[0001] Die Erfindung betrifft eine Kolbenverdrängerpumpe (Plungerpumpe), insbesondere Dosierpumpe,
zum Fördern von Fluiden bei hohen Drücken und gegebenenfalls hohen Temperaturen, mit
zwei Kolben-Zylinder-Aggregaten, bei der jeder von einem Linearantrieb über eine Kupplung
und eine Kolbenstange hin- und herbewegliche Verdrängerkolben in einem ein Einlaßventil
(Saugventil) und ein Auslaßventil (Druckventil) aufweisenden Zylinder hin- und herverschieblich
ist.
[0002] Als Kolbenverdrängerpumpe und Dosierpumpe werden oszillierende Verdrängerpumpen,
also Pumpen mit pulsierendem Förderverhalten, bezeichnet. Bei Dosierpumpen ist das
Fördervolumen pro Hub in gewissen Grenzen einstellbar und reproduzierbar.
[0003] Unabhängig von den verschiedenen Möglichkeiten des Antriebs (Elektromotor, Gasmotor,
magnetische Antriebe usw.), und der Triebwerke (Geradschubkurbel etc). lassen sich
die Dosierpumpen in Stopfbuchs-Dosierpumpen und stopfbuchslose Dosierpumpen unterteilen.
Bei den Stopfbuchs-Dosierpumpen besorgen Packungen oder Manschetten die Abdichtung
zwischen Mediumverdränger und Pumpenkammer. Bei den stopfbuchslosen Pumpen ist dagegen
die Pumpenkammer von dem die hin- und hergehende (oszillierende) Bewegung übertragenden
Primärverdränger mit Hilfe einer Membrane, einer Schlauchmembrane oder eines Faltenbalges
getrennt, weshalb derartige Pumpen auch Membranpumpen, Schlauchmembranpumpen oder
Faltenbalgpumpen heißen. Der Primärverdränger kann entweder durch rein mechanische
Übertragung oder über eine Pufferflüssigkeit mit dem Antrieb bzw. dem Triebwerk verbunden
sein.
[0004] Stopfbuchs-Dosierpumpen werden als Plungerpumpen oder Kolbenpumpen ausgebildet. Stopfbuchslose
Tauchkolbenpumpen (Plungerpumpen) und Kolbenpumpen sind bisher nicht bekannt.
[0005] Die hier genannten Stopfbuchs-Dosierpumpen haben gegenüber den stopfbuchslosen Pumpen
wegen der dortigen Notwendigkeit von Membranen, Schlauchmembranen oder Faltenbalgen
zur Trennung der Pumpenkammer vom Primärverdränger gewisse Vorteile, die unter anderem
darin bestehen, daß die Standzeit bis zur Notwendigkeit der Auswechslung von Verschleißteilen,
insbesondere-den Membranen, Faltenbalgen oder Membranschläuchen, höher ist und daß
wegen der größeren Hübe vielfach eine genauere Dosierung möglich ist.
[0006] Mit derartigen Pumpen sind vielfach ätzende, giftige oder stark unangenehm riechende
Medien oder radioaktive Flüssigkeiten zu fördern. Dies erfordert im allgemeinen den
Einsatz stopfbuchsloser Pumpen, da auch geringste Leckmengen nicht oder nur schwer
beherrschbar sind. Andererseits führt dies bei einigen Flüssigkeiten wegen der aggressiven
Wirkung auf die Membran oder dergleichen zu verkürzten Standzeiten.
[0007] So haben alle genannten Dosierpumpen ihr spezielles Anwendungsgebiet, wobei der Wunsch
der Betreiber dahingeht, daß eines Tages die stopfbuchslosen Pumpen wartungsfreundlicher
sind als bisher und höhere Standzeiten erreichen. Insbesondere infolge von Umweltschutz-Forderungen
oder wegen der Gefährlichkeit bzw. Giftigkeit des zu fördernden Mediums werden als
Dosierpumpen bisher im allgemeinen Membranpumpen verwendet. Diese sind nicht billig.
