[0001] Gegenstand der Erfindung ist ein Zentrifugenbecher zum Einhängen an den Zapfen des
Schleuderkopfes einer Zentrifuge, dessen Wandung im Bereich der Halterung der Zapfen
am Zentrifugenbecher jeweils eine Aufnahmenut aufweisen.
[0002] Die bisher bekannten Zentrifugenbecher wurden aus einem einstückigen Metallteil hergestellt,
in dem sie durch Ausfräsen, Ausdrehen und entsprechendes Bearbeiten aus dem Vollen
oder aus vorgepresstem Material hergestellt wurden. Naturgemäss ist diese Herstellungsart
ausserordentlich kostenaufwendig und arbeitsaufwendig und im übrigen mit einem ausserordentlich
hohen Materialverbrauch belastet. Die bisher bekannten Zentrifugenbecher wurden deshalb
aus einem Pressling oder aus Vollmaterial hergestellt, weil die während des Zentrifugierens
in Zentrifugen auftretenden Zentrifugalkräfte so hoch sind, dass man bisher davon
ausgegangen ist, dass lediglich als einstückige Teile hergestellte Zentrifugenbecher
solchen hohen Belastungen standhalten könnten.
[0003] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, einen Zentrifugenbecher der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass bei gleich guten Festigkeits- und Haltbarkeitswerten die
Herstellungskosten und Materialkosten wesentlich erniedrigt sind.
[0004] Zur Lösung der gestellten Aufgabe ist die Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass
der Zentrifugenbecher aus einem Kunststoffmaterial besteht und im Kunststoffmaterial
ein Metallteil eingebettet ist.
[0005] Die vorliegende Erfindung beschreitet also einen ganz neuen Weg, indem das Vorurteil
überwunden wird, dass nur aus einem einstückigen Metallteil, aus dem Vollen oder aus
einem Pressling gearbeitete Zentrifugenbecher den auftretenden Zentrifugalkräften
standhalten können. Eingehende Versuche haben nämlich erwiesen, dass mit der Einbettung
eines Metallteils in ein Kunststoffmaterial gleich gute Festigkeits- und Haltbarkeitswerte
erzielt werden können, wohingegen . die Herstellungskosten und Materialkosten wesentlich
erniedrigt sind. Wesentlich bei der Einbettung des Metallteils in das Kunststoffmaterial
ist allerdings, dass das Metallteil so eingebettet wird, dass es die von den Zapfen
des Gehänges der Zentrifuge auf den Zentrifugenbecher ausgeübten Kräfte (die von der
Aufnahmenut aufgenommen werden) zu einem wesentlichen Teil aufnimmt. Hierbei wird
es bevorzugt, wenn das Metallteil als U-Profil ausgebildet ist, dessen Schenkel parallel
zur Aufnahmenut angeordnet sind und an den Schenkeln eine Halterung zur Aufnahme der
Zapfen der Zentrifuge vorgesehen ist.
[0006] Durch die Ausbildung des Metallteils als einfaches U-Profil wird der Vorteil geringer
Herstellungskosten erzielt, weil sich erwiesen hat, dass es keinen geschlossenen Bechers
bedarf, sondern eben ein solches U-Profil vollständig ausreicht, die von den Zapfen
der Zentrifuge auf die Aufnahmenut des Zentrifugenbechers ausgeübten Kräfte vollständig
aufzunehmen und zu verteilen.
[0007] Es wird hierbei bevorzugt, wenn-die an den Schenkeln angeordnete Halterung als parallel
zur Aufnahmenut verlaufende Ausnehmung in den Schenkeln ausgebildet ist, deren obere
Begrenzung mit einem Radius versehen ist, der dem Radius der Zapfen angepasst ist.
[0008] Dies bedeutet, dass die Zapfen in die Aufnahmenut an den beiden Seiten des Zentrifugenbechers
eingeführt werden, wobei die obere Begrenzung der Aufnahmenut (während des Schleudervorganges
ist dies die radial einwärts liegende Begrenzung der Aufnahmenut) durch das Metallteil
gebildet ist, das an dieser Stelle einen Radius aufweist, der dem Radius des Zapfens
angepasst ist.
