(19)
(11) EP 0 025 862 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
01.04.1981  Patentblatt  1981/13

(21) Anmeldenummer: 80104858.8

(22) Anmeldetag:  16.08.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E21F 1/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH FR GB IT LI

(30) Priorität: 27.05.1980 DE 3020121
04.09.1979 DE 2935604

(71) Anmelder:
  • Maschinenfabrik Korfmann GmbH
    D-58455 Witten (DE)
  • Ruhrkohle Aktiengesellschaft
    D-45128 Essen (DE)

(72) Erfinder:
  • Mittelkötter, Alfred
    D-5810 Witten/Ruhr (DE)
  • Christensen, Hans
    D-4650 Gelsenkirchen (DE)
  • Schläger, Paul
    D-4690 Herne (DE)
  • Korfmann, Werner
    D-5810 Witten (DE)

(74) Vertreter: Kalkoff, Heinz-Dieter, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Wenzel & Kalkoff Postfach 24 48
D-58414 Witten
D-58414 Witten (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Verlängern von Luttenleitungen


    (57) Um eine kontinuierliche sowie wirtschaftliche Verlängerung von Luttenleitungen, die vor allem zur Bewetterung im Berg- und Tunnelbau eingesetzt werden, über weite Strecken ohne Vortriebsunterbrechung zu ermöglichen, ist eine Vorrichtung vorgesehen, bei der eine an das Ende einer Luttenleitung (7') anschließbare Lutte (7) aus faltbarem Material auseinanderziehbar gefaltet auf einem rohrförmigen Luttenspeiicher (3) angeordnet ist, an dessen ausblasender Seite eine Düse und an dessen anderer Seite ein Trichter (4) lösbar befestigbar ist, über den die Lutte (7) beim Auseinanderziehen geführt wird.
    Je nach Nennweite der Luttenleitung (7') und des verwendeten faltbaren Materials sind dem fortschreitenden Vortrieb kontinuierlich folgende Verlängerungen von 100 m und mehr erreichbar, ehe ein neuer gefüllter Luttenspeicher (3) eingewechseltwerden muß.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Verlängern von Luttenleitungen im Berg-und Tunnelbau.

    [0002] Insbesondere durch die Verwendung von Vortriebsmaschinen sind die Vortriebsleistungen im Strecken-und Tunnelvortrieb derartig gesteigert worden, daß das Vorbauen der Luttenschüsse zur Verlängerung der Luttentour erhebliche Schwierigkeiten verursacht.

    [0003] In solchen Betrieben ist es häufig unmöglich, das Austrittsende der Luttenleitung unmittelbar an der Ortsbrust zu halten. Besondere Schwierigkeiten bestehen auch bei einer Verbindung der Luttenleitung mit der Vortriebsmaschine beim Zurücksetzen der Vortriebsmaschine. Um den seitens der Bergbehörde vorgeschriebenen ständigen Abstand der Luttenausblas- öffnung zur Ortsbrust zu gewährleisten, werden seit einiger Zeit ineinanderschiebbare Lutten als Luttenspeicher eingesetzt. Luttenspeicher stellen aufwendige Konstruktionen dar, sind in der Anschaffung teuer und im Gebrauch unhandlich. Darüberhinaus bieten sie nur geringe Einspeicherlängen,

    [0004] Demgegenüber hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, eine Vorrichtung zum kontinuierlichen Verlängern von Luttenleitungen zu schaffen, welche die oben genannten Nachteile vermeidet und welche eine einfache, sichere sowie wirtschaftliche Lösung für das kontinuierliche Verlängern von Lutten darstellt.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine an das Ende einer Luttenleituhg anschließbare Lutte aus faltbarem Material auseinanderz.iehbar gefaltet auf einem rohrförmigen Luttenspeicher angeordnet ist, an dessen ausblasender Seite eine Düse und an dessen anderer Seite ein Trichter lösbar befestigbar ist, über den die Lutte beim Auseinanderziehen geführt wird.

    [0006] Bei Verwendung einer erfindungsgemäß ausgebildeten Vorrichtung wird an das Ende einer Luttenleitung ein weiterer Luttenabschnitt befestigt, der in einer geordneten Faltung auf einen rohrförmigen Speicher aufgeschoben ist. Am ausblasenden Ende des Speichers wird eine übliche Austrittsdüse für eine Luttenleitung angebracht und diese Anordnung aus Luttenspeicher und Ausblasdüse wird fortwährend dem fortschreitenden Ausbau folgend vorangezogen, wobei nach und nach der in Falten liegende Luttenabschnitt zu einem gestreckten Schlauch auseinandergezogen wird. Zur Sicherstellung einer vollständigen Entfaltung und als Übergang des Querschnittswechsels von der offenen Lutte auf den Durchmesser des Speichers wird ein an letzterem befestigbarer Trichter selbsttätig durch die Luttenleitung hindurchgezogen bzw. die Lutte über den Trichter gezogen.

    [0007] Mit einer derartigen Vorrichtung können beim Austausch eines leeren Speichers gegen einen mit einer Faltlutte gefüllten Speicher Verlängerungen der Luttenleitung von erheblichem Ausmaß erreicht werden. Der bisher für die Luttenleitungsverlängerung über Tag und unter Tage erforderliche Aufwand wird stark reduziert und die obige Aufgabe in optimaler Weise gelöst. Bei großen Luttendurchmessern und erheblichen Längen an gespeichertem Luttenmaterial ist zur Vermeidung körperlicher Anstrengung beim Auswechseln eines leeren gegen einen vollen Luttenspeicher eine Weiterbildung der Erfindung vorteilhaft, die die Verwendung einer aus einem Luttenspeicher auseinanderziehbaren Lutte auch bei großen Durchmessern und Gewichten erleichtert.

    [0008] Hierfür ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Düse an einem im Bereich des Luttenspeichers und des Trichters angeordneten ein- oder mehrteiligen Rahmen angebracht ist, der den Luttenspeicher bis auf die Periode des Auswechselns trägt und an dem während dieser Periode der Trichter befestigbar ist.

    [0009] Die aus der Düse, dem Luttenspeicher und dem Trichter gebildete Einheit wird gemäß der Erfindung im normalen Betriebszustand sowohl an der Düse als auch im Bereich des Luttenspeichers gestützt. Lediglich der durch die Lutte gezogene Trichter ist ohne Unterstützung; er wird allerdings mit ausreichender Sicherheit an dem entsprechenden Ende des Luttenspeichers getragen. Beim Austausch eines leeren Luttenspeichers gegen einen vollen muß die Verbindung zu der Düse und zu dem Trichter gelöst werden, wobei dann die Einzelteile der früheren Einheit jeweils separat gestützt werden müssen. Diese Aufgabe übernimmt der Rahmen.

    [0010] Die vorübergehende, nur für die Periode des Luttenspeicherwechsels erforderliche Unterstützung des Trichters kann entweder durch ein Abfangen des Trichters unter Einbeziehung der ihn umschließenden Lutte geschehen oder aber dadurch, daß eine direkte mechanische Verbindung zwischen dem Rahmen und dem Trichter hergestellt wird, wenn die zu verlängernde Lutte vollständig aus dem Luttenspeicher herausgezogen ist, aber noch nicht so weit, daß der Trichter gänzlich freigelegt ist. Die Einzelheiten einer derartigen Anordnung sind weiter unten noch im Detail beschrieben.

    [0011] Je nach den örtlichen Gegebenheiten kann. der Rahmen an der Oberseite der aus der Düse, dem Luttenspeicher und dem Trichter gebildeten Einheit angeordnet sein, wobei dann alle Teile dieser Einheit ständig oder vorübergehend an dem Rahmen angehängt sind. Der Rahmen kann seinerseits an einer Arbeitsbühne oder an Decken befestigten Schienen hängen, er kann aber auch als Tragarm an einer Vortriebsmaschine angebracht sein. Oder der Rahmen ist auf der Unterseite der oben genannten Einheit angeordnet, wobei dann die Teile dieser Einheit dauernd oder vorübergehend auf dem Rahmen ruhen. Es ist dann besonders vorteilhaft, im Bereich des-Luttenspeichers eine Gleit- oder Kippvorrichtung vorzusehen, mit der der Luttenspeicher seitlich aus dem Bereich der Lutte herausgebracht werden kann, wenn ein Wechsel zu besorgen ist. Es ist dabei besonders zweckmäßig, den frisch eingewechselten, vollen Luttenspeicher so auf der Gleit-oder Kippvorrichtung abzulegen, daß er nach dem Einschieben bzw. nach dem Einschwenken in den Bereich der Lutte zumindest seine radiale Lage gegenüber der an dem Rahmen befestigten Düse selbsttätig einnimmt. Das geschieht am einfachsten mit entsprechend profilierten Aufbauten auf der Gleit- bzw. Kippvorrichtung, auf die der Luttenspeicher gleichsam formschlüssig und damit definiert auflegbar ist.

    [0012] Je nach der Verbindung zwischen der Düse und dem Luttenspeicher einerseits und dem Luttenspeicher und dem Trichter andererseits ist es zweckmäßig, eine Relativbewegung zwischen den jeweiligen Teilen vorzusehen, insbesondere wenn die Verbindung als kurzhubige Steckverbindung mit sich überlappenden Bereichen ausgebildet ist. Dabei kann die Düse feststehend und die beiden anderen Teile voneinander und von der Düse wegbeweglich angeordnet sein, ebenso kann aber auch die Düse und der Trichter jeweils von dem Luttenspeicher wegbewegbar ausgebildet sein. Derartige Bewegungsmöglichkeiten sind dann entbehrlich, wenn die fraglichen Verbindungen nicht mit Hilfe einer Steckverbindung sondern stumpf aneinanderstoßen bzw. mit einem Abstand zueinander ausgerichtet werden müssen, wobei im letzteren Fall die Abdichtung von einer beide Teile übergreifenden, z.B. zweiteiligen Manschette bewirkt wird, die nachträglich mit Hilfe von Schnellverschlüssen in die vorgegebene Position gebracht wird.

    [0013] Eine außerordentlich wichtige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß der Trichter mit Hilfe von Kupplungsgliedern durch den Luttenspeicher gegen die Düse verspannbar ist. Als Kupplungsglieder dienen zwei Stangen, die an einem auf dem genannten Rahmen angebrachten weiteren portalartigen Rahmen lösbar befestigbar sind, durch den Luttenspeicher hindurchreichen und an dem Trichter ebenfalls lösbar befestigbar sind. Die Verspannung geschieht mit Hilfe von motorischen Spannelementen, die an dem weiteren Rahmen befestigt sind und die mit den beiden Stangen in Eingriff gebracht werden können.

    [0014] Mit Hilfe dieser Anordnung wird die aus der Düse, dem Luttenspeicher und dem Trichter gebildete Einheit in axialer Richtung ausschließlich mit den an dem portalartigen weiteren Rahmen angebrachten Spannelementen zusammengehalten. Das hat den Vorteil, daß an der Verbindungsstelle zwischen dem Luttenspeicher und dem Trichter keine eigenen motorischen Spannelemente erforderlich sind. Dies ist insofern wichtig, als der Trichter im laufenden Betrieb nicht zugänglich ist wegen der ihn übergreifenden Lutte mit der Folge, daß sämtliche Zuleitungen für irgendwelche motorischen Spannelemente für den laufenden Betrieb. unterbrochen und für einen Wechsel des Luttenspeichers wiederhergestellt werden müßten. Insbesondere bei hydraulisch bzw. pneumatisch betätigten Spannelementen haben sich Kupplungsglieder für ihre Zuleitungen im Berg- und Tunnelbau als anfällig erwiesen.

    [0015] Bei der Erfindung ist zur Aufnahme der Lutte ein Ringraum vorgesehen, der durch einen Außen- und einen Innenzylinder gebildet ist, und der zur Düse hin geschlossen und zum Trichter hin geöffnet ist.

    [0016] Auf diese Weise ist die in dem Speicher befindliche Lutte während des gesamten Transportes vollkommen gegen äußere Einwirkungen geschützt. Der Luttenspeicher kann also ohne Gefahr für die Lutte überall abgelegt werden, es besteht weder die Gefahr einer Verschmutzung noch einer Beschädigung der Lutte. Darüberhinaus bietet diese Form des Luttenspeichers den Vorteil, daß die Lutte praktisch ungeordnet in den zylindrischen Ringraum gestopft werden kann und dennoch eine ungestörte kontinuierliche automatische Entnahme erfolgt, wie die Praxis zeigt. Die Handhabung des Luttenspeichers - sei er leer oder gefüllt - wird durch diese kassettenartige Bauweise dadurch erleichtert, daß der Luttenspeicher an seiner Außenseite mit Ösen oder sonstigen Mitteln versehen werden kann, die das Einhängen von Kranhaken oder dergleichen erleichtern.

    [0017] Dennoch kann für bestimmte Anwendungsfälle eine regelmäßige Faltung der Lutte bevorzugt werden, bei der die Lutte in den Faltungsebenen jeweils um einen Winkel versetzte Faltvielecke aufweist.