Insbesondere dann, wenn sie für mittlere Mengen (ca. 1 m
3/h) und höhere Gegendrücke (
>100 bar) eingesetzt werden, sind diese Pumpen sehr teuer. Um hohe Standzeiten zu erreichen,
sind die Verschleißteile im allgemeinen gut zugänglich und leicht auswechselbar ausgebildet.
Für die Hydraulikseite von Membran-Dosierpumpen wird jedoch noch keine unter Wartungsgesichtspunkten
zufriedenstellende Lösung angeboten.
[0008] Oszillierende Verdrängerpumpen haben eine schlechte Fördercharakteristik und führen
häufig zu Druckpulsationen, welche durch die Umschaltvorgänge bedingt sind. Zur Lösung
dieses Problems sind eine große Anzahl verschiedener Möglichkeiten aufgezeigt worden.
Voraussetzung ist die Verwendung von mindestens zwei Kolben-Zylinder-Aggregaten. Gleichwohl
ist es bisher schwierig, kleine oder größere Mengen einer kompressiblen Flüssigkeit
auf höhere Drücke zu bringen. Hierfür scheiden Membranpumpen aus. Vielmehr werden
hydraulisch angetriebene Stopfbuchs-Kolbenpumpen als unausweichlich angesehen.
[0009] Stopfbuchslose Dosierpumpen haben einen relativ geringen Wirkungsgrad, der für Membran-Dosierpumpen
75 bis 85% und für Faltenbalgdosierpumpen 85 bis 95% beträgt. Aber auch bei den üblichen
Stopfbuchs-Kolbendosierpumpen erreicht man keine höheren Wirkungsgrade als 85 bis
95%. Für das Pumpen sehr giftiger Medien werden bei Membranpumpen zur Membranbruchsignalisierung
Doppelmembranen angewendet, was jedoch den Wirkungsgrad weiter herabsetzt. Mit den
bekannten Pumpen werden im allgemeinen auch nur Temperaturbereiche bis etwa 200° C
erreicht, sofern nicht ein Vorgestänge angewendet wird, was dann Temperaturen bis
500° C erlaubt. Hydraulische Vorgestänge sind zum Pumpen von Gemischen oft nicht empfehlenswert,
da es hierbei zur Komponententrennung kommen kann.
[0010] Bei einer bekannten Kolbenverdrängerpumpe der eingangs genannten Art wird durch Verwendung
einer aus einem Innen- und einem Außenkörper bestehenden Magnetkupplung im Antrieb
bereits eine doppelflutig arbeitende oszillierende Verdrängerpumpe ohne Leckage verwirklicht.
Hierzu sind die Kolben jeweils unmittelbar an den Stirnseiten des in einem Mantelrohr
aus nichtmagnetischem Werkstoff geführten Innenkörpers der Magnetkupplung ausgebildet.
Entsprechend befinden sich auch die Zylinder bzw. Pumpräume innerhalb des Mantelrohrs,
jeweils.an dessen Endabschnitten angeordnet. Es hat sich jedoch gezeigt, daß die Verwendung
dieser leckagefreien Kolbenverdrängerpumpe als Dosierpumpe, insbesondere bei wechselnden
oder von vornherein sehr unterschiedlichen Verhältnissen von Förderhöhe zu Förderstrom,
mit relativ hohem Aufwand verbunden ist. Insofern ist die Anpassungsfähigkeit dieses
Pumpentyps trotz seiner Vorteile (Unempfindlichkeit gegenüber aggressiven Medien,
geringer Wartungsaufwand etc.), die gegenüber stopfbuchslosen Pumpen wie Membranpumpen
bestehen, in gewisser Weise eingeschränkt.
[0011] Der Erfindung liegt demgemäß die.Aufgabe zugrunde, eine Kolbenverdrängerpumpe zu
schaffen, welche eine Anpassung an unterschiedliche Drücke bzw. Fördervolumina zuläßt,
welche einen höheren Wirkungsgrad und ein geringeres Leistungsgewicht als alle bekannten
Dosierpumpen hat, welche eine höhere Standzeit als alle stopfbuchslosen Dosierpumpen
aufweist, welche insbesondere einen Volumenstrom von ca. 1 m
3/h bei hohen Drücken (bis ca. 150 bar) und hohen Temperaturen (250 bis 450° C ohne
Vorgestänge) erzielt und welche derart ausgebildet ist, daß die Umweltschutz-Forderungen
erfüllt werden, wonach Leckflüssigkeit nicht austreten darf.