[0009] An dieser Stelle werden also die von den Zapfen des Gehänges der Zentrifuge ausgeübten
Kräfte auf die Schenkel des Metallteils übertragen. Nachdem das Metallteil ein symmetrisches
U-Profil ist, werden die Kräfte dann auf den geschlossenen Basis-Schenkel des U-Profils
abgeleitet.
[0010] Damit das Einhängen der Zapfen und das Einführen der Zapfen in die Aufnahmenut an
der Seite des Zentrifugenbechers erleichtert ist, ist die Aufnahmenut in ihrem unteren
Teil (radial auswärts liegenden Teil) verbreitert, damit die Zapfen leicht eingeführt
werden können.
[0011] Erst in ihrem oberen (radial einwärts liegenden Teil) ist die Breite der Aufnahmenut
dem Durchmesser der Zapfen angeopasst, so dass diese nur mit geringem Spiel von dem
Radius des Metallteils umfasst werden.
[0012] In einer weiteren Ausführungsform ist das Metallteil ebenfalls als U-Profil ausgebildet,
jedoch ist keine vom Bodenbereich aufwärts gehende Ausnehmung breiteren Durchmessers
vorgesehen, die in eine Ausnehmung schmäleren Durchmessers mündet, wobei die Breite
der letztgenannten Ausnehmung geringfügig grösser ist als der Durchmesser des einzuhängenden
Zapfens des Zentrifugengehänges. In diesem zweitgenannten Ausführungsbeispiel ist
die Aufnahmenut nicht als Ausnehmung ausgebildet, sondern als Einprägung in den beiden,
sich gegenüberliegenden Schenkeln des U-Profils. Hierdurch ergibt sich eine noch bessere
mechanische Belastbarkeit des Metallteils, weil den Querschnitt schwächende Ausnehmungen
vermieden sind.
[0013] Das Metallteil weist abgebogene Schenkel auf, die vom Bodenbereich ausgehend nach
oben steigend einen bestimmten Abstand einnehmen und die im Bereich des Beginns der
Aufnahmenut nach aussen weisende Abbiegungen aufweisen, so dass die beiden Schenkel
im oberen, freien Bereich einen grösseren Abstand als den Bodenbereich aufweisen.
Hierdurch ist die Möglichkeit geschaffen, aus dem Material des Metallteils die als
Einprägung ausgebildete Aufnahmenut zu schaffen, ohne dass hierbei Durchbrechungen
im Material der Schenkel vorgenommen werden müssen. Durch die Ausbildung der Aufnahmenut
als Einprägung ergibt sich der weitere Vorteil, dass der obere, durch den Zapfen des
Zentrifugengehänges hoch belastete Teil der Aufnahmenut besonders formstabil ist,
weil das Material des Metallteils horizontal auswärts im Bereich des "Daches" der
Aufnahmenut auswärts gebogen ist und sich hierdurch eine ausserordentlich belastbare,
kraftübertragende Verbindung vom Zapfen des Zentrifugengehänges auf das in dem Kunststoffmaterial
eingebettete Metallteil ergibt.
[0014] Wesentlich bei der zweitgenannten Ausführungsform ist ferner, dass die Aufnahmenut
selbst nicht mit Kunststoff ausgekleidet oder verkleidet ist, so dass in diesem mechanisch
hoch belasteten Bereich allein das Material des Metallteils am Zapfen des Zentrifugengehänges
anliegt, während das Kunststoffmaterial in das Metallteil eingebettet ist und nur
der Abstandshaltung der freien Schenkel des Metallteils dient und ferner als Füllmaterial.
[0015] Statt der Ausbildung des Metallteils aus einem U-Profil mit zwei freien Schenkeln
kann es in einer weiteren, nicht näher dargestellten Ausführungsform auch vorgesehen
sein, dieses Metallteil als durchgehenden, in sich geschlossenen Topf auszugestalten.
[0016] Im bevorzugten Fall des zweiten Ausführungsbeispieles ist jedoch mit der Ausbildung
des Metallteils als U-Profil noch eine wesentliche Material- und Gewichtseinsparung
gegeben, weil die an das Metallteil angrenzenden Wände des Zentrifugenbechers aus
dem Kunststoffmaterial gebildet sind, so dass sich insgesamt (Kunststoffmaterial plus
Metallteil) ein in sich geschlossener, lediglich oben geöffneter Zentrifugenbecher
ergibt.
