[0001] Die Erfindung betrifft ein Naßsandstrahl-Verfahren, insbesondere für Unterwasserbetrieb,
bei dem ein Wasser-Sandgemisch in dosierter Menge je Zeiteinheit einer Düse zugeführt
wird und aus dieser in einem Strahl hohen Druckes austritt.
[0002] Es ist ein Verfahren dieser Art bekannt, bei dem trockener Sand in einem Behälter
bereitgehalten wird, der über ein Ventil und eine Sandleitung mit einer Düse verbunden
ist. Die Düse ist an eine Hochdruck-Wasserpumpe angeschlossen, bildet einen harten
Wasserstrahl und erzeugt in der Sandleitung einen Unterdruck, durch den der Sand aus
dem Behälter angesaugt wird. Bei diesem bekannten Verfahren gelangt der Sand allenfalls
dann in einem hinreichend gleichmäßigen Strom in das Hochdruckwasser, wenn der Sand
in äußerst trockenem Zustand in den Behälter eingefüllt wird und dort auch trockengehalten
werden kann. Zusätzlich zur Hochdruck-Wasserpumpe ist ein Luftkompressor erforderlich,
wenn unter Wasser in Tiefen unterhalb 5m gearbeitet werden soll. All dies erfordert
erhebliche Einrichtungs- und laufende Betriebskosten. Hinzu kommt, daß zusammen mit
dem Sand auch Luftperlen zur Düse gefördert und beim Arbeiten unter Wasser von dem
aus der Düse austretenden Wasser-Sandstrahl freigegeben werden und die Sichtverhältnisse
erheblich verschlechtern.
[0003] Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Naßsandstrahl-Verfahren der
eingangs beschriebenen Art vorallem für Unterwasserbetrieb kostensparend und wirksam
zu gestalten.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß ein Sandvorrat mit Wasser von
Umgebungsdruck aufgeschwemmt wird, die Aufschwemmung mit Hilfe der Schwerkraft in
einen Wasserstrom eingeleitet wird und das so entstehende Wasser-Sandgemisch am Austritt
der Düse einem Hochdruck-Wasserstrahl hinzugefügt wird.
[0005] Damit wird die bekannte Erscheinung ausgenutzt, daß Sand, der im feuchten Zustand
zu einem Kuchen zusammenbäckt, in einen fließfähigen Zustand gerät, wenn ihm eine
hinreichend große Wassermenge hinzugefügt wird. Aufschwemmen bedeutet im Sinne der
Erfindung, daß einer gegebenen Sandmenge soviel Wasser hinzugefügt wird, bis das Aufnahmevermögen
dieser Sandmenge zumindest annähernd erschöpft ist, vorzugsweise soviel Wasser, daß
auch die obersten Sandkörner mit Wasser bedeckt sind. In diesem Zustand kann der Sand
schon unter der bloßen Einwirkung der Schwerkraft fließen und dadurch in einen Wasserstrom
eingeleitet werden, der ihn weiter zu einer Sandstrahldüse fördert. Wenn das erfindungsgemäße
Verfahren unter Wasser durchgeführt werden soll, kann der Sand ohne weiteres unter
Wasser vorrätig gehalten, in geeigneten Fällen sogar an Ort und Stelle am Meeresboden
gewonnen werden.
[0006] Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich in der Weise ausführen, daß der Wasserstrom
an der Stelle, an der die Aufschwemmung eingeleitet wird, nach unten gerichtet ist
und von einem Unterdruck in Bewegung gehalten wird, der in der Düse von dem Hochdruck-Wasserstrahl
erzeugt wird.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren ist aber auch in der Weise durchführbar, daß der Wasserstrom
an der Stelle, an der die Aufschwemmung eingeleitet wird, von einem aufwärtsgerichteten
zusätzlichen Wasserstrahl erzeugt wird.