[0012] Eine diese Aufgabe lösende Pumpe ist im Patentanspruch 1 angegeben. Vorteilhafte
Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüchen. Beispielsweise zur Handhabung
mehrerer verschiedener Volumenströme, insbesondere zu deren dosierter Vermischung,
können auch mehr als ein Kolben-Zylinder-Aggregat an jeder Seite, gegebenenfalls mit
unterschiedlichen Kolben- bzw. Zylinderabmessungen vorgesehen sein, angetrieben von
einer einzigen Antriebseinheit her.
[0013] Die Erfindung sieht vor, daß an der Stelle der Einleitung der Antriebskraft, also
dort, wo üblicherweise die Kolbenstange od. dgl. durch den Zylinderdeckel geführt
ist und die Stopfbüchsen, Packungen oder Manschetten vorgesehen sind, eine derartige
Abdichtung entfällt, dafür aber der Antrieb in Form einer Magnetkupplung ausgebildet
ist, welche im Gegensatz zu dem bisher Bekannten in einem mit dem Zylinder bzw. dessen
Deckelflansch flüssigkeitsdicht verbundenen Spaltrohr ihren Innenkörper aufweist,
der seinerseits fest mit der Kolbenstange verbunden ist, während der Außenkörper der
Magnetkupplung auf der Außenseite des Spaltrohrs beispielsweise von einem Linearantrieb
längsverschieblich vorgesehen ist.
[0014] Da das Spaltrohr in der bevorzugten Ausführung der erfindungsgemäßen Pumpe nicht
nur mit dem Zylinderkopf einer Pumpe, sondern gleichzeitig mit zwei Pumpen verbunden
ist, andernfalls das freie Ende des Spaltrohrs mit einem Deckel hermetisch verschlossen
ist, kann Leckflüssigkeit, die an den Dichtungen des Pumpenkolbens aus der Pumpenkammer
austritt, nicht nach außen in die Umgebung austreten. Damit sich aber die Leckflüssigkeit
nicht im Raum über der Rückseite des Pumpkolbens derart ansammelt, daß eine Kolbenbewegung
schließlich nicht mehr möglich ist, ist ein Strömungsausgleich vorgesehen, der in
Form einer beide Seiten des Innenkörpers der Magnetkupplung verbindenden Leitung ausgebildet
sein kann. Diese Entlastungsleitung kann gemäß Anspruch 2 ausgebildet sein. Bei einflutigen
Pumpen, die vor allem Anwendung in der Kältetechnik finden können, ist eine Ausbildung
nach Anspruch 7 zweckmäßig.
[0015] Die wesentliche Bedeutung der Erfindung liegt in den Möglichkeiten, die sich aus
der konstruktiven Trennung des Magnetantriebs von den Kolben-Zylinder-Aggregaten ergeben.
Denn diese Trennung läßt eine optimale Bemessung, Ausbildung und Anpassung dieser
Aggregate an den jeweiligen Bedarfsfall und an dessen Erfordernisse unabhängig von
der Ausbildung des möglichen oder erforderlichen Magnetantriebs zu.
[0016] Erfindungsgemäß können die Pumpenkolben und Zylinder, auch von der Werkstoffauswahl
her gesehen, so gestaltet und hergestellt werden, daß die Leckströmung möglichst gering
gehalten und die Kolben gut geführt sind und daß eine ausreichende Schmierung durch
das Pumpenmedium sichergestellt wird.
[0017] Andererseits läßt sich der Magnetantrieb hinsichtlich Hub und Leistung derart ausbilden,
daß eine Anpassung an die jeweils gewünschte Fördercharakteristik und auch an den
Energiebedarf erfolgen kann. Insbesondere wird durch die Erzielung hoher Arbeitsdrücke
der Antriebsmagnet in seinem Durchmesser erheblich größer ausgebildet werden können
als der Kolben, was den Einbau entsprechend starker Magnete, die dadurch mit geringem
Schlupf mit dem Außenkörper der Magnetkupplung zusammenwirken, erst ermöglicht.