[0017] Darüberhinaus weist das Metallteil der zweiten Ausführungsform noch Verrippungen
(Sicken) im Bodenbereich und zumindest teilweise im Bereich der seitlichen Schenkel
auf, was die mechanische Festigkeit und Formstabilität noch weiter verbessert.
[0018] Ein weiteres wesentliches Merkmal der vorliegenden Erfindung ist, dass der nach oben
offene Zentrifugenbecher durch eine dicht schliessende Haube verschliessbar ist, wobei
in einer bevorzugten Ausgestaltung eine Rastverbindung zwischen der Haube und der
Oberseite des Zentrifugenbechers vorgesehen ist. Mit der Verwendung einer dicht schliessenden
Haube zum Abschluss des Zentrifugenbechers wird .der Vorteil erzielt, dass bei dem
flüssigen Schleudergut eine Aerosolbildung und ein Versprühen dieses Aerosols während
des Schleudervorganges in der Umgebung der Zentrifuge verhindert wird. Dies ist vor
allem bei der Verarbeitung von infektiösem Material schädlich. Bisher hatte man hierzu
mitrotierende Windkesselrotoren verwendet, die ausserordentlich kostenaufwendig sind
und sehr die Bedienung der Zentrifuge erschweren.
[0019] Nach der vorliegenden Erfindung verwendet man einfach eine dicht schliessende Haube,
so dass der kosten- und bedienungsaufwendige Windkesselrotor entfallen kann.
[0020] Wichtig ist, dass das Metallteil sich nicht bis zum Rand des Zentrifugenbechers erstreckt,
sondern dass in diesem Randbereich das Kunststoffmaterial verwendet wird. Hierdurch
kann insgesamt der gesamte Zentrifugenbecher mit Metallteil im Spritzgiessverfahren
hergestellt werden und der obere umlaufende Rand kann im Spritzgiessverfahren durch
entsprechende Formgebung des Werkzeuges mit einem Vorsprung ausgestattet werden, der
eine Rastverbindung mit der Haube ergibt.
[0021] Als Material für das Metallteil können verschiedene Materialien gewählt werden. Man
kann hierzu ein glasfaserverstärktes Kunststoffmaterial verwenden oder auch verschiedene
Metalle, wie rostfreier Stahl, Stahlblech oder eine hochfeste Aluminiumlegierung.
Als günstigste Materialwahl hat sich aber eine Metalleinlage aus einem hochfesten
Leichtmetall erwiesen, die zudem den Vorteil hat, dass sie gewichtsgünstiger ist als
andere Metalle. Hierdurch wird, bezogen auf eine gleiche Drehzahl, die Zentrifugalkraft
und damit die in der Aufnahmenut auf das Metallteil zu übertragende Kraft geringer,
als wenn man ein schwereres Metall verwendet hätte.
[0022] Weitere Merkmale der Erfindung sind Gegenstand der übrigen Unteransprüche.
[0023] Der Erfindungsgegenstand der vorliegenden ERfindung ergibt sich nicht nur aus dem
Gegensand der einzelnen Patentansprüche, sondern auch aus der Kombination der einzelnen
Patentansprüche untereinander.
[0024] Im folgenden wird die Erfindung an Hand von lediglich mehrere Ausführungswege darstellenden
Zeichnungen näher erläutert. Hierbei gehen aus den Zeichnungen und ihrer Beschreibung
weitere erfindungswesentliche Merkmale und Vorteile der Erfindung hervor.
