[0001] Die Erfindung betrifft ein Kletterseil mit einer Kerneinlage und einem die Kerneinlage
umgebenden Mantel.
[0002] Kletterseile dienen als Sicherheitsseil beim Klettersport, bei Rettungseinsätzen,
bei militärischen Übungen, bei Höhlenforschungen usw..
[0003] Sowohl beim Klettersport als auch bei anderen Verwendungszwecken eines Kletterseiles
spielt die Verständigung der durch das Seil verbundenen Personen eine wesentliche
Rolle. Oft sind Rufverbindungen unsicher und unbefriedigend.
[0004] Der Einsatz von Funksprechgeräten ist in vielen Fällen nicht möglich, nämlich dann,
wenn mit der Gefahr der Abschirmung gerechnet werden muß, bei ungünstigen atmosphärischen
Situationen oder auch bei militärischen Einsätzen wegen der Gefahr des Mithörens.
[0005] Die Verwendung einer Kabelverbindung zwischen den einzelnen durch ein Kletterseil
verbundenen Personen bringt wegen der zusätzlichen Gewichtsbelastung keine befriedigenden
Ergebnisse. Auch ist ein elektrisches Kabel unhandlich.
[0006] Ähnliche Probleme treten bei Filmaufnahmen auf oder auch dann, wenn Hilfsgeräte aus
der Ferne bedient werden sollen.
[0007] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine Einrichtung zu schaffen, die
die erwähnten Probleme in bestmöglichster Weise beseitigt. Die Erfindung geht aus
von einem Kletterseil der eingangs erwähnten Art und schlägt vor, daß die Litzen der
Kerneinlage mit einem zum Beispiel zweiadrigen, isolierten, elektrischen Leiter schraubenförmig
umwickelt sind.
[0008] Das erfindungsgemäße Kletterseil ermöglicht nun in einfacher Weise sowohl einen Sprechverkehr
wie auch eine Betätigung einer Filmkamera, von Signalen oder anderen Geräten.
[0009] Die zusätzliche Gewichtsbelastung ist extrem gering und kaum merklich. Es ist nämlich
möglich, im Kletterseil einen verhältnismäßig dünnen elektrischen Leiter unterzubringen,
der selbst ein geringes Gewicht hat.
[0010] Durch die Anordnung im Seil ist der Leiter jedoch ausreichend geschützt, und zwar
sowohl vor der Gefahr einer Beschädigung durch übermäßigen Zug, gegen übermäßige Knickung
oder auch gegen äußere Beschädigung durch Scheuern od. dgl..
[0011] Die Anordnung von Anschlüssen am Seilende bereitet keine Probleme. Es können hier
die üblichen Mittel, z. B. Stecker oder Klemmverbindungen Verwendung finden.
[0012] Das erfindungsgemäße Kletterseil erfüllt somit eine Doppelfunktion. Dabei können
beide Funktionen, nämlich als Sicherungsseil einerseits und als Verbindungsmittel
zum Zwecke der Signal- oder Nachrichtenübermittlung gleichzeitig ausgenutzt . werden.
Auch bleibt jede Funktion für sich allein nutzbar.
[0013] Die schraubenförmige Umwicklung der Litzen der Kerneinlage bringt den Vorteil mit
sich, daß bei extremen Beanspruchungen des Kletterseils, beispielsweise bei Stürzen
von Lasten in das Seil der elektrische Leiter ausreichend nachgeben kann, so daß ein
Bruch ausgeschlossen ist.
[0014] Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Adern
des elektrischen Leiters durch ihre Isolierung miteinander verbunden sind.
[0015] An sich wäre es denkbar, die einzelnen Adern des elektrischen Leiters je für sich
im Seil unterzubringen. Besser ist es jedoch, einen zweiadrigen Leiter, dessen Adern
untereinander verbunden sind, im Seil anzuordnen.
[0016] Der elektrische Leiter kann beispielsweise derart angeordnet werden, daß er die gesamte
Kerneinlage des Seils umwickelt. Es ist jedoch günstiger, wenn der elektrische Leiter
nur einen Teil der Litzen der Kerneinlage umgibt, wobei dann die anderen Litzen den
elektrischen Leiter von außen abdecken.
[0017] Bei dieser Bauweise ist der elektrische Leiter von außen nicht mehr ertastbar. Auch
bei geringfügigen Beschädigungen des Seils bleibt der Leiter noch geschützt.
[0018] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigen:
Fig. 1 einen vergrößerten Schnitt durch ein Kletterseil gemäß der Erfindung und
Fig. 2 einen Schnitt durch die Darstellung der Fig. 1.
[0019] Das Kletterseil ist als Kernmantelseil ausgebildet. Die Litzen 6 und 7 sind beispielsweise
in sich gedreht und bestehen jeweils aus zwei oder drei einzelnen Strängen, die jedoch
nicht näher dargestellt sind. Die Litzen 6 und 7 bilden zusammen die Kerneinlage 1.
Die inneren Litzen 6 werden von dem elektrischen Leiter 2 umgeben, der schraubenförmig
aufgewickelt ist, wie dies beispielsweise aus der Fig. 2 hervorgeht. Es können zwei
oder mehrere innere Litzen 6 vorgesehen sein.
[0020] Der elektrische Leiter besteht aus den beiden Adern 3 und 4, die durch die Isolation
5 untereinander verbunden sind.
[0021] Die Litzen 6 und 7 zusammen mit dem elektrischen Leiter 2 werden von dem Mantel 8
umgeben, der, wie an sich bekannt, aus einem ein- oder mehrfarbigen Geflecht besteht.
1. Kletterseil mit einer Kerneinlage und einem die Kerneinlage umgebenden Mantel,
dadurch gekennzeichnet, daß die Litzen der Kerneinlage (1) mit einem zum Beispiel
zweiadrigen, isolierten, elektrischen Leiter schraubenförmig umwickelt sind.
2. Kletterseil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Adern (3, 4) des elektrischen
Leiters (2) durch ihre Isolation (5) miteinander verbunden sind.
3. Kletterseil nach einem oder beiden der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die gesamte Kerneinlage (1) vom elektrischen Leiter (2) umwickelt ist.
4. Kletterseil nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der elektrische Leiter (2) einen Teil (6) der Litzen der Kerneinlage umgibt und
daß die anderen Litzen den elektrischen Leiter (2) von außen abdecken.