[0018] Erfindungsgemäß lassen sich verschieden ausgelegte Kolben-Zylinder-Aggregate mit
unterschiedlichen Permanentmagnetantrieben bausatzmäßig verbinden, um die jeweils
gewünschte Fördercharakteristik zu erreichen. Deshalb ermöglicht die Erfindung in
wirtschaftlicher Weise den Einsatz dieser Pumpen in einem weiten Anwendungsbereich.
[0019] Die erfindungsgemäße Pumpe läßt sich bei sehr hohen Drücken, z.B. Systemdrücken von
800 bar, und gleichzeitig hohen Temperaturen, d.h. Temperaturen oberhalb von 300°
C, einsetzen. Dabei hat sie einen sehr hohen Wirkungsgrad von über 95%. Aufgrund des
einfachen Konstruktionsprinzips ist auch das Leistungsgewicht der Pumpe erheblich
geringer als dasjenige aller anderen bekannten stopfbuchslosen Pumpen, und die neue
Pumpe arbeitet vornehmlich mit großen Hüben. Hierdurch ergeben sich ein kleines Schadraumverhältnis
und, besonders bei zwei Kolben-Zylinder-Aggregaten, geringe Pulsationen und kleine
Massenkräfte. Letztere ergeben sich daraus, weil bekanntlich bei Kolbenpumpen die
Trägheitskräfte quadratisch von der Frequenz abhängen, jedoch nur linear vom Hub.
Die herkömmlichen stopfbuchslosen Dosierpumpen mußten jedoch mit relativ höheren Drehzahlen
betrieben werden, weil deren Membran keine großen Auslenkungen zuläßt. Langhubige
Kolbenpumpen arbeiten "ventilunabhängiger" und weisen daher einen besseren volumetrischen
Wirkungsgrad auf. Dieser verbessert sich darüberhinaus mit abnehmender Frequenz.
[0020] Bei pneumatischem oder hydraulischem Antrieb empfiehlt sich eine Regelung des Volumenstroms
durch Vorgabe der Hubfrequenz. Diese kann beispielsweise elektronisch vorgegeben werden
und trägt zu einer besonders hohen Dosiergenauigkeit bei.
[0021] Aufgrund des einfachen Aufbaus und des hohen Wirkungsgrades und damit günstigen Leistungsgewichtes,
(ca. 20% des Gewichts bisheriger Pumpen etwa gleicher Leistungsfähigkeit) ist auch
der Herstellungsaufwand der erfindungsgemäßen Pumpe geringer als bei bekannten stopfbuchslosen
Dosierpumpen.
[0022] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist anhand einer Zeichnung näher erläutert,
die einen Längsschnitt einer erfindungsgemäßen Pumpe mit zwei Kolben-Zylinder-Aggregaten
koaxial mit einer Permanentmagnetkupplung darstellt.
[0023] Die beiden Zylinder-Kolben-Aggregate sind als Kolbenverdrängerpumpe 1 ausgebildet,
deren Zylinder 5 ein als Kugelventil ausgebildetes Einlaßventil (Saugventil) 2 und
ein Auslaßventil (Druckventil) 3 aufweist. Innerhalb der Zylinder 5 ist jeweils ein
Verdrängerkolben 6 verschieblich angeordnet. Die beiden Kolben 6 sind mit einer durchgehenden
Kolbenstange 7 axial miteinander verbunden. In der Außenseite der Kolben 6 sind Kolbenringe
8 zur Abdichtung gegenüber der Innenwand des Zylinders 6 sowie Führungsringe 9 vorgesehen.