[0025] Es zeigen:
Fig. 1 Seitenansicht des Zentrifugenbechers mit dem eingelegten Metallteil,
Fig. 2 Schnitt gemäss der Linie II-II in Fig. l,
Fig. 3 Draufsicht in Richtung des Pfeiles III in Fig. 2,
Fig. 4 Seitenansicht des Metallteils,
Fig. 5 Seitenansicht in .Richtung des Pfeiles V in Fig. 4,
Fig. 6 Draufsicht in Richtung des Pfeiles VI in Fig. 4,
Fig. 7 Seitenansicht der Haube, mit der der Zentrifugenbecher verschlossen wird,
Fig. 8 Sicht in Richtung des Pfeiles VIII nach Fig. 7 auf die Haube,
Fig. 9 Unteransicht der Haube in Richtung des Pfeiles IX in Fig. 7,
Fig. 10 Schnitt gemäss der Linie X-X im zweiten Ausführungsbeispiel eines Zentrifugenbechers
nach Fig. 11,
Fig. 11 Schnittansicht des Zentrifugenbechers in der zweiten Ausführungsform gemäss
Schnitt XI-XI in Fig. 12,
Fig. 12 Seitenansicht des Zentrifugenbechers nach Fig. 11 in Pfeilrichtung XII,
Fig. 13 Draufsicht auf den Zentrifugenbecher nach Fig. 11 in Pfeilrichtung XIII,
Fig. 14 Schnitt gemäss der Linie XIV-XIV in Fig. 12,
Fig. 15 Seitenansicht des Metallteils,
Fig. 16 um 90 Grad gedrehte Seitenansicht des Metallteils nach Fig. 15 in Richtung
des Pfeiles XVI,
Fig. 17 Draufsicht auf das Metallteil in Pfeilrichtung XVII in Fig. 15,
Fig. 18 Seitenansicht der Haube im zweiten Ausführungsbeispiel,
Fig. 19 um 90 Grad gedrehte Seitenansicht der Haube gemäss Pfeil XIX in Fig. 18,
Fig. 20 Detaildarstellung der Lasche der Haube gemäss Fig. 19,
Fig. 21 Unteransicht der Haube gemäss Pfeilrichtung XXI in Fig. 19.
[0026] In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung besteht das Kunststoffmaterial
des Zentrifugenbechers aus einem Polyamid mit 35 % Glasfaseranteil. Die Fig. 1 bis
4 zeigen den Zentrifugenbecher 1, zusammen mit dem Metallteil (Einlageteil) 2, während
die Fig. 4 bis 6 das Metallteil 2 isoliert darstellen. Das Metallteil besteht hierbei
aus eihem hochfesten Leichtmetall (Edelstahl).
[0027] In Verbindung der Fig. 1 bis 3 mit der Darstellung in den Fig. 4 bis 6 ist ersichtlich,
dass das eingelegte Metallteil 2 vollflächig von dem Kusntstoffmaterial umgeben bzw.
umspritzt ist und von aussen (mit Ausnahme des Radius 14) nicht mehr sichtbar ist.
In den Fig. 1 bis 3 ist das Metallteil 2 gestrichelt dargestellt. An zwei Seiten des
Zentrifugenbechers 1 sind Aufnahmenuten 3 zum Einführen der Einhängezapfen des Gehänges
der Zentrifuge vorgesehen.
[0028] Die nicht näher dargestellten Zapfen des Gehänges der Zentrifuge werden in Pfeilrichtung
24 in die Aufnahmenut 3 eingeführt. Im Bereich der Aufnahmenut 3 ist das Metallteil
2 gemäss Fig. 2 zurückversetzt, so dass der Aufnahmezapfen schliesslich an der Unterseite
5 der oberen Begrenzung 4 des Metallteils 2 anliegt. Hierbei ist der Radius 14 der
Begrenzung 4 des Metallteils 2 dem Radius der Zapfen angepasst.
[0029] Die Innenseite des Zentrifugenbechers ist aus Kunststoffmaterial 22 gemäss Fig. 2.
Um während des Spritzvorganges eine Verschiebung des Metallteils in Bezug zur Spritzform
zu verhindern, ist das Metallteil gemäss Fig. 2 und Fig. 4 mit Bohrungen 13 in seinem
Bodenbereich versehen, durch die Zentrierzapfen der Form greifen, so dass das Metallteil
2 in der Spritzform zentriert bleibt.
[0030] Die obere Öffnung des Zentrifugenbechers 1 weist zwei gegenüberliegende Ausnehmungen
6 in den Seitenwänden des Zentrifugenbechers 1 auf, in die eine entsprechend zugeordnete
Lasche 8 der Haube 9 eingreift. Die Haube besteht aus einem Polycarbonat-Kunststoff.
[0031] Die Lasche 8 besteht hierbei aus einem Aussenteil 11 und aus einem vergresserten
Innenteil 10. Das Innenteil 10 liegt an der Innenseite des Zentrifugenbechers 1 an
einem zurückversetzten Rand 7 an, während das Aussenteil 11 mit entsprechenden Riffelungen
versehen sein kann , um das Erfassen und das Herausziehen der Haube 9 aus der Öffnung
des Zentrifugenbechers 1 zu erleichtern. Ausserdem weist die Haube 9 noch einen umlaufenden
Rand 12 auf, der dichtend an den zugeordneten Flachen des Zentrifugenbechers 1 anliegt.
Die Haube sitzt hierdurch absolut dicht auf, und man braucht deshalb nicht mehr einen
mitrotierenden Windkessel zu verwenden, weil durch die dicht schliessende Haube eine
schädliche Aerosolbildung des Schleudergutes während des Schleudervorganges vermieden
wird.
[0032] In den Fig. 4 bis 6 ist das Metallteil (Einlegeteil) gesondert dargestellt. Wichtig
hierbei ist, dass das Metallteil 2 als einfaches U-Profil mit seitlichen Schenkeln
18, 19 ausgebildet ist. Die Schenkel 18, 19 weisen im Bereich der Aufnahmenut 3 Ausnehmungen
20, 23 auf, wobei die untere Ausnehmung 20 grösserer Breite mit einem Absatz 17 in
einen verschmälerten Bereich 21 der Ausnehmung 23 übergeht, dessen obere Begrenzung
4. mit einem Radius 14 abschliesst. An dieser oberen Begrenzung 4 und an diesem Radius
14 liegt dann der Zapfen des Gehänges der Zentrifuge an.
[0033] Der in den Figuren 11 bis 14 dargestellte Zentrifugenbecher 31 weist wiederum ein
in das Kunststoffmaterial eingebettetes Metallteil 32 auf. Das Metallteil 32 ist derart
im Kunststoffmaterial 52 des Zentrifugenbechers 31 eingebettet, dass im Bodenbereich
gemäss Fig. 11 das Metallteil 32 nur durch eine dünne Schicht von Kunststoffmaterial
52 getrennt, den Boden des Zentrifugenbechers 31 bildet. Auf diesen Boden wird in
Pfeilrichtung 53 die von dem Schleudergut erzeugte Zentrifugalkraft übertragen, wo
sie über die Schenkel 48, 49 (Vergleiche Fig. 15) des Metallteils auf die Aufnahmenut
33 beiderseits der Schenkel 48, 49 übertragen wird. Gemäss den Fig. 12 und 16 liegt
in der Aufnahmenut 33 der Einhängezapfen des Zentrifugengehänges an, wobei der Radius
des Zapfens dem Radius 14 an der oberen Begrenzung 34 der Aufnahmenut 33 entspricht.
[0034] Um eine bessere Einbettung des Metallteils 32 im Kunststoffmaterial 52 des Zentrifugenbechers
31 zu erreichen, ist das Metallteil gemäss den Figuren 15, 16 und 12 mit Bohrungen
43 ausgestattet, so dass das Kunststoffmaterial 52 von der Innenseite des Zentrifugenbechers
durch die Bohrungen hindurchtritt in Richtung zur Aussenseite und hierdurch vergleichsweise
das Metallteil von "Kunststoffbolzen" durchschossen oder durchgriffen wird.
[0035] Der nicht näher dargestellte Einhängezapfen des Zentrifugengehänges wird in Pfeilrichtung
24 in die Aufnahmenut 33 eingeführt, wo er dann an der Unterseite 35 des Metallteils
anliegt. Wesentlich ist, dass die Aufnahmenut 33 durch eine Einprägung 46 des Metallteils
32 im Bereich der Aufnahmenut 33 gebildet ist (vergleiche Fig. 15 und 16), so dass
die hochbelastete obere Begrenzung 34 der Aufnahmenut 33 (Unterseite 35) aus dem eingeprägten
Material des Metallteils 32 besteht. Hierdurch ist eine ausserordentlich hochbelastete,
formstabile Konstruktion der Aufnahmenut 33 gegeben, die auch höchste Zentrifugalkräfte
übertragen kann.
[0036] Zur weiteren Erhöhung der Formstabilität des Metallteils 32 sind im Bodenbereich
des Metallteils gemäss den Fig. 15 und 16 im Abstand parallel nebeneinander angeordnete
Sicken 47 vorgesehen, die sich gemäss Fig. 16 auch teilweise in den unteren Bereich
der Schenkel 48, 49 erstrecken.
