelle eines einzigen Innenbehältnisses noch ein oder
mehrere weitere Innenbehältnisse vorzusehen, sodass auch mehr als zwei Füllgutkomponenten
getrennt gelagert und dann vermischt werden können.
[0029] Die erfindungsgemässe Zweikammerpackung zeichnet sich besonders durch ihre konstruktive
Einfachheit und ihre einfache Handhabung aus und erlaubt gleichzeitig aber auch eine
besonders intensive Mischung der einzelnen Füllgutkomponenten.
[0030] Bei den in den Fig. 1-4 beschriebenen Packungen kann durch Fehlmanipulation, z.B.
wenn die Packung beim Ablassen des Stickstoffpolsters mit dem Abgabeventil nach unten
gehalten wird, vorkommen, dass die im äusseren Behältnis befindliche Füllgutkomponente
austritt bevor noch eine Vermischung mit der im inneren Behältnis befindlichen Komponente
stattgefunden hat. In den Fig. 5 und 6 ist nun eine weitere Ausführungsform einer
erfindungsgemässen Packung dargestellt, bei welcher dieser Nachteil vermieden ist
und Fehlmanipulationen ausgeschlossen bzw. ohne nachteilige Folgen sind. Wie schon
bei den Fig. 2-4 sind auch in Fig. 5 und 6 einander entsprechende Teile gleich bezeichnet
wie in Fig. 1.
[0031] Das äussere Behältnis 1 mit seinem Deckel 2 und dem darin gefassten Abgabeventil
3 ist gleich aufgebaut wie in Fig. 1. Das innere Behältnis 11, welches beispielsweise
aus Glas bestehen kann, weist im Unterschied zum inneren Behältnis in Fig. 1 an seinem
unteren Ende keine seitlichen Schlitze auf, sondern endet mit einem geschlossenen
Oeffnungsrand 12. Entsprechend ist der Kolben 24 auch etwas anders ausgebildet als
in Fig. 1. Er umfasst einen unteren, die eigentliche Dichtwirkung erzielenden umfangsgerippten
Stopfenteil 241, einen äusseren, der Krümmung des Bodens des äusseren Behältnisses
1 angepassten Anschlagteil 242, der in seiner Funktion dem Teller 26 in Fig. 1 entspricht,
eine einwärts an den Stopfenteil 241 im Abstand anschliessende, in sich geschlossene
und axial etwas elastisch deformierbare Dichtlippe 243 und einige sternförmig angeordnete
Führungsvorsprünge 244.
[0032] Die Fig. 5 zeigt den Kolben 24 in seiner inneren Endstellung, die Fig. 6 in seiner
äusseren Endstellung. In letzterer befindet sich die Dichtlippe 243 gerade auf der
Höhe des Oeffnungsrands 12 des inneren Behältnisses 11. Aufgrund der Elastizität der
Lippe 243 kann dabei wohl die Füllgutkomponente B aus dem inneren Behältnis austreten,
ein Zurückströmen von Füllgut in das Behältnis wird jedoch praktisch vermieden, da
die Dichtlippe 243 nach dem Druckausgleich praktisch wie ein Rückschlagventil wirkt.
[0033] Diese gegenüber Fig. 1-4 andere Ausführung des Kolbens 24 bzw. des unteren Endes
des inneren Behälters 11 ist zwar besonders zweckmässig, hat jedoch keinen Zusammenhang
mit den im folgenden beschriebenen konstruktiven Massnahmen zur Sicherung gegen Fehlmanipulationen.
D.h., der Kolben und das Behältnis könnten ohne weiteres auch gemäss Fig. 1-4 ausgebildet
sein.
[0034] Das obere Ende 13 des inneren Behältnisses 11 ist wie beim Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 durch einen Deckel 14 verschlossen, wobei zwischen dem oberen Oeffnungsrand
15 des Behältnisses und dem Deckel 14 ein Rückschlagventil eingeklemmt ist, welches
aus einem Ventilkörper 16 mit einer seitlichen radialen Ventilöffnung 16a und einer
elastischen Membrane oder einem Dichtschlauch 17 besteht. Der Ventilkörper 16 ist
als nach oben offenes Rohr bzw. Zylinder ausgebildet und besitzt in der Nähe seines
oberen Endes 20 einen abwärts vorspringenden Flansch 19, der unter Zwischenlage des
Dichtschlauchs 17 auf dem Oeffnungsrand 15 aufliegt und dort vom Deckel 14 festgehalten
wird. Das obere Ende 20 des Ventilkörpers 16 ragt durch eine entsprechende Oeffnung
des Deckels 14 und ist, im Unterschied zur Ausführungsform nach Fig. 1, bündig mit
der Deckeloberfläche. Der in das innere Behältnis hineinragende Teil des Ventilkörpers
16 ist etwas länger ausgebildet als bei Fig. 1.
[0035] Bei der Packung nach Fig. 1 ist das innere Behältnis mittels des rohrförmigen Ansatzes
20 des Ventilkörpers 16 in fester räumlicher Zuordnung mit dem verjüngten Teil 21
des Gehäuses 8 des Abgabeventils 3 verbunden. Beim Ausführungsbeispiel nach den Fig.
5 und 6 fehlt eine solche unbewegliche Verbindung. Bei diesem Ausführungsbeispiel
ist stattdessen ein längliches, rohrförmiges Verbindungselement 50 vorgesehen, welches
mit seinem oberen, erweiterten Teil 51 auf dem Gehäuse 8 des Abgabeventils 3 sitzt.
Der untere, zylindrische Teil des Verbindungselements 50 ragt lose in den Ventilkörper
16 hinein und bildet zusammen mit diesem eine axiale Führung für das innere Behältnis
11, längs welcher das Behältnis lose von der in Fig. 5 gezeigten unteren in die in
Fig. 6 gezeigte obere Stellung in Längsrichtung innerhalb des äusseren Behältnisses
auf- und ab bewegt werden kann.
[0036] Der erweiterte Teil 51 sitzt nicht ganz unbeweglich auf dem Gehäuse 8 des Abgabeventils
3, sondern ist entgegen einem gewissen Reibungswiderstand axial von der in Fig. 5
gezeigten unteren Lage in die in Fig. 6 gezeigte obere Lage bewegbar. Der erweiterte
Teil 51 ist mit einer seitlichen Durchlassöffnung 52 versehen, welche axial und am
Umfang so angeordnet ist, dass sie in der unteren Lage unterhalb der Durchtrittsöffnung
10 des Abgabeventils liegt und in der oberen Lage auf der Höhe dieser Oeffnung 10
liegt. In der unteren (Ausgangs-) Lage des Verbindungselements 50 ist somit die Durchgangsöffnung
10 versperrt, sodass der Innenraum des Abgabeventils 3 nur über den rohrförmigen Teil
des Verbindungselements 50 und den rohrförmigen Ventilkörper 16 mit dem Innenraum
des äusseren Behältnisses 1 in Verbindung steht. Befindet sich dagegen das Verbindungselement
50 in seiner oberen Lage (Fig. 6), ist die Oeffnung 10 frei und das Abgabeventil 3
kommuniziert direkt mit dem Innenraum des äusseren Behältnisses.
[0037] Das untere offene Ende 53 des rohrförmigen Verbindungselements 50 bildet zusammen
mit dem als Ventilsitz ausgebildeten Boden 161 des Ventilkörpers 16 ein Ventil, welches
die über das Innere des hohlen Verbindungselements 50 und den Ventilkörper 16 führende
Verbindung von Abgabeventil 3 und äusserem Behältnis 1 unterbricht, wenn das Ende
53 des Verbindungselements 50 in Anlage mit dem Boden 161 des Ventilkörpers 16 kommt.
[0038] Die Funktionsweise der in den Fig. 5 und 6 beschriebenen Packung ist nun wie folgt.
[0039] Zunächst wird die Packung wie bei Fig. 1 beschrieben zusammengebaut und mit Füllgut,
Treibgas und Druckgas gefüllt. Das Verbindungselement 50 nimmt dabei seine untere,
in Fig. 5 dargestellte Lage relativ zum Abgabeventil 3 ein.
[0040] Zum Mischen der beiden Füllgutkomponenten A und B wird nun das Abgabeventil 3 bei
aufrechter Haltung (Fig. 5) der Packung betätigt und das über der Füllgutkomponente
A im äusseren Behältnis befindliche Druckgaspolster abgelassen. Das Druckgas entweicht
dabei via den Ventilkörper 16, das Verbindungselement 50 und das Abgabeventil 3. Aufgrund
des dadurch entstehenden Druckungleichgewichts zwischen innerem und äusserem Behältnis
wird - wie auch bei den übrigen Ausführungsbeispielen - der Kolben 24 von seiner inneren
Endstellung in seine äussere, in Fig. 6 dargestellte Endstellung gebracht und dabei
die im inneren Behältnis 11 befindliche Füllgutkomponente B aus dem inneren Behältnis
11 ausgetrieben.
