[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein schienengebundenes elektrisches Triebfahrzeug,
bei welchem ein parallel zur Treibachse liegender elektrischer Fahrmotor diese antreibt,
indem die Treibachse über eine elastische Kupplung, eine sie umgebende Kardanhohlwelle
und eine-weitere elastische Kupplung mit dem G
roßrad eines Getriebes verbunden ist, dessen Ritzel von der Läuferwelle direkt oder
über ein weiteres Getriebe angetrieben ist, wobei der Fahrmotor im Wagenkasten über
Lenker pendelnd aufgehängt ist.
[0002] Ein derartiges Triebfahrzeug ist aus der DE-OS 26 50 035 bekannt. Die pendelnde Aufhängung
des querliegenden Fahrmotors besteht bei dieser bekannten Anordnung aus drei starren
Lenkern, die auf beiden Seiten des Fahrmotors angeordnet sind, und deren einer Gelenkpunkt
am Wagenkasten und deren anderer Gelenkpunkt an einem unterhalb der Mittellinie der
Treibachse liegenden Auge des Fahrmotorgehäuses angeordnet ist. Die Gelenkpunkte sind
als Gummimetallverbundgelenke ausgebildet, damit Verschleiß vermieden wird. Da die
möglichen Federwege zwischen der Treibachse und dem Wagenkasten sehr groß sind, insbesondere
weil sich der Wagenkasten in Abhängigkeit vom Wagengewicht, d. h. unter Umständen
von der Zahl der Fahrgäste, verlagert, ist bei dem bekannten Triebfahrzeug der Durchmesser
der wischen dem Ritzel des Fahrmotors und der Treibachse angeordneten, die Treibachse
mit Spiel umgebende Kardanhohlwelle verhältnismäßig groß, um sämtliche Federwege bei
allen Geschwindigkeiten aufzunehmen. Dies hat aber den Nachteil, daß der Abstand zwischen
Treibachse und Fahrmotor, d. h. die Motorzentrale, entsprechend groß wird, so daß
infolge des dadurch erforderlichen ebenfalls entsprechend großen Großrades Schwierigkeiten
hinsichtlich der Bodenfreiheit auftreten.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, diese Schwierigkeiten bei einer pendelnden
Aufhängung des querliegenden Fahrmotors im Wagenkasten zu vermeiden.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist bei einem Triebfahrzeug der eingangs beschriebenen
Art gemäß der Erfindung in den Lenkern eine Niveauregelung untergebracht. Kleine Federwege
werden dann von dem Kardanantrieb aufgenommen, während größere Federwege von der Niveauregelung
ausgeglichen werden. Der Durchmesser der Kardanhohlwelle kann dadurch wesentlich kleiner
gehalten werden, so daß genügend Platz zur Unterbringung eines Fahrmotors großer Leistung
für hohe Fahrgeschwindigkeiten bei kleiner Motorzentrale verbleibt.
[0005] Die Niveauregelung kann in an sich bekannter Weise pneumatisch oder hydraulisch ausgebildet
sein. Letztere hat den Vorteil, daß infolge der Verwendung höherer Drucke das Niveauregelungselement
im Lenker raumsparender als bei einer pneumatischen N
iveauregelung ist.
[0006] Es empfiehlt sich, die Niveauregelung mit einer Dämpfung zu versehen, damit sich
der Antrieb in seinen Pendelbewegungen schwingungsmäßig nicht aufschaukelt.
[0007] Die gemäß der Erfindung ausgebildete Aufhängung des Fahrmotors im Wagenkasten kann
mit Vorteil sowohl bei einem . Einzelachsantrieb mit Kardanhohlwelle als auch bei
einem Einzelachsantrieb mit Zwischengetriebe und Kardanhohlwelle angewendet werden.
Zur Ersparnis von Aufhängeelementen empfiehlt.es sich, bei einem Drehgestell mit zwei
darin untergebrachten Einzelachsantrieben mit Quermotor die Fahrmotoren zweier benachbarter
Treibachsen in an sich bekannter Weise über einen Zwischenträger starr miteinander
zu verbinden und dann auf jeder Seite dieses Zwischenträgers einen Lenker mit Niveauregelung
angreifen zu lassen. Darüber hinaus werden durch die Verbindung über den Zwischenträger
die beiden Einzelmassen der Fahrmotoren zu einer Gesamtmasse vereinigt. Das Verhalten
dieser Gesamtmasse in Bezug auf Stöße ist wegen der doppelten Trägheit günstiger,
was den Fahrkomfort verbessert.
[0008] Im folgenden sei die Erfindung noch anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Diese zeigt in Fig. 1, teilweise geschnittene eine schematische Draufsicht
auf das Drehgestell eines elektrischen Triebfahrzeuges, von unterhalb des Wagenkastens
gesehen. Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 1
und Fig. 3 ebenfalls einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2, wobei die
hinter der ersten Treibachse liegenden Pendel nicht eingezeichnet sind.
[0009] Bei einem schienengebundenen Triebfahrzeug, das für den: Nah- und Fernverkehr, insbesondere
bei hohen Fahrgeschwindigkeiten, eingesetzt werden kann, sind jeweils die beiden innerhalb
eines Drehgestells 1 liegenden Treibachsen 2 jeweils von einem parallel zu ihnen angeordneten
elektrischen Fahrmotor 3 angetrieben. Dazu ist jede Treibachse 2 über eine aus Lenkern
gebildeten elastische Kupplung, eine die Treibachse 2 mit Spiel umgebende Kardanhohlwelle
5 und eine weitere aus einer Gummiringfeder 6 gebildeten elastischen Kupplung mit
einer die Kardanhohlwelle 5 umgebenden Hohlwelle 7 verbunden, die das nicht dargestellte
Großrad eines Stirnradgetriebes trägt, in welches das Ritzel des Fahrmotors 3 eingreift.
[0010] Die elektrischen F
ahrmotoren 3 der beiden innerhalb des Drehgestells 1 liegenden Treibachsen 2 sind über
einen Zwischenträger 8 starr miteinander verbunden.
[0011] Beide elektrische Fahrmotoren 3 sind über Lenker 9 im Wagenkasten 10 aufgehängt.
Zwei Lenker 9 greifen dazu zwischen der Treibachse 2 und der Stirnseite des Drehgestells
1 liegend mit ihrem unteren Gelenkpunkt 12 am G
e- triebegehäuse 13 unterhalb der Mittellinie der Treibachse 2 an, die beiden anderen
Lenker 9 liegen auf beiden Seiten des Fahrmotors 3 und greifen mit ihrem unteren Gelenkpunkt
14 am starren Zwischenträger 8 an. Außerdem enthält jeder Lenker 9 eine Niveauregelung
15. Diese kann in an sich bekannter Weise pneumatisch oder hydraulisch ausgebildet
sein. Die Niveauregelung t5 gleicht die zwischen den Wagenkasten 10 und den Fahrmotoren
3 möglichen großen Federwege aus. Daher braucht die Kardanhohlwelle 5 nur einen verhältnismäßig
kleinen Durchmesser aufzuweisen, weil sie nur verhältnismäßig kleine Federwege aufzunehmen
hat.
[0012] Für die Längsstabilisation sind beidseitig je ein Lenker 16 von den Fahrmotoren 3
bzw. vom Zwischenträger 8 zum Drehgestell 1 horizontal angeordnet.
1. Schienengebundenes elektrisches Triebfahrzeug, bei welchem ein parallel zur Treibachse
liegender elektrischer Fahrmotor diese antreibt, indem die Treibachse über eine elastische
Kupplung, eine sie umgebende Kardanhohlwelle und eine weitere elastische Kupplung
mit dem Großrad eines Getriebes verbunden ist, dessen Ritzel von der Läuferwelle direkt
oder über ein weiteres Getriebe angetrieben ist, wobei der Fahrmotor im Wagenkasten
über Lenker pendelnd aufgehängt ist, dadurch gekennzeichnet , daß in den Lenkern (9)
eine Niveauregelung (15) untergebracht ist.
2. Triebfahrzeug nach Anspruc 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Niveauregelung (15)
mit einer Dämpfung versehen ist.
3. Triebfahrzeug nach Anspruch 1 oder 2, bei welchem die Fahrmotoren zweier benachbarter
Treibachsen über einen Zwischenträger starr miteinander verbunden sind, dadurch gekennzeichnet,
daß auf jeder Seite dieses Zwischenträgers (8) ein Lenker (9) mit Niveauregelung (15)
angreift.