[0001] Die Erfindung betrifft einen Verschluß für Flaschen gemäß dem Oberbegriff des vorstehenden
Hauptanspruchs.
[0002] Verschlüsse dieser Art werden in vielen Ländern millionenfach hergestellt und für
alle möglichen Flaschen, beispielsweise für Putzmittel und Kosmetika, verwendet. Bei
diesen Verschlüssen wird der Deckel durch den Federstreifen in zwei möglichen stabilen
Lagen festgehalten, nämlich in einer geöffneten Lage und in einer Lage
.kurz vor der Verschließstellung.
[0003] Ein Nachteil dieser Verschlüsse besteht darin, daß der Deckel zwar mit einem Handgriff
geöffnet werden kann, daß aber zum Schließen zwei Handgriffe erforderlich sind. Die
geometrischen Verhältnisse bei den bisher bekannten Verschlüssen sind nämlich so,
daß der Federstreifen beim Schließen seine Spannung bereits verliert, bevor der Deckel
völlig geschlossen ist. Es ist deshalb üblich, Verschlüsse dieser Art mit einem Schnappverschluß
zu versehen, der nach dem Umkippen des Deckels in die Verschlußstellung erst durch
weiteres Zudrücken des Deckels zur Einrastung kommt.
[0004] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Verschlüsse der in Rede stehenden Art so
weiterzubilden, daß sie diesen Nachteil nicht aufweisen und daß der Deckel nach dem
Überschnappen über den Totpunkt automatisch in die Verschlußstellung gelangt und dabei
gegebenenfalls auch einen Schnappverschluß zum Einrasten bringt.
[0005] Die Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß bei einem solchen Verschluß
in geöffnetem Zustand des Deckels und bei entspanntem Federstreifen der Winkel (Winkel
α) zwischen der Geraden durch die Anlenkpunkte FD und DK und der Geraden G größer
ist als der entsprechende Winkel im geschlossenen Zustand des Deckels (Winkel ß).
[0006] Damit ein solcher Deckel auch sicher zugehalten wird und damit gegebenenfalls auch
ein Schnappverschluß zum Einrasten gebracht werden kann, soll der Winkel α mindestens
5°, insbesondere mindestens 10° und vorzugsweise mindestens 20° größer sein als der
Winkel ß.
[0007] Üblicherweise werden solche Verschlüsse auf Kunststoffspritzmaschinen hergestellt,
die es erforderlich machen, die Verschlüsse in der Weise herzustellen, daß sie nach
dem Ausstoßen aus der Form den Deckel in einer um 180° geschwenkten Öffnungslage aufweisen,
wobei natürlich dabei der Federstreifen auch in dieser Lage hergestellt ist und bei
dieser Lage entspannt ist. Bei solchermaßen hergestellten Verschlüssen wird es bevorzugt,
daß die Gerade G sich mit der Längsachse der Kappe über den Verschluß mit einem spitzen
Winkel schneiden. Dieser spitze Winkel kann zur Erzielung einer ausreichenden Druckkraft
des geschlossenen Deckels gegen die Kappe ca. 1 bis 20, insbesondere 5 bis 20 und
bevorzugt 10 bis 20° betragen.
[0008] Um solche geometrischen Verhältnisse zu erreichen, ist es am einfachsten, daß der
Anlenkpunkt KF sich auf einem Vorsprung der Kappe befindet und von der Mittelachse
der Kappe weiter entfernt ist als der Anlenkpunkt DK.
[0009] Weil bei dem erfindungsgemäßen Verschluß der Federstreifen stärker beansprucht ist
und auch bei geschlossener Stellung des Deckels unter Spannung steht, wird es bevorzugt,
diesen Federstreifen im mittleren Bereich mit einer Verstärkung auszubilden. Bei gebogenem
Federstreifen kann die Form des Federstreifens etwa mondsichelförmig sein, während
bei gewinkeltem Federstreifen die Verstärkung vorzugsweise in der Unterseite des Knies
angeordnet ist.Die Verstärkungen sind deshalb im mittleren Bereich des Federstreifens
angeordnet, weil dort beim Spannen des Federstreifens die stärksten Ausrichtkräfte
herrschen.
[0010] Bei den bekannten Verschlüssen besteht das Verschlußteil, welches die Ausgießöffnung
der Kappe verschließt, üblicherweise aus einem Zapfen mit einem kleinen verdickten
Köpfchen, wodurch gleichzeitig ein Schnappverschluß gebildet wird. Damit beim erfindungsgemäßen
Verschluß das Zuschnappen des Deckels erleichtert wird, ist ein solcher in die Ausflußöffnung
passender Zapfen vorzugsweise nicht in einer Form eines Köpfchens, sondern als leichter
Konus ausgebildet. Da der Deckel beim erfindungsgemäßen Verschluß durch den Federstreifen
in seiner Verschlußstellung festgehalten wird, ist es nicht nötig, daß der leicht
konische Zapfen eine Hinterschneidung für die Einrastung in der Ausgießöffnung aufweist.
Eine solche Hinterschneidung kann aber trotzdem gegebenenfalls vorgesehen werden.
[0011] Die Erfindung wird nun anhand der'Zeichnungen näher erläutert, in denen entsprechende
Teile mit den gleichen Bezugszeichen beziffert sind.
[0012] In den Zeichnungen zeigen
Fig. 1 und 2 einen Schnitt bzw. eine Aufsicht auf einen geöffneten bekannten Verschluß
gemäß dem Oberbegriff des vorstehenden Hauptanspruchs;
Fig. 3 die geometrischen-Verhältnisse beim Schließen eines Verschlusses nach den Fig.