[0024] Jeder Zylinder 5 ist an beliebiger, dem Bedarfsfall anpaßbarer Stelle seiner Längserstreckung,
im vorliegenden Beispiel an seinem der Pumpenkammer abgewandten Ende, mit einem breiten
radial abstehenden Flansch 10 versehen. Zwischen den Flanschen 10 der beiden Pumpen
ist ein Spaltrohr 11 angeordnet, dessen Durchmesser an die gewünschte Pumpenleistung
angepaßt wird, folglich erheblich größer sein kann als der Durchmesser der Kolben
selbst. Zur hermetischen Abdichtung des Spaltrohrs 11 gegenüber dem Flansch 10 sind
Dichtungen 14 vorgesehen. Auf der Außenseite trägt das Spaltrohr 11 jeweils einen
Flansch 14', der mittels Schrauben und Muttern mit dem Zylinderflansch 10 verspannt
ist.
[0025] Die Magnetkupplung 20 weist einen Außenkörper 21 und einen Innenkörper 22 auf. Der
Innenkörper 22 sitzt axial unverschieblich fest auf der Kolbenstange 7. Er weist eine
achsparallele Entlastungsbohrung 23 auf. Der Innenkörper 22 sitzt mittig auf der Kolbenstange
7, um in beide axiale Richtungen gleichweit verschoben werden zu können. Der Durchmesser
und die Länge der Magnetkupplung 20 bzw. deren Innen- und Außenkörper hängen von der
an das Fördermedium zu übertragenden Leistung ab. Das Verhältnis von Förderhöhe zu
Förderstrom wird dann für eine vorgegebene Leistung entsprechend den Grundgesetzen
der Hydrostatik durch das Verhältnis der Querschnittsflächen des Spaltrohrs 11 und
des Kolbens 6 festgelegt. Das Spaltrohr 11, das den Innenkörper 22 vom Außenkörper
21 der Magnetkupplung trennt, muß aus nichtmagnetischem Werkstoff bestehen und entsprechend
der thermischen und mechanischen Belastung ausgelegt sein.
[0026] Der Innen- und der Außenkörper 22, 21 der Magnetkupplung 20 sind mit Permanentmagnetsystemen
27, 28 versehen, die sich wahlweise aus radial- oder axialmagnetisierten Ringmagneten
24 zusammensetzen und daher kraftschlüssig miteinander verbunden sind. Das Permanentmagnetsystem
28 des Innenkörpers 22 ist in einer allseits hermetisch abgeschlossenen Schutzhülse
25 untergebracht oder mit einer Schutzschicht versehen, weshalb es mit dem Fördermedium
nicht in Berührung kommen kann. Es ist daher dessen aggressivem Einfluß entzogen.
[0027] Innerhalb der Räume zu beiden Seiten des Innenkörpers 22 kann sich mit der Zeit Leckflüssigkeit
ansammeln, die an den Kolbenringen 8 des Kolbens 6 während des Druckhubs austreten
kann. Der Innenkörper 22 der Magnetkupplung 20 ist daher mit der Entlastungsbohrung
23 versehen, um einen Massenausgleich der Leckflüssigkeit innerhalb des Spaltrohres
11 während des Bewegungsablaufs zu erzielen, wenn die Ring- oder Spaltströmung zwischen
Innenkörper 22 und Spaltrohr 11 hierzu nicht ausreichen sollte.
[0028] Zur Aufnahme von Querkräften und Biegemomenten sind der Innenkörper 22 und der Außenkörper
21 ebenso wie jeder Kolben 6 mit Führungsringen 26 versehen. Die Kolbenstange 7 kann,
wie dargestellt, mittels Gelenken 15 zu beiden Seiten des Innenkörpers 22 geteilt
oder wahlweise starr durchgehend ausgeführt sein.
[0029] Das Spaltrohr 11 und dementsprechend die Innen- und Außenkörper der Magnetkupplung
20 sind jeweils kreiszylindrisch ausgebildet. Der Außenkörper 21 und der Innenkörper
22 tragen jeweils auf der Innen- bzw. Außenseite das Permanentmagnetsystem 27 bzw.
28. In den Permanentmagnetsystemen kommen je nach Einsatzfall hauptsächlich die beiden
folgenden Magnetanordnungen zur Anwendung.
