[0001] Die Erfindung betrifft eine Wanderfeldröhre mit einer zwischen einem Elektronenstrahlerzeugungssystem
und einem Elektronenstrahlauffänger angeordneten Verzögerungsleitung, die aus in Abstand
zueinander angeordneten, durch axiale Stege verbundenen Ringen besteht und über dielektrische
Haltestäbe an der Innenwand einer Vaknumhülle abgestützt ist.
[0002] Ein Mittel zur Unterdrückung von Störmoden bei Wanderfeldröhren mit Ring-Bar-Leitungen
oder Wendelstrukturen als Verzögerungsleitung ist die Taperung des Verzögerungsmaßes
der Struktnren über die Leitungslänge. Dabei wird das Verzogerungsmaß c/v der Verzögerungsleitung
in der Richtung vom Eingang zum Ausgang der Verstärkerröhre stetig oder in stetigen
Abschnitten vergrößert. Es gibt verschiedene Wege, bei diesen Verzögerungsleitungen
das Verzögerungsmaß zu variieren.
[0003] Aus der DE-PS 1 950 945 ist eine Wanderfeldröhre mit bedämpfter Verzögerungsleitung
bekannt, bei der die Leitungsperiode vom Eingang zum Ausgang hin stetig abnimmt. Die
erreichbare Modentrennung (Frequenzabstand der Störmoden für gleiche Leitungsspannung)
ist allerdings gering.
[0004] Aus der DE-PS 2 136 710 ist eine Wanderfeldröhre mit einer Ring- und Barleitung bekannt,
bei der zur Unterdrückung von Störmoden, insbesondere der Rückwärtswellenschwingung,
die Abmessungen der axialen Stege in Umfangsrichtung der Verzögerungsleitung in verschiedenen
Abschnitten der Verzögerungsleitung unterschiedliche Werte aufweisen. Die Abmessungen
der Längsstege nehmen dabei in Umfangsrichtung der Verzögerungsleitung zumindest eines
Abschnittes der Leitung in Laufrichtung des Elektronenstrahles kontinuierlich ab.
[0005] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei Wanderfeldröhren, insbesondere
Hochleisbmgs-Wanderfeldröhren mit Ring-Stegleitungen, die Störschwingungen wirksam
zu unterdräcken. Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einer Wanderfeldröhre der eingangs
genannten Art erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die Verzöge
- rungsleitung im Bereich der axialen Stege innere Schlitze aufweist. Dabei sind in
axialer Richtung die inneren Schlitze breiter als die axialen Stege.
[0006] Durch das Herausschneiden von inneren Schlitzen in den Bereich der axialen Stege
(Verbindungsstüeke der Ringe) wird die Kapazität der Verzögerungsleitung an Orten
mit großer elektrischer Feldstärke stark verkleinert, während die Leitungsinduktivität
nur wenig erhöht wird. Außerdem wird durch die zusätzlichen inneren Schlitze die Dispersionskurve
des steilen Schlitzmodus stark nach kurzen Wellen verschoben. Das bedeutet eine zusätzliche
Sicherung der Störmodenfreiheit.
[0007] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung sind zwischen Verzögerungsleitung und Vakuumhülle
ein oder mehrere im wesentlichen längs der gesamten Länge der Verzögerungsleitung
verlaufende Zusatzstege angeordnet, die sich in Richtung auf das auffängerseitige
Ende der Verzögerangsleitung hin allmählich der Verzögerungsleitung annähern. Die
Zusatzstege bestehen dabei zweckmäßig aus Metall oder Keramik.
[0008] Durch das allmähliche Annähern eines oder mehrerer metallischer oder keramischer
Zusatzstege an die Wendel- oder Ring- Bar-Struktur der Verzögerangsleitung wird ebenfalls
eine Verschiebung der Dispersionskurven der Grund- und Störmoden erreicht. Dabei muß
die eine Fläche des Zusatzsteges - mit zunehmenden Abstand vom Eingang - der Leitung
immer näher kommen.
[0009] Bei dieser Anordnung können Schlitzlänge und Periodenlänge konstant bleiben. Wenn
die Zusatzstegflächen sich der Ring- Bar- oder Wendelstruktur annähern, wächst die
kapazitive Belastung und damit auch das Verzögerungsmaß c/v der Leitung. Dabei nimmt
der Koppelwiderstand ab.
[0010] Weitere Einzelheiten der Erfindung sollen an Hand von in den Figuren der Zeichnung
dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Teile, die nicht unbedingt
zum Verständnis der Erfindung beitragen, sind in den Figuren unbezeichnet oder weggelassen.
[0011] Dabei zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine erfindungsgemäße Verzögerungsleitung,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Verzögerungsleitung nach Fig. 1 und
Fig. 3 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Verzögerungsleitung mit Ring-Bar-Struktur.
[0012] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Verzögerungsleitung 1 ist über dielektrische
Haltestäbe 6 an der Innenwand der Vakuumhülle 4 abgestützt. Die Haltestäbe 6 sind
in Fig. 1 zur besseren Übersicht weggelassen. Zwischen Verzögerungsleitung 1 und Vakuumhülle
4 sind ein oder mehrere - in diesem Ausführungsbeispiel vier - im wesentlichen längs
der gesamten Länge der Verzögerungsleitung 1 verlaufende Zusatzstege 5 angeordnet,
die sich in Richtung auf das auffängerseitige Ende der Verzögerungsleitung 1 hin allmählich
der Verzögerungsleitung 1 annähern. Die Zusatzstege bestehen zweckmäßig aus Metall
oder Keramik.
[0013] Die in Fig. 3 dargestellte Verzögerungsleitung 1 besteht aus in Abstand zueinander
angeordneten, durch axiale Stege 2 verbundenen Ringen 7. Im Bereich der axialen Stege
2 weist die Verzögerungsleitung 1 innere Schlitze 3 auf. In axialer Richtnng sind
die inneren Schlitze 3 breiter als die axialen Stege 2.
1. Wanderfeldröhre mit einer zwischen einem Elektronenstrahlerzeugungssystem und einem
Elektronenstrahlauffänger angeordneten Verzögerungsleitung, die aus in Abstand zueinander
angeordneten, durch axiale Stege verbundenen Ringen besteht und über dielektrische
Haltestäbe an der Innenwand einer Vakuumhülle abgestützt ist, dadurch gekennzeichnet
, daß die Verzögerungsleitung (1) im Bereich der axialen Stege (2) innere Schlitze
(3) aufweist.
2. Wanderfeldröhre nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß in axialer Richtung
die inneren Schlitze (3) breiter sind als die axialen Stege (2).
3. Wanderfeldröhre nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen Verzögerungsleitung
(1) und Vakuumhülle (4) ein oder mehrere im wesentlichen längs der gesamten Länge
der Verzögerungsleitung (1) verlaufende Zusatzstege (5) angeordnet sind, die sich
in Richtung auf das auffängerseitige Ende der Verzögerungsleitung hin allmählich der
Verzögerungsleitung annähern.
4. Wanderfeldröhre nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Zusatzstege (5)
aus Metall oder Keramik bestehen.