(19)
(11) EP 0 025 100 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
18.03.1981  Patentblatt  1981/11

(21) Anmeldenummer: 80104112.0

(22) Anmeldetag:  15.07.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B01D 53/34
// C10K1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 16.07.1979 DE 2928676

(71) Anmelder: HERKO Pyrolyse GmbH & Co. Recycling KG
D-6832 Hockenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Thomanetz, Erwin, Dipl.-Chem.
    D-7000 Stuttgart 1 (DE)

(74) Vertreter: Wilhelms, Rolf E., Dr. et al
WILHELMS, KILIAN & PARTNER Patentanwälte Eduard-Schmid-Strasse 2
81541 München
81541 München (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Kondensation von Schwelgasen aus der Abfallpyrolyse


    (57) Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kondensation von Schwelgasen aus der Abfallpyrolyse.
    Die bei der Pyrolyse anfallenden heißen Schwelgase werden durch einen Sprühschleier kondensierterSchwelgase geleitet, das dabei entstehende Schwelgaskondensat weiter abgekühlt und zum Teil zur Erzeugung des Sprühschleiers verwendet.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kondensation von Schwelgasen aus der Abfallpyrolyse.

    [0002] Bei der Abfallpyrolyse wird stückiger Abfall in einem beheizten Schwelreaktor unter Luftabschluß thermisch zersetzt, wobei ein an Kohlenwasserstoffen reiches Schwelgas gebildet wird, das zu seiner Wiederverwendung als öl kondensiert werden muß.

    [0003] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu schaffen, das eine effiziente Kühlung der anfallenden Schwelgase im Dauerbetrieb gestattet.

    [0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die bei der Pyrolyse anfallenden heißen Schwelgase durch einen Sprühschleier kondensierter Schwelgase geleitet werden, daß das dabei entstehende Schwelgaskondensat weiter abgekühlt und zum Teil zur Erzeugung des Sprühschleiers verwendet wird. Der Kühleffekt wird hierbei durch die ständige Verdampfung des Sprühschleiers erreicht. Die direkte Verdampfungskühlung bietet einen optimalen Wärmeaustausch und vermeidet Störungen, wie das Zusetzen von Wärmeaustauschflächen und dergleichen. Mit der nachfolgenden Abkühlung des Schwelgaskondensats wird die den heißen Schwelgasen entstammende Wärme aus dem Kondensat abgeführt und seine Verwendung als Kühlmittel ermöglicht.

    [0005] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung wird das Schwelgaskondensat vor seiner Abkühlung in einem Wärmetauscher gefiltert. Ferner wird bevorzugt das bei der Kondensation des Schwelgases verbleibende Restgas in einer zweiten Kühlstufe zur Abscheidung restlichen Kondensats gekühlt, wobei die Kühlung in der zweiten Kühlstufe durch Tieftemperaturkühlung erfolgen kann. Zur Aerosolabscheidung wird bevorzugt, das Restgas nachfolgend zu filtern.

    [0006] Eine bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemässen Verfahrens wird im folgenden anhand der einzigen Figur der Zeichnung beschrieben.

    [0007] Bei der Pyrolyse von stückigem Abfall in einem beheizten Reaktor anfallendes heißes Schwelgas einer Temperatur von rund 900 K wird von oben in einen Kühlturm 1 geleitet. Im Mantelbereich desselben befinden sich, ringförmig angeordnet, nach innen gerichtete Sprühdüsen 2. Die Sprühdüsen werden mit durch eine Pumpe 3 angefördertem gekühltem Kondensat, das in flüssigem Zustand vorliegt, über Zuleitungen von außerhalb des Kühlturms gespeist und das Kondensat so zu einem Flüssigkeitsschleier bzw. Sprühnebel im Inneren des Kühlturms 1 zerstäubt. Der im Kühlturm stehende Flüssigkeitsschleier wird dabei von den heißen Schwelgasen durchströmt, wobei sich der Kühleffekt aus der ständigen Verdampfung des-Flüssigkeitsschleiers ergibt. Das abgekühlte Schwelgas regnet aus und sammelt sich als Flüssigkeit im Sumpf 4 am Boden des Kühlturms 1. Diese Art der direkten Verdampfung bietet wegen der großen Oberfläche, die der Flüssigkeitsschleier dem heißen Schwelgas bietet, einen optimalen Wärmeaustausch. Es gibt kein Zusetzen oder Verschmutzen von Wärmeaustauschflächen und keine Verstopfungsgefahr. Das Sumpfkondensat wird durch ein Filter 6 und von dort in einen etwa mit einem geschlossenen Kühlwasserkreislauf mit Luftkühler betriebenen Wärmeaustauscher 7 geleitet, wo es weiter abgekühlt und die den heißen Schwelgasen entstammende Wärme abgeführt wird.

    [0008] Das (z.B. auf 320 K) abgekühlte Kondensat wird zum Teil durch die Pumpe 3 über die Sprühdüsen 2 in den Kühlturm 1 zurückgepumpt, und überschüssiges Kondensat gege-benenfalls nach Abkühlung auf Umgebungstemperatur zur Weiterverwendung etwa in der chemischen Grundstoffindustrie abgeführt.

    [0009] Das bei der Kühlung im Kühlturm 1 vorwiegend aus Permanentgasen bestehende verbleibende Restgas wird in einer zweiten Kühlstufe zur Abscheidung von restlichem Kondensat ebenfalls weiter abgekühlt. Bei dieser zweiten Kühlstufe kann es sich beispielsweise um eine elektrisch betriebene Tieftemperaturkühlstufe von ca. 250 K handeln. Dieser Kühlstufe ist gegebenenfalls zur Aerosolabscheidung ein Elektrofilter nachgeschaltet.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Kondensation von Schwelgasen aus der Abfallpyrolyse, dadurch gekennzeichnet, daß die bei der Pyrolyse anfallenden heißen Schwelgase durch einen Sprühschleier kondensierter Schwelgase geleitet werden, daß das dabei entstehende Schwelgaskondensat weiter abgekühlt und zum Teil zur Erzeugung des Sprühschleiers verwendet wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwelgaskondensat vor der weiteren Abkühlung gefiltert wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Abkühlung in einem Wärmeaustauscher erfolgt.
     
    4. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß bei der Kondensation des Schwelgases verbleibendes Restgas in einer zweiten Kühlstufe zur Abscheidung restlichen Kondensats gekühlt wird.
     
    5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kühlung in der zweiten Kühlstufe durch Tieftemperaturkühlung erfolgt.
     
    6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Restgas nachfolgend zur Aerosolabscheidung elektrisch gefiltert wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht