[0001] Die Erfindung betrifft Heizelemente für indirekt geheizte Kathoden, wie sie z.B.
in Bildröhren verwendet werden.
[0002] Vor allem bei Bildröhren verlangt der Benutzer, schon kurz nach dem Einschalten des
Röhrengeräts ein Bild zu erhalten. Dies bedeutet, daß die Kathode der Bildröhre sehr
schnell aufgeheizt werden muß.
[0003] Maßnahmen zur Verkürzung der Aufheizzeit sind z.B. in der DE-OS 23 13 911 beschrieben.
An einer Kathode, bestehend aus einem mit einer die emittierende Schicht tragenden
Kappe abgeschlossenen Kathodenrohr, in das eine mit einer Isolierschicht bedeckte
Heizwendel (Heizelement) eingeschoben ist, werden verschiedene Maßnahmen ergriffen,
um die Aufheizzeit abzusenken. Diese Maßnahmen zielen insbesondere dahin, eine Temperaturverteilung
zu erzielen, die den Maximalwert an der Kathodenkappe aufweist und mit zunehmendem
Abstand von der Kathodenkappe fällt.
[0004] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, vor allem während der Aufheizphase durch
besondere Ausbildung des Heizelements möglichst nahe an der Kathodenkappe noch mehr
Wärmeenergie als bisher erzielbar freizusetzen und so die Temperaturverteilung über
der Kathodenrohrlänge erheblich zu verbessern.
[0005] Für diese Aufgabe werden zwei in ihrer Wirkung gleiche, aber in der Ausbildung unterschiedliche
Lösungen angegeben, die den beiden ersten Ansprüchen zu entnehmen sind. Beide Lösungen
können einzeln für sich oder miteinander kombiniert angewendet werden, was, ebenso
wie vorteilhafte Weiterbildungen, in den Unteransprüchen angegeben ist.
[0006] Da sich die erfindungsgemäßen Heizelemente in ihren elektrischen Anschlußwerten und
in ihren äußeren mechanischen Abmessungen praktisch nicht von bekannten Heizelementen
unterscheiden, können sie ohne jegliche Änderung von Kathode und Heizelementbefestigungsmitteln
gegen bekannte Heizelemente ausgetauscht werden. Zur Herstellung erfindungsgemäßer
Heizelemente bedarf es aber auch keiner neuen Vorrichtungen sondern nur geringer Änderungen
im Verfahrensablauf.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand einiger in den Figuren dargestellter. Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
Fig. la,b: Erfindungsgemäßes Heizelement nach einer ersten Ausführungsart in Front-
und Seitenansicht
Fig. 2 : Erfindungsgemäßes Heizelement nach einer zweiten Ausführungsart
Fig. 3 : Heizwendel für ein Heizelement gemäß Fig. 2
[0008] Figur 1a zeigt in einer Frontansicht und 1b in Seitenansicht eine Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Heizelements 1, welches in ein mit einer Kappe 2 abgeschlossenes
Kathodenrohr 3 eingeschoben ist. Der der Kappe 2 benachbarte Teil des Heizelements
1 ist mit 4, der entfernt liegende Teil mit 5
B und 5
Z bezeichnet. Der dargestellte Heizelementtyp ist ein sogenanntes M-Heizelement. Andere
übliche Heizelemente bestehen aus Doppelwendeln. Beide Typen sind z.B. in der DE OS
15 64 462 in den Figuren 1 bzw. 2 dargestellt. Die vorliegende Erfindung ist jedoch
unabhängig vom verwendeten Heizelementtyp anwendbar. Wesentlich ist nur, daß das Heizelement
eine solche Länge aufweist, daß ein Teil der Kathodenkappe benachbart liegt und ein
anderer Teil weiter entfernt ist.
[0009] Das M-Heizelement besteht aus der Zunge und den Beinen des M. Daher wurden die Zonen
des entfernt liegenden Bereichs als 5
z und 5
B bezeichnet.
[0010] Heizelemente bestehen aus gewendelten Heizdrähten (Heizwendeln), die mit einer Isolierschicht
bedeckt sind. In Figur 1 ist der Heizdraht 6 nur an den Stellen zu erkennen, an denen
er nicht bedeckt ist. An diesen Stellen ist der Heizdraht ungewendelt, um ihn besser
an Heizelementbefestigungsmitteln befestigen zu können.
[0011] Wie aus Figur 1 ersichtlich ist, ist die Isolierschicht in dem der Kappe benachbarten
Teil 4 dünner als in dem entfernt liegenden Teil 5
B, 5
z. Damit ist aber die Wärmekapazität im benachbarten Teil kleiner als im entfernt liegenden.
Die Wirkung dieser Maßnahme wird durch ein Beispiel erklärt.
[0012] Die Oxidbedeckung hat bei bekannten Heizelementen eine Masse von etwa 0,25 mg/mm
Heizwendellänge. Ein erfindungsgemäßes Heizelement nach Figur 1 hat dagegen im benachbarten
Teil eine Masse von etwa 0,18 mg/mm und im entfernt liegenden Teil eine Masse von
etwa 0,36 mg/mm Heizwendellänge.
[0013] Beim Anlegen einer Heizspannung von 7 V leuchtet ein bekanntes Heizelement nach 2
sec mit dunkler Rotglut, die einer Temperatur von ca. 600° C entspricht. Nach 4 sec
hat das Heizelement seine Endtemperatur von ca. 850° C erreicht. Das erfindungsgemäße
Heizelement dagegen leuchtet nach 2 sec in dem benachbarten Teil 4 bereits mit heller
Rotglut, da hier nur wenig Oxidbedeckung aufzuheizen ist. Im enfernt liegenden Teil
mit stärkerer Oxidbedeckung, also höherer Wärmekapazität erreicht das erfindungsgemäße
Heizelement erst nach ca. 3 sec dunkle Rotglut.
[0014] Die unterschiedlichen Erwärmungszeiten der beiden Teile werden außer durch die unterschiedlichen
Wärmekapazitäten auch ganz wesentlich durch den temperaturabhängigen elektrischen
Widerstand der Heizwendel, in der Regel einer Wolfram-Heizwendel bestimmt.
[0015] Der Widerstand einer Wolframdrahtes beträgt bei 20° C 0,055 m/mm
2. Wird der relative Widerstand bei 20
0 C gleich eins gesetzt, so ist er bei 430° C gleich drei, bei 630° C gleich vier und
bei 820° C gleich fünf. Bei einem bekannten Heizelement, das nach 2 sec etwa 600°
C erreicht, ist der relative Widerstand über die Gesamtlänge etwa vier. Bei einem
erfindungsgemäßen Heizelement ist im kälteren, entfernt liegenden Teil der relative
Widerstand etwa drei,im heißeren benachbarten Teil etwa fünf. Der Widerstand über
die gesamte Heizelementlänge und damit der fließende Strom ist in beiden Fällen etwa
gleich. Die Heizleistung berechnet sich aber aus dem Produkt aus Widerstand und dem
Quadrat des Stromes. Da der Strom nahezu unverändert bleibt, der Widerstand im benachbarten
Teil beim erfindungsgemäßen Heizelement jedoch höher ist als bei einem bekannten Heizelement,
ist auch die Heizleistung beim erfindungsgemäßen Heizelement im benachbarten Teil
höher.
[0016] Geringe Wärmekapazität und hoher elektrischer Widerstand im benachbarten Teil bewirken
beim erfindungsgemäßen Heizelement, daß in der Aufheizphase der benachbarte Teil wesentlich
schneller heiß wird als beim bekannten Heizelement, ja sogar, daß die Temperatur im
benachbarten Teil in der ersten Aufheizphase die sich nach einiger Zeit einstellende
Betriebstemperatur zunächst übersteigt. Dies bedingt ein sehr schnelles Aufheizen
der Kappe und damit der elektronenemittierenden Schicht der Kathode. Später, wenn
das thermische Gleichgewicht erreicht ist, besteht kein Unterschied mehr in der Temperaturverteilung
zwischen einem bekannten und einem erfindungsgemäßen Heizelement.
[0017] Statt unterschiedlichen Dicken in der Oxidbedeckung können die unterschiedlichen
Wärmekapazitäten auch dadurch erzielt werden, daß im benachbarten Teil eine poröse
Oxidschicht und im entfernt liegenden Teil eine kompakte Oxidschicht aufgebracht ist.
[0018] Figur 2 zeigt eine Ausführungsform eines Heizelements 7 gemäß der zweiten Lösung
der gestellten Aufgabe. Die den gewendelten Heizdraht 6 bedeckende Oxidschicht ist
hier nur gestrichelt angedeutet. Wie ersichtlich, ist die Heizwendel im entfernt liegenden
Teil 8
B, 8
z des Heizelements nur leicht, im benachbarten Teil 9 dagegen dicht gewendelt. Die
Indizes B und Z haben die Bedeutung wie in der Beschreibung zu Figur 1 erläutert.
[0019] Die Wärmeeffekte sind den in der Beschreibung zu Figur 1 erläuterten sehr ähnlich.
Wegen der dichten Wendelung im benachbarten Teil erwärmt sich dieser schneller als
der entfernt liegende weiter gewendelte Teil. Durch die schnellere Erwärmung steigt
der Widerstand stark an, was die Erwärmung noch weiter unterstützt. Die Gesamtdrahtlänge
ist wieder so gewählt, daß sich für ein bekanntes und das erfindungsgemäße Heizelement
der gleiche Strom bei gleicher Heizspannung ergibt. Nach dem Ausgleich der Temperaturunterschiede
besteht im thermischen Gleichgewicht wieder kaum ein Unterschied in der Temperaturverteilung
zwischen einem erfindungsgemäßen und einem bekannten Heizelement. Durch das schnelle
Aufheizen des benachbarten Teils wird jedoch die Aufheizzeit der Kathode erheblich
verkürzt. Während bei bekannten Heizelementen nach ca. 4,5 sec 90% des Kathodenstromes
fließt, der im thermischen Gleichgewicht erreicht wird, wird dieser bei Verwendung
von erfindungsgemäßen Heizelementen schon nach etwa 3,5 sec. erreicht.