1 und 2; und
Fig. 4 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verschlusses mit den geometrischen
Verhältnissen beim Schließen des Verschlusses.
[0013] Der bekannte Verschluß wie auch der erfindungsgemäße Verschluß bestehen aus einer
Kappe 1 mit einem inneren Schraubengewinde 2, das zum Aufschrauben auf eine Flasche
dient. Die Kappe besitzt weiterhin eine Ausflußöffnung 3. Ein Deckel 4 ist über ein
Federscharnier 5 am Anlenkpunkt DK am Rand der Kappe 1 angelenkt. Der Deckel weist
in seiner Mitte eine Ausnehmung 6 auf, die auch das Federscharnier 5 unterteilt und
für die Aufnahme eines gewinkelten Federstreifens 7 dient, welcher einerseits am Anlenkpunkt
FD mittels eines Federscharniers 8 und andererseits am Anlenkpunkt mittels eines Federscharniers
9 angelenkt ist. Ein Verschlußteil 10 mit einem Köpfchen 11 am Deckel 4 schnappt in
Verschließstellung in die Ausflußöffnung 3 ein und bildet dabei einen flüssigkeitsdichten
Verschluß.
[0014] Es ist aus Fig. 3 ersichtlich, daß bei dem bekannten Verschluß der Winkel OC zwischen
der Geraden G, bei der sich der Deckel in der Umschnappstellung befindet, und der
Geraden durch die Anlenkpunkte DK und FD bei geöffneter Stellung des Deckels nicht
größer ist als der entsprechende Winkel ß bei geschlossener Stellung des Deckels.
Dies hat zur Folge, daß der Deckel nach dem Umschnappen nur bis zur gestrichelt dargestellten
Lage gelangt. Der Federstreifen hat in dieser Lage bereits seine Federkraft eingebüßt,
so daß er nicht in der Lage ist, den Deckel vollständig in Verschlußstellung zu bringen.
[0015] Die erfindungsgemäße Ausführungsform gemäß Fig. 4 unterscheidet sich von der bekannten
Ausführungsform gemäß den Fig. 1 bis 3 dadurch, daß der Anlenkpunkt FK auf einem Vorsprung
12 auf der Kappe angeordnet ist, so daß die Gerade G mit der Längsachse der Kappe
einen über dem Verschluß liegenden spitzen Winkel bildet. Dies hat zur Folge, daß
der entsprechende Winkele wesentlich größer ist als der Winkel ß. D.h. aber, daß in
Verschlußstellung des Deckels der Federstreifen 7a seine Federkraft noch nicht eingebüßt
hat. Wenn der Deckel also beim Schließen sich auf seine Verschlußstellung zubewegt,
so ist noch genügend Federspannung vorhanden, um den konischen Zapfen 11a in die Ausgießöffnung
zu drücken und dabei auch einen Schnappwiderstand zu überwinden. Fig. 4 zeigt die
theoretische Ruhelage bei entspanntem Federstreifen ebenfalls gestrichelt eingezeichnet.
[0016] Der erfindungsgemäße Verschluß unterscheidet sich von dem bekannten Verschluß lediglich
durch den Fortsatz 12, eine Verdickung im mittleren Bereich des Federstreifens 7a
und einen konisch ausgeführten Zapfen lla.
1. Verschluß für Flaschen, welcher aus einer auf den Flaschenhals aufzusetzenden Kappe
mit einer Ausflußöffnung, einen an der Kappe angelenkten Deckel mit einem Verschlußteil
für die Ausflußöffnung und mindestens einem gebogenen oder gewinkelten, einerseits
an der Kappe und andererseits am Deckel angelenkten Federstreifen besteht, wobei bei
der Schwenkstellung des Deckels, in der der Federstreifen am stärksten gespannt ist,
die Anlenkpunkte zwischen Federstreifen und Deckel (Anlenkpunkt FD), zwischen Deckel
und Kappe (Anlenkpunkt DK) und zwischen Kappe und Federstreifen (Anlenkpunkt KF) auf
einer Geraden (Gerade G) liegen und wobei Kappe, Deckel und Federstreifen einstückig
aus Kunststoff hergestellt und über angeformte Federscharniere miteinander verbunden
sind, dadurch gekennzeichnet, daß in geöffnetem Zustand des Deckels (4) und bei entspanntem
Federstreifen (7a) der Winkel (Winkel α) zwischen der Geraden durch die Anlenkpunkte
FD und DK und der Geraden G größer ist als im geschlossenen Zustand des Deckels (Winkel
ß).
2. Verschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α mindestens
5° größer ist als der Winkel ß.
3. Verschluß nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α mindestens
10° größer ist als der Winkel ß.
4. Verschluß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel α mindestens
20° größer ist als der Winkel ß.
5. Verschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Federstreifen (7a) bei um etwa 180° geöffneter Stellung des Deckels (4) entspannt
ist und daß die Gerade G sich mit der Längsachse der Kappe (1) über dem Verschluß
mit einem spitzen Winkel schneidet.
6. Verschluß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Anlenkpunkt KF sich
auf einem Vorsprung (12) auf der Kappe (1) befindet und von der Mittelachse der Kappe
weiter entfernt ist als der Anlenkpunkt DK.
7. Verschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der bzw. die Federstreifen (7a) im mittleren Bereich eine Verstärkung aufweisen.
8. Verschluß nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Verschlußteil einen in die Ausflußöffnung (3) passenden Zapfen (lla) aufweist,
der leicht konisch ausgebildet ist.