[0008] Zum Durchführen des erfindungsgemäßen Verfahrens ist eine Einrichtung geschaffen
worden, bei der zum Aufbereiten des Wasser-Sandgemisches ein Behälter vorgesehen ist,
der ein von Wasser durchströmbares, zumindest annähernd senkrechtes Rohr enthält,
das von einem Vorratsraum für einen mit Wasser aufgeschwemmten Sandvorrat umschlossen
ist und nur einen begrenzten Querschnitt freiläßt, der den Vorratsraum mit einer Mischkammer
verbindet, die über eine erste Leitung mit der Düse verbunden ist, wobei die Düse
durch eine zweite Leitung unmittelbar an eine Hochdruck-Wasserpumpe angeschlossen
ist.
[0009] Dabei ist der dem unteren Ende des Rohrs benachbarte Wandbereich des Behälters vorzugsweise
trichterförmig gestaltet und gleichachsig mit dem Rohr angeordnet.
[0010] Die Verbindung von begrenztem Querschnitt zwischen dem Vorratsraum und der Mischkammer
kann dadurch geschaffen sein, daß das Rohr zwischen seinem offenen unteren Ende und
einem benachbarten Wandbereich des Behälters einen Ringspalt begrenzt. Die Verbindung
zwischen Vorratsraum und Mischkammer kann aber auch durch öffnungen im Rohr selbst
hergestellt sein. In beiden Fällen läßt sich der Querschnitt der Verbindung zwischen
Vorratsraum und Mischkammer leicht mit bekannten Mitteln vergrößern oder verkleinern
und dadurch unterschiedlichen Arbeitsbedingungen und Sandkörnungen anpassen.
[0011] Der Behälter ist vorzugsweise oben offen und weist eine Aufhängevorrichtung auf,
mit der er sich von einem Quai, einem Schiff, einer Bohrplattform od dgl aus aufhängen
läßt. Für Sandstrahlarbeiten unter Wasser läßt sich der Behälter, ebenfalls unter
Wasser, in der Nähe der Arbeitsstelle aufhängen, so daß die vom Behälter zur Düse
führende erste Leitung verhältnismäßig kurz sein kann und dementsprechend die darin
entstehenden Strömungsverluste gering gehalten werden. Von der gesamten Einrichtung
ist zweckmäßigerweise nur die Hochdruck-Wasserpumpe samt zugehörigem Antrieb an Bord
des Schiffes, der Bohrplattform od dgl angeordnet.
[0012] Wenn das erfindungsgemäße Verfahren in der Weise durchgeführt werden soll, daß der
Wasserstrom an der Stelle, an.. der die Aufschwemmung eingeleitet wird, nach unten
gerichtet ist, dann eignet sich dafür besonders eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einrichtung, bei der-das obere Ende des im Behälter angeordneten Rohrs als Wasserzufluß
ausgebildet ist und der Behälter unterhalb der Mischkammer einen Auslaß aufweist,
der durch die erste Leitung mit der Düse verbunden ist. Diese Ausführungsform hat
vorallem beim Arbeiten unter Wasser den Vorteil besonderer Einfachheit, da Wasser
aus der Umgebung in das als Wasserzufluß vorgesehene obere Ende des Rohrs eintritt
und das Rohr ohne weiteres von oben nach unten durchströmt, sobald Hochdruckwasser
von der zweiten Leitung aus der Düse austritt und dort einen Unterdruck erzeugt, der
dann ohne weiteres über die erste Leitung auf das Rohr im Behälter zurückwirkt und
eine Wasserströmung zur Düse hin hervorruft.
