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EP 0 025 205 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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18.03.1981 Patentblatt 1981/11 |
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Anmeldetag: 02.09.1980 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE |
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Priorität: |
04.09.1979 DE 2935669
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Anmelder: HERKO Pyrolyse GmbH & Co. Recycling KG |
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D-6832 Hockenheim (DE) |
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Erfinder: |
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- Thomanetz, Erwin, Dipl.-Chem.
D-7000 Stuttgart 1 (DE)
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Vertreter: WILHELMS, KILIAN & PARTNER
Patentanwälte |
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Eduard-Schmid-Strasse 2 81541 München 81541 München (DE) |
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Entgegenhaltungen: :
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Verfahren zur Erzeugung von Permanentgasen und Russ aus Abfallstoffen und Crackreaktor
zur Durchführung des Verfahrens |
(57) Die Abfallstoffe werden bei mäßig hoher Temperatur in einem Schwelreaktor verschwelt
und die dabei entstehenden Schwelgase nachfolgend bei erhöhter Temperatur in einem
Crackreaktor 1 gecrackt, dessen Erwärmung auf Cracktemperatur durch elektrische Widerstandsbeheizung
erfolgt. Der Crackreaktor ist vorzugsweise als Strömungsrohr ausgebildet und die elektrische
Widerstandsbeheizung als im Inneren über dem Strömungsquerschnitt verteilte, in Strömungsrichtung
verlaufende widerstandsbeheizte Stäbe 2 vorgesehen.
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[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Permanentgasen und Ruß aus
Abfallstoffen, wobei die Abfallstoffe bei mäßig hoher Temperatur in einem Schwelreaktor
verschwelt und die dabei entstehenden Schwelgase nachfolgend bei erhöhter Temperatur
in einem Crackreaktor gecrackt werden. Die Erfindung betrifft ferner einen Crackreaktor
zur Durchführung dieses Verfahrens.
[0002] Bei der Abfallpyrolyse erfolgt die Verschwelung der Abfallstoffe, unter anderem zur
Vermeidung von Werkstoffproblemen bei den aufgrung der zu verarbeitenden Abfallmengen
notwendigerweise großen Reaktortrommeln oder Reaktorrohren, bei mäßig hohen Temperaturen
von ca. 800 K oder weniger. Das dabei entstehende kohlenwasserstoffreiche Schwelgas
ist hinsichtlich seiner Weiterverwendung etwa als Brenngas oder als Kondensat nicht
besonders wertvoll, so daß eine Aufbereitung geboten ist. Diese kann im Hinblick auf
die Gewinnung eines hochwertigen öligen Kondensats in einer Zyklisierung bzw. Aromatisierung
der vohandenen Kohlenwasser-
[0003] Vorzugsweise wird die für die Widerstandsbeheizung notwendige elektrische Energie
aus dem PyrolyseprozeB selbst gewonnen, wobei sie insbesondere durch Verbrennung der
gecrackten Schwelgase in.einem einen elektrischen Generator betreibenden Gasmotor
erzeugt wird. Diese Verfahrensführung ist besonders vorteilhaft, weil sie energieautark
und wegen der Gleichzeitigkeit von Energieerzeugung und Energiebedarf von Energiespeicherungsproblemen
unbelastet, ist.
[0004] Abfallstoffe, für die sich dieses Verfahren bevorzugt anbietet, sind alle wasserhaltigen
oder bei der Pyrolyse Wasser abspaltenden Abfallstoffe, wofür insbesondere bei der
Lackherstellung anfallende Lackschlämmen oder Ligninsulfonatablaugen der Papierindustrie
zu nennen wären.
[0005] Aufgabe der Erfindung ist es ferner, einen Crackreaktor zur Crackung von bei der
Pyrolyse von Abfallstoffen anfallenden Schwelgasen zu schaffen, mit welchem die Schwelgase
gleichmäßig und definiert auf die erforderlichen hohen Temperaturen aufgeheizt werden
können.
[0006] Diese Aufgabe wird durch einen Crackreaktor gelöst, bei dem zur Erzeugung der Cracktemperatur
eine elektrische Widerstandsbeheizung vorgesehen ist. Bevorzugt ist er als Strömungsrohr
ausgebildet und sind als Widerstandsbeheizung im Inneren über den Strömungsquerschnitt
verteilte, in Strömungsrichtung verlaufende widerstandsbeheizte Stäbe vorgesehen.
Durch die Verteilung der Stäbe über den Querschnitt ist es möglich, eine große Heizfläche,
die nicht nur am Rande des Reaktors liegt, zu schaffen, wodurch das zu crackende Schwelgas
gleichmäßig auf die erforderliche Temperatur gebracht werden kann. Vorzugsweise sind
die Stäbe Keramikstäbe, weil diese eine hohe Temperaturfestigkeit aufweisen und gegen
die aufzubereitenden und aufbereiteten Gase resistent sind.
1. Verfahren zur Erzeugung von Permanentgasen und Ruß aus Abfallstoffen, wobei die
Abfallstoffe bei mäßig hoher Temperatur in einem Schwelreaktor verschwelt und die
dabei entstehenden Schwelgase nachfolgend bei erhöhter Temperatur in einem Crackreaktor
gecrackt werden, dadurch gekennzeichnet , daß die Erwärmung des-Crackreaktors auf
Cracktemperatur durch elektrische Widerstandsbeheizung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die elektrische Leistung
zur Widerstandsbeheizung thermostatisch gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die elektrische
Energie aus dem Pyrolyseprozeß gewonnen wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die elektrische Energie
durch Verbrennung der gecrackten Schwelgase in einem einen elektischen Generator betreibenden
Gasmotor erzeugt wird.
5. Crackreaktor zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß zur Erzeugung der Cracktemperaturen eine elektrische Widerstandsbeheizung vorgesehen
ist.
6. Crackreaktor nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß er als Strömungsrohr
(1) ausgebildet ist und als elektrische Widerstandsbeheizung im Inneren über den Strömungsquerschnitt
verteilte, in Strömungsrichtung verlaufende widerstandsbeheizte Stäbe vorgesehen sind.
7. Crackreaktor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Stäbe über den Rohrquerschnitt
gleichmäßig verteilt sind.