    [0018] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit Bezug auf die Zeichnung näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:

    Fig. 1 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung im laufenden Betrieb;

    Fig. 2 eine Ansicht gemäß Fig. 1 zur Darstellung + 3 von unterschiedlichen Phasen beim Auswechseln eines Luttenspeichers;

    Fig. 4 eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Vorrichtung bei seitlich aus dem Bereich der Lutte herausbewegtem Luttenspeicher;

    Fig. 5 eine Ansicht gemäß Fig. 1 zur Darstellung + 6 weiterer Phasen eines Luttenspeicherwechsels;

    Fig. 7 eine Seitenansicht gemäß Fig. 1 nach der Ein- + 7a bringung eines vollen Luttenspeichers vor Aufnahme des laufenden Betriebes;

    Fig. 8 eine stark schematisierte Querschnittsansicht durch einen Stollen, der mit Hilfe einer erfindungsgemäßen Lutte bewettert wird;

    Fig. 9 eine vereinfachte Querschnittsansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung in Höhe des Luttenspeichers;

    Fig. 10 eine vereinfachte Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung auf der Seite des Trichters;

    Fig. 11 eine Querschnittsansicht des Details X der Fig. 7 und

    Fig. 12 eine Querschnittsansicht eines weiteren Ausführungsbeispiels eines Luttenspeichers;

    Fig. 13 verschiedene Ansichten einer alternativen - 16. Ausführung für einen lösbaren Anschluß von als Halte- und Spannmittel für den Speicher benutzten Stangen;

    Fig. 17 zwei Ansichten einer alternativen'Ausführung + 18 einer Halterung für den Trichter;

    Fig. 19 Seitenansichten einer vereinfachten Vor- + 20 richtung, teilweise im Schnitt, zwecks Verdeutlichung des prinzipiellen Aufbaus einer erfindungsgemäßen Vorrichtung, in Fig. 19 im laufenden Betrieb und in Fig. 20 beim Auswechseln des Speichers.



    [0019] In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung im laufenden Betrieb dargestellt. Auf einem Rahmen 1 sind am vorderen Ende eine Düse 2, dahinter ein Luttenspeicher 3 und daran anschließend ein Trichter 4 angebracht. Die aus diesen Teilen gebildete Einheit ist beispielsweise auf einer Arbeitsbühne 6 (Fig. 8) befestigt, die mit voranschreitendem Vortrieb in konstantem Abstand zur Ortsbrust vorangebracht wird. Das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel weist den Rahmen 1 unterhalb der Lutte 7 auf, wie in Fig. 8 bereits angedeutet ist, kann jedoch der Rahmen auch oberhalb der Lutte angebracht sein, wodurch ein überkopfrahmen 1" gebildet wird, an dem die einzelnen Teile, also der Trichter 2, der Luttenspeicher 3 und der Trichter 4, dauernd oder vorübergehend aufgehängt sind. Die Wahl zwischen der einen oder der anderen Bauform des Rahmens muß nach den örtlichen Gegebenheiten, also z.B. nach den Platzverhältnissen ausgewählt werden.

    [0020] Im laufenden Betrieb sind der Trichter 4 und die Düse 2 mittelbar durch zwei Stangen 12 und 14 verbunden. Sie sind mit dem Luttenspeicher 3 zu einer Einheit zusammengespannt, wobei die Düse 2 vorübergehend unverrückbar mit dem Rahmen 1 befestigt ist und der Luttenspeicher 3 formschlüssig auf dem Rahmen 1 aufliegt. Der Trichter 4 ist bezüglich des Rahmens im laufenden Betrieb nicht unterstützt, sondern dieser hängt frei überkragend an dem entsprechenden Ende des Luttenspeichers 3, so daß ein ungehinderter Durchlauf der Lutte zwischen Trichter und Rahmen gewährleistet ist. Wenn die in dem Luttenspeicher 3 eingestopfte Lutte gänzlich entfaltet ist und den Luttenspeicher verlassen hat, aber noch den Trichter 4 umgibt, erfolgt das Einwechseln eines vollen Luttenspeichers, wobei die Vortriebsmaschine nicht angehalten werden muß.

    [0021] Das Einwechseln eines vollen Luttenspeichers ist in den Fig. 2 - 7 dargestellt. Als erste Maßnahme wird mit Hilfe zweier pneumatisch betätigter Kolben-Zylinder-Einheiten 9, 10, die an einem auf den Rahmen 1 befestigten portalartigen Rahmen 1a angebracht sind, die Stangen 12 und 14 nach rechts verschoben, wodurch der Trichter 4 außer Eingriff mit dem Luttenspeicher 3 kommt. Als nächstes wird die Verbindung der unteren Stange 14 mit der unteren Öse 15 an dem Trichter 4 gelöst. Um den durch das Auskragen des Trichters erzeugten Druck auf diese Verbindung zu beseitigen, können mit Hilfe von pneumatisch betätigten Kolben-Zylinder-Einheiten 21 Abstützungen 20 (Fig. 10) unter den Trichter 4 gefahren werden, wobei die den Trichter locker umgebende Lutte 7 dabei weiter nicht stört.

    [0022] Sobald der Druck auf die Verbindung zwischen der Stange 14 und der unteren öse 15 nachläßt, wird sie gelöst, beispielsweise durch Herausziehen eines Bolzens, und der entsprechende Zylinder 9 in seine Ausgangsstellung zurückgefahren. Zur Fixierung des Trichters wird mit Hilfe einer weiteren Kolben-Zylinder-Einheit 17 ein Schwenkhebel 16 hochgefahren, der in seiner Ruhelage außerhalb der Lutte 7 liegt und in seiner Betätigungslage mit seinem freien Ende im Bereich der unteren öse 15 des Trichters 4 liegt. Die Verbindung zwischen diesem Schwenkhebel 16 und dem Trichter 4 wird wieder beispielsweise durch Einstecken eines Bolzens bewerkstelligt. Anschließend wird auch die obere Stange 12 von der oberen öse 15 gelöst und der Zylinder 10 in seine linke Ausgangsstellung zurückgefahren.

    [0023] Als nächstes wird die Düse 2 von dem leeren Luttenspeicher 3 getrennt (Fig. 3). Dazu wird eine zwischen dem Unterbau der Düse 2 und dem Rahmen vorzugsweise mittig auf diesem angeordnete Kolben-Zylinder-Einheit 26 herausgefahren, die den auf einem Rollengang 25 gelagerten Unterbau der Düse 2 und damit die Düse selbst von dem Luttenspeicher 3 um einen vorgegebenen, durch Anschlag begrenzten Betrag, wegbewegt. Entweder noch vor dem Lösen der Düse 2 von dem Luttenspeicher 3 oder danach werden die beiden Stangen 12 und 14 von den Kolbenstangen bzw. von den daran befestigten Winkelhebeln 13 gelöst und in ihre mittlere Lage innerhalb des Luttenspeichers 3 geschoben. (Die untere Kolben-Zylinder-Einheit 9 und die zugehörige Stange 14 sind aus Gründen der Übersichtlichkeit in der Fig. 3 nicht dargestellt). Schließlich wird noch eine später erläuterte Schiene 45 über Antriebe 46 von dem Luttenspeicher 3 gelöst.

    [0024] Fig. 4 zeigt, daß der Rahmen 1 im Bereich des Luttenspeichers 3 eine Verbreiterung zur Unterstützung des Luttenspeichers 3 beim seitlichen Herausfahren aus dem Bereich der Lutte 7 aufweist. In diesem Bereich ist der Rahmen quer zur Blasrichtung der Lutte mit einer aus Kugeln 18 bestehenden Gleitbahn 1' versehen, auf der ein Schlitten 8 hin- und hergleiten kann. Zur Ausführung dieser Bewegung ist eine weitere Kolben-Zylinder-Einheit 11 vorgesehen, deren eines Ende an dem Schlitten 8 und deren anderes Ende an dem Rahmen 1 befestigt ist.

    [0025] Nach dem seitlichen Herausfahren des leeren Luttenspeichers 3 können die beiden Stangen 12 und 14 ohne Behinderung aus den entsprechenden Führungen 22 (Fig. 9) in dem Luttenspeicher 3 herausgezogen werden. Mit den üblichen, vor Ort zur Verfügung stehenden Mitteln kann nun der leere Luttenspeicher durch einen vollen ersetzt werden. Der volle Luttenspeicher wird auf dem Schlitten 8 mit Hilfe von Stegen definiert gestützt und in der abgelegten Position gehalten, die bezüglich der Höhe bereits der späteren Betriebslage im Bezug auf die Düse und den Trichter entspricht. Bevor die Kolben-Zylinder-Einheit 11 mit dem auf dem Schlitten 8 abgelegten, gefüllten Luttenspeicher wieder in ihre Ausgangslage zurückfährt, werden noch die beiden Stangen 12 und 14 in die vorgesehenen Führungen 22 hineingesteckt. Nach dem Zurückfahren des Schlittens wird der seitlich überstehende Bereich 1' des Rahmens 1 in eine aufrechte Position geklappt, so daß im laufenden Betrieb durch diese Rahmenverbreiterung kein zusätzlicher Raum beansprucht wird. Während des Einfahrens des Luttenspeichers 3 in den Bereich der Lutte 7 und auch noch danach wird der Luttenspeicher 3 mit Hilfe der Schiene 45 ausgerichtet und geführt, wobei die Stellung der Schiene mit Hilfe von zwei Kolben-Zylinder-Einheiten 46 als Antriebe beeinflußbar ist, die mittels Konsolen am Rahmen 1 befestigt sind.

    [0026] In Fig. 5 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung in der Situation dargestellt, die sich nach dem Einbringen des gefüllten Luttenspeichers ergibt. Zunächst werden wieder die beiden Stangen 12 und 14 an den Winkelhebeln 13 der beiden Kolben-Zylinder-Einheiten 9 und 10 befestigt. Als nächstes wird die Düse 2 mit Hilfe der Kolben-Zylinder-Einheit 26 an den linken Teil des Luttenspeichers 3 herangefahren; dieses Heranfahren der Düse 2 an den Luttenspeicher 3 kann auch vor dem Anbringen der Stangen 12 und 14 an den Winkelhebeln 13 erfolgen. Während des Andockens der Düse wird gegebenenfalls die Schiene 45 einschließlich ihrer Antriebselemente 46 herangezogen, um beide Teile zueinander auszurichten.

    [0027] Als nächstes wird die Kolben-Zylinder-Einheit 10 voll ausgefahren, wodurch die Stange 12 in ihre extreme Rechtsposition gelangt (Fig. 6). Ihr äußeres rechtes Ende liegt damit im Bereich der oberen öse des Trichters 4, so daß diese Verbindung nun leicht hergestellt werden kann. Nach Lösen des Schwenkhebels 16 von der unteren Öse 15 des Trichters 4 wird dieser in seine Ausgangslage mit Hilfe der Kolben-Zylinder-Einheit 17 zurückgeschwenkt, so daß die untere Öse frei zur Aufnahme der unteren Stange 14 ist. Sollte es wider Erwarten bei dem Anschließen der beiden Stangen 12 und 14 an dem Trichter 4 zu Schwierigkeiten kommen, so kann die Abstützung 20 mit ihren mannigfaltigen Verstellmöglichkeiten dazu herangezogen werden, den Trichter zu heben bzw. seitlich zu verschieben. In diesem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, die beiden Stangen 12 und 14 vertikal übereinander anzuordnen. Ist nämlich einmal die Verbindung zwischen der oberen Stange 12 und der oberen Öse 15 hergestellt, so kann durch nachlassen der Abstützung 20 erreicht werden, daß sich der Trichter 4 quasi geradehängt, wodurch das spätere Einfädeln der unteren Stange 14 in die untere öse 15 erleichtert wird. In jedem Fall sind genügend Jongliermöglichkeiten vorhanden,'in relativ kurzer Zeit das Anschließen der Stangen 12 und 14 an den Trichter zu bewerkstelligen.

    [0028] Wenn beide Stangen 12 und 14 an dem Trichter 4 befestigt sind, wird die Abstützung 20 zur Seite ge--fahren, so daß der Trichter 4 nun wieder an den beiden Stangen freikragend hängt.

    [0029] Durch Betätigen der beiden Kolben-Zylinder-Einheiten 9 und 10 wird der Trichter 4 gegen die rechte Seite des Luttenspeichers und dieser wiederum mit seiner linken Seite gegen die Düse 2 gedrückt, wodurch die endgültige Stabilität zwischen diesen drei Bauteilen zustande kommt und eine endgültige Abdichtung an den Übergängen bewirkt wird. Dies geschieht mit Hilfe großhubiger Dichtungsmittel, wie z.B. Gummilippen oder Moosgummi, die an sich aufeinander zubewegenden Flächen angebracht sind. Die Zentrierung zwischen den einzelnen Teilen kann auch durch Konen oder zylindrische Überlappungsbereiche bewirkt werden.