[0013] Wenn jedoch das erfindungsgemäße Verfahren in der Weise durchgeführt werden soll,
daß der Wasserstrom an der Stelle, an der die Aufschwemmung eingeleitet wird, von
einem aufwärtsgerichteten zusätzlichen Wasserstrahl erzeugt wird, dann eignet sich
dazu besonders eine andere Ausführungsform der Erfindung, bei der die erste Leitung
das obere Ende des Rohrs mit der Düse verbindet und der Behälter unterhalb der Mischkammer
einen Einlaß aufweist, der über eine dritte Leitung an die Hochdruck-Wasserpumpe angeschlossen
ist. Der zusätzliche Aufwand für die dritte Leitung lohnt sich in vielen Fällen vorallem
deshalb, weil dadurch die Möglichkeit gewonnen wird, mit der Düse an einer Stelle
zu arbeiten, die erheblich höher liegen kann als der Behälter. An einer solchen Stelle
kann die Arbeit auch unterbrochen werden, ohne daß die Gefahr einer Verstopfung der
ersten Leitung entsteht. Der Sand, der beim Unterbrechen der Arbeit auf dem Weg vom
Behälter zur Düse ist, sinkt nämlich allmählich in das Rohr zurück und wird später
bei erneuter Arbeitsaufnahme von dem aus der dritten Leitung durch den Einlaß des
Behälters strömenden Hochdruckwasser wieder mitgerissen. Im Gegensatz dazu muß bei
der zuvor beschriebenen Ausführungsform der Erfindung, bei der das Wasser-Sandgemisch
den Behälter nach unten verläßt, bei Arbeitsunterbrechungen darauf geachtet werden,
daß sich nicht infolge eines Durchhanges der ersten Leitung in dieser ein Sandstopfen
bildet, denn ein solcher Sandstopfen würde sich bei Wiederaufnahme der Arbeit möglicherweise
nicht ohne weiteres wieder auflösen, wenn zum Bewegen des Sandes in der ersten Leitung
nur der beschriebene, an der Düse entstehende Unterdruck zur Verfügung steht.
[0014] Der somit in vielen Fällen gerechtfertigte Kostenaufwand für die dritte Leitung läßt
sich gering halten, da die dritte Leitung nicht unbedingt von der Hochdruck-Wasserpumpe
auszugehen braucht. Erfindungsgemäß genügt es, daß die dritte Leitung über eine Pistole,
an der die Düse angeordnet ist, und über die an der Pistole endende zweite Leitung
an die Hochdruck-Wasserpumpe angeschlossen ist. Die Wassermenge je Zeiteinheit, die
durch die dritte Leitung in die Mischkammer geleitet wird, braucht nur einen geringen
Bruchteil, beispielsweise ein Zehntel der Wassermenge zu betragen, die der Düse durch
die zweite Leitung zugeführt-wird.
[0015] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer Zeichnungen
erläutert. Es zeigt:
Fig.1 ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Einrichtung zum Naßsandstrahlen
unter Wasser,
Fig.2 Einzelheiten aus Fig.1 in stark vergrößertem senkrechten Schnitt,
Fig.3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Einrichtung zum Naßsandstrahlen
unter Wasser,
Fig.4 Einzelheiten aus Fig.3 in stark vergrößertem senkrechten Schnitt und
Fig.5 einen nochmals vergrößerten Ausschnitt aus Fig.4.
[0016] Die in Fig.1 und 2 dargestellte Einrichtung ist dazu vorgesehen, von einem Schiff
10 aus an unter Wasser liegenden Teilen einer Bohrinsel 12 Sandstrahlarbeiten durchzuführen,
beispielsweise um diese Teile für eine zerstörungsfreie Prüfung von Muschelbewuchs
od dgl freizulegen.
[0017] An einem Ladebaum 14 des Schiffes 10 ist über ein Seil 16 und . eine Aufhängevorrichtung
18 ein Behälter 20 aufgehängt. Der Behälter 20 hat einen kreiszylindrischen Hauptteil
22 und einen sich daran nach unten anschließenden trichterförmigen Wandbereich 24,
der in einen Auslaß 26 mündet. Der Auslaß 26 ist durch eine erste, von einem gewöhnlichen
Schlauch gebildete Leitung 28 an eine Düse 30 angeschlossen, die zu einer Pistole
32 gehört.
[0018] Die Pistole 32 wird von einem Taucher 34 gehalten und hat einen Einlaß 36, an dem
eine zweite Leitung 38 endet. Die zweite Leitung 38 ist von einem Hochdruckschlauch
gebildet und verbindet die Pistole 32 mit einer Hochdruck-Wasserpumpe 40 an Bord des
Schiffes 10, die von einem Motor 42 angetrieben wird.
