[0001] Die Erfindung betrifft einen Einphasen-Transformator mit Wickelkern aus Bandwerkstoff
und in Gießharz vergossenen Wicklungen, beispielsweise zur Installation auf Masten
oder unmittelbar im Erdreich im Zuge von Erdkabeln.
[0002] Derartige mit in Gießharz vergossenen Wicklungen ausgerüstete Transformatoren werden
in neuerer Zeit, insbesondere wegen ihrer sehr guten Betriebssicherheit in wachsendem
Maße als Verteilungstransformatoren eingesetzt. In der deutschen Patentanmeldung P
28 26 299.9 wird ein Mehrphasen-Transformator vorgeschlagen, dessen Wicklungen und
dreischenkeliger Schichtkern durch Umgießen mit Kunstharz hermetisch abgeschlossen
sind und der durch entsprechende Ausrüstung mit Anschlußbuchsen vergrabbar und an
Erdkabel anschließbar ist.
[0003] Dieser Aufbau mit Mehrschenkelkern ist zwar für einen in Kunstharz einzugießenden
Mehrphasen-Transformator sehr vorteilhaft, erfordert jedoch bei seiner Anwendung auf
Einphasen-Transformatoren infolge des dort erforderlichen, meist unbewickelten Rückschlußschenkels
einen erheblichen Aufwand bezüglich der Werkstoffmenge des erforderlichen Gießharzes,
sobald der Kern hermetisch abgeschlossen werden soll.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für einen Einphasen-Transformator
mit hermetisch abgekapseltem Aktivteil eine Anordnung von Wicklungen und Kernen zu
schaffen, die ohne Beeinträchtigung der Betriebssicherheit mit normalem Fertigungsaufwand
herstellbar ist und in der die eingesetzten Werkstoffmengen entsprechend ihren Eigenschaften
voll ausgenutzt werden.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe für einen Einphasen-Transformator mit Wickelkern
aus Bandwerkstoff dadurch gelöst, daß beim Umgießen der Wicklungen parallel zur Wickelachse
und parallel zu einem vom Wickelkern durchsetzten Fenster mit rechteckigem Querschnitt
zwei sich gegenüberliegende Flansche angegossen sind, daß die Innenseiten dieser auch
zueinander parallelen Flansche etwa in der Ebene der Schmalseiten des Fensters liegen,
daß in den Innenseiten dieser Flansche in der Nähe des äußeren Randes und parallel
hierzu Nuten zur Verankerung einer Kapselung für den Wickelkern liegen und daß die
Oberfläche des Gießharzkörpers mindestens an den dem Wickelkern unmittelbar gegenüberliegenden
Flächen eine geerdete Metallisierung trägt.
[0006] Nach vorteilhaften Weiterbildungen der Erfindung ist vorgesehen, daß der nach dem
Einbringen des Wickelkernes zwischen den Flanschen verbleibende Raum mit Gießharz
vergossen ist oder daß die Flansche parallel zur Kontur des Wickelkernes abgerundet
sind und der Raum zwischen den Flanschen durch Umwickeln des Wickelkernes mit, vorzugsweise
schrumpffähigen, Bändern ausgefüllt ist, wobei wenigstens eine Lage dieser Bänder
auch die Stirnseiten der Flansche überdeckt.
[0007] Nach zweckmäßigen Ausgestaltungen ist vorgesehen, daß auf den Außenseiten der Flansche
Anschlußbuchsen für berührungssichere wasserdichte Oberspannungskabelstecker und Bolzen
für die in Schrumpfschlauchtechnik ebenfalls wasserdicht isolierten Unterspannungsanschlüsse
angegossen sind oder daß zur Verwendung als Masttransformator auf den Außenseiten
der Flansche stützerähnliche Durchführungen für die ober- und unterspannungsseitigen
Netzanschlüsse angegossen sind. Dabei ist es weiterhin zweckmäßig, daß die Spalte
zwischen der metallisierten Oberfläche des Kunstharzkörpers und dem Wickelkern mit
getrocknetem Quarzsand gefüllt sind.
[0008] Die erfindungsgemäße Anordnung ist für den Aufbau von hermetisch zu kapselnden Einphasen-Transformatoren
sehr vorteilhaft, denn sie ermöglicht die Verwendung von sehr verlustarmen Wickelbandkernen
und fordert nur verhältnismäßig wenig Kunstharz für den Umguß des Kernes und ist daher
wirtschaftlich einsetzbar.
[0009] Der prinzipielle Aufbau des erfindungsgemäßen Transformators und zwei Ausführungsbeispiele
werden anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Fig. 1 zeigt in perspektivischer Darstellung teilweise aufgeschnitten eine Anordnung
mit vollkommen umgossenem Bandwickelkern,
Fig. 2 zeigt eine Anordnung mit zum Abschluß des Aktivteiles verwendeten Bändern aus
schrumpffähigem Werkstoff,
Fig. 3 zeigt eine zum Vergraben vorgesehene Ausführungsform und
Fig. 4 eine zur Montage auf Freileitungsmasten vorgesehene Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Einphasen-Transformatoren.
[0010] Um eine senkrechte Achse angeordnete Wicklungen 2 sind mit Kunstharz umgossen und
dadurch nach außen hin vollständig gekapselt. Dieser Kunstharzguß der Wicklungen 2
ist auf zwei sich gegenüberliegenden Seiten zu achsparallel und auch untereinander
parallelen Flanschen 3 erweitert. Die Wicklungen 2 bestehen mindestens aus einer,
vorzugsweise innenliegenden, Unterspannungswicklung und einer radial weiter außenliegenden
Oberspannungswicklung.
[0011] Innerhalb der Wicklungen 2 ist in dem Gießharzumguß ein zur Wickelachse paralleles,
zentrisches, schacht- ähnliches Fenster in dem Kunstharzumguß ausgespart. In dieses
Fenster sind zwei symmetrisch zueinander angeordnete Wickelkerne 1 aus Bandwerkstoff
eingeschichtet. Jeder dieser Wickelkerne 1 umschließt für sich allein die Wicklungen
2 und liegt dabei zwischen den Flanschen 3. Zur Verbesserung der Spannungsfestigkeit
sind mindestens die unmittelbar zwischen den Wicklungen 2 einerseits und den Wickelkernen
1 andererseits liegenden Oberflächen des Kunstharzumgusses mit einer metallisierten
Oberfläche 4 versehen und elektrisch leitend mit einem Erdungsleiter verbunden.
[0012] Die Wicklungen 2 bilden zusammen mit ihrem Kunstharzumguß und den hierin eingeschachtelten
Wickelkernen 1 annähernd einen Quader mit einer zwischen den Flanschrändern umlaufenden
Vertiefung. Um auch die Wickelkerne 1 nach außen hin abzuschließen und dadurch vor
Korrosion und vor mechanischer Beschädigung zu schützen, wird in einem erneuten Gießvorgang
diese Vertiefung rundum ebenfalls mit Gießharz ausgegossen. Zur Verankerung dieser
Gießharzschicht sind auf der Inennseite der Flansche 3 in der Nähe von deren Rändern
Nuten 5 vorgesehen. Der nach außen hin nunmehr vollständig glattwandige Transformator
wird je nach Verwendungszweck mit Korrosionsschutz und elektrisch wirksamen Abschirmschichten
versehen.
[0013] Anstelle eines Gießharzumgusses um die Wickelkerne 1 kann die umlaufende Vertiefung
zwischen den Flanschen 3 auch durch Umwickeln der Wickelkerne 1 mit einem Band 6 aus
schrumpffähigem Werkstoff ausgefüllt werden, wodurch bei entsprechender Gestaltung
der Innenseiten der Flansche 3 ebenfalls eine hermetische Kapselung der Wickelkerne
1 bewirkt ist. Bei dieser Ausführungsform werden insbesondere die Ecken der Flansche
3 so abgerundet, daß sich nach dem Einwickeln des schrumpffähigen Bandes 6 ein absatzfreier
Abschlußmantel für den wiederum quaderförmigen Transformator ergibt. Zusätzlich zu
dem schrumpffähigen Band 6 ist es in vielen Fällen zweckmäßig, diese Anordnung durch
eine Bandage 7 zu umschließen, wobei die Bandage 7 vor allem zur Verbesserung des
Korrosionsschutzes beiträgt.