[0037] Hierbei ergibt sich der Vorteil, dass mit den Sicken 47 die Formstabilität verbessert
ist und dass, bezogen auf ein gleich festes Metallteil ohne Sicken, das vorliegende
Metallteil mit Sicken wesentlich dünner und damit leichter ausgebildet werden kann.
[0038] Im oberen Bereich in der Nähe des umlaufenden Randes 37 besteht der Zentrifugenbecher
31 aus Kunststoffmaterial 52, wodurch sich der Vorteil ergibt, dass der umlaufende
Rand 37 aus Kunststoffmaterial mit entsprechenden Vorsprüngen (vergleiche Fig. 10)
ausgebildet sein kann.
[0039] Im gezeigten Ausführungsbeispiel weist der umlaufende Rand 37 einen Vorsprung 44
auf, der einem in entgegengesetzter Richtung weisenden Vorsprung 50 an der Haube 39
gemäss den Fig. 18 bis 21 zugeordnet ist.
[0040] Der obere umlaufende Rand 37 des Zentrifugenbechers ist an zwei sich gegenüberliegenden
Seiten mit einer Ausnehmung 36 versehen, in die die in den Fig. 18 und 19 gezeigte
Lasche 38 der Haube 39 eingreift. Diese Lasche sitzt dichtend mit dem Innenteil 40
an der Innenseite der Ausnehmung 36 an, während die Kontur des Aussenteils 41 der
Lasche der Form der Ausnehmung 36 gemäss Fig. 11 entspricht.
[0041] Das Aussenteil 41 weist gemäss Fig. 20 Griffrillen 51 auf, damit die Haube 39 besonders
leicht vom Zentrifugenbecher abgezogen werden kann. Dies erfolgt dadurch, dass mit
der Hand beiderseits die Griffrillen 51 nach innen gedrückt werden, wodurch der Vorsprung
50 an der Lasche 38 ausser Eingriff mit dem Vorsprung 44 am Rand 37 des Zentrifugenbechers
31 gerät und die Rastverbindung hierdurch aufgehoben ist.
[0042] Der im Bereich ausserhalb der Laschen 38 angeordnete umlaufende Rand 42 der Haube
39 ist gemäss Fig. 18 von einem Kragen übergriffen, wobei dem Rand 42 ein zugeordneter
Rand 54 an der Oberseite des Zentrifugenbechers 31 zugeordnet ist. Der Kragen 55 der
Haube 39 sitzt dann an der Oberseite des Zentrifugenbechers als Anschlag auf, während
der Rand 42 der Haube 39 dichtend am Rand 54 des Zentrifugenbechers 31 anliegt.
[0043] DieAusbildung der Aufnahmenut 33 als Einprägung 46 wird besonders einfach dadurch
herstellbar, wenn das Metallteil 32 im Bereich des unteren offenen Endes der Aufnahmenut
33 eine Abbiegung 45 aufweist und sich dann mit grösserer Breite nach oben fortlaufend
erstreckt.
[0044] Die Vorteile der beiden beschriebenen Ausführungsbeispiele sind insbesondere darin
zu sehen, dass es in überraschender Weise gelungen ist, einen hochfesten und hochbelastbaren
Zentrifugenbecher herzustellen, der in Bezug auf sein Gewicht wesentlich leichter
ist als die bisher bekannten Zentrifugenbecher, die entweder aus einem vorgeformten
Pressling bestehen oder aus dem vollen Material gearbeitet sind. Durch die Herstellung
des Zentrifugenbechers im Spritzgussverfahren, wobei das Metallteil gleich in die
Spritzform eingelegt wird und in das Kunststoffmaterial eingebettet wird, ergeben
sich besonders niedrige Herstellungskosten. Durch die Schaffung einer lastübertragenden
Verbindung von der Aufnahmenut der einen Seite über den Bodenbereich zur Aufnahmenut
der anderen Seite, die allein von dem Metallteil übernommen wird, ergibt sich ein
auch höchsten Belastungen standhaltender Zentrifugenbecher mit einer derartigen Gewichtseinsparung,
wie es vorher nicht für möglich gehalten wurde.
1. Zentrifugenbecher zum Einhängen an den Zapfen des Schleuderkopfes einer Zentrifuge,
dessen Wandung im Bereich der Halterung der Zapfen am Zentrifugenbecher jeweils eine
Aufnahmenut aufweisen, dadurch gekennzeichnet , dass der Zentrifugenbecher (l, 31)
aus einem Kunststoffmaterial besteht und im Kunststoffmaterial ein Metallteil (2,
32) eingebettet ist.