[0019] Die Pistole 32 weist zwischen dem Einlaß 36 und der Düse 30 eine Abzweigung 44 auf,
an die eine mit der Düse 30 gleichachsige, jedoch entgegengesetzt gerichtete Rückstoßdüse
46 angeschlossen ist, welche im Betrieb einen Rückstoß erzeugt, der mit demjenigen
der Düse 30 im Gleichgewicht steht.
[0020] Gemäß Fig.2 ist in den Auslaß 26 von unten her ein Schlauchanschlußstück 48 eingeschraubt,
das mit einer Verschleißbüchse 50 ausgekleidet ist. Über der Verschleißbüchse 50 ist
im Behälter 20 ein Rohr 52 angeordnet, das in einer Nabe 54 höhenverstellbar geführt
und mit einer nur angedeuteten Schraube 56 in einer solchen Höhenstellung festgeklemmt
ist, daß zwischen dem unteren Ende 58 des Rohrs 52 und dem benachbarten trichterförmigen
Wandbereich 24 des Behälters 20 ein Ringspalt 60 freibleibt.
[0021] Das Rohr 52 ist an seinem unteren Ende 58 wie auch an seinem oberen Ende 62 offen,
so daß Wasser aus der Umgebung ungehindert durch das Rohr hindurchströmen kann. Der
Innenraum des Behälters 20 rings um das Rohr 52 ist als Vorratsraum 64 für einen Sandvorrat
66 vorgesehen. Der Behälter 20 ist oben offen; deshalb und infolge der Aufhängung
des Behälters unter Wasser ist der Sandvorrat 66 ständig mit Wasser aufgeschwemmt.
[0022] Der Ringspalt 60 verbindet den Vorratsraum 64 mit einer zwischen dem unteren Rohrende
58 und dem oberen Ende der Verschleißbüchse 50 ausgebildeten Mischkammer 68.
[0023] Am Behälter 20 kann ein Vibrator 70 befestigt sein, der durch eine nicht dargestellte
elektrische, pneumatische oder hydraulische Leitung mit dem Schiff 10 verbunden ist
und den Behälter auf elektromechanischem, pneutisch-mechanischem oder hydraulischmechanischem
Weg in Schwingungen versetzt, wenn dies erforderlich ist, um beispielsweise bei Betriebsbeginn
den Sandvorrat 66 aufzulockern.
[0024] In Fig.2 sind auch einige Einzelheiten der Düse 30 im vergrößerten axialen Schnitt
dargestellt, darunter ein in die Düse axial eingeschraubtes Schlauchanschlußstück
72, das mit dem Schlauchanschlußstück 48 durch die erste Leitung 28 verbunden ist.
Von der anderen, im Betrieb vorderen und in Fig.2 oberen Seite her ist in die Düse
30 eine. Düsenverlängerung 74 eingeschraubt, und zwischen dieser und dem Schlauchanschlußstück
72 ist ein Düseneinsatz 76 dicht eingespannt.
[0025] Der Düseneinsatz 76 hat einen axialen Kanal 78,der mit einer sich auch durch das
Schlauchanschlußstück 72 hindurcherstrekkenden Verschleißbüchse 80 ausgekleidet ist.
An der Außenseite des Düseneinsatzes 76 ist ein Ringkanal 82 ausgebildet, der einerseits
über einen Rohrkrümmer 84 und die Abzweigung 44 an den Einlaß 36 angeschlossen und
andererseits durch mehrere Kanäle 86 mit dem Innenraum der Düsenverlängerung 74 verbunden
ist. Die Kanäle 86 sind in gleichmäßigen Abständen rings um die Achse der Düse 30
angeordnet und konvergieren unter einem spitzen Winkel.
