[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Wärmeisolierung für Mauerwerk, bestehend aus
Isolierplatten aus wärmedämmendemMaterial mit geschlossenen Poren, die an der Innenseite
und/oder an der Außenseite des Mauerwerkes befestigt sind.
[0002] Es ist bekannt, Gebäude jeder Art, insbesondere Wohngebäude, gegen Wärmeverluste
mit Hilfe von Isolierplatten zu isolieren, die entweder innen oder außen am Mauerwerk
des Gebäudes, oder aber sowohl innen als auch außen angebracht sind. Wenn die Wärmeisolierung
im Inneren des Gebäudes angeordnet ist, bleibt das Mauerwerk verhältnismäßig kalt.
Das Innere des Gebäudes kann rasch aufgeheizt werden, es kommt aber zur Kondensatbildung
durch die in der Luft enthaltene Feuchtigkeit. Bei an der Außenwand vorgesehener Isolierung
wird das Mauerwerk hingegen mitgeheizt und dient als Wärmespeicher. Die Aufheizung
erfolgt langsamer, doch es kann auch dort zur Bildung von Kondensat kommen. Durch
Anordnung von Isolierplatten innen und außen am Mauerwerk wird demgegenüber auch keine
grundlegende Verbesserung erzielt, weil auch dort im Gebäudeinneren Wasserdampf in
das Mauerwerk eindiffundiert, der an der kalten Außenseite nicht ausreichend abgegeben
werden kann.
[0003] Aus der DD-PS 26 731 ist eine Dämmplatte für Dachdeckungen bekannt, die aus organischen
oder anorganischen Zellkörpern besteht und an ihrer Unterseite mit in Richtung der
Plattenebene sich erstreckenden, rinnenartigen offenen Kanälen versehen ist. Dadurch
wird ein Kanalsystem geschaffen, das sich bildendes Kondensat ableitet. Der Feuchtigkeitsdurchgang
durch die Isolierplatten bzw. das zugehörige Mauerwerk wird dadurch aber nicht beeinflußt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine wirksame Wärmeisolierung aus Isolierplatten
zu schaffen, die eine vorteilhafte Abstimmung des Feuchtigkeitsdurchganges durch das
Mauerwerk ermöglicht und so die Bildung von nachteiligem Kondensat verhindert.
[0005] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß in den Isolierplatten
quer zur Plattenebene verlaufende Kanäle vorgesehen sind, die von wenigstens einer
Plattenseite ausgehen und über einen Teil der Plattendicke, vorzugsweise über den
größeren Teil der Plattendicke, durchgehen. Die Erfindung geht dabei von der Erkenntnis
aus, daß das Mauerwerk von Gebäuden an seiner wärmeren Seite mehr Wasserdampf aufnimmt,
als es an seiner kälteren Seite abgeben kann, wodurch es zur Bildung von Kondenswasser
kommt. Durch die Anordnung der erfindungsgemäßen Kanäle in den Isolierplatten wird
nunmehr der über den Querschnitt des Mauerwerks vorhandene Diffusionswiderstand den
Erfordernissen angepaßt, so daß auf der einen Seite des Mauerwerks bzw. der Isolierplatten
nur soviel Feuchtigkeit aufgenommen wird, wie auf der anderen Seite abgegeben werden
kann. Es wird also im Bereich der wärmeren Innenseite des Mauerwerks gegenüber den
weiter außenliegenden Bereichen eine Diffusionsbremse eingebaut, die die Bildung von
Kondensat im Mauerwerk und in der Isolierung verhindert. Gleichzeitig wird erreicht,
daß aus dem beheizten Innenraum weniger Feuchtigkeit abgegeben wird, wodurch eine
zu starke Austrocknung der Luft vermieden wird, wie dies bei den heute üblichen Heizungen
meist der Fall ist.
[0006] Im Rahmen der Erfindung ist es möglich, die jeweils gewünschten Diffusionswerte in
den einzelnen Bereichen des Mauerwerkes beliebig zu wählen, u.zw. durch entsprechende
Wahl der Anzahl, der räumlichen Anordnung und der Tiefe der Kanäle in den Isolierplatten.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung verlaufen die Kanäle gegen die
Plattenebene geneigt und sind die Isolierplatten derart außen oder innen am Mauerwerk
befestigt, daß die Kanäle in Richtung von innen nach außen des zu isolierenden Bauwerkes
nach unten geneigt sind. Hiebei kann Kondenswasser, das sich im Inneren der Kanäle
allenfalls sammelt, an der kälteren Außenseite der Isolierplatten ins Freie abfließen,
wogegen es an der wärmeren Innenseite der Isolierplatten im Inneren der Kanäle verbleibt
und langsam wieder verdampfen kann. Es ergibt sich dadurch eine vorteil hafte Regelung
der Luftfeuchtigkeit in den mit der erfindungsgemäßen Wärmeisolierung versehenen Räumen.
[0007] Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen zu entnehmen, die in der Zeichnung dargestellt sind. In
dieser zeigt Fig. 1 im Längsschnitt einen Ausschnitt aus einem Mauerwerk, das an seiner
Innenseite mit einer erfindungsgemäßen Wärmeisolierung versehen ist. In Fig. 2 ist
hingegen ein Ausschnitt aus einem an seiner Außenseite mit einer erfindungsgemäßen
Wärmeisolierung versehenen Mauerwerk, gleichfalls im Längsschnitt, dargestellt.
[0008] Das Mauerwerk, welches aus jedem beliebigen Baumaterial bestehen kann, ist in der
Zeichnung mit 1 bezeichnet. Es braucht nur mehr die für das Bauwerk erforderlichen
Festigkeitseigenschaften aufweisen, so daß es verhältnismäßig billig hergestellt werden
kann. Zur Erzielung der erforderlichen Wärmeisolierung sind gemäß Fig. 1 an der Innenseite
des Mauerwerkes 1 Isolierplatten 2 angebracht, u.zw. mit Hilfe einer Mörtelschicht
3. Diese ist auf das Mauerwerk 1 unmittelbar aufgetragen und greift in eine Verzahnung
4 der Isolierplatten 2 ein. Die Isolierplatten 2 sind auch auf ihrer anderen Seite
mit einer Verzahnung 5 versehen, auf die ein Verputz 6 aufgebracht ist. Durch die
Verzahnungen 4 und 5 sind die Isolierplatten 2 und der Verputz 6 mit dem Mauerwerk
1 nicht nur durch Haftung verbunden, sondern auch durch eine formschlüssige Verankerung.
[0009] In Fig. 2 ist die Außenseite des Mauerwerks 1 dargestellt. Auch dort ist auf das
Mauerwerk 1 zunächst eine Mörtelschicht 3 aufgetragen, auf der über eine Verankerung
4 Isolierplatten 2 verankert sind. Auf der Außenseite der Isolierplatten 2 befindet
sich über eine Verzahnung 5 wiederum der Verputz 6, wobei es sich im Falle der Fig.
2 um den Außenputz des Gebäudes handelt. In beiden Figuren ist jeweils nur ein Ausschnitt
aus einer Isolierplatte 2 dargestellt.
[0010] Um den Widerstand der Isolierplatten 2 gegen die Diffusion von Wasserdampf zu ändern,
ohne den Wärmedurchgangswiderstand zu beeinträchtigen, sind in beiden Ausführungsbeispielen
in den Isolierplatten 2 Kanäle 7 vorgesehen, die jeweils von einer Plattenseite ausgehen
und quer zur Plattenebene verlaufen,'sich also in Richtung der Plattendicke erstrecken.
Die Kanäle 7 reichen über einen Teil der Plattendicke, in Fig. 1 über den größeren
Teil der Dicke der Isolierplatte 2. Gemäß Fig. 2 gehen von beiden Seiten der Isolierplatte
2 Kanäle 7 aus, die wie im Falle des Beispiels nach Fig. 1 in der Platte blind enden.
In beiden Ausführungsbeispielen sind die Kanäle 7 gegen die Plattenebene bzw. die
Horizontale geneigt. Sie verlaufen derart, daß sie in Richtung von innen nach außen
des zu isolierenden Bauwerkes nach unten geneigt sind, im Falle der Innenisolierung
nach Fig: 1 also gegen das Mauerwerk 1 und im Falle der Außenisolierung nach Fig.
2 vom Mauerwerk 1 weg nach außen.
[0011] Die Kanäle 7, die Dichte ihrer Anordnung, ihre Länge und ihre Dimension, bestimmen
im wesentlichen den Diffusionswiderstand in den einzelnen, senkrecht zum Wärmedurchgang
gemessenen Schnittflächen der Isolierplatten 2. In dem in Fig. 1 mit a bezeichneten
Bereich der Isolierplatte 2, in welchem keine Kanäle 7 vorgesehen sind, ist der Diffusionswiderstand
verhältnismäßig groß, im Bereich der Kanäle 7 ist er entsprechend kleiner. Der Bereich
a bildet somit an den Innenverputz 6 anschließend eine Diffusionsbremse, die dem Eindringen
von Wasserdampf in die Wärmeisolierung und in das Mauerwerk 1 einen bestimmten Widerstand
entgegensetzt. Dieser Widerstand wird im Bereich der Kanäle kleiner und ist im Bereich
der in Fig. 2 gezeigten Außenisolierung noch kleiner, weil dort die Isolierplatten
2 mit von beiden Plattenseiten ausgehenden Kanälen 7 versehen sind. Dadurch wird sichergestellt,
daß in die Wärmeisolierung und in das Mauerwerk 1 aus dem Inneren des Gebäudes nur
soviel Feuchtigkeit eindringt, wie an der Außenseite des Gebäudes abgegeben werden
kann. Die Bildung von Kondenswasser im Mauerwerk und in der Isolierung wird dadurch
verhindert. Zusätzlich wird verhindert, daß aus dem Inneren des Gebäudes eine zu große
Feuchtigkeitsmenge durch das Mauerwerk nach außen dringt, so daß es auch beim Beheizen
des Innenraumes nicht zu einer zu starken Austrocknung der Luft kommt.
1. Wärmeisolierung für Mauerwerk, bestehend aus Isolierplatten aus wärmedämmendem
Material mit geschlossenen Poren, die an der Innenseite und/oder an der Außenseite
des Mauerwerks befestigt sind, dadurch gekennzeichnet, daß in den Isolierplatten (2)
quer zur Plattenebene verlaufende Kanäle (7) vorgesehen sind, die von wenigstens einer
Plattenseite ausgehen und über einen Teil der Plattendicke, vorzugsweise über den
größeren Teil der Plattendicke, durchgehen.
2. Wärmeisolierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanäle (7) gegen
die Plattenebene geneigt verlaufen und die Isolierplatten (2) derart außen oder innen
am Mauerwerk (1) befestigt sind, daß die Kanäle (7) in Richtung von innen nach außen
des zu isolierenden Bauwerkes nach unten geneigt sind.