[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein schienengebundenes elektrisches Triebfahrzeug,
bei welchem ein in Fahrzeuglängsrichtung angeordneter elektrischer Fahrmotor zwei
Treibachsen antreibt, indem jede Treibachse über eine elastische Kupplung, eine sie
umgebende Kardanhohlwelle und eine weitere elastische Kupplung mit dem GroBrad eines
Getriebes verbunden ist, dessen Ritzel von einem Ende der Läuferwelle des Fahrmotors
angetrieben ist, wobei Fahrmotor und Getriebe federnd im Fahr- bzw. Drehgestell aufgehängt
sind.
[0002] Ein derartiges Triebfahrzeug ist aus der US-PS 36 26 862 bekannt. Zur federnden Aufhängung
des Fahrmotors und der Getriebegehäuse dienen bei diesem bekannten Triebfahrzeug jeweils
Gummifedern, die zwischen einer mit dem Fahr
- bzw. Drehgestell verbundenen Platte und einer mit dem Fahrmotor bzw. dem Getriebegehäuse
verbundenen Platte angeordnet sind. Dadurch wird eine Entkopplung der Massen-des Fahrmotors
und der Getriebe von dem Fahr- bzw. Drehgestell erzielt und eine Verringerung der
ungefederten Massen. Diese Aufhängung bedingt aber einen verhältnismäßig großen Durchmesser
der Kardanhohlwelle, um die zwischen Fahr- bzw. Drehgestell und der Treibachse möglichen
Federwege aufzunehmen. Dies verringert aber den Platz für den elektrischen Fahrmotor.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Fahrverhalten des Triebfahrzeuges durch
eine größere sekundärgefederte Masse zu verbessern, ohne daß derJNirdas Antriebsaggregat
und dem Fahrmotor zur Verfügung stehende Raum zu stark eingeengt wird.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe sind gemäß der Erfindung bei einem Triebfahrzeug der eingangs
beschriebenen Art als Aufhängung auf jeder Seite des Fahrmotors zwei gelenkig befestigte
Pendel vorgesehen, die ein Federdämpferglied enthalten und deren zum Fahrmotor bzw.
zum aus Fahrmotor und Getriebe_gebildeten Antriebsaggregat führender Gelenkpunkt unterhalb
der Mittellinien liegt, und außerdem sind zumindest je zwei in Längsrichtung liegende
Lenker zwischen Fahrmotor bzw. Antriebsaggregat und dem Fahr- bzw. Drehgestell angeordnet.
[0005] Durch die Aufhängung an Pendeln mit Federdämpfergliedern, die große Wege zulassen,
aber eine Resonanzsshwingung unterbinden, können die von vertikalen Schienenunebenheiten
erzeugten Stöße weitgehend abgebaut werden. Dadurch sind bei relativ schlechten Gleisen
größere Fahrgeschwindigkeiten möglich. Die Pendel mit ihren tiefliegenden Befestigungspunkten
am Fahrmotor bzw. Antriebsaggregat können große Durchfederungswege aufnehmen, so daß
die Kardanhohlwelle ihrerseits nur geringe Wege ausgleichen muß und ihr Durchmesser
kann entsprechend klein gewählt werden. Infolge der Aufhängung des Fahrmotors und
Getriebes bzw. des Antriebsaggregates über Pendeln mit einem Federdämpferglied im
Fahr- bzw. Drehgestell erhält das Triebfahrzeug zwei voneinander unabhängig schwingende
Sekundärmassen, und zwar zusätzlich zum Wagenkasten den Fahrmotor mit Getrieben bzw.
das Antriebsaggregat. Es wird ein sehr stabiles Fahrverhalten erzielt, was noch durch
die als Stabilisatoren in Längsrichtung wirkenden horizontal liegenden Lenker, die
vertikale Bewegungen zulassen, unterstützt wird.
[0006] Im folgenden sei die Erfindung noch anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher beschrieben. Diese zeigt in Fig. 1, teilweise geschnitten, eine schematische
Draufsicht auf das Drehgestell eines elektrischen Triebfahrzeuges mit dem darin aufgehängten
Antriebsaggregat.
[0007] Fig. 2 zeigt einen Längsschnitt entlang der Schnittlinie II-II in Fig. 1 und Fig.
3 ebenfalls einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2, wobei allerdings der
Fahr- - motor ungeschnittenund nur schematisch dargestellt ist.