[0026] Wenn von der Hochdruck-Wasserpumpe 40
gefördertes Wasser über den Rohrkrümmer 84 in die Düse 30 gelangt und von deren Ringkanal
82 durch die Kanäle 86 in scharfen Strahlen austritt, dann entsteht im Innenraum der
Düsenverlängerung 74 rings um deren axialen Kanal 78 ein Unterdruck, der sich über
die erste Leitung 28 in die Mischkammer 68 fortpflanzt und bewirkt, daß Wasser aus
der Umgebung oberhalb des Behälters 20 durch das Rohr 52 in die Mischkammer 68 gesaugt
wird. Dieses Wasser fördert das ohnehin bestehende Bestreben des mit Wasser aufgeschwemmten
Sandvorrates 66, aus dem Vorratsraum 64 durch den Ringspalt 60 in die Mischkammer
68 zu fließen. In der Mischkammer 68.bildet sich somit ein Wasser-Sand
gemisch, das durch die Verschleißbüchse 50, die erste Leitung 28 und die Verschleißbüchse
80 in die Düsenverlängerung 74 gelangt und dort von den mit hohem Druck aus den Kanälen
86 austretenden Wasserstrahlen mitgerissen wird. Diese Wasserstrahlen vereinigen sich
am freien Ende der Düsenverlängerung 74 zu einem gemeinsamen Strahl 88, der in Fig.1
angedeutet ist.
[0027] Die in Fig.3 bis 5 dargestellte Einrichtung weist zahlreiche Bauteile auf, die mit
den anhand der Fig.1 und 2 beschriebenen Bauteilen übereinstimmen und mit gleichen
Bezugszeichen versehen sind oder Bauteilen in Fig.1 und 2 zumindest sinngemäß entsprechen
und in diesem Fall in Fig.3 bis 5 gleiche Bezugsziffern mit einem unterscheidenden
Indexstrich erhalten haben.
[0028] Gemäß Fig.3 bis 5 weist der Behälter 20 an seinem unteren Ende anstelle des in Fig.1
und 2 dargestellten Auslasses 26 einen Einlaß 90 auf, der durch eine dritte Leitung
92 mit einer zusätzlichen Abzweigung 44' der Pistole 32 verbunden und über diese und
die erste Leitung 38 an die Hochdruck-Wasserpumpe 4
0 angeschlossen ist. Der Einlaß 90 begrenzt die Mischkammer 68 nach unten hin und enthält
eine mitten in der Mischkammer 68 angeordnete, axial nach oben gerichtete Wasserstrahldüse
94. Am Einlaß 90 ist mit Madenschrauben 96 ein Distanzrohr 98 befestigt, das sich
nach oben erstreckt, die Mischkammer 68 umschließt und eine Venturidüse 100 trägt.
Die Venturidüse 100 ist gleichachsig mit der Wasserstrahldüse 94 und dem Distanz-.
rohr 98 angeordnet und begrenzt die Mischkammer 68 nach oben hin.
[0029] Auch bei der Einrichtung gemäß Fig. 3 bis 5 ist innerhalb des Behälters 20 das senkrechte
Rohr 52 angeordnet; dieses ist gemäß Fig. 4 und 5 auf der zylindrischen Außenfläche
des Distanzrohrs 98 und/oder der Venturidüse 100 verdrehbar geführt. Die Madenschrauben
96 erstrecken sich durch in Umfangsrichtung längliche Schlitze 102 des Rohrs 52, so
daß dieses um einen begrenzten Winkel verdreht, nicht aber ohne den Einlaß 90 aus
dem Behälter 20 herausgezogen werden kann.
[0030] Anstelle des in Fig.2 dargestellten Ringspalts 60 sind im Rohr 52 und im Distanzrohr
.98 Löcher 60' vorgesehen, die gemäß Fig.5 paarweise miteinander fluchten, so daß
das Rohr 52 auch hier einen begrenzten Querschnitt freiläßt, der den Vorratsraum 64
mit der Mischkammer 68 verbindet. Dieser Querschnitt kann durch Verdrehen des Rohrs
52 verkleinert werden und läßt sich auch vollständig schließen, was vor allem bei
Betriebsunterbrechungen, beispielsweise zum Nachfüllen des Vorratsraumes 64, zweckmäßig
ist.