[0041] Der Kolben 24 steht mit seinem Anschlagteil 242 am Boden des äusseren Behältnisses
auf. Bei seiner Bewegung von der inneren in die äussere Endlage wird daher das innere
Behältnis 11 schlagartig aufwärts verschoben. Bei dieser Aufwärtsbewegung des Behältnisses
11 kommt das untere Ende 53 des Verbindungselements 50 in Anlage an den Boden 161
des Ventilkörpers 16 und stösst nun auch das Verbindungselement 50 aufwärts, bis es
seine obere Lage relativ zum Abgabeventil 3 einnimmt, bei welcher, wie oben beschrieben,
die Durchtrittsöffnung 10 des Abgabeventils 3 frei ist. Bei weiterer Betätigung des
Abgabeventils 3 tritt dann - genau wie bei Fig. 1 beschrieben - das im äusseren Behältnis
befindliche Gemisch der beiden Füllgutkomponenten A und B aufgrund der Wirkung des
Treibgases durch die Oeffnung 10 über das Abgabeventil 3 aus.
[0042] Falls das Ablassen des Druckpolsters irrtümlich nicht bei aufrechter Haltung der
Packung gemäss Fig. 5, sondern z.B. mit dem Abgabeventil 3 nach unten versucht wird,
bewegt sich das innere Behältnis 11 auf grund seines Eigengewichts nach unten, d.h.
in Richtung auf das Abgabeventil 3 zu, wodurch das untere Ende 53 des Verbindungselements
50 in Anlage mit dem Boden 161 des Ventilkörpers 16 kommt und dadurch die Verbindung
vom Innenraum des äusseren Behälters und Abgabeventil unterbrochen wird, sodass das
Füllgut nicht durch das Abgabeventil 3 austreten kann. Das Ablassen des Druckpolsters
ist somit nur in korrekter aufrechter Haltung der Packung möglich.
1. Zweikammerpackung mit einem im wesentlichen formstabilen, mit einem Abgabeventil
versehenen äusseren Behältnis für eine erste Füllgutkomponente, einem im äusseren
Behältnis angeordneten inneren Behältnis für eine zweite Füllgutkomponente und mit
Mitteln, um die beiden Füllgutkomponenten zu vermischen und gemeinsam abzugeben, dadurch
gekennzeichnet, dass das innere Behältnis (11) länglich und einseitig offen ausgebildet
ist, dass im inneren Behältnis (11) ein Kolben (24) zwischen zwei Endstellungen dichtend
verschiebbar angeordnet ist, der in seiner inneren, vom offenen Behältnisende (12)
entfernteren Endstellung das offene Behältnisende (12) vom Behältnisinnenraum trennt
und in seiner äusseren dem offenen Behältnisende näher liegenden Endstellung eine
Durchflussöffnung zwischen dem Behältnisinnenraum und dem das innere Behältnis (11)
umschliessenden Innenraum des äusseren Behältnisses (1) freigibt, dass das innere
Behältnis (11) einen mit dem Innenraum des äusseren Behältnisses kommunizierenden
und mit einem Rückschlagventil (18) versehenen Gaseinlass aufweist, der in den durch
den Kolben (24) in dessen innerer Endstellung abgeschlossenen Behältnisinnenraum führt,
und dass das äussere und das innere Behältnis je ein Polster (32, 33) aus einem unter
Ueberdruck stehenden Gas enthalten.
2. Packung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (24) eine rundumlaufende
elastische Dichtlippe (243) aufweist, die in der äusseren Endstellung des Kolbens
elastisch am Oeffnungsrand (12) des inneren Behältnisses (11) anliegt und ein Rückströmen
von Füllgut in das innere Behältnis zumindest teilweise verhindert.
3. Packung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das dem offenen Ende (12)
gegenüberliegende Ende (13) des inneren Behältnisses (11) durch einen in das Behältnis
koaxial hineinragenden rohrförmigen, nach aussen offenen Ventilkörper (16) mit wenigstens
einer seitlichen, durch eine elastische Membran (17) verschlossenen Ventilöffnung
(16a) zwischen Ventilkörperinnenraum und Innenraum des inneren Behältnisses (11) verschlossen
ist, wobei der Ventilkörper (16) mit der Ventilöffnung (16a) zusammen mit der elastischen
Membrane (17) das Rückschlagventil (18) bildet, und dass am Abgabeventil (3) ein mit
diesem kommunizierendes offenes rohrförmiges Verbindungselement (50) befestigt ist,
welches in den rohrförmigen Ventilkörper (16) hineinragt und eine axiale Führung für
das innere Behältnis (11) bildet, längs welcher das Behältnis bis zur Anlage des offenen
Endes (53) des Verbindungselements (50) am Boden (161) des Ventilkörpers (16) frei
axial hin und her beweglich ist.
4. Packung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Innenraum des Abgabeventils
(3) über das rohrförmige Verbindungselement (50) und den nach aussen offenen Ventilkörper
(16) mit dem Innenraum des äusseren Behältnisses (1) in Verbindung steht, dass das
offene Ende (53) des Verbindungselements (50) mit dem Boden (161) des Ventilkörpers
(16) ein Ventil bildet, welches, wenn das offene Ende (53) auf dem Boden (161) aufsteht,
die genannte Verbindung zwischen Abgabeventil (3) und Innenraum des äusseren Behältnisses
(1) unterbricht.