[0014] In Fig. 1 und 2 wurden der Übersichtlichkeit halber zjm Anschluß der Transformatoren
an ein Netz erforderliche Hilfsmittel nicht dargestellt.
[0015] Fig. 3 zeigt nun einen entsprechend ergänzten Gießharz-Transformator in einer berührungssicheren,
in den Erdboden eingrabbaren Ausführung. Zum oberspannungsseitigen Anschluß dieses
Transformators sind Anschlußbuchsen 8 in wasserdichter Ausführung vorgesehen. Der
unterspannungsseitige Anschluß erfolgt über Bolzen 9, wobei zur Isolierung insbesondere
die Schrumpfschlauchtechnik geeignet ist.
[0016] Fig. 4 zeigt eine Variation des erfindungsgemäßen Transformators zur Aufstellung
auf Freileitungsmasten, wobei der elektrische Anschluß über stützerähnliche Durchführungen
11 erfolgt.
1. Einphasen-Transformator mit Wickelkern aus Bandwerkstoff und in Gießharz vergossenen
Wicklungen, dadurch gekennzeichnet,
- daß beim Umgießen der Wicklungen (2) parallel zur Wickelachse und parallel zu einem
von Wickelkernen (1) durchsetzten Fenster mit rechteckigem Querschnitt zwei sich gegenüberliegende
Flansche (3) angegossen sind,
- daß die Innenseiten dieser auch zueinander parallelen Flansche (3) etwa in der Ebene
der Schmalseiten des Fensters liegen,
- daß in den Innenseiten dieser Flansche (3) in der Nähe des äußeren Randes und parallel
hierzu Nuten (5) zur Verankerung einer Kapselung für die Wickelkerne (1) liegen und
- daß die Oberfläche des Gießharzkörpers mindestens an den den Wickelkernen (1) unmittelbar
gegenüberliegenden Flächen eine geerdete Metallisierung (4) trägt.
2. Einphasen-Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der nach
dem Einbringen der Wickelkerne (1) zwischen den Flanschen (3) verbleibende Raum mit
Gießharz vergossen ist, so daß die Wickelkerne (1) hermetisch abgeschlossen sind (Fig.
1).
3. Einphasen-Transformator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Flansche
(3) parallel zur Kontur der Wickelkerne (1) abgerundet sind und der Raum zwischen
den Flanschen (3) durch Umwickeln der Wickelkerne (1), mit vorzugsweise schrumpffähigen
Bändern (6), ausgefüllt ist und daß wenigstens eine Lage (7) dieser Bänder (6) auch
die Stirnseiten der Flansche (3) bedeckt und die Wickelkerne (1) vor Korrosion schützt
(Fig. 2).
4. Einphasen-Transformator nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß auf
den Außenseiten der Flansche (3) Anschlußbuchsen (8) für berührungssichere, wasserdichte
Oberspannungskabelstecker und Bolzen (9) für in Schrumpfschlauchtechnik ebenfalls
wasserdicht isolierte Unterspannungsanschlüsse angegossen sind (Fig. 3).
5. Einphasen-Transformator nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß zur
Verwendung als Masttransformator auf den Außenseiten der Flansche (3) stützerähnliche
Durchführungen (11) für die ober- und unterspannungsseitigen Netzanschlüsse angegossen
sind (Fig. 4).
6. Einphasen-Transformator nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß die
Spalte zwischen der metallisierten Oberfläche (4) des die Wicklungen (2) umschließenden
Kunstharzkörpers und den Wickelkernen (1) mit getrocknetem Quarzsand gefüllt sind.