    [0030] Als letzte Maßnahme muß nun noch das freie Luttenende mit dem in dem Luttenspeicher eingestopften Luttenabschnitt verbunden werden. Aus der Fig. 7 geht die Lage dieser Verbindungsstelle hervor, die als Detail X in der Fig. 11 genauer dargestellt ist. Beide Luttenenden münden in einen Wulst 30' bzw. 30", die geringfügig größer als der Außendurchmesser der Lutte 7 sind. Bei einer bevorzugten Verbindung wird der eine Wulst 30' durch den anderen 30'' hindurchgesteckt, so daß sie unmittelbar nebeneinanderliegen und außen und innen durch die Luttenhaut überdeckt sind. Zur Sicherung dieser Verbindung wird zwischen die beiden Wülste 30' und 30" auf die Außenseite des einen Luttenabschnitts ein Drahtseil 31 gelegt, das um einen bestimmten Betrag die unter ihm liegende Luttenhaut eindrückt. Die Eindrückung ist in der Fig. 11 nicht dargestellt, der Pfeil oberhalb des Drahtseiles 31 weist jedoch in dessen Spannrichtung. Das Drahtseil 31 kann als vorgefertigtes Teil mit der entsprechenden Länge und einem Schnellverschluß ausgebildet sein, es besteht aber ebenso die Möglichkeit, aus dünneren Drähten ein Paket anzuhäufen, wobei dann jeder Draht einzeln geschlossen wird.

    [0031] Bei einer anderen Verbindungsart, die nicht in einer Figur dargestellt ist, liegen die beiden Wülste stumpf aneinander, und um diesen gegenüber der restlichen Luttenhaut vorstehenden Doppelring wird eine beispielsweise zweiteilige Klammer gelegt, die die beiden Wülste formschlüssig oder mit rastender Eigenschaft übergreift. Im übrigen kommt es bei der Verbindung zwischen zwei Luttenabschnitten in erster Linie darauf an, daß die Verbindung zuverlässig und leicht zu bewerkstelligen ist und daß außerdem das Vorbeiführen des Trichters an dieser Verbindungsstelle gewährleistet ist, und zwar ohne nennenswert gehemmt zu werden und ohne die Verbindung zu beschädigen oder gar zu zerstören.

    [0032] Zur Abdichtung des Trichters 4 gegenüber der Lutte 7 kann in der Nähe seines rechten Randes eine Dichtlippe 40 (Fig. 7) angebracht sein, die im unbelasteten Zustand schräg nach oben gegen die-Blasrichtung in der Lutte weist und durch den etwas geringeren Innendurchmesser der Lutte auf eine mehr zylindrische Form gedrückt wird. Der von der rechten Seite anstehende Druck innerhalb der Lutte führt bei Unregelmäßigkeiten im Innendurchmesser der Lutte 7 zu einem selbsttätigen Aufstellen der Dichtlippe. Geringfügige Leckverluste können eine Erleichterung der Entfaltung der gespeicherten Lutte bewirken. Im übrigen kann als Dichtung auch vorteilhafterweise ein flexibler an der Außenseite des Trichters befestigter Schlauchring verwendet werden.

    [0033] Die Entfaltung der Lutte eines frisch eingewechselten Luttenspeichers erfolgt erfahrungsgemäß problemlos von der geöffneten Seite des Luttenspeichers her fortlaufend zu seinem geschlossenen Ende. Wenn befürchtet wird, wozu jedoch, wie die Praxis zeigt, keine Veranlassung besteht, daß kurz vor der völligen Entleerung des Luttenspeichers 3 die restlichen Bindungen und Faltungen in einem einzigen Stück aus dem Luttenspeicher gezogen werden, weil es in diesem Bereich an einer die Entfaltung begünstigenden Zugkraft am Ende der Lutte mangelt, kann zur Vermeidung eines derartigen, unbeabsichtigten Austretens des Luttenendes in gefalteter bzw. gestopfter Form das Luttenende auf eine Scheibe 38 (Fig. 12) aufgezogen sein, die mit Hilfe eines oder mehrerer Verschlüsse 39 so lange an der linken Wand des Luttenspeichers gehalten wird, bis die Lutte 7 vollständig entfaltet ist. Sodann wird der Verschluß bzw. werden die Verschlüsse 39 von außen gelöst, und die Scheibe 38 kann ungehindert auf dem Innenzylinder 36 des Luttenspeichers 3 bis zu seinem rechten, offenen Ende gleiten, wo die Lutte ohne Schwierigkeiten von der Scheibe abgenommen werden kann.

    [0034] In der Fig. 12 ist außerdem zu erkennen, daß am äußeren Umfang an der Oberseite des Außenzylinders 35 eine Öse 37 oberhalb des Schwerpunktes des Luttenspeichers 3, oder wie in den Fig. 1 - 3 eine Tragschiene 37' angebracht ist, die zur Erleichterung des Transportes des Luttenspeichers dient.

    [0035] Als Material für die Lutte 7 empfiehlt sich eine faltbare Kunststoff-Folie auf Gewebebasis, die einerseits noch relativ gut falt- bzw. stopfbar ist, andererseits jedoch genügend Widerstandsfähigkeit gegen Beschädigungen und unbeabsichtigte Verformungen besitzt. Wie bei derartigen Lutten üblich, ist auch bei Einsatz der erfindungsgemäßen Vorrichtung vorgesehen, daß die Lutte in üblichen Abständen von heute ca. o,5 m aufgehängt wird. Im übrigen ist die Düse der erfindungsgemäßen Vorrichtung in üblicher Weise gegebenenfalls mit einer Vorlutte ausgestattet, die z.B. in dem zylindrischen Bereich der Düse in unmittelbarer Nachbarschaft des Luttenspeichers 3 angebracht sein kann. Auch trägt die Düse an ihrem vorderen Ausblasende einen sogenannten zylindrischen Meßübergang, der eine Druck- und/oder Geschwindigkeitsmessung zur laufenden Überwachung der Bewetterung in paralleler Strömung zuläßt.

    [0036] Wenn die Lutte in den ringförmigen Speicherraum relativ unregelmäßig bzw. in mehr oder weniger zufälliger Form hineingestopft wird, ergibt sich vorteilhafterweise ein geringer Außendurchmesser des Luttenspeichers 3 bei gleichbleibendem Innendurchmesser. Dadurch ergeben sich insgesamt kleine Abmessungen des Luttenspeichers 3, die sich wiederum in niedrigem Gewicht niederschlagen. Die Erzielung eines möglichst niedrigen Gewichtes ist aus Gründen der Handhabbarkeit-untertage bzw. allgemein vor Ort von besonderer-Bedeutung. Bei einer Stopflänge von 1.100 - 1.300 mm des Speichers wird mit den heute handelsüblichen Luttenmaterialien jeweils eine auseinanderziehbare Länge der Lutte 7 von 100 m erreicht, wobei dann der kleinste freie Innendurchmesser ca. 700 - 1.200 mm beträgt. Diese Abmessungen führen zu einer Gesamtlänge der Vorrichtung von etwa 3.500 - 4.400 mm. Auf diese Abmessungsverhältnisse ist die Erfindung keineswegs beschränkt.