[0020] Erfindungsgemäße Heizelemente können wie folgt hergestellt werden: Eine in M-Form
oder eine andere gewählte Form gebogene Heizwendel wird in ein Elektrophoresebad getaucht,
bis ca. 0,18 mg/mm an Oxid abgeschieden sind. Danach wird die Heizwendel aus dem Elektrophoresebad
gezogen und soweit in ein Abwaschbad getaucht, daß im benachbarten Teil die Oxidbedeckung
abgewaschen wird. Nach dem Spülen in Wasser wird die Heizwendel wieder in das Elektrophoresebad
getaucht und es werden nochmals 0,18 mg/mm an Oxid abgeschieden. Die weitere Behandlung
erfolgt wie üblich. Durch dieses Verfahren erhält der benachbarte Teil eine dünne
und der entfernte Teil des Heizelements eine dicke Oxidschicht.
[0021] Das Verfahren kann insoweit abgewandelt werden, daß beim zweiten Eintauchen in ein
Bad mit geänderter Zusammensetzung und geänderter angeleater Spannung Elektrolyse
mit heftiger Gasbildung auftritt. Dadurch wird die zweite Oxidschicht porös und besitzt
damit noch geringere Wärmekapazität als die kompakt aufgebrachte Schicht.
[0022] Ein Heizelement nach Figur 2 mit unterschiedlich dichter Wendlung kann nach einem
Verfahren hergestellt werden, wie es nun mit Hilfe von Figur 3 beschrieben wird. Auf
einen Kerndraht 10 aus Molybdän von 0,175 mm Durchmesser wird ein Wolframdraht aufgewickelt
und zwar mit 42 Windungen /cm auf 7,2 mm Länge im Teil 8
Z, und jeweils
11,1 mm Länge im Teil 8
B, mit 90 Windungen /cm auf jeweils 4,2 mm Länge im Teil . Danach wird der Kerndraht
mit dem aufgewickelten Heizdraht wie üblich in einem Säurebad ausgeätzt. Das Bedecken
mit einer Oxidschicht kann auf herkömmliche Art und Weise oder wie in den vorigen
Absätzen beschrieben erfolgen.
[0023] Bei bevorzugten Ausführungsformen erfindungsgemäßer Heizelemente beträgt die Länge
des Heizelements im benachbarten Teil etwa ein Drittel der Gesamtlänge.
1) Heizelement für eine indirekt geheizte Kathode, bei der in ein mit einer die emittierende
Schicht tragenden Kappe abgeschlossenes Kathodenrohr eine mit einer Isolierschicht
bedeckte Heizwendel eingeschoben ist, wobei ein Teil der Heizwendel der Kappe benachbart
und der andere von dieser weiter entfernt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß der der Kappe (2) benachbarte Teil (4) der Heizwendel
(6) eine kleinere Wärmekapazität je Heizwendellängeneinheit aufweist als der weiter
ent- fernte Teil (5Z,5B).
2) Heizelement für eine indirekt geheizte Kathode, bei der in ein mit einer die emittierende
Schicht tragenden Kappe abgeschlossenes Kathodenrohr eine mit einer Isolierschicht
bedeckte Heizwendel eingeschoben ist, wobei ein Teil der Heizwendel der Kappe benachbart
und der andere von dieser weiter entfernt ist,
dadurch gekennzeichnet, daß in dem der Kappe (2) benachbarten Teil (9) die Heizwendel
(1) dichter verläuft als im weiter entfernten Teil (8Z,8B).
3) Heizelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizwendel (1) im der Kappe (2) benachbarten Teil
(4) mit einer dünneren Isolierschicht bedeckt ist als im weiter entfernten Teil (5Z,5B).
4) Heizelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizwendel (1) im der Kappe (2) benachbarten Teil
(4) mit einer porösen und im weiter entfernten Teil (5Z,5B) mit einer dichten Isolierschicht bedeckt ist.
5) Heizelement nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizwendel (1) im der Kappe (2) weiter entfernten
Teil (5Z,5B) mit einer dichten Schicht bedeckt ist und daß darüber auf der ganzen Heizwendel
(1) eine poröse Schicht aufgebracht ist.
6) Heizelement nach einem der Ansprüche 1...5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizwendel (1) in M-Form gefaltet ist.
7) Heizelement nach einem der Ansprüche 1...5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Heizwendel (1) die Form einer Doppelwendel aufweist.
8) Heizelement nach einem der Ansprüche 1...7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Länge des der Kappe (3) benachbarten Teiles (4,9)
etwa 1/3der Länge der ganzen Heizwendel (1) beträgt.