[0030] Bei axialmagnetisierten Ringmagneten werden diese so angeordnet, daß je zwei Permanentmagnete
24 durch eine oder mehrere Trennscheiben 30 voneinander getrennt sind, wobei die den
Trennscheiben 30 benachbarten Seiten der Permanentmagnete 24 die gleiche Polarität
aufweisen, jedoch in einem Mantelkörper 31 entgegengesetzt zur Polarität der Permanentmagnete
24 des freibeweglichen Innenkörpers 22. Der Magnetfluß zwischen Innen- und Außenkörper
erfolgt hier über die Trennscheiben 30, die aus weichmagnetischem Werkstoff bestehen.
Sie schließen somit den Magnetkreis.
[0031] Bei radialmagnetisierten Ringmagneten sind jeweils zwei radial gegenüber angeordnete
Permanentmagnete gegenpolig, jedoch über zylindrische Rückschlüsse aus weichmagnetischem
Werkstoff an ein anderes Ringmagnetpaar mit gegensinniger Polarität angeschlossen.
Der Magnetkreis wird also von vier Ringmagneten und zwei Rückschlußkörpern gebildet.
[0032] Ringmagnete großer Durchmesser und kleiner Wandstärken sind fertigungstechnisch kostspielig.
In diesem Fall empfiehlt sich der Aufbau von Ringmagneten aus Ringsegmenten oder Stabsegmenten
zu Vielecken.
[0033] In der Zeichnung ist die Magnetkupplung 20 lediglich in der oberen Hälfte der Abbildung
im Schnitt dargestellt,•während auf eine Schnittdarstellung des Innenkörpers 22 und
des Außenkörpers 21 in der unteren Bildhälfte verzichtet wird. An der Außenseite des
Außenkörpers 21 sind wenigstens zwei Zapfen 33 für die Anlenkung eines Linearantriebes,
mit welchem der Außenkörper 22 hin- und herbewegt wird, vorgesehen. Der Linearantrieb
kann konventionell ausgebildet sein. Er kann als mechanischer, aber auch als hydraulischer
Antrieb ausgelegt sein.
[0034] Die Energieübertragung an das Fördermedium wird von dem mit dem Innenkörper 22 formschlüssig
verbundenen Kolben 6 vorgenommen. Dieser ist Teil eines Kolbenpumpenkopfes einer Kolbenverdrängerpumpe,
die in das Pumpensystem integriert ist. Spaltrohr 11 und Zylinderkopf sind je nach
mechanischer und thermischer Belastung durch direkten Kontakt oder über die ringförmige
Dichtung 14 aus Weich- oder Hartstoffen fest und hermetisch miteinander verbunden.
Eine Ausbildung ohne Entlastungskanäle 23 und gegebenenfalls mit einem durch einen
Deckel abgeschlossenen Spaltrohr bei nur einem einzigen Kolben-Zylinder-Aggregat ermöglicht
Anwendungen in der Kältetechnik, da das Fördermedium im Spaltrohrinneren im gasförmigen
Aggregatzustand ist und somit diese Kolbenpumpe dem Fördermedium nur kleine Energiemengen
in Form von Wärme zuführt und gleichzeitig den für die Verdrängerpumpen bekannten
guten Gesamtwirkungsgrad hat.
[0035] Bei einer hier nicht dargestellten anderen Ausbildungsform mit einem einzigen Kolben-Zylinder-Aggregat
sind das Spaltrohr und der jenseits des Druckventils 3 angeordnete Druckstutzen 3'
durch eine Entlastungsleitung 3" (in der Zeichnung nur gestrichelt angedeutet) miteinander
verbunden. Es kann auch eine vom Saugstutzen 2' zum Spaltrohr führende Entlastungsleitung
2" (in der Zeichnung gleichfalls nur gestrichelt angedeutet) verwendet werden. Diese
Pumpe empfiehlt sich für Einsatzfälle, in denen die räumlichen Verhältnisse den Einbau
einer Magnetkolbenpumpe in doppeltwirkender Ausführung, wie ihn die Zeichnung zeigt,
nicht ermöglichen. Die Ausbildungsform nach der Zeichnung mit zwei Kolben-Zylinder-Aggregaten
weist den besten Wirkungsgrad auf, da gegenüber den einfach wirkenden Druckpumpen
der Volumenstrom etwa doppelt so groß ist.