    [0037] Das in den Figuren dargestellte Ausführungsbeispiel bezieht sich auf eine Ausführung, bei der sich der Rahmen 1 unterhalb des Luttenendes mit all ihren Aggregaten befindet. Anhand der Fig. 8 wurde bereits angedeutet, daß auch ein Rahmen in Überkopflage ohne weiteres realisierbar ist und in manchen Fällen Vorteile bringen kann, wenn z.B. der Sohlenbereich eines engen Stollens nur im äußersten Notfall mit Geräten bedeckt sein soll. Auch kann in einigen Sonderfällen eine seitliche Anordnung des Rahmens vorteilhaft sein; es kommt bei jedem Anwendungsfall lediglich darauf an, daß die einzelnen Teile der Vorrichtung in Form des Rahmens 1 eine sichere Bezugsebene bekommen, anhand der sie gehalten und ausgerichtet werden können.

    [0038] Eine besonders vorteilhafte und erfindungswesentliche alternative Anschlußmöglichkeit für die Stangen 12, 14 ist am Beispiel der Stange 12 in den Fig. 13 - 16 dargestellt. Im Gegensatz zu dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 - 7 weisen die Stangen an ihren Enden keine ösen zum Durchstecken von Bolzen oder dergleichen auf, sondern am linken, also düsenseitigen Ende ist jede der beiden Stangen 12 bzw. 14 mit einem vom Stangenende radial abstehenden Riegelteil 50 versehen, das im betriebsbereiten Zustand der Vorrichtung, wenn der Trichter 4 unter Einschluß des Luttenspeichers 3 mit der Düse 2 verspannt ist, sich in einer Verriegelungslage eines Riegelaufnahmeteils 51 befindet, das an der Kolbenstange 10' des Zylinders 10 befestigt ist. Den Bauteilen 10, 10' und 51 entsprechen nicht dargestellte Bauteile unterhalb der Düse 2, nämlich so, wie sich in den Fig. 1 - 7 die am Portalrahmen 1a befestigten Zylinder 10, 9 als Antriebe für die Stangen 12 bzw. 14 gegenüberliegen. Wegen der baugleichen Ausführung kann sich die Beschreibung auf den Anschluß der Stange 12 beschränken. Wie insbesondere aus der Draufsicht gemäß Fig. 14 ersichtlich wird, weist das Riegelaufnahmeteil 51 eine seitlich offene Ausnehmung 52 auf mit einem zurückspringenden Teil 53, in dem der Riegelteil 50 seine Verriegelungslage, wie in Fig. 13 als Seitenansicht und in Fig. 14 als Draufsicht dargestellt, einnimmt. Beim Ein- bzw. Auswechseln des Luttenspeichers 3 wird das Riegelaufnahmeteil 51 in eine radiale Ebene ausgefahren, in der sich das Riegelteil 50 durch Drehen der Stange 12 aus der Ausnehmung 52 und damit aus der Verriegelungslage schwenken und somit entriegeln läßt, ohne daß hierfür das Lösen und Herausnehmen eines Bolzens oder dergleichen erforderlich ist.

    [0039] Ein ähnliches Verriegelungsprinzip findet an dem trichterseitigen Ende entsprechend dem rechten Teil von Fig. 13 in Verbindung mit Fig. 15 und 16 statt. Mit 54 ist lediglich das den Luttenspeicher 3 axial durchquerende Aufnahmerohr für die Stange 12 bezeichnet, wobei sich das Rohr 54 etwa in einer der Lage der Stange 12 bzw. 14 gemäß Fig. 1 - 7 gezeigten Anordnung befindet.

    [0040] An dem Riegelaufnahmeteil 51 für die Stange 12 und dem entsprechenden Riegelaufnahmeteil für die Stange 14 (nicht dargestellt) axial gegenüberliegend ist an dem ringförmigen Anschlußteil 55, mit dem der Trichter 4 mit dem Luttenspeicher 3 in Verbindung steht, oben und unten jeweils um 180° versetzt ein Stangenschloß 56 in der aus der Zeichnung (rechter Teil von Fig. 13., Fig. 15 und 16) befestigt. Am linksseitigen dem Luttenspeicher 3 zugewandten Ende weist das Stangenschloß 56 eine zum Einführen des Stangenendes 12' geeignete und hierfür bemessene Bohrung 57 auf, die einander gegenüberliegende Schlitze 58 aufweist, die, in axialer Richtung verlaufend, in eine Riegelaufnahme 60 münden. Das Stangenende 12' weist einander radial gegenüberliegende flache Riegel 59 auf, die bei entsprechender Ausrichtung (Fig. 16) durch die Schlitze 58 hindurch in die Riegelaufnahme 60 gelangen, wo sie die in Fig. 13, rechter Teil, und in Fig. 15 dargestellte Verriegelungslage einnehmen, sobald die Stange 12 um 90° verdreht wird. Zum Lösen der Verriegelung wird die Stange 12, wie oben bereits beschrieben, um 90° zurückverschwenkt (vgl. gestrichelte Pfeillinie 61 in Fig. 16), wobei die Stange 12 sowohl links- als auch rechtsseitig ihre Verriegelungslage verläßt und nach links aus dem Luttenspeicher 3 bzw. dem Aufnahmerohr 54 herausziehbar ist.

    [0041] Nach dem Einwechseln eines vollen Luttenspeichers 3 erfolgt zunächst durch entsprechendes Verdrehen der Stange 12 (sowie der Stange 14) eine entsprechende Verdrehung um 90°, so daß das Riegelteil 50 in die Ausnehmung 52 gelangt und die Riegel 59 im Stangenschloß 56 ihre Verriegelungslage in der Riegelaufnahme 60 einnehmen. Nun erfolgt durch Betätigung der Zylinder 9 und 10 das Ein- und Verspannen des Luttenspeichers 3 zwischen dem Trichter 4 und der Düse 2, wobei der portalartige Rahmen 1a als Widerlager dient, an dem die Zylinder 9, 10 befestigt sind.