[0031] Zum Drehen des Rohrs 52 ist an dessen oberem Ende gemäß Fig.4 ein Speichenkranz 104
befestigt, der an der Innenwand des Hauptteils 22 des Behälters 20 zentriert und mit
einer Klemmschraube 106 festklemmbar ist. Das senkrechte Rohr 52 könnte aber auch
in der anhand Fig.2 beschriebenen Weise senkrecht verstellbar sein, um mit seinem
unteren Ende 58 die Löcher 60' entweder freizulassen oder teilweise oder ganz abzudecken.
[0032] An der Venturidüse 100 ist eine Leitung 28' befestigt, die der ersten Leitung 28
in Fig.1 und 2 entspricht, da sie in gleicher Weise wie die Leitung 28 an der Düse
30 endet und die Aufgabe hat, das in der Mischkammer 68 entstehende Wasser-Sandgemisch
zur Düse 30 zu fördern. Die Leitung 28' könnte am oberen Ende des Rohrs 52 befestigt
sein; im Hinblick auf die Verstellbarkeit des Rohrs 52 ist es jedoch zweckmäßiger,
wenn die Leitung 28' gemäß Fig.4 und 5 an der Venturidüse 100 befestigt ist, beispielsweise
mit einer Schlauchschelle 108, wenn die Leitung 28' von einem Schlauch gebildet ist.
[0033] Bei beiden Ausführungsbeispielen gemäß Fig.1 und 2 einerseits sowie Fig.3 bis 5 andererseits
hat die Pistole 32 einen Abzug 110, mit dem der Taucher 34 ein in Schließrichtung
vorgespanntes Einlaßventil 112 öffnen kann. Diese ansich selbstverständliche Anordnung
ist in Fig.4 schematisch dargestellt, um zu verdeutlichen, daß bei dem Ausführungsbeispiel
gemäß Fig. 3 bis 5 die Abzweigung 44' (ebenso wie die Abzweigung 44) zwischen dem
Einlaßventil 112 und der Düse 30 angeordnet ist. Infolgedessen fließt dann und nur
dann Wasser unter hohem Druck durch die dritte Leitung 92 in die Mischkammer 68, wenn
gleichzeitig ein Hochdruck-Wasserstrom durch den Rohrkrümmer 84 in die Düse 30 gelangt
und durch die Kanäle 86 in scharfen Strahlen austritt. Die Leitungsguerschnitte sind
so bemessen, daß die je Zeiteinheit durch die Wasserstrahldüse 94 austretende Wassermenge
etwa 1O% der durch die Kanäle 86 austretenden Wassermenge beträgt. Der aus der Wasserstrahldüse
94 austretende Wasserstrahl durchströmt die Venturidüse 100 und erzeugt einen Unterdruck,
durch den Wasser-Sandgemisch aus dem Vorratsraum 64 in die Mischkammer 68 angesaugt
wird, um von dort in die Leitung 28' mitgerissen zu werden.
[0034] In der Leitung 28' selbst - ebenso wie in der Leitung 28 gemäß Fig. 1 und 2 - sind
Druck und Strömungsgeschwindigkeit des Wasser-Sandgemisches verhältnismäßig gering,
weshalb Strömungswiderstand und Verschleiß in dieser Leitung 28' bzw. 28 gering bleiben.
Daher ist es möglich und in vielen Fällen wirtschaftlich besonders vorteilhaft, den
Behälter 20 in verhältnismäßig großem Abstand von dem Objekt aufzustellen, das mit
dem Strahl 88 behandelt werden soll. Der Arbeiter, beispielsweise Taucher 34, der
die Pistole 32 hält, kann sich dementsprechend in einem weiten Bereich frei bewegen,
ohne für eine Ortsveränderung des.Behälters 20 sorgen zu müssen.