[0036] Mit der erfindungsgemäßen Pumpe lassen sich Antriebsleistungen von ca. 10 kW verwirklichen.
Der Antriebswirkungsgrad ist sehr hoch, zumal der Antrieb, sofern er von einer Drehbewegung
ausgeht, mit niedriger Winkelgeschwindigkeit arbeiten kann. Damit ist auch bei kleiner
Umlaufdrehzahl und hohem Hub eine genaue Dosierung möglich. Das Einsatzgebiet der
Pumpe liegt bei Verwendung von Al Ni Co-Magneten bei Temperaturen bis etwa 450° C
und bei Co Se-Magneten bei Temperaturen bis ca. 250° C. Die erzielbaren Druckunterschiede
zwischen Saug- und Druckstutzen 2', 3' betragen ca. 200 bar, jedoch kann der Systemdruck
ohne weiteres 800 bar erreichen.
1. Kolbenverdrängerpumpe (Plungerpumpe), insbesondere Dosierpumpe, zum Fördern von
Fluiden bei hohen Drücken und gegebenenfalls hohen Temperaturen mit zwei Kolben-Zylinder-Aggregaten,
bei der jeder von einem Linearantrieb über eine Kupplung (20)und eine Kolbenstange
(7) hin- und herbeweglicheVerdrängerkolben (6) in einem ein Einlaßventil (Saugventil)
(2) und ein Auslaßventil (Druckventil) (3) aufweisenden Zylinder (5) hin- und herverschieblich
ist, dadurch gekennzeichnet, daß beide Kolben (6) koaxial angeordnet und eine gemeinsame
gegebenenfalls durch Gelenke (15) geteilte Kolbenstange (7) aufweisen, daß auf der
Kolbenstange (7) der zylindrische korrosionsfeste Innenkörper (22) einer Axial-Permanentmagnetkupplung
(20) sitzt, der in einem Spaltrohr (11) aus nichtmagnetischem Werkstoff verschieblich
ist, und daß auf dem Spaltrohr (11) der ringförmige Außenkörper (21) der Permanentmagnetkupplung
(20) geführt und an einen axiale Hin- und Herbewegungen ausführenden Linearantrieb
angelenkt ist, wobei Innen- und Außenkörper (22,21) durch ihre Permanentmagnete (24)
kraftschlüssig miteinander verbunden sind, daß das Spaltrohr (11) mit jedem Zylinder
(5) flüssigkeitsdicht verbunden ist, und daß eine die beiden Seiten des Innenkörpers
(22) miteinander verbindende Leckflüssigkeits-Entlastungsleitung (23) vorgesehen ist.
2. Kolbenverdrängerpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Entlastungsleitung
(23) als mindestens eine von einer Stirnseite des Innenkörpers (22) der Permanentmagnetkupplung
(20) zu dessen anderer Stirnseite reichende Bohrung ausgebildet ist.
3. Kolbenverdrängerpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum zwischen
Kolben (6) und Innenkörper (22) mittels einer Entlastungsleitung (2") an den Saugstutzen
(2'), durch den das zu fördernde Fluid angesaugt wird, angeschlossen ist.
4. Kolbenverdrängerpumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Raum zwischen
Kolben (6) und Innenkörper (22) mittels einer Entlastungsleitung (3'') an den Druckstutzen
(3'), durch den das geförderte Fluid strömt, angeschlossen ist.
5. Kolbenverdrängerpumpe nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der Innenkörper (22) mittels einer Schutzschicht oder einer Schutzhülse (25) gegenüber
dem Spaltrohrinneren hermetisch abgekapselt ist.
6. Kolbenverdrängerpumpe nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Spaltrohr (11) und jeder Zylinder (Zylinderflansch 10) durch direkten Kontakt
oder über Dichtungsringe (14) aus Weich- oder Hartstoffen fest miteinander verbunden
sind. .
7. Kolbenverdrängerpumpe nach einem der Ansprüche 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Kolben-Zylinder-Aggregat (1) durch einen Verschlußdeckel für das Spaltrohr (11)
ersetzt ist.