    [0042] Ebenso erfindungswesentlich ist die aus Fig. 17 und 18 als Seiten- und Vorderansicht entnehmbare Halterung für den Trichter 4, die alternativ anstelle des durch die Kolben-Zylinder-Einheit 17 angetriebenen Schwenkhebels 16 mit besonderem Vorteil dieser Ausführungsform gegenüber verwendbar ist. Vor allem bedarf sie keiner Ankoppelung mittels Bolzen oder dergleichen wie das Ende des beispielsweise aus Fig. 5 entnehmbaren Schwenkhebels 16, der gemäß Fig. 5 mit der unteren Öse 15 verbunden ist, während der Luttenspeicher 3 ausgewechselt wird und der Trichter 4 währenddessen gehalten werden muß.

    [0043] Bei dieser Halterung ist ein Paar im Abstand voneinander in der aus der Zeichnung ersichtlichen Weise angeordneter, sich vertikal erstreckender und am oberen Ende innenseitig mit einem dem Anschlußrohr 55 des Trichters 4 versehene Pratzen 62 vorgesehen, die jeweils mittels nebeneinander angeordneter Kolben-Zylinder-Einheiten 65, 65' stets gegensinnig zwischen Führungsprofilen 63, 64 verschiebbar sind. Die Pratzen 62 sind jeweils über einen Steg 66 drehgelenkig mit an den Kolbenstangenenden angelenkten Verbindungsbauteilen 67 lösbar verbunden. über Versteifungsbauteile 68 sind die Pratzen 62 jeweils auf einem Schlitten 69 (lediglich schematisch dargestellt) abgestützt bzw. derart gehalten, daß die Pratzen 62 an ihren oberen innenseitig abgerundeten Enden die notwendigen Haltekräfte aufbringen können, die erforderlich sind, wenn die Pratzen 62 ihre innere mit 62' bezeichnete Lage zur Stützung und als Halterung des Trichters 4 einnehmen, der auf diese Weise kippsicher gehalten ist. Im übrigen ergreifen die Pratzen 62 bzw. 62' das Anschlußstück 55 des Trichters 4 zwischen einem am linken Ende der Düse 4 befindlichen radial vorstehenden Anschlußring (nicht eingezeichnet in Fig. 17) und der schräg nach außen weisenden Erweiterung des Trichters 4, so daß der Trichter 4 auch in axialer Richtung an den Pratzen 62 bzw. 62' festgelegt ist. Für Wartungsarbeiten sind die Verbindungen an den Stellen 70, 71 lösbar, so daß die Pratzen 62 um die jeweilige Anlenkachse 72 (in Fig. 18 nur linksseitig dargestellt) abklappbar bzw. nach außen wegschwenkbar sind.

    [0044] Nicht dargestellt ist eine ebenfalls wesentliche Weiterbildung der Erfindung, nach der auf dem Schlitten 8 zwei den Luttenspeicher 3 aufnehmende, jeweils im Abstand voneinander angeordnete Rollenpaare angeordnet sind, so daß der Luttenspeicher 3 nicht nur auf der aus Kugeln 18 bestehenden Gleitbahn 1' zusammen mit dem Schlitten 8 hin- und hergleiten, sondern auch eine Drehbewegung um seine Längsmittelachse ausführen kann.

    [0045] Nach dem in Fig. 19 und 20 gezeigten vereinfachten Ausführungsbeispiel ist die in einem nicht dargestellten Transportbehälter angelieferte Lutte 7 auf den als einfaches Speicherrohr ausgebildeten Luttenspeicher 3 aufgesetzt. Das Speicherrohr weist auf der Wetteraustrittsseite einen umlaufenden Anschlußflansch 2' auf, der geeignet ist für eine Verbindung über einen Anschlußstutzen 2'' zu einer-Zusatzlutte 7a in Verbindung mit einem Zusatzlüfter 7b.

    [0046] Es erweist sich als zweckmäßig, die gesamte Konstruktion an EHB-Schienen hängend zu führen oder auf einer Schlittenkonstruktion, beispielsweise an eine Vortriebsmaschine anzuschließen.

    [0047] Die in den Zeichnungen aufgeführten Pfeile geben die Strömungsrichtung der Wetter wieder.

    [0048] Nach dem Einsetzen der Lutte 7 mit dem Speicherrohr 4 wird dieses über den Anschlußflansch 2' an den Anschlußstutzen 2'' gekoppelt. Die Lutte 7, die ursprünglich einen kreisförmigen Querschnitt aufweist, ist im Gegensatz zu dem ersten Ausführungsbeispiel in radialer Richtung unter Verkürzung der axialen Länge in regelmäßiger Anordnung in Vielecke aufgefaltet. Die Vielecke in den einzelnen Faltungsebenen sind gegeneinander um einen vorgegebenen Winkel versetzt. Die Faltquerschnitte können von dreieckiger, rechteckiger oder vieleckiger Form sein. Es lassen sich Luttenlängen von beispielsweise 100 m in einem Paket zusammenfalten und einem Stück von nicht mehr als einem Meter auf das Speicherrohr einbauen.

    [0049] Die Luttenleitung 7' ist mittels Aufhängeelementen 37", die schematisiert wiedergegeben sind, am Ausbau oder an Einschienenhängebahnen aufgehängt. Die gleichen Aufhängeelemente 37'' sind an der Lutte 7 anzubringen.

    [0050] In Fig. 20 ist die auf dem Luttenspeicher 3 angeordnete Lutte 7 mit dem Trichter 4 über eine Kupplung 4', beispielsweise einem Kniehebel oder Keilverschluß verbunden. Die Länge des Luttenspeichers 3 ist etwas größer als das auf den Luttenspeicher 3 aufgelegte Luttenpaket.

    [0051] .Der Anfang der Lutte 7 wird über einen Schnellverschluß 6' mit dem Ende der Luttenleitung verbunden.

    [0052] Zur Abdichtung und zur Führung des Trichters 4 innerhalb der Luttenleitung 7' ist eine Führungseinrichtung 5' in Form von Dichtungsringen vorgesehen. Neben den bereits genannten Dichtringen sind auch aufblasbare Schläuche als Dichtungen vorstellbar. Neben der Abdichtung hat der Trichter 4 die Aufgabe, den Wetterstrom aus der Luttenleitung 7' auf die Geschwindigkeit im geringeren Querschnitt der Lutte 7 zu beschleunigen.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Verlängern von Luttenleitungen im Berg- und Tunnelbau dadurch gekennzeichnet, daß eine an das Ende einer Luttenleitung (7') anschließbare Lutte (7) aus faltbarem Material auseinanderziehbar gefaltet auf einem rohrförmigen Luttenspeicher (3) angeordnet ist, an dessen ausblasender Seite eine Düse (2) und an dessen anderer Seite ein Trichter (4) lösbar befestigbar ist, über den die Lutte (7) beim Auseinanderziehen geführt wird.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (2) an einem im Bereich des Luttenspeichers (3) und des Trichters (4) angeordneten ein- oder mehrteiligen Rahmen (1) angebracht ist, der den Luttenspeicher (3) bis auf die Periode des Auswechselns trägt und an dem während dieser Periode der Trichter (4) befestigbar ist.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (1) unterhalb der Düse (2), des Luttenspeichers (3) und des Trichters (4) angeordnet ist und daß im Bereich des Luttenspeichers (3) eine Gleit- oder Kippvorrichtung (8) zum seitlichen Herausbewegen des Luttenspeichers (3) aus dem Bereich der Lutte (7) an dem Rahmen (1) relativ zu diesem bewegbar befestigt ist.
     