2. Zentrifugenbecher nach Anspruch 1, d a d urch gekennzeichnet , dass das Metallteil
(2, 32) als U-Profil ausgebildet ist, dessen Schenkel (18, 19 bzw. 48, 49) parallel
zur Aufnahmenut (3, 33) angeordnet sind und an den Schenkeln (18, 19 bzw. 48, 49)
eine Halterung zur Aufnahme der Zapfen der Zentrifuge vorgesehen ist, (Fig. 1 - 6
und 11 - 17).
3. Zentrifugenbecher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet , dass die an den Schenkeln
(18, 19 bzw. 48, 49) angeordnete Halterung als parallel zur Aufnahmenut (3, 33) verlaufende
Ausnehmung (20, 23) in den Schenkeln (18, 19 bzw. 48, 49) ausgebildet ist, deren obere
Begrenzung (4, 34) mit einem Radius (14) versehen ist, der dem Radius des Zapfens
angepasst ist, (Fig. 1 - 6 und 11 - 17).
4. Zentrifugenbecher nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , dass die Ausnehmung
(20) in den Schenkeln (18, 19) des Metallteils (2) vom Bodenbereich her ansteigend
in eine Ausnehmung (23) kleinerer Breite mündet, deren Breite um ein geringes Maß
grösser ist als der Durchmesser des in die Ausnehmung (23) eingreifenden Zapfens,
(Fig. 5).
5. Zentrifugenbecher nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet
, dass das Metallteil (2) im Bereich der freien Enden der Schenkel (18, 19) die in
den Schenkeln (18, 19) eingearbeiteten Ausnehmungen (20, 23) aufweist, die im Kunststoffmaterial
des Zentrifugenbechers (1) eingebettet sind, (Fig. 1 - 6).
6. Zentrifugenbecher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , dass der Zentrifugenbecher
(1, 31) eine abnehmbare Haube (9, 39) aufweist, die mit seitlichen Laschen (8, 38)
in zugeordnete Ausnehmungen (6, 36) des Zentrifugenbechers (1, 31) dichtend eingreift,
(Fig. 7 - 9 und 17 - 21).
7. Zentrifugenbecher nach Anspruch 5 und 6, dadurch gekennzeichnet , dass der Zentrifugenbecher
(1, 31) an seiner oben offenen Seite einen abgesetzten umlaufenden Rand (7, 37) aufweist,
der mit einem zugeordneten Rand (12, 42) der Haube (9, 39) zusammenwirkt, (Fig. 7
- 9 und 17 - 21).
8. Zentrifugenbecher nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet , dass
das Metallteil (2) aus einem hochfesten Edelstahl besteht.
9. Zentrifugenbecher nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet , dass
das Kunststoffmaterial des Zentrifugenbechers (1, 31) aus einem glasfaserverstärkten
Polyamid besteht.
10, Zentrifugenbecher nach den Ansprüchen 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , dass
das Metallteil (32) aus einem U-Profil besteht, dessen Schenkel (48, 49) im Bereich
der Aufnahmenut (33) nach aussen weisende Abbiegungen (45) aufweisen, in welche die
Aufnahmenut (33) als Einprägung (46) ausgebildet ist, (Fig. 15 - 17).
11. Zentrifugenbecher nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , dass zur Erhöhung
der Festigkeit des Metallteils (32) dieses zumindest im Bodenbereich mit Sicken (47)
versehen ist.
12. Zentrifugenbecher nach Anspruch 11, d a d ur c h gekennzeichnet , dass mehrere Sicken (47) parallel nebeneinander im Bodenbereich und im Bereich der beiden
Schenkel (48, 49) vorgesehen sind, (Fig. 15 - 17).
13. Zentrifugenbecher nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet , dass zur rastenden
Verbindung zwischen der Haube (39) und dem umlaufenden Rand (37) des Zentrifugenbechers
(31) zumindest am unteren Teil der Lasche (38) der Haube (39) ein Vorsprung (50) angeordnet
ist, der hinter einen zugeordneten Vorsprung (44) am Rand (37) des Zentrifugenbechers
(31) greift, (Fig. 10, 20).