5. Packung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Verbindungselement
(50) entgegen einer definierten Reibungskraft von einer ersten zu einer zweiten Lage
verschiebbar auf dem Abgabeventil (3) befestigt ist, wobei in der ersten Stellung
eine seitliche Kommunikationsöffnung (10) des Abgabeventils zwischen dessen Innenraum
und dem Innenraum des äusseren Behältnisses (1) verschlossen ist und in der zweiten
Stellung diese Oeffnung (10) frei ist.
6. Packung nach den Ansprüchen 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben (24)
im inneren Behältnis (11) zumindest in seiner äusseren Endstellung teilweise aus dem offenen Behältnisende (12) hervorragt und bei
seiner Bewegung von der inneren in die äussere Endstellung eine Bewegung des inneren
Behältnisses (11) in Richtung auf das Abgabeventil (3) bewirkt, und dass die Längen
des äusseren Behältnisses (1), des inneren Behältnisses (11), des Ventilkörpers (16)
und des Verbindungselements (50) so aufeinander abgestimmt sind, dass, wenn sich der
Kolben (24) von seiner inneren in seine äussere Endstellung bewegt, das innere Behältnis
(11) zunächst bis zur Anlage des offenen Endes (53) des Verbindungselements (50) am
Boden (161) des Ventilkörpers (16) und dann zusammen mit dem Verbindungselement (50)
soweit verschoben wird, bis das Verbindungselement (50) seine zweite Lage, bei der
die seitliche Kommunikationsöffnung (10) des Abgabeventils (3) frei ist, erreicht.
7. Packung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Behältnis (11)
in der Nähe seines offenen Endes (12) wenigstens eine seitliche Auslassöffnung (22)
aufweist, die in der inneren Endstellung des Kolbens (24) vom Behältnisinnenraum abgetrennt
ist und in der äusseren Endstellung des Kolbens mit dem Behältnisinnenraum kommuniziert.
8. Packung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassöffnung (22) durch
einen im wesentlichen achsparallelen Schlitz (22) in der Behältniswand gebildet ist.
9. Packung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Behältnis
(11) mehrere Auslassöffnungen (22) aufweist, die im wesentlichen gleichmässig an seinem
Umfang verteilt angeordnet sind.
10. Packung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Behältnis mit
mehreren, längs seines Umfangs verteilten Auslassöffnungen (35) versehen ist, die
düsenförmig ausgebildet sind und deren Längsachsen (37) bzw. Strahlrichtungen bezüglich
einer zur Behältnislängsachse (23) senkrechten Ebene (36) abwechselnd nach der einen
bzw. der anderen Seite geneigt (+a) sind.
11. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Kolben
(24) mit einem Anschlagteller (26) versehen ist, der am Rand (12) des offenen Endes
des inneren Behältnisses (11) aufsitzt und dadurch die Einwärtsbewegung des Kolbens
begrenzt.
12. Packung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Behältnis (11)
im wesentlichen frei beweglich im äusseren Behältnis (1) angeordnet ist, und dass
der Kolben (24) mit einem Steigrohr (41) versehen ist, das sich im wesentlichen bis
zum dem Kolben gegenüberliegenden Ende des inneren Behältnisses erstreckt, wobei der
Kolben mit einer durchgehenden, das Steigrohr mit dem äusseren Behältnis verbindenden
Bohrung (42) versehen ist und der Gaseinlass (43) mit dem Rückschlagventil (44) am
Ende des Steigrohrs (41) angebracht ist.
13. Packung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass im inneren
Behältnis (11) ein zweiter Kolben (34) frei verschiebbar angeordnet ist, wobei der
zwischen den beiden Kolben (24,34) eingeschlossene Raum zur Aufnahme der zweiten Füllgutkomponente
(B) dient und der durch den zweiten Kolben (34) und die Behältniswand eingeschlossene,
dem ersten Kolben abgewandte Raum das Druckgaspolster (33) enthält.
14. Packung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Behältnis (11)
mit seinem dem offenen Ende gegenüberliegenden Ende am Abgabeventil (3) befestigt
ist.
15. Packung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Behältnis (11)
einen halsförmigen Ansatz (38) besitzt, welcher das Rückschlagventil (39, 40) enthält
und mit dem Abgabeventil (3) verbunden ist.
16. Packung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Rückschlagventil (18)
in das innere Behältnis (11) eingesetzt ist und einen rohrförmigen Ansatz (20) aufweist,
welcher mit dem Abgabeventil (3) verbunden ist.