    4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (2) gegenüber dem Luttenspeicher (3) bzw. der Luttenspeicher (3) gegenüber der Düse (2) oder beide Teile in axialer Richtung auf dem Rahmen (1) begrenzt verschiebbar angeordnet sind.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Trichter (4) gegenüber dem Luttenspeicher (3), bzw. der Luttenspeicher (3) gegenüber dem Trichter (4) oder beide Teile in axialer Richtung auf dem Rahmen (1) verschiebbar angeordnet sind.
     
    6. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (2) in Blasrichtung der Lutte (7) und der Trichter (4) gegen die Blasrichtung gegenüber dem Luttenspeicher (3) auf dem Rahmen (1) verschiebbar angeordnet ist.
     
    7. Vorrichtung nach Anspruch 2, 3 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitvorrichtung aus einem durch einen Antrieb bewegbaren Schlitten (8) besteht, der gegenüber dem Rahmen (1) auf Kugeln (18) gelagert ist und Aufbauten (19) zur formschlüssigen Aufnahme des Luttenspeichers (3) aufweist.
     
    8. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 - 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Düse (2) um einen vorgegebenen Betrag auf einer Rollen- oder Gleitbahn (25) mit Hilfe von an dem Rahmen (1) befestigten motorischen Mitteln (26) bewegbar ist.
     
    9. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Trichter (2) mit Hilfe von Kupplungsgliedern über den Luttenspeicher (3) gegen die Düse (2) verspannbar ist.
     
    10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsglieder aus zwei Stangen (12, 14) bestehen, die mittels antreibbarer Spannelemente (9, 10) an einem portalartigen, auf dem Rahmen (1) angebrachten weiteren Rahmen (1a) lösbar befestigbar sind, durch den Luttenspeicher (3) hindurchreichen und ebenfalls lösbar an dem Trichter (2) befestigbar sind.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Stangen (12, 14) parallel zueinander und vertikal übereinander angeordnet sind.
     
    12. Vorrichtung nach Anspruch 2 und einem oder mehreren der Ansprüche 8 - 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Befestigung des Trichters (4) an dem Rahmen (1) ein mittels eines Antriebs schwenkbarer Hebel (16) angeordnet ist, der in seiner Ruhelage außerhalb der Lutte (7) liegt und der in seiner Schwenklage an dem Trichter befestigbar ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß auf dem Rahmen (1) unterhalb des Trichters (4) mit Hilfe von antreibbaren Mitteln (21) in der Höhe und quer zur Achsrichtung des Trichters verschiebbare Abstützungen (20) vorgesehen sind.
     
    14. Vorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 8 - 13, dadurch gekennzeichnet, daß die antreibbaren Mittel, Antriebe oder Elemente als pneumatisch und/oder hydraulisch betätigte Kolben-Zylinder-Einheiten und/oder als lineare elektrische Stellmotoren ausgebildet sind.
     
    15. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lutte (7) in radialer Richtung unter Verkürzung der axialen Länge in derart regelmäßiger Anordnung von dem Luttenspeicher (3) aufgenommen ist, daß sie in in den Faltungsebenen um einen Winkel gegeneinander versetzte Vielecke gefaltet ist,
     
    16. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Luttenspeicher (3) als Doppelzylinder ausgebildet ist, dessen Ringraum zur Aufnahme der Lutte (7) dient und der zur Düse (2) hin geschlossen und zum Trichter (4) hin geöffnet ist.
     
    17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Lutte (7) aus ihrer ursprünglich auseinandergezogenen Strecklage von Hand oder mit Hilfsgeräten in sich von selbst ergebender Form in den zylindrischen Ringraum hineingestopft ist.
     
    18. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberseite der Lutte (7) und des Außenzylinders (35) Aufhängeelemente (37'') bzw. Transportösen (37) oder eine Tragschiene (37') angebracht sind.
     
    19. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß an der Übergangsstelle zwischen der Düse (2), dem Luttenspeicher (3) und dem Trichter (4) jeweils Zentrierungen und Dichtungen vorgesehen sind.
     
    20. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß eine Abdichtung zwischen dem äußeren Rand des Trichters (4) und der Innenseite der Lutte (7) aus einer Dichtlippe (40) besteht, die im unbelasteten Zustand vom Trichterrand aus schräg nach außen gegen die Blasrichtung der Lutte verläuft.
     
    21. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß zur Verbindung zweier Luttenabschnitte die aneinandergrenzenden Enden mit jeweils einem Wulst (30', 30'') versehen sind und in verbundenem Zustand der eine Wulst (30') durch den anderen (30") hindurchgesteckt ist, und daß um das außenliegende Ende des einen Luttenabschnittes (7') ein Draht (31) gespannt ist, der zwischen den durch die Wülste definierten Ebenen liegt.
     
    22. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 - 19 und/oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß als Abdichtung zwischen dem äußeren Rand des Trichters (4) und der Lutte (7) ein manschettenförmiger, flexibler Ringschlauch mit außen gewölbtem Querschnitt auf dem Trichter (4) befestigt ist.
     
    23. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle der Verwendung zweier Stangen (12, 14) als Kupplungsglieder die Stangen (12, 14) an mindestens einem Ende am Trichter (4) bzw. am weiteren Rahmen (1a) verriegelbar sind.
     
    24. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung so gestaltet ist, daß die Stangen (12, 14) durch Verdrehen um ihre Längsachse in die bzw. aus der Verriegelungslage bewegbar sind.
     
    25. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch ein Paar Pratzen (62) als Halterung für den Trichter (4) während der Periode des Auswechselns des Luttenspeichers (3).
     
    26. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daB der Luttenspeicher (3), beispielsweise mittels mehrerer Rollenpaare direkt oder indirekt auf dem Rahmen (1) um seine Längsachse drehbar angeordnet ist, zumindest während der Periode des Auswechselns.
     
    27. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Luttenspeicher (3) auf der ausblasenden Seite mit Anschlußflanschen (2') versehen ist.
     




    Zeichnung











































    Recherchenbericht