[0008] Bei einem schienengebundenen Triebfahrzeug, das insbesondere für den Nahverkehr eingesetzt
wird, werden jeweils zwei Treibachsen 1 von einem quer zwischen ihnen in Längsrichtung
des Triebfahrzeuges angeordneten elektrischen Fahrmotor 2 angetrieben. Dazu ist jede
Treibachse 1 über eine aus Lenkern 3 bestehenden elastischen Kupplung, eine die Treibachse
1 mit Spiel umgebenden Kardanhohlwelle 4 und eine weitere aus einer Gummiringfeder
5 gebildeten elastischen Kupplung mit einer die Kardanhohlwelle 4 umgebenden Hohlwelle
6 verbunden,die das nicht dargestellte GroBrad eines Winkelgetriebes trägt. Das Ritzel
dieses Getriebes ist jeweils von einem Ende der Läuferwelle des Fahrmotors 2 angetrieben.
[0009] Der elektrische Fahrmotor 2 ist mit den an jeder Stirnseite liegenden Getriebegehäusen
7 zu einem Antriebsaggregat 8 zusammengefaßt. Dieses ist über zwei auf jeder Seite
des Fahrmotors 2 gelenkig befestigte Pendel 9 im Drehgestell 10 aufgehängt. Dazu sind
die Pendel 9 jeweils über einen Gelenkpunkt 11 am Drehgestell 10 und einem Gelenkpunkt
12 unterhalb der Mittellinie der Treibachse 1 am Fahrmotor 2 befestigt, wobei die
Pendel 9 schräg zur Treibachse 1 liegen. Die Gelenkpunkte 11 und 12 sind jeweils mit
einer Gummieinlage versehen, um den Verschleiß zu verringern. Jedes Pendel 9 enthält
ein Federdämpferglied 13.
[0010] Durch diese federnde Aufhängung des Antriebsaggregates 8 im Drehgestell 10 über Pendel
9 ist aus der Masse des Antriebsaggregates 8 eine sekundär gefederte Masse geworden.
Diese Verringerung der ungefederten Massen verbessert das Fahrverhalten des Triebfahrzeuges.
Die Pendel 9 nehmen große Federwege auf und bauen daher an den Treibachsen 1 auftretende
Stöße weitgehend ab. Dadurch braucht die Kardanhohlwelle 4, welche die Treibachse
1 umgibt, nur kleine Federwege aufzunehmen und ihr Durchmesser kann entsprechend klein
gewählt werden. Es steht dadurch genügend Raum für das Antriebsaggregat 8 zur Verfügung.
[0011] Bei einem derartig aufgehängten Antriebsaggregat 8 können außerdem keine Resonanzschwingungen
auftreten, weil die Pendel 9 Federdämpferglieder 13 enthalten. Zusätzlich sind auf
jeder Seite des Fahrmotors 2 zwei in Längsrichtung liegende Lenker 14 zwischen dem
Antriebsaggregat 8 und dem Drehgestell 10 angeordnet. Diese stabilisieren das Antriebsaggregat
in Längsrichtung, behindern aber vertikale Bewegungen nicht.
1. Schienengebundenes elektrisches Triebfahrzeug, bei welchem ein in Fahrzeuglängsrichtung
angeordneter elektrischer Fahrmotor zwei Treibachsen antreibt, indem jede Treibachse
über eine elastische Kupplung, eine sie umgebende Kardanhohlwelle und eine weitere
elastische Kupplung mit dem Großrad eines Getriebes verbunden ist, dessen Ritzel von einem Ende der Läuferwelle
des Fahrmotors angetrieben ist, wobei Fahrmotor und Getriebe federnd im Fahr- bzw.
Drehgestell aufgehängt sind,
dadurch gekennzeichnet , daß als Aufhängung auf jeder Seite des Fahrmotors (2) zwei
gelenkig befestigte Pendel (9) vorgesehen sind, die ein Federdämpferglied (13) enthalten,
und deren zum Fahrmotor (2) bzw. zum aus Fahrmotor (2) und Getriebe gebildeten Antriebsaggregat
(8) führender Gelenkpunkt (12) unterhalb der Mittellinie der Treibachsen (1) liegt,
und daß zumindest je zwei in Längsrichtung liegende Lenker (14) zwischen Fahrmotor
(2) bzw. Antriebsaggregat (8) und dem Fahr- bzw. Drehgestell (10) angeordnet sind.
2. Triebfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Pendel (9) schräg
zur Treibachse (1) angeordnet sind.