1. Naßsandstrahl-Verfahren, insbesondere für Unterwasserbetrieb, bei dem ein Wasser-Sandgemisch
in dosierter Menge je Zeiteinheit einer Düse zugeführt wird und aus dieser in einem
Strahl hohen Druckes austritt, dadurch gekennzeichnet , daß ein Sandvorrat (66) mit
Wasser von Umgebungsdruck aufgeschwemmt wird, die Aufschwemmung mit Hilfe der Schwerkraft
in einen Wasserstrom eingeleitet wird und das so entstehende Wasser-Sandgemisch am
Austritt der Düse (30) einem Hochdruck-Wasserstrahl hinzugefügt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Wasserstrom an der
Stelle, an der die Aufschwemmung eingeleitet wird, nach unten gerichtet ist und von
einem Unterdruck in Bewegung gehalten wird, der in der Düse (30) von dem Hochdruck-Wasserstrahl
erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Wasserstrom an der
Stelle, an der die Aufschwemmung eingeleitet wird, von einem aufwärtsgerichteten zusätzlichen
Wasserstrahl erzeugt wird.
4. Einrichtung zum Durchführen des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß zum Aufbereiten des Wasser-Sandgemisches ein Behälter (20) vorgesehen ist, der
ein von Wasser durchströmbares, zumindest annähernd senkrechtes Rohr (52) enthält,
das von einem Vorratsraum (64) für einen mit Wasser aufgeschwemmten Sandvorrat (66)
umschlossen ist und nur einen begrenzten Querschnitt (Ringspalt 60; Löcher 60') freiläßt,
der den Vorratsraum (64) mit einer Mischkammer (68) verbindet, die über eine erste
Leitung (28;28') mit der Düse (30) verbunden ist, und daß die Düse (30) durch eine
zweite Leitung (38) unmittelbar an eine Hochdruck-Wasserpumpe (40) angeschlossen ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der dem unteren Ende
(58) des Rohrs (52) benachbarte Wandbereich (24) des Behälters (20) trichterförmig
gestaltet und gleichachsig mit dem Rohr (52) angeordnet ist.
6. Einrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet , daß das Rohr (52)
zwischen seinem offenen unteren Ende (58) und einem benachbarten Wandbereich (24)
des Behälters (20) einen Ringspalt (60) begrenzt.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß der
Behälter (20) oben offen ist und eine Aufhängevorrichtung (18) aufweist, mit der er
sich unter Wasser von einem Schiff (10) , einer Bohrplattform od dgl aus aufhängen
läßt.
8. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7 zum Durchführen des Verfahrens nach
Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , daß das obere Ende (62) des Rohrs (52) als Wasserzufluß
ausgebildet ist und der Behälter (20) unterhalb der Mischkammer (68) einen Auslaß
(26) aufweist, der durch die erste Leitung (28) mit der Düse (30) verbunden ist.
9. Einrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 7 zum Durchführen des Verfahrens nach
Anspruch"3, dadurch gekennzeichnet , daß die erste Leitung (28') das obere Ende (62)
des Rohrs (52) mit der Düse (30) verbindet und der Behälter (20) unterhalb der Mischkammer
(68) einen Einlaß (90) aufweist, der über eine dritte Leitung (92) an die Hochdruck-Wasserpumpe
(40) angeschlossen ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß die dritte Leitung (92)
über eine Pistole (32'), an der die Düse (30) angeordnet ist, und über die an der
Pistole (32') endende zweite Leitung (38) an die Hochdruck-Wasserpumpe (40) angeschlossen
ist.
11. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Einlaß (90)
unterhalb der Mischkammer (68) eine Wasserstrahldüse (94) aufweist, die mit einer
über der Mischkammer (68) im senkrechten Rohr (52) angeordneten Venturidüse (100)
fluchtet.
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Leitung (28')
unmittelbar an die Venturidüse (100) angeschlossen und durch das senkrechte Rohr (52)
hindurch nach oben geführt ist.